Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer

Innenpolitik Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer

Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Gestern wurde in der Frankfurter Paulskirche Alice Schwarzer der renommierte Ludwig-Börne-Preis verliehen (nach u.a. Henryk M. Broder, Hans Magnus Enzensberger, Rudolf Augstein, Marcel Reich- Ranicki ...).

In diesem Jahr durfte Harald Schmidt im Auftrag der Börne-Stiftung über die Preisvergabe entscheiden und hat Alice Schwarzer ausgewählt. Eine gute Entscheidung!

In seiner Laudatio würdigte Schmidt Alice Schwarzer nicht nur als "Ikone des Feminismus in Deutschland", sondern auch als "unsere Simone de Beauvoir ohne Sartre", lobte ihre Leidenschaft sowie ihren Witz und ihren Humor .
Eine ihrer "großen Qualitäten" sei - so Schmidt -, dass sie "nerven" könne, wenn es um "ihre Herzensangelegenheiten geht, beisspielsweise den Kampf gegen den religiösen Fundamentalismus...."

Als Autorin habe Alice Schwarzer "die Fähigkeit, die Fakten als Startrampe zu benutzen und sich dann hinauftragen zu lassen zum großen Flug um der gerechten Sache willen. Manchmal ist man als Leser nicht ganz sicher, wo sie landet, aber der Hitzeschild hält, auch wenn sich beim Wiedereintritt in die Welt der Erniedrigten und Beleidigten die eine oder andere Kachel löst." ...


(Laudatio im Link-Tipp)


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ursula
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.05.2008, 13:43:03
Alice Schwarzer, ganz bestimmt eine der Frauen, über die noch Generationen später diskutiert werden wird. Ich halte sie für ein sarkastisches Genie.

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schorsch
Re: Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.05.2008, 13:43:03
Also die Laudatio ist schon 'ne Wucht. Endlich mal wieder was richtig Geistreiches (allerdings auch sehr Bildungslastiges) von Harald, in seinen Sendungen kommt das ja nicht mehr allzu oft vor.
Danke, Ursula, für's Einstellen, ich habe bisher nur Berichte darüber gelesen, aber die Rede selbst noch nicht.

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marina

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silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.05.2008, 19:02:04
Da hast du recht, Marina. Wenn ich deinen Nick nicht gesehen hätte, hätte ich dieses Thema gar nicht angeschaut. Denn seit seinen Fernsehshows ist er für mich ein Brechmittel. Aber was er hier schreibt, ist ja richtig witzig und gescheit.
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silhouette
Re: Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 05.05.2008, 21:23:01
Hallo marina und silhouette, Ihr habt natürlich Recht: Was man zur Zeit von Harald Schmidt zu sehen bekommt, ist nur schrecklich! Ich verstehe nicht, warum es für diesen intelligenten, gebildeten und witzigen Mann keine bessere Verwendung gibt als ausgerechnet wieder so eine Schrott-Sendung wie "Schmidt und Pocher".

Deshalb habe ich mich auch so gefreut, als ich die Laudatio auf Alice Schwarzer entdeckte; das nämlich ist der wahre Harald Schmidt - und nicht dieser niveaulose TV-Mist...!
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ursula
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.05.2008, 15:11:37
Eine wirklich beeindruckende Laudatio, die Alice Schwarzer gerecht wurde.
Danke, Ursula, dass Du sie eingestellt hast.

Betreffs Harald Schmidt, dessen frühere Sendungen ich kaum einmal verpassen mochte, möchte ich fast unterstellen, dass er "sein" Publikum verachtet. Er ist viel zu intelligent, um nicht zu wissen, dass das heutige Niveau inkl. Pocher selbst halbwegs gebildete Zuschauer verprellt. Sein ehemals treffender , kluger Witz ist aber schon langsam abwärts gerutscht, als er noch nicht mit Pocher zusammen war.
Manchesmal blitzt noch ein bisschen davon auf, aber Schmidt in der jetztigen Form kann höchstens noch ein paar chronische Schenkelklopfer bei Stimmung halten, und selbst daran hat wohl Pocher den grösseren Anteil.

Trotzdem hat mich diese grossartige Laudatio nicht überrascht, er hatte dafür wohl das gebührende Publikum, für das er den "echten" Schmidt glänzen liess.

luchsi35

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Re: Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 06.05.2008, 16:15:20


Betreffs Harald Schmidt, dessen frühere Sendungen ich kaum einmal verpassen mochte, möchte ich fast unterstellen, dass er "sein" Publikum verachtet. Er ist viel zu intelligent, um nicht zu wissen, dass das heutige Niveau inkl. Pocher selbst halbwegs gebildete Zuschauer verprellt. Sein ehemals treffender , kluger Witz ist aber schon langsam abwärts gerutscht, als er noch nicht mit Pocher zusammen war.


luchsi35
geschrieben von luchsi35


Hallo luchsi, dass Schmidt "sein Publikum verachtet", glaube ich nicht, das passt nicht zu ihm. Eher verachtet er sich selbst, weil er aus dieser niveaulosen Rolle nicht mehr raus kommt!??

Vielleicht will er erreichen, dass der Sender (und nicht er) die Show wegen zu geringer Einschaltquoten beenden muss?

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ursula
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.05.2008, 16:58:45


Harald Schmidt hat unlängst bei einem Interview gesagt, dass er unkündbar ist, aber er die Sendung beenden kann. Das seien seine Vertragsbedingungen gewesen, um den Sender zu wechseln. Er ist also nicht gezwungen, auf dieses Niveau herabzusinken. Warum also? Ich denke, Geld ist es nicht (mehr). Aber es kann ihm auch keiner mehr etwas sagen, das tut nicht jedem gut. Nun ja, ganz genau kann man ja nie hinter die Kulissen schauen.

Schade um den einstmals so brillanten Entertainer.
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luchsi35
Re: Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 06.05.2008, 18:01:21
Ich glaube, dass er schon lange keine richtige Lust mehr zu dieser Sendung hat und deshalb auch Pocher dazu genommen hat, damit er entlastet wird und sich ein bisschen zurückziehen kann. Gerade heute habe ich wieder gelesen, dass er ein neues Engagement am Stuttgarter Theater hat, außerdem tritt er ja auch auf verschiedenen Kabarett-Bühnen mit einer Ein-Mann-Show auf, das interessiert ihn inzwischen wohl einfach mehr. Allerdings muss ich zugeben, dass ich von Pocher fast angenehm überrascht wurde, den finde ich manchmal wirklich viel besser, als ich es erwartet hätte, vor allem in seinen Parodien. Seine Parodie von Uri Geller ist einfach spitzenmäßig, dabei könnte ich mich immer zerbröseln vor Lachen. Auch den Olli Kahn macht er sehr witzig, also ich gebe zu, dass ich mir inzwischen die Sendungen sogar manchmal wegen Pocher noch ganz gern ansehe. Und am Anfang war ich sehr negativ voreingenommen gegen ihn, hatte das auch hier mal geäußert, das hat sich inzwischen zu seinen Gunsten geändert.
Und nicht zu vergessen der Hirschhausen mit seinem Arztkoffer, den finde ich zwar nicht wahnsinnnig zum Lachen, aber doch ganz sehenswert und geistreich.
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marina
ehemaligesMitglied57
ehemaligesMitglied57
Mitglied

Re: Harald Schmidt und der Feminismus - eine Laudatio auf Alice Schwarzer
geschrieben von ehemaligesMitglied57
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.05.2008, 19:35:01
Was den zweiten Teil Deines Beitrages betrifft, marina, muss ich Dir Recht geben, wobei es mich nachhaltig überrascht hat, dass ausgerechnet Du dem Pocher was witziges abgewinnen kannst. Hätte ich nicht gedacht.

Pocher ist außergewöhnlich intelligent und was seine Schlagfertigkeit betrifft, nur schwer zu überbieten. Also mir gefällt sein Auftreten wirklich gut, auch sein Brachial-Sarkasmus unseren Ossis gegenüber ist immer wieder ansehenswert. Deswegen steht er auch namentlich auf meiner HP unter den Dingen, die mir gefallen.

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gerald

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