Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll

Innenpolitik Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll

lupus
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Re: :-)) o.T.
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 02.06.2016, 18:00:07
Da können wir aus den "Neuen Länder" eben nicht vorgeprägt sein.
Eine bildähnliche Zeitung gab es nicht.
Geblieben ist vielleicht ein größeres Misstrauen zu Zeitungsmeinungen und das ganz besonders wenn die Kommentare so gleichgerichtet sind.
Zur Marionette an den Fäden der Journaille taugt der Ostler weniger.

lupus
olga64
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Re: :-)) o.T.
geschrieben von olga64
als Antwort auf lupus vom 02.06.2016, 19:28:11
Lieber Lupus - es mag ja stimmen, dass "die Neuen LÄnder" und ihre Bewohner vor fast 30 Jahren nur ein staatliches Leseorgan hatten und seitdem sehr kritisch geworden sind. Aber glauben Sie wirklich, dies betrifft auch die jungen Menschen, also alle, die heute 30 Jahre und jünger sind? Diese kannte ja das sicher auch sehr in einer Spur agierende Parteiblatt gar nicht und informieren sich heute völlig anders, wenn überhaupt.
Vielleicht stört es ja die Bewohner der Neuen Länder nach wie vor ,dass die Medienvielfalt in liberalen Gesellschaft sehr hoch und sehr unterschiedlich ist und jeder das finden muss, was ihm entspricht. Aber auch da besteht natürlich das grosse Risiko, dass nicht immer das drin steht, was man gerne lesen würde, bzw. was man selbst denkt.
Ich bin lebenslang ein Informations-Junkie gewesen und werde dies erst ändern, wenn mich die 'Demenz so heimgesucht hat, dass ich nicht mal mehr die aktuelle Ausgabe von der gestrigen unterscheiden kann. Dann kündige ich wohl meine Abos, wenn ich dazu noch in der Lage bin. Olga
lupus
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Re: :-)) o.T.
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 03.06.2016, 17:33:53
Liebe Frau Olga,
die Zeitungslandschaft war nicht ganz so einfach wie es in ihrer Erinnerung ist. Wie auch heute, gab es z.B.überall regionale Blätter.
Ich las oft die "Budapester Rundschau" . Eine ausländische Zeitung in deutscher Sprache..
Politische Gleichschaltung der Presse ist eine andere Tatsache.
Wie junge Leute über die jetzige Medienlandschaft denken, wage ich nicht einzuschätzen und hatte diese auch nicht im Blickfeld , allzumal, wie sie richtig vermuten, offen ist, ob Zeitungen von vielen jungen Leuten überhaupt gelesen werden.
lupus

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Edita
Edita
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Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von Edita
Und die von der Unwetterflut heimgesuchten Braunsbacher sind auch froh solche " Nachbarn " zu haben!

Flüchtlinge packen mit an

Edita
adam
adam
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Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von adam
als Antwort auf Edita vom 04.06.2016, 10:29:18
Bundesbürger helfen Kriegsflüchtlingen, Flüchtlinge helfen Bundesbürgern im Katastrophenfall. Selbstverständlichkeiten. Darüber hinaus sind zahlreiche deutsche Organisationen mit ihren Mitgliedern seit Jahrzehnten in Krisengebieten tätig und riskieren dort ihr Leben.

Mit dem Geschwätz eine AfD Gauland über Nachbarschaft hat das nichts zu tun.

Ob ich Herrn Boateng als Nachbarn wollte, weiß ich nicht. Wie wohl die meisten Deutschen möchte ich am liebsten gar keine Nachbarn oder nur solche, denen ich in allen Lebenslagen und Bereichen weisungsbefugt bin. Wäre Herr Boateng damit einverstanden, könnte ich es mit ihm versuchen. Familiennachzug eventuell möglich.

Die Hautfarbe ist mir bei der Auswahl eines Nachbarn egal, da meine eigene, je nach Jahreszeit, von Quarkweiß bis zu einem Braun variiert, das dunkler sein kann als das des Herrn Boateng.

--

adam
olga64
olga64
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Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 04.06.2016, 11:46:13
Danke Adam für den mal wieder überaus klugen und auch witzigen Beitrag. Bin froh, wenn ich diesen Stil lesen kann.
Gestern Abend durfte man Herrn Gauland bei Anne Will wieder erleben; er hat ja bei seinen Bemerkungen nachgelegt. Unsere Kanzlerin nennt er mittlerweile Kanzlerdiktatorin. Darauf von Frau Will angesprochen, erklärte er natürlich wieder, er habe das so nie gesagt - peinlich, das Aufzeichnungsdokument lehrte uns natürlich anders.
Allmählich befürchte ich, dass Herr Gauland von einer latenten Demenz befallen ist und wirklich nicht mehr weiss, was er wann wem sagte und auch hinter Aufzeichnungen natürlich nur ein böses Spiel gegen sich vermutet.

Seine Aussagen zu Herr Boateng usw. kosteten der AfD anscheinend Stimmen in den aktuellen Umfragen. Ist doch auch schön, oder? Olga

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Tina1
Tina1
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Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von Tina1
als Antwort auf olga64 vom 06.06.2016, 15:45:16
Danke Adam für den mal wieder überaus klugen und auch witzigen Beitrag. Bin froh, wenn ich diesen Stil lesen kann.
Gestern Abend durfte man Herrn Gauland bei Anne Will wieder erleben; er hat ja bei seinen Bemerkungen nachgelegt. Unsere Kanzlerin nennt er mittlerweile Kanzlerdiktatorin. Darauf von Frau Will angesprochen, erklärte er natürlich wieder, er habe das so nie gesagt - peinlich, das Aufzeichnungsdokument lehrte uns natürlich anders.
Allmählich befürchte ich, dass Herr Gauland von einer latenten Demenz befallen ist und wirklich nicht mehr weiss, was er wann wem sagte und auch hinter Aufzeichnungen natürlich nur ein böses Spiel gegen sich vermutet.
Seine Aussagen zu Herr Boateng usw. kosteten der AfD anscheinend Stimmen in den aktuellen Umfragen. Ist doch auch schön, oder? Olga


Auch ich finde Adams Beitrag klug. Und ich stimme ihrem Beitrag zu u gebe ihnen recht, ein Herr Gauland ist untragbar. Genauso wie Petry u. Höcke. Bei Gauland frage ich mich, wessen Geisteskind er ist.
Ich frage mich, warum man so einen "Deppen" überhaupt einladet. Ich denke wenn man sich mit der AFD auseinander setzen will, dann sollte man andere Kanditaten der AFD einladen, weil diese Diskussion dann m.E. eher glaubhaft wäre u die Wähler es dann auch eher annehmen würden. Der eine oder andere würde dann vielleicht über die AFD nachdenken. Meine Meinung, die aber auch falsch sein kann.

Aber wenn man einen Gauland vorführt, dann vermute ich, das es an den Wählern vorbei geht, sie nutzen es anders, wie man es eigentlich mit der Talkshow oder in den Medien will. Sie sehen es als Angriff auf die AFD, auf die Wähler. Was ihnen in den Medien, von Journalisten auch bestätigt wird. Sie interpretieren den Satz von Gauland so, das er gemeint hat, das es Menschen gibt, die nicht neben bestimmten Menschen wohnen wollen, er spricht damit den Rassismus an.
Das es diesen Rassismus gibt u nicht erst heute, auch schon lange vor der Wende, was Herr Boateng auch geäußert hat, das er das vor vielen Jahren alles erlebt hat u. da gab es noch keine AFD. Und über Rassismus in Deutschland haben wir auch schon oft im Forum gesprochen.
Ich vermute, das man so die Wähler nicht zurück gewinnen kann, was aber wichtig wäre. Denn der größte Teil der neuen Wähler kommen von den Linken, der SPD u CDU. Diese Wähler kann man nicht in die rechte Ecke rücken, die muss man klar von der Führung trennen.

Und Menschen mit rechten Gedankengut findet man auch unter türkischen Nationalisten. Ich brauch nur an die "grauen Wölfe" erinnern, die nichts anderes sind wie Nazis, Faschisten. Diese Leute stürzen sich nun mit Morddrohungen auf Herrn Özdemir. Und er, ein Politiker mit türkischen, muslimischen Hintergrund, redet Klartext über seine Landsleute. Und das alles passiert in Deutschland. Das alles gibt es auch schon lange, aber es wurde zum Tabuthema gemacht. Warum auch immer. Kampf gegen rechts sollte, ja muss, für alle rechten gelten. Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina
Linktipp: Özdemir erhält immer mehr Morddrohungen



Im Büro von Grünen-Chef Özdemir ist man Schmähungen und Beleidigungen gewohnt. Doch was jetzt dort an Drohungen gegen den türkischstämmigen Politiker eingeht, überschreitet jedes bekannte Maß. Das Bundeskriminalamt ist eingeschaltet.

Als der Bundestag am Donnerstag die Armenien-Resolution beschloss, hielt Grünen-Chef Cem Özdemir eine fast zehnminütige Rede. Darin begründete der türkischstämmige Politiker, warum man den Völkermord an den Armeniern vor 101 Jahren auch genau so nennen sollte. Özdemirs Beitrag fand Anklang in allen Fraktionen.

Ganz anders nehmen türkische Nationalisten die Rede auf. Von dieser Seite erhält Özdemir Morddrohungen – und es werden immer mehr. Laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" tauscht sich Özdemir mit dem Bundeskriminalamt (BKA) derzeit über Sicherheitsmaßnahmen aus. "Schmähungen und Beleidigungen sind wir durchaus gewohnt, aber so eine hohe Zahl von Todesdrohungen haben wir noch nie erlebt", sagte Özdemirs Büroleiter Marc Berthold dem Blatt. Er bestätigte, "mit dem BKA in Abstimmung" zu sein, nannte aber keine weiteren Details.

"Es gibt leider auch eine türkische Pegida", sagte Özdemir über die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen. "Rechtsradikalismus ist kein deutsches Privileg. Das gibt es leider auch in der Türkei und unter Deutschtürken." In der Türkei läuft laut "WamS" eine regelrechte Kampagne gegen Özdemir. Demnach schickte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu einen Reporter in das Dorf, aus dem Özdemirs Eltern einst nach Deutschland ausgewandert waren. Die Agentur zitierte Dorfbewohner, die sich über Özdemir beschwert haben sollen.

Der Grünen-Politiker war bereits in den 90er Jahren von BKA-Beamten begleitet worden; damals drohten Angriffe von türkischen und kurdischen Nationalisten. Ein Anschlag auf den Grünen-Politiker war nicht auszuschließen. Nachdem die rot-grüne Regierung 1998 in Ankara intervenierte, entspannte sich die Lage. Vor zwei Jahren aber erklärte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Özdemir zu einer in der Türkei unerwünschten Person. von mir fett gedruckt

geschrieben von Quelle: n-tv.de
olga64
olga64
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Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 06.06.2016, 17:25:20
Ich fand es schon gut und richtig,dass Frau Will Herrn Gauland und auch den Journalisten von der FAS zusammen eingeladen hatte. So konnte doch in diesem Streitgespräch vieles an die Oberfläche, was vorher nur gemunkelt wurde.
Ausserdem: welcher JournalistIn lässt sich das entgehen in einer Zeit, wo Herr Gauland täglich die Gazetten beherrscht?
Ich fand z.B. Herr Maas sehr gut (finde ich immer besser). ER ist der Typus des Juristen: sachlich, unaufgeregt allerdings immer mit einem Stäubchen Humor versetzt.
Es ist richtig, Tina, dass es Rechtspopulisten überall auf der Welt gibt, die mit diesen simplifizierten Botschaften die Art von Volk gewinnen, die genau dies wünschen.
Aber in Deutschland, dem Land der Massenmörder ist und bleibt dies halt eine spezielle Art und Weise, wenn genau auf dieser Basis diese Leute immer lauter werdend versuchen, wieder Politik zu machen. Ich persönlich kümmere mich auch nur rein informativ über die Dinge in anderen Ländern, weil ich weiss, dass ich nur im eigenen Land ein wenig einwirken kann, damit es nicht wieder so kommt. In anderen Ländern kann ich dies nicht und will es auch gar nicht. Olga
pschroed
pschroed
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Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von pschroed
SIXT WERBUNG stellt sich zum Abtransport von Gauland´s ein.
Super Clip.

Phil.

Wenn sie einen Gauland in ihrer Nähe haben, wir helfen ihnen :)
adam
adam
Mitglied

Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von adam
als Antwort auf Tina1 vom 06.06.2016, 17:25:20
Und ich stimme ihrem Beitrag zu u gebe ihnen recht, ein Herr Gauland ist untragbar. Genauso wie Petry u. Höcke. Bei Gauland frage ich mich, wessen Geisteskind er ist.
Ich frage mich, warum man so einen "Deppen" überhaupt einladet. Ich denke wenn man sich mit der AFD auseinander setzen will, dann sollte man andere Kanditaten der AFD einladen, weil diese Diskussion dann m.E. eher glaubhaft wäre u die Wähler es dann auch eher annehmen würden. Der eine oder andere würde dann vielleicht über die AFD nachdenken


Danke Tina und Olga,

denken wir doch mal über die AfD und Herrn Gauland nach. Was hat er denn gesagt, der Herr Gauland, oder was soll er gesagt haben? Daß es viele Deutsche gibt, die Jerome Boateng nicht als Nachbarn haben wollen?

Damit macht Gauland doch nur auf die sog. latente Fremdenfeindlichkeit aufmerksam. Das passiert hier im Forum jeden Tag und von Mitgliedern, die ganz bestimmt keine AfD-Wähler sind. Aber sie sind natürlich Rassisten, jedenfalls bis zur Entlastung, denn sie haben festgestellt, daß Herrn Boatengs Hautfarbe genetisch bedingt ist. Heutzutage genügt dieses "Feststellen" schon, um als Rassist zu gelten. "Guck mal, ein Neger!", "Du Rassist!"

Und wo kommen denn plötzlich die ganzen "latenten" Rassisten her, die Gauland meint? Nun Gauland war jahrzehnteland Mitglied der CDU und vertrat da genau das, was er heute bei der AfD vertritt. Und in der CDU/CSU war er relativ harmlos gegen einen Strauß oder Dregger. Und bei den AfD-Sympathisanten tummeln sich ehemalige Wähler aller bisherigen Parteien, CDU/CSU, SPD, die Linke, FDP und die Grünen. Rassisten aller Parteien vereinigt euch in der AfD? Natürlich. Wenn alle anderen Politiker nur den Quatsch erzählen, daß unser "reicher", demokratischer Rechtsstaat nicht mehr für die Menschen da ist, die ihn finanzieren und erhalten, sondern in erster Linie für Flüchtlinge und zukünftige Sozialabgabenpflichtige?

Wer wundert sich da noch, daß es Leute gibt, die einen neuen Nachbarn noch mißtrauischer beäugen, wenn er exotisch aussieht?

Die Sendung von Anne Will war m.M.n. eine Farce, wieder einmal ein Versuch, nicht die anstehenden Probleme zu besprechen, sondern diese mit Vorwürfen abzudecken und von der Hilflosigkeit der Mitglieder einer Bundesregierung abzulenken, die A. Merkels Kurs folgen müssen. Es fragt sich nur, wie lange das noch gut gehen kann.

Nicht die AfD ist das Problem, sondern eine Parteienlandschaft, die keine politischen Grundsätze mehr vertritt und damit um Wähler wirbt, sondern ihr Fähnlein in den Wählerwind hält und die Probleme zur Schuldfrage des politischen Gegners macht, sie aber nicht löst.

--

adam

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