Innenpolitik Geburtstag Georg Büchner vor 200 Jahren
Friede den Hütten, Krieg den Palästen
Vor 200 Jahren wurde Georg Büchner geboren.
Ein Dichter der einer Kerze glich die man an beiden Seiten angezündet hatte.
Ein Dichter der nur 23 Jahre alt wurde und trotzdem mit Lenz,mit Leonce und Lena, mit Danton und dem begonnenen Woyzek
ganz anders schrieb als die " deutschen Dichter " vor und nach seiner Zeit.
Er war ein Demokrat,schon damals ein nicht ins deutsche Wesen passender Mensch. Er war kein Judenhasser wie E.M. Arndt. Kein Franzosenhasser wie " Turnvater Jahn " kein Nationalist wie Wolfgang Menzel.
Bezeichnend es gibt in Deutschland 16 Straßen die nach Büchner benannt sind,
132 nach Ernst Moritz Arndt.
“Wir wollen heute Mann für Mann
Mit Blut das Eisen röthen,
Mit Henkerblut, Franzosenblut –
O süßer Tag der Rache! ...
„Die Juden als Juden passen nicht in diese Welt und in diese
Staaten hinein, und darum will ich nicht, dass sie auf eine
ungebührliche Weise in Deutschland vermehrt werden.
E.M.Arndt
Vor 200 Jahren wurde Georg Büchner geboren.
Ein Dichter der einer Kerze glich die man an beiden Seiten angezündet hatte.
Ein Dichter der nur 23 Jahre alt wurde und trotzdem mit Lenz,mit Leonce und Lena, mit Danton und dem begonnenen Woyzek
ganz anders schrieb als die " deutschen Dichter " vor und nach seiner Zeit.
Er war ein Demokrat,schon damals ein nicht ins deutsche Wesen passender Mensch. Er war kein Judenhasser wie E.M. Arndt. Kein Franzosenhasser wie " Turnvater Jahn " kein Nationalist wie Wolfgang Menzel.
Bezeichnend es gibt in Deutschland 16 Straßen die nach Büchner benannt sind,
132 nach Ernst Moritz Arndt.
“Wir wollen heute Mann für Mann
Mit Blut das Eisen röthen,
Mit Henkerblut, Franzosenblut –
O süßer Tag der Rache! ...
„Die Juden als Juden passen nicht in diese Welt und in diese
Staaten hinein, und darum will ich nicht, dass sie auf eine
ungebührliche Weise in Deutschland vermehrt werden.
E.M.Arndt
Was ist denn das Eigentliche, das Du diskutieren möchtest?
Das Vermächtnis Büchners?
Oder den Juden- und Franzosenhass seiner Zeitgenossen?
Ich habe die ersten 28 Jahre meines Lebens in einer Georg-Büchner-Straße gewohnt, so also auch als Schulkind, und in Heimatkunde mussten wir eines Tages die Geschichte des Namensgebers unserer Straße "recherchieren". Da ich damals in einer sog. "r-Klasse" war, einer Klasse mit erweitertem Russischunterricht, natürlich in russischer Sprache, aber das nur nebenbei.
Soweit ich mich erinnern kann, galt Büchner damals als Revolutionär, als ein ziemlich radikaler sogar, aber nie und nimmer wurde er als Demokrat gesehen.
Er ist in seiner kompromislosen Entschlossenheit hinsichtlich der Durchsetzung seiner Ideale eher in einer Linie zu sehen mit z.B. Theodor Körner.
Sein "Friede den Hütten - Krieg den Palästen" als Aufmacher der ersten Ausgabe des "Hessischen Landboten" im deutschen Vormärz war ja bekanntlich der franz. Revolution von 1789 entlehnt. Diese Verwertung ist ja auch in Ordnung und untadelig, nur sollte man es auch erwähnen, will man historisch sauber beschreiben.
Auszug aus einer Rede August Bebels vom 25. Mai 1871 im Deutschen Reichstag:
"Meine Herren, wenn auch im Augenblick Paris unterdrückt ist, dann erinnere ich sie daran, dass der Kampf in Paris nur ein kleines Vorpostengefecht ist, dass ... der Schlachtruf des Pariser Proletariats - "Krieg den Palästen, Friede den Hütten, Tod der Not und dem Müßiggange" - der Schlachtruf des gesamten europäischen Proletariats werden wird.
Hat sich nicht so recht erfüllt, diese Vision Bebels, aber immerhin mal was gescheites aus dem Mund eines Sozialdemokraten - wann hat man das schon mal heutzutage ....
Das Vermächtnis Büchners?
Oder den Juden- und Franzosenhass seiner Zeitgenossen?
Ich habe die ersten 28 Jahre meines Lebens in einer Georg-Büchner-Straße gewohnt, so also auch als Schulkind, und in Heimatkunde mussten wir eines Tages die Geschichte des Namensgebers unserer Straße "recherchieren". Da ich damals in einer sog. "r-Klasse" war, einer Klasse mit erweitertem Russischunterricht, natürlich in russischer Sprache, aber das nur nebenbei.
Soweit ich mich erinnern kann, galt Büchner damals als Revolutionär, als ein ziemlich radikaler sogar, aber nie und nimmer wurde er als Demokrat gesehen.
Er ist in seiner kompromislosen Entschlossenheit hinsichtlich der Durchsetzung seiner Ideale eher in einer Linie zu sehen mit z.B. Theodor Körner.
Sein "Friede den Hütten - Krieg den Palästen" als Aufmacher der ersten Ausgabe des "Hessischen Landboten" im deutschen Vormärz war ja bekanntlich der franz. Revolution von 1789 entlehnt. Diese Verwertung ist ja auch in Ordnung und untadelig, nur sollte man es auch erwähnen, will man historisch sauber beschreiben.
Auszug aus einer Rede August Bebels vom 25. Mai 1871 im Deutschen Reichstag:
"Meine Herren, wenn auch im Augenblick Paris unterdrückt ist, dann erinnere ich sie daran, dass der Kampf in Paris nur ein kleines Vorpostengefecht ist, dass ... der Schlachtruf des Pariser Proletariats - "Krieg den Palästen, Friede den Hütten, Tod der Not und dem Müßiggange" - der Schlachtruf des gesamten europäischen Proletariats werden wird.
Hat sich nicht so recht erfüllt, diese Vision Bebels, aber immerhin mal was gescheites aus dem Mund eines Sozialdemokraten - wann hat man das schon mal heutzutage ....
Es soll wahrscheinlich suggeriert werden, dass der antisem. E-M-Arndt in Deutschland mehr geschätzt wird als der revolutionäre Büchner, aber das traf auf die ehem. DDR jedenfalls zumindest nicht zu. In Wolfen/SA z.B. ging ich auf eine Georg-Büchner-EOS (Heute Gymnasium) und meine erste Freundin wohnte in der Georg-Büchner-Straße. Das versaut die Statistik schonmal ungemein.
p.s. wandersmann: An den Mammut-Aufsaatz "Krieg den Palästen, Friede den Hütten" kann ich mich auch erinnern - nur war meine Schule auf die naturwissenschaftlichen Fächer spezialisiert und so durfte ich auf Deutsch schreiben.
:)
p.s. wandersmann: An den Mammut-Aufsaatz "Krieg den Palästen, Friede den Hütten" kann ich mich auch erinnern - nur war meine Schule auf die naturwissenschaftlichen Fächer spezialisiert und so durfte ich auf Deutsch schreiben.
:)
Danke, Gambler, für die Erinnerung an einen der ganz großen Dichter! Sein "Woyzeck" sowie "Leonce und Lena" waren meine Schullektüre, und auch heutige Schüler dürfen sich mit Büchner befassen und sicher noch weitere Schülergenerationen.
Neulich hörte ich einen Teil aus seinem "Lenz" und war fasziniert von der modernen und sehr genauen Sprache. Wer weiß, ob er nicht der größte Dramatiker in deutscher Sprache geworden wäre! Aber sein Leben war mit 23 Jahren schon vorbei.
Immerhin ist der Georg-Büchner-Literaturpreis der bedeutendste für deutschsprachige Autoren. Natürlich auch wegen Büchners mutigen Worten.
Clara
Neulich hörte ich einen Teil aus seinem "Lenz" und war fasziniert von der modernen und sehr genauen Sprache. Wer weiß, ob er nicht der größte Dramatiker in deutscher Sprache geworden wäre! Aber sein Leben war mit 23 Jahren schon vorbei.
Immerhin ist der Georg-Büchner-Literaturpreis der bedeutendste für deutschsprachige Autoren. Natürlich auch wegen Büchners mutigen Worten.
Clara
Sehr geehrter Wandersmann, mein Anliegen war es auf das Geburtsdatum von Georg Büchner hinzuweisen und Interesse an dieser Person der deutschen Geschichte zu wecken. Da anlässlich dieses Datums der Spiegel, die Zeit und als " Heimatzeitung " das Darmstädter Echo schon ausführlich berichtet hatten und man bei Google ausführlich informiert wird,sah ich keine Notwendigkeit retrospektiv tätig zu werden. Sei es drum. Wenn es denn sein soll.
http://www.zeno.org/nid/20004637917
Sehr lang
Warum man einen Revolutionär nicht als Demokraten bezeichnen kann erschließt sich mir nicht. Es gilt doch als gesichert dass durch die Revolution in der DDR die Demokratie dort Einzug hielt.
Und Körner mit Büchner in Zusammenhang zu bringen ist mir völlig unverständlich,
Die Sportpalastrede endete mit einem Zitat von Körner: "Nun, Volk steh auf und Sturm brich los!"
Dagegen Büchner im Woyzek:" Wozu sollen wir Menschen miteinander kämpfen? Wir sollten uns nebeneinander setzten und Ruhe haben.
Wäre mir lieber gewesen .
Die Ausstellung „Georg Büchner – Revolutionär mit Feder und Skalpell“ ist von Sonntag (13.10.13) bis 16. Februar 2014 im Darmstadtium zu sehen. Links vom Haupteingang des Kongresszentrums, in Richtung Karolinenplatz, führt eine Treppe in das Ausstellungscafé, von dort aus geht es zum Shop und zu den Kassen.
http://www.zeno.org/nid/20004637917
Sehr lang
Warum man einen Revolutionär nicht als Demokraten bezeichnen kann erschließt sich mir nicht. Es gilt doch als gesichert dass durch die Revolution in der DDR die Demokratie dort Einzug hielt.
Und Körner mit Büchner in Zusammenhang zu bringen ist mir völlig unverständlich,
Die Sportpalastrede endete mit einem Zitat von Körner: "Nun, Volk steh auf und Sturm brich los!"
Dagegen Büchner im Woyzek:" Wozu sollen wir Menschen miteinander kämpfen? Wir sollten uns nebeneinander setzten und Ruhe haben.
Wäre mir lieber gewesen .
Die Ausstellung „Georg Büchner – Revolutionär mit Feder und Skalpell“ ist von Sonntag (13.10.13) bis 16. Februar 2014 im Darmstadtium zu sehen. Links vom Haupteingang des Kongresszentrums, in Richtung Karolinenplatz, führt eine Treppe in das Ausstellungscafé, von dort aus geht es zum Shop und zu den Kassen.