Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik "Gerechtigkeit" ist eine beliebte Worthülse !

Innenpolitik "Gerechtigkeit" ist eine beliebte Worthülse !

arno
arno
Mitglied

"Gerechtigkeit" ist eine beliebte Worthülse !
geschrieben von arno
Hallo,

Recht ist einklagbar, Gerechtigkeit aber nicht!
Trotzdem wird es sehr oft von Politikern und auch oft von
ST-Forumsbeteiligten benutzt. Ich versuche dieses Wort
aus meinem Sprachschatz zu verbannen, weil es hauptsächlich
nur zu manipulativen Zwecken eingesetzt wird.

Wenn Politiker das Wort " Gerechtigkeit " benutzen,
ist dies ein Zeichen für mich, daß dieser Mensch seine
Hausaufgaben nicht gemacht hat!

Viele Grüße
--
arno
navallo
navallo
Mitglied

Re:
geschrieben von navallo
als Antwort auf arno vom 30.11.2008, 12:13:34
Dem Ideal einer gerechten Gesellschaft kann man allenfalls annäherungsweise nahe kommen, es aber nie erreichen. Der „Rechtsstaat“ ist eigentlich immer nur ein Rechtsmittelstaat.
Gerechtigkeit anstelle von Recht würde Gleichheit voraussetzen. Da wir weder biologisch noch sozial gleich sind, kann es keine wirkliche Gerechtigkeit geben. Es wird zwar immer behauptet, daß zumindest „vor dem Gesetz alle gleich“ zu sein haben. Die Praxis der Rechtsprechung zeigt, das derjenige, der sich den guten Anwalt leisten kann, oft gleicher ist.

--
navallo
ehemaligesMitglied56
ehemaligesMitglied56
Mitglied

Re:
geschrieben von ehemaligesMitglied56
als Antwort auf navallo vom 30.11.2008, 13:04:15
Die Praxis der Rechtsprechung zeigt, das derjenige, der sich den guten Anwalt leisten kann, oft gleicher ist. navallo


Das ist wieder ein typischer Allgemeinplatz. Was ist z.B. ein "guter Anwalt"? Einer der sich für seine Leistungen gut bezahlen läßt, weil er die Hintertürchen genauestens kennt oder einer, der die Gesetze richtig studiert, viele davon im Köpfchen hat und sie entsprechend anzuwenden weiß? Das kann ein junger ehrgeiziger Pflichtverteidiger sein.

--
frank65

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Karl
Karl
Administrator

Der Arme muss Glück haben, der Reiche kann sich einen guten Anwalt kaufen
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied56 vom 30.11.2008, 13:59:32
Den schlauen jungen und ehrgeizigen Pflichtverteidiger zu bekommen, ist reine Glücksache, darauf wird sich ein Vermögender nicht verlassen, er wird sich einen erfahrenen, guten Anwalt kaufen.
--
karl
navallo
navallo
Mitglied

Re:
geschrieben von navallo
als Antwort auf ehemaligesMitglied56 vom 30.11.2008, 13:59:32
Hast du damals bei deinen hier schon angeklungenen Rechtsstreitigkeiten gegen Untergebene einen „jungen ehrgeizigen Pflichtverteidiger“ (!) genommen?
)
Schließt es sich aus, die Hintertürchen zu kennen und gleichzeitig die Gesetze richtig studiert zu haben?

--
navallo
schorsch
schorsch
Mitglied

Re:
geschrieben von schorsch
als Antwort auf arno vom 30.11.2008, 12:13:34
Hallo,

Recht ist einklagbar, Gerechtigkeit aber nicht!
Trotzdem wird es sehr oft von Politikern und auch oft von
ST-Forumsbeteiligten benutzt. Ich versuche dieses Wort
aus meinem Sprachschatz zu verbannen, weil es hauptsächlich
nur zu manipulativen Zwecken eingesetzt wird.

Wenn Politiker das Wort " Gerechtigkeit " benutzen,
ist dies ein Zeichen für mich, daß dieser Mensch seine
Hausaufgaben nicht gemacht hat!

Viele Grüße
--
arno
geschrieben von arno


Wie aber solltest du denn ganz persönlich Gerechtigkeit walten lassen können, wenn du schon nur das Wort "verbannen" willst aus deinem Sprachschatz?


--
schorsch

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longtime
longtime
Mitglied

Re:
geschrieben von longtime
als Antwort auf arno vom 30.11.2008, 12:13:34
Un-gerechter arno:

Wenn du auf Begriffe wie Gerechtigkeit (oder Glück oder Liebe, Ehre, Würde... und zigtausende andere) verzichten wolltest, könntest du dich nicht mehr verständlich machen - weder mit dir selber im Kopf oder im Gefühl, noch mit deiner manchmal hier gerechterweise erwähnten Frau.

Du könntest doch deinen eigenen, kleinen ausgeknobelten Beitrag nicht schreiben und wirken und lesen lassen und von anderen erwarten, dass sie darüber nachdenken oder darauf reagieren, wenn es nicht das von dir genotzüchtigte Wort Gerechtigkeit gäbe.

Nicht Sprache an sich ist gerecht oder ungerecht, oder von Gerechtigkeit gestaltet oder verursacht oder von Gott als Gerechtigkeits-Dogma geschaffen.

Aber die Sprecher, die damit umzugehen versuchen, die sollten sie, die Gerechtigkeitsvorstellungen, nutzen oder werten ode vermitteln.

Gerechtigkeit ist ein abstrakter Begriff.
Und es gibt andere, konkrete Begriffe, die dir vielleicht eher zuträglich sind.

Na - und, wie heißen die begrifflichen oder unbegrifflichen Vorstellungen mit deutschen Worten...?

Ist das Nachdenken über G. nicht gerechter - als große Töne über, nein: gegen Gerechtigkeit zu spucken?

--
longtime
susannchen
susannchen
Mitglied

Re:
geschrieben von susannchen
als Antwort auf longtime vom 01.12.2008, 16:55:21
Da jeder die Gerechtigkeit anders definiert, wird es in dem Sinne der Gerechtigkeit auch nie Gerechtigkeit geben können.
--
susannchen
longtime
longtime
Mitglied

Re:
geschrieben von longtime
als Antwort auf susannchen vom 01.12.2008, 17:38:11
Wenn der Sprach- und Denk-Relativismus so groß und so schlim und so "ewig" wäre, könnte keiner deine Sätzchen hier verstehen.

Wir würden alle aneinander vorbeireden und nur vegetieren; auch gerade im Menschlichen Bereich des Verstehens.

Du beschreibst die triebgesteuerte, von Willen und Erkennntis und sich individuell Ausdrücken-Können unabhängigen Vitalfunktionen bei Tieren (Sicherung des artspezifischen Überlebens oder Eingehens, Fressen, Ausscheiden, Fortpflanzung...).

- Eigenartig? Nein, natürlich:

Individuelles Jammern über Ungerechtigkeiten (bei hohen Lebens- und Schwatz- und Sicherungsstandards in Technik, IT, Kultur, Medizin, Versorgung...) gibt es da nicht.


--
longtime

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