Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“

Innenpolitik „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“

RE: „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Angeli44 vom 05.04.2020, 10:12:40

Deine Angst kann ich bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, aber warum solltest Du an Covid-19 versterben, es gibt doch genügend Fälle, die beweisen, dass man sehr wohl davon genesen kann, auch wenn man über 70 ist.

Zu der Horror-Überschrift: Ärzte machen sich Entscheidungen sicher nicht leicht, das ist ähnlich wie bei Organtransplantationen. Ein Mensch, der zB Dialysepatient ist und zusätzlich bereits viele andere Organschädigungen, an dem wird man keine Nierentransplantation  mehr vornehmen - das ist kein Horrorszenario sondern eine eine ethisch und medizinisch vernünftige Entscheidung ... und so ist es auch , wenn Ärzte in Notsituationen entscheiden müssen.
In jeder ähnlichn Situation kommt es aber auch auf Dich selbst an - willst Du kämpfen um Dein Leben oder willst Du aufgeben? ... die persönliche Einstellung und der eigene Wille sind gerade bei lebensbedrohlichen Erkrankungen sehr entscheidend für eine Heilung - oder den Tod

Edita
Edita
Mitglied

RE: „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2020, 12:05:22

Wurzelflügel - im schlimmsten Fall geht es nicht um eine Beatmungsmaschine - im schlimmsten Fall geht es auch darum, z.B. mit Erstickungssymptomen, oder Schlaganfal, oder Herzinfarkt, oder unerträglichen sonstigen Symptomen,  von überfüllten Krankenhäusern abgewiesen zu werden, z.B.!

Untenstehender Artikel ist schon seit einer Woche auf tagesschau.de zu lesen:

" Den Experten zufolge müssten alle Bürgerinnen und Bürger erkennen, dass auch sie in eine dramatische Lage geraten könnten, zum Beispiel weil schwerkranke Angehörige von überfüllten Krankenhäusern abgewiesen würden. Notwendig sei daher eine "deutschlandweite und transparente Aufklärungs- und Mobilisierungskampagne".

"Verschweigen von Worst Case keine Option"

Dabei gehen die Autoren des Innenministerium-Papiers von deutlich höheren Todesraten und Schwerkranken aus als das RKI. Während das Institut zum Beispiel annimmt, dass in Deutschland 0,56 Prozent der Infizierten am Coronavirus sterben werden, rechnet das Innenministerium mit 1,2 Prozent. Entsprechend ernster sind daher die Szenarien, die das Papier durchspielt.
Als Teil einer Kampagne wollen die Autoren alle Deutschen auf das gemeinsame Ziel einschwören, ein Worst-Case-Szenario zu vermeiden, in dem sich die Krankheit monatelang unkontrolliert ausbreiten würde, mit vielen Toten sowie massiven Folgen für die Wirtschaft und die Gesellschaft. "Um die gesellschaftlichen Durchhaltekräfte zu mobilisieren, ist das Verschweigen des Worst Case keine Option", heißt es.

Es ist bei Planspielen dieser Art üblich, dass Experten das schlimmste Szenario durchspielen: In diesem Fall gehen die Fachleute davon aus, dass bei einer ungebremsten Verbreitung des Virus, also bei einem Szenario ohne Abstandsregeln, ohne Schulschließungen, ohne Homeoffice und ohne Reisebeschränkungen bereits im Mai 80 Prozent der Patienten, die eigentlich auf die Intensivstation müssten, von den Krankenhäusern abgewiesen würden. "

Edita

 

RE: „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 05.04.2020, 12:27:45

@Edita ich weiß, aber genau darauf bezog sich meine letzte Antwort nicht,

sondern auf den Artikel den ich verlinkt habe 😉 Klären, wie gerne ich lebe!

WurzelFluegel


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Angeli44
Angeli44
Mitglied

RE: „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2020, 12:23:40
Deine Angst kann ich bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, aber warum solltest Du an Covid-19 versterben, es gibt doch genügend Fälle, die beweisen, dass man sehr wohl davon genesen kann, auch wenn man über 70 ist.

In jeder ähnlichn Situation kommt es aber auch auf Dich selbst an - willst Du kämpfen um Dein Leben oder willst Du aufgeben? ... die persönliche Einstellung und der eigene Wille sind gerade bei lebensbedrohlichen Erkrankungen sehr entscheidend für eine Heilung - oder den Tod
An WoSchi,

Meinst du überhaupt mich? Oder vielleicht doch einen anderen Beitrag hier?

Nichts für ungut: Angst habe ich in meinem Beitrag nicht gerade geäußert! Dafür habe ich auf dem Gebiet Sterben und Sterbehilfe bereits genug eigene Erfahrungen gemacht! 

VG
Angeli44
RE: „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Angeli44 vom 05.04.2020, 14:34:31

Doch, doch, dich meinte ich. Vielleicht bemerkst Du es nicht, aber aus deinen Beiträgen hier spricht viel Angst und das muss keinem peinlich sein.  
 

Edita
Edita
Mitglied

RE: „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“
geschrieben von Edita
als Antwort auf Angeli44 vom 05.04.2020, 10:12:40
 Was ich jedoch nicht wüsste - und auch nicht auf Anhieb mein Hausarzt/meine Hausärztin, denke ich mal:  Was soll im Notfall, wenn ich bei Covid 19 intensivmedizinisch nicht (mehr) behandelt werden möchte, also die künstliche Beatmung nicht möchte, an diese Stelle zur Erleichterung des Sterbens denn treten? 

VG
Angeli44 

Keine Sorge - das weiß Dein Hausarzt ganz genau ......
Das kann nur ein Tiefschlaf, eine komawirksame Narkose sein, in der Du so tief schläfst, daß Du die Luftnot, das langsame Ersticken nicht merkst .......

Edita

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Angeli44
Angeli44
Mitglied

RE: „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf Edita vom 05.04.2020, 15:32:08
 Was ich jedoch nicht wüsste - und auch nicht auf Anhieb mein Hausarzt/meine Hausärztin, denke ich mal:  Was soll im Notfall, wenn ich bei Covid 19 intensivmedizinisch nicht (mehr) behandelt werden möchte, also die künstliche Beatmung nicht möchte, an diese Stelle zur Erleichterung des Sterbens denn treten? 

VG
Angeli44 

Keine Sorge - das weiß Dein Hausarzt ganz genau ......
Das kann nur ein Tiefschlaf, eine komawirksame Narkose sein, in der Du so tief schläfst, daß Du die Luftnot, das langsame Ersticken nicht merkst .......

Edita
An Edita,

ah, die bist vom Fach, nehme ich an! - Dann würde ja das Sterben ganz einfach werden - und ich frage mich, warum dieses Mittel beim Sterben (ausgenommen beim fachmännischen Suizid, da passiert das so, und zwar mit Barbituraten!)  - in Krankenhäusern bisher keine Anwendung gefunden hat? - Ich glaube nicht, dass meine Hausärztin mir ein "komawirksames Narkosemittel", das zum Tode führt, nennt, das ich in meine Patientenverfügung mit hineinnehmen kann und das dann so von den Ärzten im Krankenhaus akzeptiert wird! Denn das ginge ja dann voll in Richtung aktive Sterbehilfe, und die ist in Deutschland bisher eben noch nicht erlaubt und wird in Krankenhäusern nicht praktiziert!

VG

Angeli44

 
Angeli44
Angeli44
Mitglied

RE: „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2020, 14:51:34
Doch, doch, dich meinte ich. Vielleicht bemerkst Du es nicht, aber aus deinen Beiträgen hier spricht viel Angst und das muss keinem peinlich sein.  
 
An WoSchi

Du bist also eine Fachfrau, die sogar die Ängste anderer hier ohne weiteres erkennen kann - und nicht nur das: dies dann auch noch voll öffentlich kundtust?

Meinst du nicht, dass du dich selbst grandios überschätzen könntest? Denk doch mal darüber nach! 

VG
Angeli44
Edita
Edita
Mitglied

RE: „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“
geschrieben von Edita
als Antwort auf Angeli44 vom 05.04.2020, 16:14:07
An Edita,

ah, die bist vom Fach, nehme ich an! -
Dann würde ja das Sterben ganz einfach werden - und ich frage mich, warum dieses Mittel beim Sterben (ausgenommen beim fachmännischen Suizid, da passiert das so, und zwar mit Barbituraten!)  - in Krankenhäusern bisher keine Anwendung gefunden hat? - Ich glaube nicht, dass meine Hausärztin mir ein "komawirksames Narkosemittel", das zum Tode führt, nennt, das ich in meine Patientenverfügung mit hineinnehmen kann und das dann so von den Ärzten im Krankenhaus akzeptiert wird! Denn das ginge ja dann voll in Richtung aktive Sterbehilfe, und die ist in Deutschland bisher eben noch nicht erlaubt und wird in Krankenhäusern nicht praktiziert!

VG

Angeli44

 

Huijuijui - harter undifferenzierter Tobak ....... und alles auf einmal .......   😠

Was ist überhaupt ein " fachmännischer Suizid "?

Nein . ich bin kein Fachmann - aber ich war bei so einem Sterben, vor 20 Jahren schon, dabei, und zwar in einem Krankenhaus in Stuttgart, und mein Sohn und ich sind dabei gefragt worden, ob wir damit einverstanden wären!
Das hat mit aktiver Sterbehilfe nichts zu tun, sondern fällt unter Palliativmedizin!   Wie die Palliativmedizin sterbenden Menschen hilft

Und meine Schwiegermutter durfte vor drei Jahren auch so, 
sanft und friedlich eingeschlafen, obwohl ihr Körper kurz vor dem Auseinanderfallen war, ...... sie allerdings in einem Pflegeheim!

Und das mit dem Nennen des Medikamentes, um es in die Patientenverfügung aufnehmen zu können, hake ich unter verspäteten Aprilscherz ab, aber ich könnte Dir auch mehrere nennen ........

Edita
 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: „Horror-Szenario der Ärzte: Wer darf leben, wer muss sterben?“
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Angeli44 vom 05.04.2020, 16:14:07

Es wird offiziell nicht praktiziert.
Bei Schmerzzustände wird sediert, wenn Menschen sich extrem quälen wird die Dosis erhöht, dies kann dann zum Tode führen.
Es ist ein extrem schwieriges Thema und man muss wohl in der Diskssion jedes Wort abwägen ...
Vor einigen Jahren lag ich auf Intensiv wegen einem Wespenstich in der Zunge. Bin an Beatmung vorbei geschrammt. Fühlte mich gut aufgehoben: Zunächst war ich alleine im Raum, überwacht mittels entsprechender Apparatur und es waren freundliche und fähige Ärzte und Pflegepersonal in der Nähe.
In der Nacht wurde eine Frau mit extremer Atemnot eingeliefert. Sie musste beatmet werden. Drei Personen hatten über Stunden mit ihr zu tun, weil sie sich mit allen ihr noch zu Verfügung stehenden Kräften GEGEN die Beatmung zur Wehr setzte. Morgens kam der Chefarzt und hat eine Standpauke gehalten: "So geht das nicht. Wenn Sie die Beatmung ablehnen, dann geben Sie uns das schriftlich! Das müssen Sie wissen: Dann sterben sie hier!" - Ganz barsch und in aller Deutlichkeit.

Wenn ich das nun übertrage auf Situationen wie zB in Italien oder Frankreich, dann wird mir klar, dass es ohne geschultes und ausgeruhtes Personal ein fast hoffnungsloses Unterfangen ist.

Noch scheinen unsere Kliniken nicht überlastet zu sein.
Ich werde dennoch das Gespräch mit dem Hausarzt suchen. Er ist neu - unser langjähriger Hausarzt hat sich am 1. März verfrüht in den Ruhestand begeben ..


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