Innenpolitik Hat Popper sich hier geirrt?
Nur den Schluss ("Demnach wäre auch die ehemalige DDR eine Demokratie") der ist falsch. Aus der erwähnenswerten Tatsache, dass die Wende unblutig ablief, kannst du nicht folgern, dass die DDR eine Demokratie war.
c.
Hallo carlos,
diesen Schluß habe ich aus dem Postulat von Popper gezogen, es sind nicht meine Gedanken. Sind jetzt meine Schlußfolgerungen oder der Leitsatz von Popper, egal, ob nun Physiker oder Denker, falsch? Im übrigen werde ich mir deine Text mit Bertha mal in Ruhe genau durchlesen, scheinen sehr interessant zu sein.
Viele Grüße
--
fritz_the_cat
Lieber Fritz,
es geht darum, was Herr Popper mit dem Satz "...das Wichtigste einer demokratischen Regierungsform.." sei, dass es möglich sein müsse, eine Regierung ohne Blutvergießen absetzen zu können. Denokratie heißt damit auch, dass Wandel ermöglicht werden muss.
Stagnation - verursacht durch eine Gerontokratie (Herrschaft der Greise), wie in der Sowjetunion - kann und darf es in einer Demokratie nicht auf Dauer geben. Das war einer der Gründe für die Wende. Demokratie ist auch kein Wunschkonzert, in dem nur angenehme Dinge zu hören sind. Jeder zivilisierte Staat - das sagte Popper auch einmal - habe eine Verfassung, in der der unlutige Machtübergang an andere Eliten geregelt ist. Die Nachfolgeordnung im kommunistischen System entsprach eher der im römichen Reich der Caesaren, wo die mächtigen Prätorianer ihre Befehlshaber als Kaiser ausriefen. Niemand wusste vorher, was abgehen würde und wer der Neue war. Nach dem Histomat-Schema wäre diese Zeit der Sklavenhaltergesellschaft zuuordnen.
Das ist sehr überspitzt formuliert. Der Leitsatz von Popper ist keine apriorische Wahrheit. Er ist zugeschnitten auf die westliche liberale parlamentarische Demokratie.
Grüße an dich
c.
es geht darum, was Herr Popper mit dem Satz "...das Wichtigste einer demokratischen Regierungsform.." sei, dass es möglich sein müsse, eine Regierung ohne Blutvergießen absetzen zu können. Denokratie heißt damit auch, dass Wandel ermöglicht werden muss.
Stagnation - verursacht durch eine Gerontokratie (Herrschaft der Greise), wie in der Sowjetunion - kann und darf es in einer Demokratie nicht auf Dauer geben. Das war einer der Gründe für die Wende. Demokratie ist auch kein Wunschkonzert, in dem nur angenehme Dinge zu hören sind. Jeder zivilisierte Staat - das sagte Popper auch einmal - habe eine Verfassung, in der der unlutige Machtübergang an andere Eliten geregelt ist. Die Nachfolgeordnung im kommunistischen System entsprach eher der im römichen Reich der Caesaren, wo die mächtigen Prätorianer ihre Befehlshaber als Kaiser ausriefen. Niemand wusste vorher, was abgehen würde und wer der Neue war. Nach dem Histomat-Schema wäre diese Zeit der Sklavenhaltergesellschaft zuuordnen.
Das ist sehr überspitzt formuliert. Der Leitsatz von Popper ist keine apriorische Wahrheit. Er ist zugeschnitten auf die westliche liberale parlamentarische Demokratie.
Grüße an dich
c.