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Innenpolitik Grüß Gott, Genosse Schabowski!

wandersmann
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Grüß Gott, Genosse Schabowski!
geschrieben von wandersmann
O-Ton Gauck in seiner Kondolenz an die Witwe Schabowskis:

“Lange Jahrzehnte war er eine Führungsfigur im Kreis meiner Unterdrücker."

“Mit Respekt und Dankbarkeit denke ich daran, wie für ihn der Akt der Selbstbefreiung verbunden war mit der Verpflichtung aufzuklären, die Mythen von einst zu dekonstruieren und ein deutliches Ja zur offenen, freiheitlichen Gesellschaft zu formulieren. So ist er mir und vielen Zeitgenossen ein wichtiger Gesprächspartner und Mahner gewesen.”

Nur mal so zur Info für Herrn Gauck:

- Sie waren NIE zu KEINER ZEIT UNTERDRÜCKTER in der DDR. Sie gehörten schon immer zur privilegierten Klasse dieses Landes, waren zeitlebens Begünstigter des Regimes.

- Ihre Kinder durften in den Westen ausreisen, dort Abitur machen und studieren.

- Sie gehörten nie zu den Oppositionellen in der DDR.

Schabowski war für Sie ein wichtiger Gesprächspartner und Mahner.

Für die Bürger der DDR war er vor allem

- ein Mitglied des Politbüros, einer der höchsten Parteibonzen;

- Chefredakteur des "Neuen Deutschlands";

- 1. Sekretär der Bezirksleitung der SED von Berlin.

Bekannt wurde er vor allem durch zwei versehentliche Äußerungen:

Die Erste: "Ich trinke wie jeder normale Werktätige abends vor dem Fernseher meine Büchse Bier ... " Ihm war nicht bekannt, dass es Büchsen-Bier in der DDR nur im Intershop und in Wandlitz gab.

Die zweite war die, für die er ja nun zwangsläufig in die Geschichte eingehen wird ...

" "Das trifft... nach meiner Kenntnis... ist das sofort, unverzüglich."

Fehlt nur noch das Bundesverdienstkreuz.
Direkt aufs Bonbon geheftet ...
justus39
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Re: Grüß Gott, Genosse Schabowski!
geschrieben von justus39
als Antwort auf wandersmann vom 01.11.2015, 22:47:56
Es ist ja noch einigermaßen amüsant zu verfolgen, wie Mitträger eines Regimes nach dessen Untergang ihre Taten verharmlosen und bagatellisieren, aber es ist schon mehr als peinlich, wenn sie sich dann plötzlich zum Widerstandskämpfer und Menschenrechtlicher wandeln.

Zwar hat Günter Schabowski mit seiner Unfähigkeit, die eigene Schrift zu entziffern und den Sinn seiner eigenen Notizen zu erfassen, zur Grenzöffnung beigetragen, aber wie er das später als Heldentat verkaufen wollte, ist ebenso fragwürdig wie der angebliche Leidensweg eines Joachim Gauck.
justus
olga64
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Re: Grüß Gott, Genosse Schabowski!
geschrieben von olga64
als Antwort auf justus39 vom 02.11.2015, 10:06:33
Wenn ich mich richtig erinnere, nahm Herr Schabowski später sein Urteil mannhafter an als Krenz, der ja bis zum Schluss - und wohl heute - noch von politischer Verfolgungsjagd faselte.
Herr Schabowski sagte sich anscheinend auch von dem DDR-Sozialismus los und konnte dadurch keine weitere Karriere in der PDS machen. Das fand ich schon ziemlich löblich - über die wirre Aussage zur Maueröffnung kann ich heute noch lachen; sie brachte den Menschen ja auch viel praktische Freude und endlich einen Ausweg aus diesem Staatsgefängnis.
Jetzt sollten wir auch Herrn Schabowski in den ewigen Jagdgründen ruhen lassen - hoffentlich musser nicht zum Rapport vor Herrn Honecker und den alle Menschen liebenden Herrn Mielke..... Olga

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