Innenpolitik Hambacher Forst

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Hambacher Forst
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.09.2018, 10:23:35

Verstehe mich bitte nicht falsch! Ich halte das Argument mit den Arbeitsplätzen auch für vorgeschoben. Wer sich wirklich um die Beschäftigten sorgt, macht sich rechtzeitig Gedanken zur Umstruktuierung. Hier wäre die Poitik gefordert ... siehe Laschets Statements.

"Was waren die emotionalsten Momente?
Als ein Zuschauer NRW als "größten Klimaverschmutzer"bezeichnete, wurde Laschet leicht patzig. "Es ist nicht akzeptabel, dass Sie unser Land als größte Dreckschleuder bezeichnen", wehrte er sich."
https://www1.wdr.de/fernsehen/wdr-arena/laschet-bilanz-arena-100.html

RE: Hambacher Forst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 14.09.2018, 08:35:45
Danke!
Ich wohne vor Ort.
Viele, viele Jahre Protest mit demokratischen Mitteln haben nichts bewirkt.
geschrieben von Mareike
Dafür erfüllt DE ja ganz sicher die Auflagen zu diverser UmweltVerschmutzung. Ganz bestimmt; besonders wenn Medien es schreiben werden. Ob's dann wahr ist?
Das BraunkohleRevier (Goldenberg welch sinniger Name, Pflichtbesuch während der Ausbildung) in der Kölner Bucht ist sowas von fürchterlich seit 1955.

Während im 'Osten' (Mücheln-Geiseltal-Frankleben, Rötha, ... zB) RiesenBraunkohleBergbaus geschlossen wurde, und daraus ein großer See zwecks NahErholung wurde. Machmer Wasser drüber, dann siehts keiner.

Aber es ist halt der Preis für die Abschaffung der KernEnergie. (SarkasmusEnde).

Selbst Krawalle (Gorleben oder Asse) bewirkten nichts; das Ding läuft.
Bis mal jemand die Knarre rausholt. Alles schon dagewesen, seinerzeit im Ruhrgebiet.

Mahlzeit©
 
Edita
Edita
Mitglied

RE: Hambacher Forst
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 14.09.2018, 10:40:55

Ich teile eure Empörung - aber ich frage mich auch, was dachten die angrenzenden Gemeinden 1978, als sie ihre Anteile vom Hambacher Forst an die RHEINBRAUN AG verkauften und Entschädigung dafür kassierten, die konnten doch auch damals nicht davon ausgehen, daß die RHEINBRAUN daraus ein Naturschutzgebiet errichtet!
Die sind nun seither Besitzer und nehmen ihr Recht war, verantwortlich sind aber die Gemeinden selber - denke ich mal .....

Edita


Anzeige

RE: Hambacher Forst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 14.09.2018, 10:53:47
Ich teile eure Empörung - aber ich frage mich auch, was dachten die angrenzenden Gemeinden 1978, als sie ihre Anteile vom Hambacher Forst an die RHEINBRAUN AG verkauften und Entschädigung dafür kassierten, die konnten doch auch damals nicht davon ausgehen, daß die RHEINBRAUN daraus ein Naturschutzgebiet errichtet!
Die sind nun seither Besitzer und nehmen ihr Recht war, verantwortlich sind aber die Gemeinden selber - denke ich mal .....
geschrieben von Edita
Soweit ich mich erinnern mag, wurde aus dem verwüsteten Land ein sog NahErholungsGebiet. Wieder hergerichtet so gut es eben möglich war. Neuer Rasen, neuer Forst, schnellwachsend. Das darunter wurde verheizt. Auch ne Möglichkeit. Man, ist das lange her, als ich vor und in diesen RiesenScharten gestanden habe...
Ich glaube mittlerweile, dass 'die Menschen' nicht nur dort ganz gehörig verschaukelt werden.
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Hambacher Forst
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 14.09.2018, 10:53:47

Wer dachte in den Jahren an Umweltschutz?
Einige  "Spinner", Vorreiter der grünen Bewegung.
Mein Mann war einer von denen. Wurde wegen seinem missionarischen Eifer von den getreuen CDU-Wählern nicht ernst genommen. Als mein mann 1995 unter ungeklärten Umständen tödlich verunglückte, dauerte es nicht lange und "Verschwörungstheorien machten die Runde. In der gleichen "Bürgerschaft".
Aktenberge lagern bei mir auf dem Dachboden. Ein Kampf auf demokratischem Wege, der viel Freizeit und viel Geld kostete.
Teure Gutachten wurden erstellt, Gegengutachten in Auftrag gegeben.
Mein Mann hatte die Möglichkeit beim Landschaftsverband Akten einzusehen. Die Gutachten lagen ungeöffnet in den Aktenschränken. So viel zu den verantwortlichen Behörden der Gemeinden. Wie sagte ein damaliger Bürgermeister? "Ein Jeder ist käuflich."

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Hambacher Forst
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 14.09.2018, 14:03:12

Wenn es nicht so traurig wäre:
"Hambacher Forst: Wagenknecht mischt sich ein und ermahnt Seehofer
14.9.2018, 12.43 Uhr: Linke-Fraktionschefin Sarah Wagenknecht hat zum Protest gegen die Räumung des Hambacher Forsts aufgerufen. „Ich rufe alle, die das jetzt sehen, auf, sich auf den Weg zu machen um den Hambacher Forst für uns alle zu bewahren“, erklärte Wagenknecht am Freitag im Berlin. Die Menschen müssten das Schicksal des Waldes im Rheinland selbst in die Hand nehmen. Gleichzeitig kritisierte die Politikerin Heimatminister Horst Seehofer (CSU): „Aber wo ist denn unser Heimatminister, wenn ein 12 000 Jahre alter Wald fallen soll? Was sind das für Konservative, denen die Rodung des letzten Altwaldes auf deutschem Boden gleichgültig ist?“
https://www.merkur.de/politik/hambacher-forst-aktivisten-reagieren-mit-widerlichem-protest-jetzt-mischt-sich-wagenknecht-ein-zr-10223551.html

Wir wissen in DE besser Bescheid über heiligen Stätten der Maorie.

Link: Die Legende vom Bürgewald

Link: https://hambacherforst.org/besetzung/hintergruende/der-wald/geschichte/

"Der Wald war fortan Teil der Allmende, einem damals in ganz Europa üblichen System: Die Dörfer waren umgeben von Weideflächen, Wäldern und Seen. Diese gehörten keiner Person, sie waren nicht privat. Sie unterstanden der Kontrolle und Pflege der lokalen Gemeinde, welche sich regelmäßig traff, um miteinander zu bestimmen, wer wieviel Tiere auf die Weide treiben konnte, wie viele Fische aus den Seen geangelt werden durfte und wo Bäume zu Bauzwecken gefällt werden konnte. Für viele Jahrhunderte sorgten die Menschen so für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur."

"Die Jahrhunderte vergingen, und die Menschen lebten in guter Beziehung zum Wald. Ab dem 16. Jahrhundert sind Buschordnungen überliefert, in denen eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes schriftlich festgehalten wurde. Die umliegenden Gemeinden versammelten sich zu festen Terminen und sprachen die Holzbenutzung ab, sogenannte Holzgedinge. Im 18. Jhd. wurden der Wald in Teile aufgeteilt und auf die anliegenden Gemeinden verteilt. Somit war jede Gemeinde für ihr Waldstück selbst verantwortlich. Dies sollte eine Entscheidung sein, die den Wald noch langfristig beinflussen würde. Als in den 1970’er Jahren eine Gebietsreform anstand, wußten die Gemeinden nicht genau, welche Teile des Waldes ihnen gehören würden, und mit genügend Schmiergeld schaffte RWE, damals Rheinbraun, sie zu einem Verkauf zu überreden.


Anzeige

Naturella
Naturella
Mitglied

RE: Hambacher Forst
geschrieben von Naturella
als Antwort auf Mareike vom 14.09.2018, 14:03:12

So ein großes Großaufgebot gegenüber überwiegend friedlichen Aktivisten, das ist schon sehr beachtlich. Hundertschaften von Polizisten und sogar Wasserwerfer wurden hier eingesetzt, und das nach der Hitzewelle des Sommers.
Da waren sie wohl besser vorbereitet als bei Demos, wo gewaltbereite Gruppen vermutet werden konnten.

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-09/raeumung-hambacher-forst-nrw-fs

Ich finde, es ist eine Schande, so zu agieren. Wie sollen sich denn Bürger noch gegen den Raubbau an der Natur adäquat wehren, wenn nur noch die Elite das sagen hat?

Karl
Karl
Administrator

RE: Hambacher Forst
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 14.09.2018, 14:22:23

Ich komme ursprünglich aus einem kleinen Dorf bei Siegen. Dort gibt es die Haubergsbewirtschaftung des Waldes. Das ist genossenschaftlich und nachhaltig organisiert. Alle 20 Jahre wird ein kleiner Teil des Waldes "geerntet" und später wieder aufgeforstet. Von meinen Eltern habe ich wie die anderen Geschwister auch zwei sogenannte Haubergspfennige geerbt. Das gibt einen jährlichen Ertrag von etwa 50.-€. Wirtschaftlich hat das für mich also keine so große Bedeutung, aber ideell eine sehr große - und es ist eine der Bindungen an meine "Heimat".

Wir müssen uns den Wald erhalten. Es ist mehr als ärgerlich, dass kurzfristige wirtschaftliche Interessen dazu führen, dass große Gebiete Wald geopfert werden.

Karl

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Hambacher Forst
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Naturella vom 14.09.2018, 14:25:18

Ich finde, es ist eine Schande, so zu agieren. Wie sollen sich denn Bürger noch gegen den Raubbau an der Natur adäquat wehren,
Das Oberverwaltungsgericht in Münster lehnt einen Stopp der Räumung von Baumhäusern im Hambacher Forst ab. Das OVG schloss sich damit der Meinung des Verwaltungsgerichts Köln an, das am Donnerstag in einem Eilverfahren eine Beschwerde gegen die Räumung durch die Stadt Kerpen zurückgewiesen hatte. Der Beschluss des OVG ist nicht anfechtbar, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Ob die Räumungsanordnung rechtmäßig sei, müsse ein späteres Klageverfahren klären, teilte das OVG mit.

So funktioniert der Rechtsstaat.
Bis dahin (Klageverfahren) ist der Wald gerodet.
Naturella
Naturella
Mitglied

RE: Hambacher Forst
geschrieben von Naturella
als Antwort auf Mareike vom 14.09.2018, 15:18:34

Na dann, dann sollten sich hier wohl einige einfinden, dem Aufruf von Frau Wagenknecht zu folgen und an einer Großdemo teilnehmen.

Da ich weder bei facebook, noch bei twitter und co. bin, würde ich mich über eine PN freuen, wann und wo eine Großdemo stattfinden soll. Nach Möglichkeit bin ich dabei, auch wenn ich aus dem Norden komme. Vielleicht sind ja auch Fahrgemeinschaften möglich.

LG - Naturella


Anzeige