Innenpolitik Hessen wählt

wanderer
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Hessen wählt
geschrieben von wanderer
Hessen braucht Koch nicht, und Hessen will Koch nicht, trotzdem werden die Hessen Koch heute abend voraussichtlich den Sieg schenken.
Ist schon paradox.
Schuld an dieser verquasten Situation ist eindeutig die Selbstzerfleischungsmentalität der SPD.
Eine clevere Partei hätte es nicht so weit kommen lassen.
Eine Frage wird heute sicher im Raum stehen, und ich bin gespannt auf deren Beantwortung: Wer ist bereit, die Verantwortung für die anzunehmende Wahlniederlage der SPD zu übernehmen.
Die Seeheimer?
Die 4 "Meuchelmörder"?
Beck/Münte?
Frau Y.?

Ich denke mal - Letztere wird sich in bewährter Weise opfern.
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wanderer
hafel
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Re: Hessen wählt
geschrieben von hafel
als Antwort auf wanderer vom 18.01.2009, 15:28:46
Ich sehe das ähnlich, die SPD wird in einem wichtigen Bundesland das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte einfahren. Der Wortbruch und das dilettantische Taktieren von A. Ypsilanti , mit verheerenden strategischen Fehlern hat die Hessen -SPD zum Absturz gebracht. Der oft belächelte Torsten Schäfer-Gümbel konnte dagegen zeigen, dass er mehr als eine Verlegenheitslösung ist. Doch "TSG" kämpfte auf verlorenen Posten.

Diese Irrfahrt der Genossen hat das Comeback von R. Koch geradezu erzwungen. Wenn er jetzt wie "Phönix aus der Asche" da steht, so hat das ganz gewiss nichts mit einer glänzenden Bilanz zu tun. Aber Koch hat auch aus dem vergangenem Rambo-Wahlkampf gelernt, er hat jetzt jegliches Risiko vermieden.

Die SPD muss sich auf einen denkbar schlechten Start ins Superwahljahr einstellen. Ich denke mal, dass in Berlin die Neigung groß sein wird, die Hessen zum Sündenbock abzustempeln. Das wäre aber m. E. etwas zu einfach. Zwar hat die neue Parteispitze die hessischen Verhältnisse nicht aktiv gefördert, aber weder F.W. Steinmeier, noch F. Müntefering konnten und wollten Ypsilanti stoppen. Kein Ruhmesblatt. Der Kanzlerkandidat wird das nicht ganz abschütteln können.
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hafel
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Hessen wählt
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf wanderer vom 18.01.2009, 15:28:46
Hessen braucht Koch nicht, und Hessen will Koch nicht,
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wanderer


Na wenn ich richtig gezählt habe, wollen fast 54% der hessen doch den Koch.
Wie schreibt doch die TAZ heute:
Hessen will es nicht anders.
Die SPD sieht das natürlich ganz anders, hat doch einer aus der parteispitze gesagt, bei dem wahlergebnis müßte Koch eigentlich zurücktreten.
Gibt eben noch echte komiker bei den roten.
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gram

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wikinger
wikinger
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Re: Hessen wählt
geschrieben von wikinger
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 19.01.2009, 12:57:28
wie kommst Du darauf, daß 54% den Koch wollen? Wäre es denn so, würden doch alle FDP-Wähler gleich die CDU wählen. Auch ist es nicht der Verdienst von Koch. Der Wähler hatte doch kaum andere Alternativen, nachdem die SPD sich so verzettelt hatte. Auch die Grünen haben profitiert. Die CDU hat zwar die höchste Stimmenzahl, aber das schlechteste Ergebnis seit Jahren. Man kann alles schönreden :-D. Es gibt zahlreiche CDU-Wähler die nicht mit Koch einverstanden sind, aber sie wählen trotzdem die CDU egal was passiert. Ich frage mich auch wie man so einen Mann wählen kann, der damals dick in der Schwarzgeldaffäre saß. Aber der Wähler vergißt schnell
--
wikinger
hafel
hafel
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Re: Hessen wählt
geschrieben von hafel
als Antwort auf hafel vom 18.01.2009, 16:23:55
Das Wahlergebnis war so zu erwarten. Die Wähler der SPD haben A. Ypsilanti für ihren Wortbruch zur Rechenschaft gezogen. Dass sie R. Koch für dessen populistischen und fremdenfeindlichen Wahlkampf ein zweites Mal bestraften war dagegen für mich überraschend. Aus beiden sollten die Politiker lernen: Die Wähler lassen sich nicht für dumm verkaufen und vergesslich sind sie auch nicht.

Gestern verteilten die Wähler einen Denkzettel…. Entweder in dem sie gar nicht zur Wahl gingen…. Oder indem sie Ihre Stimme den kleinen Parteien gaben. So profitierte die FDP davon, dass viele Wähler zwar eine bürgerliche Partei wollten, aber nicht Koch. Und ich denke, dass den Grünen einige SPD-Wähler in die Arme gelaufen sind, die von A. Ypsilantis Unfähigkeit eine Regierung zu bilden enttäuscht waren.
Die Linke schließlich ist dicht am Abgrund vorbei geschrammt. Ihre politische Zukunft in den alten Bundesländern bleibt offen. Aus der Finanzkrise konnte sie kein Kapital schlagen. Ihre Rezepte sind wohl unbrauchbar. Es mag aber vordergründig am Zustand der Linkspartei liegen. Nicht nur in Hessen ist diese Partei restlos zerstritten., auch hier in Schleswig-Holstein ist den ehemaligen SED- und PDS-Nachfolgern einiges zu "Kopf gestiegen". Sie sind dabei sich selber zu entzaubern. Der eine feiert in Lübeck den Diktator Stalin und entschuldigt es als Satire, ein anderer lässt den Zugang zur Online-Enzyklopädie Wikipedia sperren, weil es ihm nicht passt, dass über seine Vergangenheit berichtet wird.

Und doch sollte die Hessenwahl den Berliner Größen eine Warnung sein. Liberale und Grüne ist auch bei der Bundestagswahl deutlich über 10 % zuzutrauen Die Liberalen werden mal wieder "das Zünglein an der Waage" sein. Ob schwarz-gelb oder Ampel.

--
hafel
EehemaligesMitglied58
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Re: Hessen wählt
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf wikinger vom 19.01.2009, 13:09:06
ja aber Wikinger, alle die CDU und FDP gewählt haben, wußten doch das der neue MP der alte sein wird.
Insoweit war klar, wer bürgerlich wählt, wählt koch.
Haben trotzdem die mehrzahl der wähler getan.
--
gram

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wikinger
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Re: Hessen wählt
geschrieben von wikinger
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 19.01.2009, 13:39:20
was heißt "ja aber"? sicher wußten sie es, die FDP-Wähler. Wenn sie Koch wollten hätten sie gleich FDP wählen können, aber nein, sie wollten die FDP. Was soll der FDP-Wähler sonst machen, wenn sie SPD und Grüne nicht wollen? Die Linken wählen? Das wäre doch wohl das größere Übel.
--
wikinger
Re: Hessen wählt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wikinger vom 19.01.2009, 13:09:06
@wikinger,
"Die CDU hat zwar die höchste Stimmenzahl, aber das schlechteste Ergebnis seit Jahren."

Nun bleib mal bei der Wahrheit. Sie haben immerhin etwas mehr, als vor einem Jahr.
Sie sind mit großem Abstand die stärkste Partei.

" Der Wähler hatte doch kaum andere Alternativen, nachdem die SPD sich so verzettelt hatte."

Wieso keine Alternative. Sie hätten doch mit großer Mehrheit die SPD und die Grünen wählen können. Wollten sie aber eindeutig nicht.

Für mich war das eindeutig eine Abwahl von Rot-Rot-Grün. Und das- obwohl sehr viele Koch nicht als die beste Wahl hielten.
Also Schwarz-Gelb - TROTZ KOCH - und das ziemlich deutlich.
--
klaus
wikinger
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Re: Hessen wählt
geschrieben von wikinger
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.01.2009, 14:06:42
@ Klaus,
„Nun bleib mal bei der Wahrheit. Sie haben immerhin etwas mehr, als vor einem Jahr.
Sie sind mit großem Abstand die stärkste Partei.“


Das streite ich nicht ab. Aber so groß war der Zuwachs nun gerade nicht, kaum erwähnenswert.

„Wieso keine Alternative. Sie hätten doch mit großer Mehrheit die SPD und die Grünen wählen können. Wollten sie aber eindeutig nicht.“

Was ich meinte, keine weitere Alternative zur SPD, außer die Grünen.

„Für mich war das eindeutig eine Abwahl von Rot-Rot-Grün. Und das- obwohl sehr viele Koch nicht als die beste Wahl hielten.“

Ich denke es war nicht die Abwahl von Rot-Grün. Es war Protest gegen das Verhalten der SPD.

Die Grünen haben doch gut zugelegt.

„Also Schwarz-Gelb - TROTZ KOCH - und das ziemlich deutlich.“

Da war das Opfer Koch zu wählen wohl lieber als die SPD zu wählen

Entschuldige bitte, dass ich Deinen Beitrag so auseinander genommen habe, aber es war einfacher zu antworten

--
wikinger
arno
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Re: Hessen wählt
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.01.2009, 14:06:42
Hallo klaus,

von den 4,4 Millionen Bürgern in Hessen sind 61,1% = 2,7 Millionen Bürger
zur Wahl gegangen!
Das ist nicht viel.
Von den 2,7 Millionen Bürgern haben 37,2 % (= 1 Millionen Bürger)
die CDU und 23,7 % (= 0,64 Millionen Bürger) die SPD gewählt.

Bezogen auf die gesamte Bevölkerung Hessens sieht das Wahlergebnis so aus:
Die CDU wurde also von insgesamt 22,7% der Gesamtbevölkerung Hessens gewählt und
die SPD von insgesamt 14,6% der Bürger Hessens gewählt.

Das ist politisch gesehen ein sehr schlechtes Ergebnis, weil die
Mehrheit des Volkes nicht von der neuen Regierung vertreten
wird!


Viele Grüße
--
arno

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