Innenpolitik gauck ...

adam
adam
Mitglied

Re: gauck ...
geschrieben von adam
als Antwort auf dunkelgraf vom 18.03.2012, 21:45:17
Zehn Gründe gegen Gauck.


In diesem Link gibt es weder Antisemitismus noch Rassismus, ganz im Gegenteil. Es ist ein ganz normaler Blog, und das Impressum ist auch in Ordnung.

Hast du was gegen Blogs, Meinungsfreiheit, überhaupt gegen andere Meinungen, die nicht von der Obrigkeit freigegeben sind?


Es ist aber interessant, wie in dem Link Blogger persönlich betont, daß ethnische Herkünfte keine Rolle spielen, er aber im selben Atemzug mit seinen Kommentatoren über die jüdischen Banker herfällt und das alte Lied vom betrügerischen, jüdischen Bankwesen aufwärmt, daß die Politik unter ihren Einfluß bringen will. Das alles wird verbreitet unter der "Notwendigkeit" des Antizionismus. In Wirklichkeit ist es aber die alte Nazi-Story vom jüdischen Weltfinanzjudentum neu aufgebrüht.

Wieder eine neue Bestätigung, daß Braun- und Rotfaschisten sich die Hand reichen können. Wirklich ein toller Link!!!

--

adam
hafel
hafel
Mitglied

Re: gauck ...
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 18.03.2012, 22:49:19
@ adam: "Wirklich ein toller Link"


Es ist doch nur Meinungsfreiheit, die er hier offen äußern darf.

Hafel
Robertino
Robertino
Mitglied

"Viel Lärm um nichts."
geschrieben von Robertino
als Antwort auf sittingbull vom 18.03.2012, 13:41:32
heute wird der "ewige opportunist" gauck zu "unserem" präsidenen gekürt. die einzige qualififaktion die der kerl mitbringt , ist sein unerschüttlicher antikommunismus. jedes land bekommt den präsidenten den es verdient.
sitting bull


Dank medialer Unterstützung bekommen Amt und auch die präsidialen Person(en) mehr öffentliche und politische Bedeutung, als sowohl dem Amt als auch der jeweiligen präsidialen Person verfassungsrechtlich vorgesehen ist.
Wie bekannt, hat der Bundespräsident nur eine "abschließende" (Ratifizierung von Gesetzen, Ernennungen etc.) , eine repräsentative (außenpolitisch) und eine appellative Funktion (innenpolitisch). Mehr nicht.
Wie bereits der Austausch von politischen Personen und Parteien in den Parlamenten und in den politischen Parteien nichts grundlegend an der politischen, wirtschaftlichen/finanziellen und damit gesellschaftlichen Realität der BRD ändert, so ändert die Person eines Bundespräsidenten noch weniger etwas an der Verfassungswirklichkeit dieses Landes. Man könnte mit Shakespeare sagen: Viel Lärm um nichts.

Dennoch hat diese lange Diskussion einiges gezeigt.

1. Eine desillusionierende Entmythologisierung vermeintlich "überhöhter" Personen. Diese Funktion soll man nicht unterschätzen.
Erstaunlich ist in Deutschland nur, dass sich eine bisher doch recht konservative und staatserhaltende Presse sich entscheidend an der personellen Entmythologisierung und Aufklärung beteiligt hat. (Das betrifft bereits Guttenberg, dann Wulff und auch Gauck.)[/indent]

2. Die politisch fatale Rolle der Parteien; d.h. die gleichsam [i]absolute
Herrschaft der Parteien und der Machterhalt der politischen Akteure sind wohl oft die Hauptmotive politischen Handelns. (Umgekehrt kann man sagen, dass die politische Bedeutung nationalstaatlichen Handelns immer eingeschränkter und geringer wird. Die Gestaltungsfreiheit politischer Akteure bestehht allenfalls nur noch in einer gewissen Akzentsetzung, die grundsätzlichen Vorgaben liefern übernationale Konzerne, Firmen etc.)

3. Frage nach der Bedeutung der Medien in der Gesellschaft, besonders die Rolle des Internets in der Gesellschaft, in den Staaten dieser Welt, eben global gesehen. Was in den letzten Wochen u.a. in der ZEIT, FAZ, WELT etc. diskutiert wurde: Verändert das Internet wirklich die politische Landschaft, das Verhältnis zwischen Gesellschaft/Wählern und politischen Akteuren (Parteien, Politikern), den Einfluss der "Schreiber" im Internet auf die Politik - oder hat das Internet nur eine Ventilfunktion; d.h. es gibt den Bürgern die Möglichkeit, gleichsam Dampf abzulassen, ohne letztlich irgendetwas zu bewirken. Das Internet dient der Illusion der politischen Partizipation und Mitwirkung. Korrekt muss man allerdings sagen, so lange die einzelnen politischen Parteien und Akteure noch auf die Wahlstimmen der Bürger angewiesen sind, können sie natürlich insofern des Volkes Stimme und vor allem deren Gefühle nicht ganz ignorieren.

4. Amüsant ist auch die nationale Identifikation offenbar nicht weniger Menschen in diesem Land, wie sich dies in Formulierungen "unser" Bundespräsident etc. äußert.
Seit Napoleoon und der Entwicklung der vor allem europäischen Nationalstaaten im 19. Jh. spielt diese nationale Identifikation innen- und außenpolitisch eine merk- und denkwürdige Rolle. (Darauf näher einzugehen, würde den Rahmen dieser thematischen Diskussion sprengen.)


Zu den Kritikern von Herrn Gauck: Es ist zu vermuten, dass dieser Herr weder seine politische Überzeugungen und Implikationen noch das Selbstverständnis seiner Person ändern wird. Warum auch? Bundespräsidenten haben nur, wenn überhaupt, eine periphere, allenfalls akklamative und appellative Funktion in einer Gesellschaft, in der Dschungelcamp, Gottschalcknachfolge etc. das Interesse und das Bewusstsein vor allem der jüngeren Menschen bestimmen. Und was die alten und älteren Menschen betrifft: Nimm denen ihr Wahlrecht und ihre Sparbücher ... dann sind sie für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik uninteressant.

R.

Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: "Viel Lärm um nichts."
geschrieben von hugo
als Antwort auf Robertino vom 19.03.2012, 05:07:52
Und was die alten und älteren Menschen betrifft: Nimm denen ihr Wahlrecht und ihre Sparbücher ... dann sind sie für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik uninteressant.


sehr interessante Beobachtung,,

und Gauck ist schon längst angekommen im konservativen Teil dieser Gesellschaft den er auch hervorragend präsentiert, in dem er sich gekonnt bewegt und dem er zu Diensten sein muss und wird. Er ist eben Teil davon und schwebt nicht etwa dirigierend darüber, so wie ihn einige Jubler schon sehen. Er wird es nicht einfach haben,,

hugo
Trojaner
Trojaner
Mitglied

Re: gauck ...
geschrieben von Trojaner
als Antwort auf sittingbull vom 18.03.2012, 13:41:32
Wieder einmal Hauen und Stechen zum Thema Gauck. Meinungen, Ansichten sind verschieden, Gott sei Dank - Das ist Demokratie. Ich persönlich finde Gauck als eine sehr gute Lösung. Wenn es einen besseren geben würde, hätte man ihn genommen, hat es jedoch nicht.
---
Trojaner
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: gauck ...
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ingo vom 18.03.2012, 17:26:10
Jetzt bitte mal Klartext, sittingbull: Bist Du in der DDR aufgewachsen?
geschrieben von ingo



ich möchte dein schwer investigatives interesse nicht enttäuschen ... ingo .

also zum x-ten mal :

ich war , ich bin und ich werde hamburger sein .

tut mir leid , deinem schablonendenken nicht gerecht zu werden .



muss die geschichte nun neu geschrieben werden ?


sitting bull


Anzeige

adam
adam
Mitglied

Re: "Viel Lärm um nichts."
geschrieben von adam
als Antwort auf Robertino vom 19.03.2012, 05:07:52
Und was die alten und älteren Menschen betrifft: Nimm denen ihr Wahlrecht und ihre Sparbücher ... dann sind sie für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik uninteressant.

R.


Welche Weisheit! Nimm dem Gepard Gebiss und Beine und keine Antilope interessiert sich mehr für ihn.

Der Witz ist: Weder Rentner noch Gepard lassen sich das Entsprechende nehmen.

--

adam
Robertino
Robertino
Mitglied

Weder Weisheit noch Witz, sondern Sarkasmus angesichts der Realität.
geschrieben von Robertino
als Antwort auf adam vom 19.03.2012, 12:49:50
Und was die alten und älteren Menschen betrifft: Nimm denen ihr Wahlrecht und ihre Sparbücher ... dann sind sie für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik uninteressant. R.
geschrieben von adam

Welche Weisheit! Nimm dem Gepard Gebiss und Beine und keine Antilope interessiert sich mehr für ihn.
Der Witz ist: Weder Rentner noch Gepard lassen sich das Entsprechende nehmen.
adam


Es ging hier weder um Weisheit noch um Witz, nicht um schiefe, um nicht passende Vergleiche, sondern um Sarkasmus angesichts der sich selbst überschätzenden Altengeneration (wohlbemerkt: Ich gehöre mit meinen 77 Jahren natürlich auch dazu!).

Die nächsten zehn, zwanzig Jahre werden zeigen, wie - nicht nur hier in Deutschland - hier mit den alten Menschen umgegangen werden wird. Renten- und Pensionseinschränkungen werden noch das geringste Übel sein. Und da werden die Rentner/ Pensionäre eben nicht gefragt werden.
In dem Augenblick, wo wahltechnische bzw. wahlrechtliche Änderungen den Alten ihre Wahlmajorität nehmen (das wurde schon vor etlichen Jahren in bestimmten Zeitungen und Gremien diskutiert!), fällt die "Rücksicht" der Parteien (lies: diew wahltaktischen Argumentationen und -entscheidungen) bezüglich der bloßen Alten-Quantität weg.
Gegenüber allen staatlich alimentierten Alten (und Menschen) übernimmt dann der Staat eine Art Wahlpatronat. Vereinfacht: Wer sich nicht selbst alimentieren kann, hat keine politische Stimme mehr. (Die Unterscheidung zwischen den eher wenigen wohlhabenden und reichen alten Menschen und eben der Heerschar der Rentner und Pesnionären spielt, quantitativ gesehen, keine entscheidende Rolle.)
Die Vorkiegsjahrgänge wird das, soweit sie noch leben, weniger tangieren; die Frage ist, was mit den eben geburtenreichen Jahrgängen geschehen wird. (Diese können ja mal ihre Phantasie spielen lassen und sich vorstellen, wie das, lies: ihr Leben so um und ab 2030 aussehen wird. (Ich werde vermutlich dann nicht "Der Hundertjährige [sein], der aus dem Fenster stieg und verschwand".)

R.

P.S. Aber da es ja hier um den Bundespräsidenten Gauck gehen soll - sehr interessant und aufschlussreich das mediale Echo in SZ, FAZ, WELT, FR, taz und SPIEGEL.
Wenn man die Selbstaussagen von Herrn Gauck sowie die gestrige Rede (die natürlich der Situation entsprach) mit der sich auch heute in den Zeitungen präsentierenden sozialen, wirtschaftlichen, finanziellen und ökologischen Realität vergleicht, so kann man nur konstatieren: Die (bisherigen) Worte Gaucks haben mit dieser sozialen und politischen Realität nichts zu tun, wenn man von dem sowohl für ihn biographisch und historisch verständlichen Freiheitsreflex absieht.

Tonart, Terminologie, Pathos erinnern mich an die Predigten in den fünfziger Jahren, die mit pastoral-theologischen Worthülsen alles Mögliche beschworen (damals noch verstärkt Himmel, ewiges Leben und Gerechtigkeit nach dem Tode [sic!] etc.) und so an der Realität, den Nöten der Menschen damals grandios vorbeipredigten.

Abgesehen davon, dass bisher die Reden und Aktionen der Bundespräsidenten politisch und gesellschaftlich folgenlos waren (sieht man von der bekannten Rede Weizsäckers einmal ab) und vermutlich von den Menschen am Weihnachtsabend bzw. Sylvester zwischen den Abendprogrammen so en passant wahrgenommen werden, werden vermutlich gerade die 20-25 Prozent Geringverdienenden in dieser Arbeitsgesellschaft nach den tröstenden und aufmunternden Worten (Freiheit, Verantwortung, Lust an der Politik etc. etc.) lechzen.

Da ja hier auch nach Meinungen immer gefragt wird: Ich finde, die BRD hat nicht nur einen neuen Bundespräsidenten gewählt, sondern vor allem einen ...

Bundespastor


... bekommen. Das ist doch schön; oder? Die doch häufiger verwendete, nicht ganz korrekte Abkürzung BP bekommt somit eine weitere, in diesem Fall eben zutreffendere Bedeutung.



P.P.S. Interessant und amüsant zu beobachten, wie lange die angesichts der gesellschaftlichen und politischen Bedeutungslosigkeit dieses Amtes die öffentliche Diskussion, aber auch die wahrhaft unendlichen Beiträge und Meinungsäußerungen im Internet, um Herrn BP Gauck anhalten.
Der Vorschlag, einfach zum Herrn Gauck zu schweigen und zu beobachten, wann und wie der Bundespräsident die soziale, wirtschaftliche etc. Realität in Deutschland registriert und wie er dazu Stellung nimmt, wird wohl die Flut der Stellungnahmen und Meinungen nicht stoppen.

P.P.P.S. Hat Herr Gauck eigentlich die normale Arbeitswelt, die Situation lohnabhängiger Menschen in der kapitalistischen Konsumgesellschaft selbst kennengelernt; d.h. am eigenen Leibe erlebt?
adam
adam
Mitglied

Re: Weder Weisheit noch Witz, sondern Sarkasmus angesichts der Realität.
geschrieben von adam
als Antwort auf Robertino vom 19.03.2012, 14:10:59
Es ging hier weder um Weisheit noch um Witz, nicht um schiefe, um nicht passende Vergleiche, sondern um Sarkasmus angesichts der sich selbst überschätzenden Altengeneration (wohlbemerkt: Ich gehöre mit meinen 77 Jahren natürlich auch dazu!).


Richtig, denn es war keine Weisheit, die ich mit Sarkasmus kommentiert habe, sondern eine ziemlich törichte Aussage. Ich bin übrigens 60.
Die nächsten zehn, zwanzig Jahre werden zeigen, wie - nicht nur hier in Deutschland - hier mit den alten Menschen umgegangen werden wird.


Gehörst Du zu denen hier im Forum, die im Besitz einer Kristallkugel sind?
Da ja hier auch nach Meinungen immer gefragt wird: Ich finde, die BRD hat nicht nur einen neuen Bundespräsidenten gewählt, sondern vor allem einen ...

Bundespastor


... bekommen. Das ist doch schön; oder? Die doch häufiger verwendete, nicht ganz korrekte Abkürzung BP bekommt somit eine weitere, in diesem Fall eben zutreffendere Bedeutung.


Wie fein, daß wir hier zusätzlich noch einen Forumsprediger haben und wie ich meine, auch noch einen mit Klosteranschluß.

--

adam

silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Weder Weisheit noch Witz, sondern Sarkasmus angesichts der Realität.
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 19.03.2012, 14:58:33

Wie fein, daß wir hier zusätzlich noch einen Forumsprediger haben und wie ich meine, auch noch einen mit Klosteranschluß.
adam

geschrieben von adam

Joo, Adam,
und dort lernt man u.a. auch, alle menschlichen Regungen, und wenn es nur der ganz gewöhnliche Hass ist, so schön wortreich intellektualisiert zu formulieren - das klingt dann plötzlich so fromm.


Anzeige