Innenpolitik Heute ist ein Feiertag ! Der Tag der deutschen Einheit

...und Wasser!

Ich hab die Ahnung, dass es mal Kriege geben könnte ums Wasser.

Clematis
 

und die Ahnung ist mehr als berechtigt, Clematis.  Ich erinnere mich gut an die Proteste im Jahr 2000 in Bolivien, von denen man in Europa glaube ich wenig in den News gehört hatte und der als Wasserkrieg in die Geschichte einging. Im Februar 2000 unterzeichnete das von der Weltbank geförderte multinationale Unternehmen Bechtel einen Vertrag mit Hugo Banzer, Präsident und ehemaliger Diktator Boliviens, über die Privatisierung der Wasserversorgung der Stadt Cochabamba. Der Auftrag wurde offiziell an ein Unternehmen namens Aguas del Tunari vergeben, ein Geschäftskonsortium, an dem der Präsident mit fast 30 % beteiligt war. Die Wasserkosten stiegen blitzartig auf 300 Prozent. All diese Aktionen gipfelten in den Protesten des Wasserkrieges von 2000. Viele Menschen waren gezwungen, ihre Kinder aufgrund der Wasserpreise von den Schulen fernzuhalten , weil sie die nicht mehr bezahlen konntenoder Arztbehandlungen aus den selben Gründen abzubrechen. Die Regierung  verkündete das Kriegsrecht  und die bolivianische Polizei tötete mindestens eine Person, noch ein halbes Kind.  Inmitten des Zusammenbruchs der Volkswirtschaft und der Zunahme der Unruhen hat die bolivianische Regierung den Vertrag mit Bechtel für ungültig erklärt. Die Firma bechtel hatte die Sitrn, die neue bolivianische Regierung zu verklagen undd forderte Schadensersatz in Höhe von 25 Millionen Dollar. Bechtel argumentierte, dass der Vertrag ihm nur erlaube, das Wassersystem zu verwalten, dass es sich um eine verschlechterte Dienstleistung handele und dass es die lokale Regierung gewesen sei, die die Wasserpreise erhöht habe. Der Rechtsstreit zog die Aufmerksamkeit der antikapitalistischen und der Antikorruptionsbewegung auf sich.Im Januar 2006 zogen Bechtel und andere internationale Partner die Klage gegen die bolivianische Regierung nach heftigen Protesten zurück.

Noch nicht blutig, aber unfassbar krass ist auch, was die Drecksfirma Nestlé sich weltweit leistet und sich selbst die Rechte am REGENWASSER in bestimmten Gegenden ergaunert hat. Ein Beispiell ganz in unserer Nähe ist das Städtchen Vittel in den Vogesen, wo Nestlé sich alle Wasserrechte gesichert hat und den ort quasi trocken legt - Warum es immer noch Menschen gibt, die Wasser in Plastikflaschen von diesem Gangsterkonzern kaufen , unbegreiflich

von mir hervorgehoben

...und Wasser!

Ich hab die Ahnung, dass es mal Kriege geben könnte ums Wasser.

Clematis
 

Wenn Wassermangel aufgrund des Klimawandels auch noch zusätzlich durch kostentreibende Privatisierung begünstigt wird, dann kann das nur Elend bedeuten .......

" Der Markt für Wasser wird weltweit auf eine Billion Euro geschätzt. Entsprechend groß sind die Begehrlichkeiten von großen Konzernen, darauf zuzugreifen. Seit den 80er Jahren wird in zunehmend mehr Städten und Regionen die Wasserver- und -entsorgung durch private Konzerne übernommen. 1990 bezogen erst 51 Millionen Menschen ihr Trinkwasser von Privatanbietern, im Jahr 2002 schon 300 Millionen Menschen. Trotzdem bestreiten private Versorger weltweit nur etwa fünf Prozent der Versorgung, wobei die Mehrzahl der Kunden in den Industrieländern lebt. Nach Einschätzung der Weltbank soll der Privatisierungsgrad im Wassersektor in den nächsten 20 Jahren regelrecht explodieren: in den Industriestaaten auf bis zu 85 %, in den Entwicklungsländern wird nur in Lateinamerika ein Boom erwartet: von derzeit 10 Prozent auf 70 Prozent. Interessanterweise sind in den Industriestaaten derzeit keineswegs, wie man vielleicht vermuten möchte, die USA die führende Kraft bei der Privatisierung der Wasserwirtschaft, wo rund 15 % der Trinkwasserversorgung in privaten Händen sind, sondern die EU, wo es bereits 36 % sind, allen voran Frankreich mit einem Anteil von über 70 % und Großbritannien mit nahezu 90 %."

Auswirkungen und Hintergründe der Wasserprivatisierung

Edita

Man muss den Kontinent noch nicht einmal verlassen:

Das gierige Geschäft mit dem Wasser: Wie Nestlé dem französische Dorf Vittel das Wasser abgräbt

Seit Jahren steht Nestlé für sein Geschäft mit dem Wasser in der Kritik. Der aktuelle Fall im französischen Vittel zeigt, wie der Konzern vorgeht. Aus lukrativem Grund.

 

 
Stern - Nestle - Vittel

Die angedachte (Nestle-)Lösung:
Die heutige Fehlmenge könnte allerdings die Wasserversorgung ab 2050 bedrohen, räumt der Konzern ein. Die Lage scheint allerdings so aussichtslos, dass eine Pipeline die Bürger in Zukunft mit Wasser versorgen soll. Doch wer kommt für die Kosten der Rohre - geschätzt rund 20 Millionen Euro - auf? Eine Expertin vermutet gegenüber dem ZDF, dass die Bürger wohl selbst die Kosten tragen werden.

Zynismus in Reinkultur

„Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit, oder sehr kleinen Profit, wie die Natur von der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv und waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“

 

P. J. Dunnimg (1860) bekanntgemacht durch Karl Marx in einer Fußnote im "Kapital"

Ich kann halt nichts belegen, doch ich nehm mir Reportagen mit dem Thema Wasser sehr zu Herzen.

So war schon vor Jahren eine australische Forscherin mahnend, dass doch mehr auf das Wasser geachtet werden soll.
Es ist um den Ayers Rock wohl ein Touristenzentrum entstanden, mit Schwimmbäder und jeglichem Komfort. Während im Land immer mehr austrocknet.

Auch der Nil wir heftig angezapft.

So weit einfach mal noch zum Thema, ohne Links, aber es sind Fakts.
Das ist jetzt ein anderes Thema, doch es ist wie im Gespräch mit Freunden, es geht einfach irgendwo weiter.

Clematis
 

Lies einfach diesen Artikel aus Deiner geliebten Süddeutschen, liebe Olga ...ich weiß, für Dich sind Geld, Renditen und Grundstückspreise gottgleich wichtig, aber es wird in Zukunft um Gras, Blumen, Gemüse und unheimlich viel Wolfühlen gehen. Wenn Du das ablehnst, hast Du Greta nicht kapiert.

Quelle: Grüne Lunge an der Bahntrasse

Ich finde du hast sehr hohe Erwartungen. Sollte es tatsächlich nicht möglich sein "..Geld, Renditen und Grundstückspreise.." und "..Gras, Blumen, Gemüse und unheimlich viel Wolfühlen.." unter einen Hut zu bekommen..?

Wegen dem Geld und anderen Reichtümern hab ich letztens erst mit unserem örtlichen Bestatter gesprochen. "..Regale im Sarg sind machbar - kosten aber wegen dem Mehraufwand quasi ein Vermögen..".
Es ist aber auch ein Kreuz - man kann einfach nichts mitnehmen für ein "Leben danach", alles bleibt da und kommt in den großen Topf - für wen denn da..?

PSSST genau das hatte ich doch verlinkt , den STERN Artikel ---  aber man kann es nicht oft genug erwähnen.

Hier noch ein Video u Nestlé und den schmutzigen geschäften
 

Zu diesem Thema Vittel   hat auch schon-- Frontal21 vom ZDF - Das Geschäft mit dem Durst   mehrfach berichtet  .

weserstern

 

@ Clematis

Wasser aber geht doch in der Summe nicht verloren, es bleibt immer im Kreislauf der Natur.
Um die Menge, um die es sich an der einen Stelle reduziert, muss sie sich ja zwangsläufig woanders vergrößern. Eigentlich müsste durch die künftige Klimaerwärmung sogar mehr Wasser zur Verfügung stehen, da weniger in Eis und Schnee gebunden sein wird.
An die Wasserexperten: Ist das zu naiv gedacht?
 

@Wandersmann
Wenn das Grundwasser der Erde sinkt, wir haben doch nur eine, oder?
Ist dann der Mangel nicht allerorts spürbar?

Clematis
die heute den Garten schlafen legt, guck nur mal rein bei meiner "Wasserpause".


 

Muss zwar nicht daran erinnert werden, aber seit 2019 nicht mehr dazu äußern, ist zumindest auffällig.

Brauchen wir diesen speziellen Anlass gar nicht mehr erwähnen, weil sie vollendet ist, die Einheit?

Habe nun nochmals das Bild eingefügt von dem ersten thread-Eintrag von @CharlotteSusanne