Innenpolitik FDP und Heuss

JuergenS
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FDP und Heuss
geschrieben von JuergenS
Ich habe ein wenig, links brauch ich nicht, den FDP_Parteitag verfolgt.
Lindner ist ebenfalls,wie viele seiner Vorgänger, "kein Heuss".
Bei Heuss hatte man einen Menschen mit Ausstrahlung vor sich.
Tut mir leid, da trat zurück, was er verkörperte.

Nun aber müßte die FDP deutlich zeigen, wofür sie kämpft.
Bei Lindner habe ich bisher nur festzustellen, er ist ein Kämpfer, aber ich habe das Gefühl, dass nun viele Positionen übernommen werden, die man bei der SPD und bei der UNION ebenfalls schon findet.

Mal sehen, ob die FDP mal wieder jemanden präsentieren kann, der Persönlichkeit hat, wo dann, wie bei Heuss nicht die Inhalte zu sehr im Vordergrund stehen brauchen.
Petetra
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Re: FDP und Heuss
geschrieben von Petetra
als Antwort auf JuergenS vom 08.12.2013, 16:42:58
Ich fühle mich als Liberale, als Verfechterin der sozialen Marktwirtschaft, also der Wirtschaftsform, die unser Deutschland in wenigen Jahren auf internationales Spitzenniveau gehoben hat!
Ein klares Bekenntnis dazu habe ich auf diesem Parteitag vermisst!
Parteisoldaten, Stimmenfänger und verwaltende Bürokraten bieten alle Parteien, Führungspersönlichkeiten, die menschliche und praktikable, auch mal „schlitzohrig“ Wege aus problematischen Situationen finden, trotzdem menschlich und „auf dem Boden“ bleiben, habe ich nur einen gesehen – H.-D. Genscher, und der scheint so zuversichtlich nicht zu sein! Schade!
JuergenS
JuergenS
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Re: FDP und Heuss
geschrieben von JuergenS
Gestern hat Lindner bei Berlin Direkt fast das erleben dürfen, was Slomka neulich bei Gabriel gemacht hat, dieselbe verletzende Frage mehrmals stellen, statt ein Interview mit Themenbreite zu führen.
Lindner frug den Thomas Walde sofort, ob er jetzt den Slomka machen wolle, später noch einmal ähnlich.

"slomken"

Lindner hat sich ruhig verhalten, alle Achtung, hätte ich ihm nicht zugetraut. Inhaltlich kann er mich aber bisher nicht vom Stuhl reissen, weiter heisst meine Frage also: wer kann "heussen" bei der FDP?

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olga64
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Re: FDP und Heuss
geschrieben von olga64
als Antwort auf JuergenS vom 09.12.2013, 13:59:57
Ich habe den jungen Herrn Lindner, der doch sonst immer so betont cool erscheinen möchte, eigentlich nur als Rumbrüller bei diesem Parteitag in Erinnerung - er hat einen knallharten Job übernommen und auch nur eine relativ geringe prozentuale Zustimmung erhalten.

Aber was soll das mit Heuss? Ich möchte eigentlich nicht eine FDP, wo Protagonisten einmal einem Nazi-Ermächtigungsgesetz zugestimmt haben und heute keiner mehr so richtig weiss, was Heuss eigentlich so Tolles für unser Land machte? Auch ehemalige Nazis beschäftigte er gerne, was heute ja aufgrund biologischer Gegebenheit nicht mehr so ginge.
DAs waren völlig andere Zeiten, die mediale Verbreitung steuerbar und Deutschland noch weltweit der Underdog aufgrund seiner immensen Greueltaten. Olga
JuergenS
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Re: FDP und Heuss
geschrieben von JuergenS
Eigentlich könnte man den thread wegn geringen Interesses schliessen(FDP=Fast Drei Prozent).
clara
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Re: FDP und Heuss
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 09.12.2013, 17:07:03
Heuss sehe ich im Nachhinein auch nicht als "Lichtgestalt". Heute käme er mit dieser schwäbisch-beschaulichen Art nicht mehr so gut an (vorbeugend: Ja, es gibt auch andere Schwaben!). Ich glaube aber, die Menschen brauchten kurz nach dem Krieg solche ruhigen, Vertrauen erweckende Persönlichkeiten. Seine Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz kreide ich ihm nicht bes. an. Einmal konnten die Folgen damals noch nicht abgesehen werden, zum anderen beugte sich Heuss nach eigener Aussage dem Fraktionszwang. So etwas geschieht auch bei heutigen Abstimmungen entgegen einzelner abweichender Meinungen.
Die Siegermächte hatten ohnehin das letzte Wort über den 1. deutschen Bundespräsidenten zu sprechen. Da zogen sie "Papa" Heuss dem Mitbewerber Kurt Schumacher (SPD) vor, dessen als autoritär bezeichneter Stil ihnen vielleicht suspekt erschien.

Als weiterer ziemlich integrer FDP-Politiker fällt mir jetzt nur noch Genscher ein, Graf Lambsdorff war zwar ein kompetenter Wirtschaftsminister, hatte aber auch seine politischen Affären. Ob es eine FDP mit neuen Köpfen schafft, wieder eine Rolle zu spielen...? Diese Partei hat mich noch nie sonderlich interessiert.

Die von Petetra angesprochene Soziale Marktwirtschaft gehört leider der Vergangenheit an, im Zeichen der Globalisierung und der Freien Marktwirtschaft (mMn ein beschönigender Begriff) hat es die Politik schwer, sich gegen rein wirtschaftliche Interessen durchzusetzen.

Clara

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Petetra
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Re: FDP und Heuss
geschrieben von Petetra
als Antwort auf clara vom 10.12.2013, 15:14:39
... hat es die Politik schwer, sich gegen rein wirtschaftliche Interessen durchzusetzen.

Clara
Eine funktionierende Wirtschaft ist die Basis jeglicher Politik, ausnahmslos!
(eine Hausfrau weiß das!)
"Soziale Projekte" sind erst zu planen, wenn die Lohntüte bei mir auf dem Küchentisch liegt!
olga64
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Re: FDP und Heuss
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 10.12.2013, 15:14:39
Herrn Genscher betrachte ich schon auch sehr differenziert. SEin Wendemanöver weg von der SPD hin zur CDU/CSU? Später dann nochmals sein Pro für den jungen Herrn Rösler,den er genau so schnell fallen liess, wie er ihn vorher protegierte.
Ich denke,die FDP wird wiederkommen. Je nachdem wie die "Wirtschaft" die grosse Koalition in den nächsten 4 Jahren beurteilen werden, wird es wieder ein Gegengewicht für mittelständische Wähler geben (müssen). Auch viele gutausgebildete und gutverdienende junge Menschen werden sie evtl. wählen, da die Grüne, die hier ja solche Menschen bisher erfassen konnte, durch die Steuererhöhungs-Tiraden für diese unkalkulierbarer wurde.
Vier Jahre sind eine lange Zeit - es sei denn, es kommt jetzt doch zu Neuwahlen,dann hat die FDP vermutlich schon jetzt wieder eine Chance, über die 5% zu kommen. Olga
clara
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Re: FDP und Heuss
geschrieben von clara
als Antwort auf Petetra vom 10.12.2013, 15:57:34
Das stimmt. Natürlich will ich auch eine funktionierende Wirtschaft. Ich will nur sagen, dass die soziale Komponente einem Wirtschaftsdiktat immer mehr zum Opfer fällt. Auch ist die Politik oft zu sehr mit der Wirtschaft verbandelt, bestes Beispiel die Waffenlobby, auch Stichwort Energiewende.
Erhards Soziale Marktwirtschaft war lange Zeit sehr wichtig und brachte das Wirtschaftswunder. So habe ich Dich verstanden.

Clara
olga64
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Re: FDP und Heuss
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 10.12.2013, 16:34:19
Nach wie vor gehen aus dem Bundeshaushalt fast die Hälfte in soziale Bereiche. Dies wird nicht ewig so gehen, da die wenigen, nachkommenden jungen Menschen irgendwann dafür sicher keine Lust mehr haben, dass alles auf ihnen lastet.
Bei weiterhin steigenden Energiekosten dürfte auch unsere Schlüsselindustrie nach und nach daran denken, unser Land zu verlassen, weil sie Energie in anderen Ländern (Asien und USA) sehr viel billiger bekommen.
Das sieht alles nicht gut aus für unser Land - und Verweise auf einen Erhard vor langer, langer Zeit gerade mal 4 Jahre Wirtschaftsminister und nur 3 Jahre Kanzler war, halte ich für wenig zielführend. Heute müssen sich Politiker - also Frau Merkel - mit viel komplexeren Themen rumschlagen als es zur Wirtschaftswunderzeit war. Es gab damals u.a. keine sog. Wiedervereinigung zu finanzieren, keine EU-Probleme usw. - es ist m.E. nicht vergleichbar, was in der doch recht verschnarchten Adenauer-Republik geschah (meist hinter verschlossenen Türen). Olga

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