Innenpolitik Geht nun eine politische Aera zu Ende?

Die Bundeskanzlerin bemerkt selbst, dass bei ihr "die Luft raus "ist - nicht erst seit sie den Parteivorsitz abgegeben hat, es hat aber viel früher begonnen- vielleicht schon damals, als die Verhandlungen der Jamaika-Koalition begannen und dann kläglich scheiterten, wovon sich keine der führenden Parteien mehr richtig erholte. Die Koalition mit der SPD ist längst nicht mehr stabil genug, um die Auflösungserscheinungen zu überdecken, da helfen auch die auf Optimismus gedrehten Reden nichts. 

Aber nicht nur Angela Merkel kann nur mühsam eine gewisse Resignation verbergen, auch AKK kann sich heute nicht mehr sicher sein, Nachfolgerin der Kanzlerin zu werden, denn es tritt immer mehr zutage, dass sie nicht den absoluten Rückhalt hat- weder in der Partei noch in der Bevölkerung. Es scheint, dass sie auch beratungsresistent ist. 

Auch die Europawahl wies darauf hin, dass in der deutschen Parteienlandschaft  ein vorsichtiges Stühlerücken begonnen hat.  Andrea Nahles hat mit der Niederlegung ihrer Ämter den Startschuss zu einer grundlegenden Veränderung  gegeben. Bleibt nur zu hoffen, dass  diese Veränderung auch zum Besseren gelingt. Inzwischen stehen die Grünen bereit, die vor allem bei den jungen Menschen Rückhalt finden. 

Luchs35

Ja, ich wage zu schreiben, dass ich nur eine Empfindung hab:
Die Reden von AKK in den letzten beiden Tagen sind sehr gedämpft, auch vom Klang, es ist, als läge ein Deckel auf dem Kehlkopf.

Saft- und kraftlos, wie die ganze parteipolitische Situation gerade.

Clematis
 

Die Luft ist schon lange raus und ich mag die Beschwörungsformel: "Deutschland braucht eine stabile Regierung" nicht mehr hören.
Deutschland braucht eine innovative Regierung!
Heute Morgen dachte ich mir: Wenn´s denn nicht anders geht, dann soll mal eine Koalition aus Grün, FDP und Linke ran. Schlimmer kann´s nicht mehr werden.

In der regionalen Tageszeitung lese ich, dass Armin Laschet sich neuerdings als Umweltminister hervor tun möchte. Er hat erkannt, dass seine Partei da etwas rückständig war. An soviele Fähnchen nach dem Wind kann niemand mehr vorbeischauen.
https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/nrw-als-vorreiter-in-sachen-umweltpolitik_aid-39215033

Tja, da wurde viel vermittelt und viel versäumt. Die SPD wurde zur Weiterführung der GroKo gezwungen, nur um Neuwahlen zu vermeiden. Ich hielt das für einen großen Fehler. Und die FDP konnte gar nicht anders als aus der geplanten Jamaika Ehe auszusteigen. Wenn es keine Übereinstimmung in wesentlichen Themen gibt, dann muss erst gar keine Ehe eingegangen werden. Das halte ich für ehrlicher als gute Miene zu machen, die keinem was bringt.
Ich warte jetzt einfach mal ab wo die Reise hingeht. Es wird schon ein Messias herbeigeredet werden, der über Wasser laufen kann. Hoffentlich geht er nicht schon vorher baden.
Bruny

An den Diskussionen hier beteilige ich mich zwar nur noch selten, aber hier stoße ich ins selbe Horn!
Mit der zusätzlichen Bemerkung 'DANKE'. Und ohne weitere Kommentare.

Ja, ich wage zu schreiben, dass ich nur eine Empfindung hab:
Die Reden von AKK in den letzten beiden Tagen sind sehr gedämpft, auch vom Klang, es ist, als läge ein Deckel auf dem Kehlkopf.
Saft- und kraftlos, wie die ganze parteipolitische Situation gerade.
geschrieben von Clematis

Sowas kommt raus, wenn der Redner abliest und den vorgeschriebenen Text lustlos herunterleiert.
Zeugt nicht von Vehemenz, etwas bewegen zu wollen, und auch als Führungskraft überhaupt etwas bewegen zu können.
Der Kandidat(in) ist bei mir durchgefallen - mit Glanz&Gloria.
Ist halt nicht jede(r) ein Wehner.

Wie schon Kleist sagte. Er geht so lange zum Brunnen ...

Tja, da wurde viel vermittelt und viel versäumt. Die SPD wurde zur Weiterführung der GroKo gezwungen, nur um Neuwahlen zu vermeiden. Ich hielt das für einen großen Fehler. Und die FDP konnte gar nicht anders als aus der geplanten Jamaika Ehe auszusteigen. Wenn es keine Übereinstimmung in wesentlichen Themen gibt, dann muss erst gar keine Ehe eingegangen werden. Das halte ich für ehrlicher als gute Miene zu machen, die keinem was bringt.

Ich warte jetzt einfach mal ab wo die Reise hingeht. Es wird schon ein Messias herbeigeredet werden, der über Wasser laufen kann. Hoffentlich geht er nicht schon vorher baden.
Bruny

Das darf man so nicht stehenlassen, ich möchte es richtigstellen:

Herr Steinmeier, Bundespräsident mit ruhendem SPD-Parteibuch bat seine Genossen, in die GroKo einzusteigen, nachdem die FDP (vorne dran Herr Lindner) urplötzlich einer Jamaika-Koalition den Rücken zeigte. Ich gehe davon aus, dass er diesen SChritt schon sehr oft bereute. Es verhandelten damals 4 Parteien und da ist es schon arithmetisch unwahrscheinlich, dass sich ausschliesslich eine Partei durchsetzt - es ist immer KOmpromissbereitschaft gefragt, die bis auf die FDP alle Parteien zeigten.
Seitdem befindet sich die FDP im Umfrage-Ranking wieder da, wo sie hingehört, relativ knapp über 5% (im Osten, wo dieses Jahr noch gewählt wird, noch tiefer).
Unwürdig auch das Schauspiel mit der früheren Generalsekretärin Frau BEer, die einen recht lustlosen EUWAhlkampf machte; in dieser Allianz im EU-Parlament möchte sich die Lindner`sche Partei zwar auf die Seite von Macron schlagen, ist aber in den wesentlichen Punkten nicht einig mit ihm.
Wenn also Bruny`s o.g. Theorie stimmen sollte, hätte sie dieser Allianz nie beitreten dürfen.
Alles hatte aber einen Vorteil für Leute, die von der FDP schon lange nichts mehr halten: die Grünen haben deren Rolle auch in Bezug auf die Wählerklientel übernommen, welche früher geprägt war durch den gutverdienenden Mittelstand aus dem Akademiker-Milieu. Auch wird den Grünen hoch angerechnet, dass sie nicht diese Trotzreaktion der FDP zeigten und zu Kompromissen bereit gewesen wären (und es vermutlich nach wie vor und auch in Zukunft sind).
Die wählen jetzt Grün und werden es weiter so machen, weil dies Partei in ihrem Spektrum mehr abdeckt als die FDP mit ihren immergleichen Themen, die sie schon lange nicht mehr umsetzen kann, weil sie als Partei einfach zu klein und unwichtig ist.
Olga
 

doch, olga, das "darf" man stehen lassen - bloss weil Du eine andere Sichtweise auf die Dinge hast, solltest Du Meinungen und Rückschlüsse anderer nicht immer und immer wieder als "falsch" und das eigene Geschreibsel als einzig wahre Feststellung hinstellen .- [...].

Muss ich Ihnen jetzt tatsächlich erklären, wie eine mögliche Koalition zustande kommt oder eben nicht. Nach einer Wahl beginnen Sondierungsgespräche und man findet entweder eine Annäherung bzw. angemessene Schnittmenge oder nicht. Die FDP hat sie offensichtlich zu dem Zeitpunkt nicht gefunden. Was genau hinter, auch für Sie, geschlossenen Türen besprochen wurde dürfte uns allen nicht im Detail bekannt gewesen sein. 
Ich finde es auf jeden Fall deutlich ehrlicher auf eine mögliche Regierungsbeteiligung zu verzichten, als Wetterfähnchen zu spielen. Genau dieses Spiel ist jedoch die SPD eingegangen, nachdem es vorher ja noch lautstark hieß „mit uns nicht“. Wenn sie also von Herrn Steinmeier nicht „gezwungen“ wurden, dann haben sie ihre eigenen Mitglieder belogen.
So sehe ich das und Sie werden meine Meinung nicht ändern. 

Na ja, es gab ja ganze Truppen von FDP-Leuten, die versuchten, in allen möglichen Talkshows ihre Position zu verteidigen, dass sie vermutlich damals schon erkannten, dass ihnen die Grünen haushoch überlegen sind (wie es ja nun auch rapide schnell gekommen ist und weiter kommen wird).
Die FDP läuft Gefahr, den gleichen Weg wie die SPD zu gehen - auch sie wird bald zur Splitterpartei verkommen und dann versuchen, mit Anbiederung in jeglicher Beziehung wenigstens über 5% zu gelangen, um wenigstens noch ein bisschen mitreden zu können, wenn Schwarz-Grün regieren wird (oder Grün-Schwarz). Olga