Innenpolitik Hat das die FDP nicht gut gemacht?

Zugegeben, ich habe das erst vor kurzem so nebenbei im Radio erfahren, dass dieses Betreuungsgeld nur zwischen dem ersten und dem vollendeten dritten Lebensjahr gezahlt wird. Damit sind meine Einwände, die ich im Hinblick auf die Sozialisierung und Integration von Kindern aus sozial schwachen Familien und die Migrationshintergründler hatte, hinfällig. Damit kann man durchaus ab dem 4. Jahr anfangen. Aber nur wenn die Bereitschaft der Eltern da ist, mit und ohne staatlichen Zuschuss für das Zuhausebleiben.

Gibt es eigentlich kein Mutterschutzgesetz mehr, das bis zu drei Jahren nach der Geburt in Anspruch genommen werden kann? War das nicht auch mit einer Teil-Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber verbunden?

Hinfällig ist jedoch nicht, dass sich dieses Gesetz theoretisch gegen die berufstätigen Frauen wendet, die, um den Anschluss nicht zu verlieren, möglichst bald wieder in den Beruf zurück wollen. Aber ehrlich, dafür können sie gerne auf die paar Kröten verzichten, die bewirken da auch nichts. Im Vergleich zu ihrem Verdienst sind das peanuts. Und in den Familien, in denen der Mann der Allein- und Großverdiener ist und Frauen aus Statusgründen oder ähnlichem sowieso zuhause bleiben, ist es hinausgeschmissenes Geld.

Viel besser fände ich, wenn der Staat des Geld nehmen würde und in den Ausbau der Kitas stecken würde. Wenn es war ist, was geklagt wird, dann gibt es viel zu wenig Plätze und Personal, sodass die öffentlichen Hände (die kommunalen z.B.) ihrer Pflicht gar nicht nachkommen können, die ihnen vor nicht allzu langer Zeit schon per Bundesgesetz aufs Auge gedrückt wurde. Auf diese Weise ist den berufstätigen Frauen nämlich praktisch und sehr konkret spürbar ein baldiger Wiedereinstieg und ein Fortkommen in ihrem Beruf verstellt.

Gerade für Kinder aus Migrantenfamilien ist es äußerst wichtig, spätestens ab dem 4. Lebensjahr eine Kita zu besuchen - und verpflichtend. Der Besuch muss dann natürlich kostenlos sein. Nur so sind besonders die Sprachdefizite zu beheben. Wenn ein Kind ohne Deutschkenntnisse erstmal eingeschult ist, ist eine erfolgreiche Schullaufbahn viel schwieriger.
Genau, das vorgesehene Geld sollte in die Kitas gesteckt werden. Für mich ist das Betreuungsgeld ein großer Fehler.

Clara

Gerade für Kinder aus Migrantenfamilien ist es äußerst wichtig, spätestens ab dem 4. Lebensjahr eine Kita zu besuchen - und verpflichtend. Der Besuch muss dann natürlich kostenlos sein. Nur so sind besonders die Sprachdefizite zu beheben. Wenn ein Kind ohne Deutschkenntnisse erstmal eingeschult ist, ist eine erfolgreiche Schullaufbahn viel schwieriger.
Genau, das vorgesehene Geld sollte in die Kitas gesteckt werden. Für mich ist das Betreuungsgeld ein großer Fehler.

Clara

Ist es das, verpflichtend? Schön wär's. Buschkowsky lässt grüßen. Sonst Zustimmung, ist ja inzwischen allgemeine Auffassung.

Ja, dies alles ist bekannt und erkannt, wird aber nicht umgesetzt, aus welchen Gründen auch immer. Buschkowsky plädiert für das Modell der Kostenfreiheit in Berliner Kitas und hält es für alternativlos. Aber: Aus Bayern kommt dagegen der größte Widerstand. Tja, was die Berliner auch wieder mit bayerischen Geldern anstellen wollen!

Clara

Buschowsky befürwortet auch die Kita-Pflicht für Migrantenkinder ab dem 4. Lebensjahr. Würde sich das in einem Länderparlament durchsetzen, käme bestimmt ein Vertreter von.......... und würde dagegen klagen, wegen Eingriffs in persönliche Freiheitsrechte und Diskriminierung von Ausländern. Wetten, dass?
Fazit: Alles ein großer, beknackter, bek..(idem ohne n) Kinderspiel-Sandkasten, und wir sind mittendrin.

Gnade für uns Bayern - wir bezahlen ja das meiste im Finanzausgleich und finanzieren mit unseren Zahlungen sicher den Berliner Bedarf seit Jahren. Aber umgekehrt hätte sicher niemand etwas dagegen,wenn diese Gelder für solche Dinge verwendet würden - das wäre uns schon lieber als ein weiteres Opernhaus oder Schloss oder Flughafen, der nie öffnen wird. Olga

Da muss ich gar nicht erst wetten. Aber Liberalität hat da ihre Grenzen, wo es um das zukünftige Wohl des Einzelnen wie der Gesellschaft insgesamt geht.

@ Olga: Bayern will die Kostenfreiheit in Berliner Kitas ganz einfach nicht! Muss schon seine Gründe haben! Obwohl dies bestimmt keine verschwendeten Gelder wären wie vielleicht bei anderen Projekten.

Clara

zit[quote=clara@ Olga: Bayern will die Kostenfreiheit in Berliner Kitas ganz einfach nicht! Muss schon seine Gründe haben! Obwohl dies bestimmt keine verschwendeten Gelder wären wie vielleicht bei anderen Projekten.

Clara[/quote]

Ein "Gschmäckle" hätte das schon für bayerische WählerInnen. Dann müssen die in Bayern viel Geld für Kitas bezahlen und in dem von Bayern mitfinanzierten Berlin sind die Kitas frei. Wie sollte man das kommunizieren? Deshalb Gnade für Bayern. Olga

Ja ist denn der Besuch der Kitas in Bayern nicht kostenlos? In München z. B. soll es ja auch ähnliche Viertel mit ähnlichen Bildungsproblemen geben wie in Neukölln . Clara

Sicher bekommen z.B. bedürftige Leute am Hasenbergl Zuschüsse vom Sozialamt für Kitas - aber ansonsten müssen die Leute das selbst bezahlen - es gibt also nicht generell kostenlose Kitaplätze, wie dies in Berlin (und soviel ich weiss auch in Rheinland Pfalz) der Fall ist; und Bayern zahlt dann - das wäre schon sehr seltsam. Olga