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Innenpolitik Gedanken zum CDU-Parteitag in Karlsruhe

hafel
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Gedanken zum CDU-Parteitag in Karlsruhe
geschrieben von hafel

Wohl wegen des Wahlkampfes in Baden Württemberg wurde der Ort Karlsruhe zum CDU-Parteitag gewählt. Mappus Wiederwahl steht auf sehr dünnen Stelzen.

Die derzeitigen Umfragewerte machen auch mit Sicherheit den Wahlkreis-Kandidaten auf Landes – wie auch auf Bundesebene – etwas Angst. In den vergangenen Monaten legten sechs CDU-Ministerpräsidenten ihr Amt nieder. Wenn auch aus vollkommen unterschiedlichen Gründen, verlor jedoch die Partei damit einige Ihrer Identifigationsfiguren. Es ist nun mal so, dass die CDU-Führung ihre Stärke in den Talentreservoir der Länder haben. So wird von der Parteichefin Merkel erwartet, dass sie entsprechenden Führungsnachwuchs rekrutiert. Allerdings gibt es da auch Unbequemes: Norbert Röttgens starkes Selbstbewusstsein ist berüchtigt und nicht immer fördernd sondern auch hemmend. Und Ursula v. d. Leyen machte erst vor kurzem im TV kein Geheimnis daraus, dass sie sich von Merkel in der Präsidentenfrage unfair behandelt fühlt.
Na, und dann gibt es noch den Wolfgang Schäuble, der sich mit Fragen zur Steuervereinfachung nicht blamieren sollte. Seine Autoritätsverluste wegen seines rüden Umgangstones sind ja offenkundig und werden in der eigenen Partei auch gerügt.

Die Kanzlerin muss also in erster Linie für Ruhe sorgen. Für sie ist es in der Tat auch nicht leicht, es allen Parteiflügeln recht zu machen. Wer kann das schon?

So werden heute alle ihren Blick auf die Wiederwahlergebnisse der Kanzlerin lenken. Steht die Partei in stürmischen Zeiten zusammen? So steht die CDU in Karlsruhe vor einer neuen Wegmarke. Die Führung muss fast komplett runderneuert werden.

Wir groß die Treue für Merkel und Schäuble sind, wird sich heute erweisen

Hafel
eko
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Re: Gedanken zum CDU-Parteitag in Karlsruhe
geschrieben von eko
als Antwort auf hafel vom 15.11.2010, 12:57:49
@ hafel:

Zunächst einmal: Der Tagungsort Karlsruhe (ich wohne ja da!) wurde des schwäbisch/badischen Proporzes wegen gewählt. Vor zwei Jahren war das schwäbische Stuttgart dran, jetzt sind es die Badener mit Karlsruhe.

Dass es an der Führungsspitze der CDU einige personelle Veränderungen gegeben hat, darf man nicht negativ sehen. Denn für die ausgeschiedenen sind ja starke Persönlichkeiten nachgewachsen. Dass da einige kleine handwerkliche Fehler in letzter Zeit beim Einen oder Anderen passiert sind, will nichts heißen.

Schäuble sitzt fest und sicher im Sattel, hier in Baden/Württemberg ist er als Schwarzwälder geachtet. Dass er kürzlich seinen Pressesprecher mal angemotzt hat, daran geht die Welt nicht unter, schnließlich hat der sich ja auch einen Lapsus geleistet. Aber wie mimosenhaft die Nation darauf reagiert hat, das ist doch Mumpitz!
Die Ursula von der Leyen ist gewitzt genug, aus solch einem handwerklichen Fehler zu lernen.

Ich weiß nicht, warum man alle diese Neuen gleich so negativ beurteilen will. Egal, ob McAllister, Röttgen, Mappus und wie sie alle heißen, es sind alles starke Persönlichkeiten. Der eine oder die andere wird wohl noch den richtigen Stil finden müssen, aber insgesamt ist mir da um die CDU nicht bange.

Und für Angela Merkel ist derzeit kein Ersatz zu sehen.


e k o
olga64
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Re: Gedanken zum CDU-Parteitag in Karlsruhe
geschrieben von olga64
als Antwort auf eko vom 15.11.2010, 14:31:37
Schon interessant - heute um 9.30Uhr hat dieser CDU-Parteitag in KA begonnen und schon wissen einige Diskutanten in dieser Runde "wichtige Details". Ganz egal, wie dies die CDU nun personell und administrativ lösen wird - so wie es die heutigen Umfrageergebnisse darlegen, wird die aktuelle Koalition sicher bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr siegen. Dafür werden die Grünen zu stark - ausserdem sagen die Umfragewerte, dass fast 60% des Wahlvolkes "links" wählen.
Die nächste Bewährungsprobe für Frau Dr. Merkel sind die Landtagswahlen in Baden Württemberg - vermutlich wird auch dort eine Farbänderung zu Gunsten Grün erfolgen. Auch unter diesem Aspekt wird wohl Frau Dr. Merkel und auch dem (badischen) Herrn Mappus noch das Vertrauen ausgesprochen - sonst kommt ja noch mehr Unruhe in die schwäbisch-badische Provinz (lebte auch mal 7 Jahre in der Beamtenhochburg Karlsruhe). Olga

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hafel
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Re: Gedanken zum CDU-Parteitag in Karlsruhe
geschrieben von hafel
als Antwort auf hafel vom 15.11.2010, 12:57:49
Heute wissen wir, dass gestern A. Merkel das zweitschlechteste Ergebnis ihrer bisher sechs Wahlen zur Vorsitzenden erhalten hatte. Doch dieses Ergebnis ist so wertvoll wie ihr bestes Ergebnis vor zehn Jahren. Aber ich denke dabei, die CDU hatte auch gestern ihrer Chefin keinen Denkzettel verpassen wollen.

Entscheidend für dieses Ergebnis war wohl, dass sie wie eine Vorsitzende geredet hatte: klar, geradlinig, angriffslustig und dynamisch. Das wollen die Delegierten hören. Es hatte allerdings bei Merkel sehr lange gedauert um zu solcher Entschiedenheit zu kommen. Es war eine lange Zeit des "herumgeeiere". Es scheint wohl auch machtpolitisches Kalkül dahinter gesteckt zu haben.

Nicht kalkulierbar und m. E. auch riskant war Merkels Eindeutigkeit bei den Themen "Stuttgart 21", den Castortransporten und der Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke. Hier mag sie der konservativen CDU-Seele aus dem Herzen geredet haben, populär war das jedenfalls nicht. Da denkt die Mehrheit des Volkes anders und wird die CDU auch auf den nächsten Landtagswahlen dafür ihre Quittung bekommen. Hier hatte die Kanzlerin einigen Realitätsverlust. Diese Themen sind durch aus nicht "ohne Alternative", dem Lieblingsschlagwort von Merkel.

Und der "heimliche Kanzler" und CSU-Star K. Th. z. Guttenberg hat seit gestern einen ernst zu nehmenden Konkurrenten um Platz zwei hinter Merkel: Norbert Röttgen erhielt eine fulminante Bewerbungsrede und erhielt dafür das beste Ergebnis bei der Wahl der stellv. Vorsitzenden.

Noch ist Merkel die Nummer eins.

Hafel
eko
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Das zweitschlechteste Ergebnis
geschrieben von eko
als Antwort auf hafel vom 16.11.2010, 13:23:03
Ich verstehe diese Terminologie nicht!

Ist es wichtig, ob es das zweitschlechteste oder drittbeste oder sonstige Ergebnis ist?

A.Merkel hat eine Rede gehalten, mit der sie die Seele ihrer Partei "gestreichelt" hat, so steht es heute in den Gazetten. Es ist nun mal nicht die merkelsche Art, laut herumzubrüllen und wie ein Rumpelstilzchen herumzuhampeln. Das müsste doch inzwischen jeder Deutsche, der am politischen Leben interessiert ist, begriffen haben, dass diese Bundeskanzlerin ziemlich lautlos, dafür umso effektiver ihre Arbeit macht.

Gut, gut, es sind einige gut bekannte Gesichter "von Bord" gegangen, aber die Phalanx der Nachrücker kann sich sehen lassen, da sind noch unverbrauchte Kräfte dabei, die zu Leistungen fähig sind.

Zwar suhlen sich die Grünen bereits schon in ihrem erwarteten Wahlsieg, aber bis März kann sich noch einiges tun. Und selbst wenn die Grünen in BW die nächste Regierung stellen würden, müssten sie erst einmal beweisen, dass sie nicht nur beständig gegen irgendetwas sind, sondern dann müssen sie zeigen, ob und was sie drauf haben, sonst sind sie ganz schnell wieder weg. Nur das Aufräumen des Scherbenhaufens, was sie dann hinterlassen, wäre ärgerlich.

e k o
hafel
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Re: Das zweitschlechteste Ergebnis
geschrieben von hafel
als Antwort auf eko vom 16.11.2010, 14:50:43
@ eko: 1) "Ich verstehe diese Terminologie nicht!"

2) "Ist es wichtig, ob es das zweitschlechteste oder drittbeste oder sonstige Ergebnis ist?"


Zu 1) Ob Du die Technologier verstehst oder nicht ist mir egal, wir gehen von grundverschiedenen Grundlagen aus. Das war meine Meinung -und ich bin KEIN typischer CDU-Wähler. Deshalb MUSST Du meine Technologie auch nicht verstehen. Punkt. Da gibt es bestimmt auch eine Technologie nur für CDU-Leute. Diese interessiert mich nun nicht.

Zu 2) Natürlich ist es nicht Oberwichtig. Da aber ALLE Medien diese Tatsache erwähnen, scheint es zumindest Medienwichtig zu sein. Es ist nun mal so, dass die Messlatte der Politiker dem Stimmenergebnis anhängig ist. Für Dich als CDU-Wähler ist sie gewählt - und das mit überzeugender Mehrheit - und das mag für DIch ja auch langen. Anderen gestattest Du bitte. dass sie darüber differenzierter nachdenken. Es gibt dazu eben mehrere Meinungen. Nicht nur Deine.

Hafel


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olga64
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Re: Das zweitschlechteste Ergebnis
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 16.11.2010, 15:26:14
"Ich verstehe diese Terminologie nicht!"

Zu 1) Ob Du die Technologier verstehst oder nicht ist mir egal,
Hafel

[/quote]

.....aber zwischen Terminologie und Technologie besteht schon ein gravierender Unterschied, wie ich finde!Oder wie ist dies hier zu verstehen? Olga
hafel
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Re: Das zweitschlechteste Ergebnis
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 16.11.2010, 15:29:18
Sorry, Olga, da hast Du recht. Da habe ich mich verschrieben. Gut, dass Du darauf noch einmal aufmerksam machst. Danke.
JuergenS
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Re: Gedanken zum CDU-Parteitag in Karlsruhe
geschrieben von JuergenS
Es geht doch nichts über Krümelkackerei; jeder wußte, dass man anstelle von Technologie Terminologie setzen mußte.

olga64
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Re: Gedanken zum CDU-Parteitag in Karlsruhe
geschrieben von olga64
als Antwort auf JuergenS vom 16.11.2010, 15:34:47
WAs mischen Sie sich ein, wenn es der Autor Hafel doch ganz easy sieht? Oder aber möchten Sie uns mit dem Hinweis auf Ihre exorbitante Überlegenheit damit aufmerksam machen? Es sei Ihnen vergönnt - wenn Sie es so b rauchen. ciao Olga

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