Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll

Innenpolitik Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.06.2016, 15:38:23
..Weiter sagte er u.a.übrigens und das zeigt, dass er es NICHT so meint, wie du dir das vorstellst :"In Deutschland tragen Muslime zu Offenheit und Vielfalt bei: "Schauen Sie sich doch mal die dritte Generation der Türken an, gerade auch die Frauen. Das ist doch ein enormes innovatorisches Potenzial."
geschrieben von klaus auf Tina1

Kann es sein, dass er die Ursache mit der Wirkung verwechselt, bzw. die Voraussetzungen vergisst? Ich frage mich inzwischen in welchem „(moralisch) herunter gekommenen“ Land mancher zu leben glaubt.

Die Nachkommen der türkischen Zuwanderer haben von unserer Freiheit, unserer offenen Gesellschaft, unserer vorhandenen Vielfalt und den Emanzipationsbestrebungen unserer Frauen, profitiert und sich integriert. Was ist daran erwähnenswert? Es ist ein völlig normaler Vorgang. Jetzt wird die dritte Generation die Offenheit und Freiheit mittragen, ich selbst glaube nicht erst ab der dritten Generation.

„..gerade auch die Frauen...“, diskriminiert er damit türkische Männer? Sind die weniger innovativ als ihre Frauen? Woher ist ihm das bekannt?

Der Begriff „innovatorisches Potential“ ist schlicht Populismus bzw. eine leere Floskel, es sei denn er hätte eine weitere Erläuterung dazu gegeben. Gibt es nun bei uns besonders viele türkische Unternehmerinnen, gibt es besonders viele türkische Wissenschaftlerinnen bzw. Forscherinnen, oder an was bemisst sich das behauptete Innovationspotential? Sind türkische Frauen innovativer als Deutsche Frauen? Warum erwähnt er das überhaupt? Hat er weibliche Zuwanderer aus anderen Regionen vergessen?

Als jemand der jeden Menschen gleichwertig sieht, kann ich mich nur noch wundern was man alles an Argumenten auffährt um, ich weiß nicht was, beweisen zu wollen.

Ich vermute das den Menschen die hier einfach leben wollen, egal ob Einheimischer oder Zugewanderter, die auch keine eigenen politischen Interessen verwirklicht sehen wollen, der Mund vor Staunen offen steht, wenn sie den Quark der AFD einerseits und die lächerlichen Statements der Regierenden andererseits, über sich ergehen lassen müssen.

Letztes Jahr vertrat ich die Meinung, dass Frau Merkel mit dem Friedensnobelpreis vor Augen handelte. Die Kehrtwende, z.B. Türkei als sicheres Land auszuweisen sprach ich damals an und es traf ziemlich schnell zu.
Nun habe ich den Eindruck, dass Herr Schäuble sich im ursprünglich Sinn von Frau Merkel äußert, um bei ihr als Bundespräsident Anklang zu finden.

Ciao
Hobbyradler
sammy
sammy
Mitglied

Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von sammy
als Antwort auf hobbyradler vom 09.06.2016, 18:24:11
Ich vermute das den Menschen die hier einfach leben wollen, egal ob Einheimischer oder Zugewanderter, die auch keine eigenen politischen Interessen verwirklicht sehen wollen, der Mund vor Staunen offen steht, wenn sie den Quark der AFD einerseits und die lächerlichen Statements der Regierenden andererseits, über sich ergehen lassen müssen.


.... dem ist m. E. nichts hinzu zu fügen, ein treffendes Resümee der letzten Wochen und Monate....

sammy
Tina1
Tina1
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Re: OT
geschrieben von Tina1
Herr Schäuble der vor Stunden sich gegen eine Abschottung geäußert hat,
hat am 4. 10.15 von einer Begrenzung des Flüchtlingszustroms nach Europa gesprochen. Am 24.02. 2016 fordert der Finanzminister Schäuble eine deutliche Reduzierung der Zuwanderung. Für mich ein Widerspruch. Nicht "abschotten" wollen, kann sich also nicht auf Flüchtlinge bezogen haben.
Außerdem hat er das was er sagen wollte, mit dem falschen Begriff in Verbindung gebracht. Eigentlich hätte er wissen müssen, was "Inzucht" bedeutet. Und das kann er nicht gemeint haben. So ein Fehler darf einfach nicht passieren.
Übrigends findet man diesen Artikel in keiner Zeitung mehr, wenn man die Zeitungen alle durchschaut. Das ist sehr merkwürdig, denn noch vor Stunden war es die "Schlagzeile" in allen Medien. Warum ist der Artikel verschwunden? Oder habe ich ihn übersehen?
Tina

Wikipedia:
"Als Inzucht beim Menschen wird die Fortpflanzung relativ naher Blutsverwandter miteinander bezeichnet."

Linktipp: Schäuble fordert Begrenzung von Flüchtlingsstrom nach Europa
"Berlin/ Brüssel Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble fordert eine Begrenzung des Flüchtlingszustroms nach Europa. Dies sei die entscheidende Aufgabe, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im ZDF. Sie müsse aber europäisch gelöst werden. National ließe sich dies gar nicht mehr bewältigen. Europa müsse zwar aufnahmebereit sein, aber es gelte auch, dass Unmögliches nicht geleistet werden könne. Man könne den Menschen nur dann helfen, wenn die Möglichkeiten, die man habe, nicht erschöpft seien.

An einer Begrenzung des Zustroms arbeite man mit Hochdruck, auch die Europäische Kommission, sagte Schäuble. “Die EU wird ganz schnell jetzt das machen, auch vor allen Dingen mit der Türkei. von mir fett gedruckt"
geschrieben von Reuters


Linktipp: Schäuble zur Flüchtlingskrise: "Sonst schaffen wir das nicht mehr"
"Vor dem G20-Gipfel in Shanghai fordert Finanzminister Schäuble eine deutliche Reduzierung der Zuwanderung. Österreich schmiedet derweil ein Bündnis mit den Balkanstaaten.

Einer, der seine Kritik an Merkels vergleichsweise liberaler Flüchtlingspolitik - wenn auch verdeckt - in schöner Regelmäßigkeit äußert, ist Wolfgang Schäuble.

Mal spricht der Finanzminister von einer "Lawinengefahr", dann bringt er einen Benzin-Soli zur Finanzierung der Krise ins Gespräch. Es dürfte kein Zufall sein, wenn sich Schäuble nun in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa der berühmten Kanzlerinnenworte bedient - natürlich in abgewandelter Form. Das klingt dann so: "Die Flüchtlingszahlen müssen dramatisch sinken, sonst schaffen wir das nicht mehr." von mir fett gedruckt
geschrieben von kev/dpa

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Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von Tina1
Linktipp: Attacke auf türkischstämmige Abgeordnete: Bundestag verurteilt Erdogans Rassenrhetorik

"Norbert Lammert hat die Angriffe aus der Türkei auf deutsche Abgeordnete verurteilt. Dass ein gewählter Präsident mit Abstammung und Blut argumentiert, habe er nicht für möglich gehalten. Bundeskanzlerin Merkel applaudierte.

Die eigentlich für Donnerstagvormittag angesetzte Aktuelle Stunde entfiel, weil die Linke ihren Antrag darauf kurzfristig zurückzog. Sie war erst am späten Mittwochabend wieder auf die Tagesordnung gesetzt worden. Offenbar als Zeichen der Unterstützung war auch Bundeskanzlerin Merkel im Parlament. Anschließend applaudierten die Kanzlerin und Innenminister Thomas de Maizière (beide CDU) von der Regierungsbank, was eigentlich nicht üblich ist. De Maizière, der am Donnerstag zur Debatte des ersten Tagesordnungspunkts nach Lammert im Bundestag das Wort bekam, dankte dem Bundestagspräsidenten "ganz herzlich" für die "klaren Worte". Merkel und de Maizière hatten - wie auch andere Bundesminister - am vergangenen Donnerstag nicht an der Armenien-Abstimmung im Bundestag teilgenommen"

Ich finde die Rede von Norbert Lammert sehr gut, er hat klare Worte gesprochen.
Tina
PS: ....übrigens ist mir ein Tippfehler im letzten Beitrag passiert,
mal so nebenbei erwähnt.
AndreasBN
AndreasBN
Mitglied

Re: Ich finde bunte Menschen toll
geschrieben von AndreasBN
als Antwort auf dutchweepee vom 31.05.2016, 01:18:25
Warum findet Ihr nicht mich als Nachbarn toll? Weil ich Deutscher bin, wenn auch 1/16tel Jude? Aber gleich Politische Gewalt gegen mich Deutsche zulassen, www.deeskalation-so-nicht.de und www.deeskalation-so-nicht.de/NRW.html . Das war teuer für Euch, und mir ging es gesund auch besser, www.a-gr.net
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Ich finde bunte Menschen toll
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf AndreasBN vom 10.06.2016, 15:15:38
Hallo Andreas,

gibt's eigentlich noch Lektüre über diesen Überfall auf Dich, in Form von Zeitungsartikeln, Polizeiberichten usw., die Du hier mal einstellen könntest? Würde mich mal interessieren.

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Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Ot
geschrieben von Tina1
Den Artikel kann man heute im "Tagesspiegel" lesen.
Tina
Linktipp: Auf dem Terrain von Erdogan und Sarrazin

Schäuble über die Degeneration der Deutschen

Wolfgang Schäuble sagt, dass eine Abschottung die Deutschen kaputt machen würde - und klingt wie ein Rassentheoretiker

Für Wolfgang Schäubles neueste Aussage braucht es schon ein XXL-Shirt. Das macht es sicher nicht billiger, es lohnt sich jedoch: „Die Abschottung ist doch das, was uns kaputt machen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe. Für uns sind Muslime in Deutschland eine Bereicherung unserer Offenheit und unserer Vielfalt. Schauen Sie sich doch mal die dritte Generation der Türken an, gerade auch die Frauen! Das ist doch ein enormes innovatorisches Potenzial.“
Das Zitat, aus einem Schäuble- Porträt in der aktuellen „Zeit“ ist außergewöhnlich, weil es alle deutschen Obsessionen verdichtet: Rasse, Größe, Untergang.

Dass sich der Finanzminister gegen Abschottung ausspricht und damit seiner Einschätzung aus dem Februar widerspricht („Die Flüchtlingszahlen müssen dramatisch sinken, sonst schaffen wir das nicht mehr“), ist dabei bestenfalls als politisch-taktische Fußnote interessant. Interessanter ist, was dann kommt. Denn offenbar teilt Wolfgang Schäuble die Ansicht, dass es bei der Flüchtlingsfrage um die Zukunft des Abendlandes geht, also darum, ob wir kaputtgehen oder nicht. Wie bei der AfD geht es auch bei ihm ums Ganze: um nichts Geringeres als die Existenz der Deutschen.

Doch anders als viele, die in den Flüchtlingen zukünftige Facharbeiter sehen, beschreibt er die Herausforderung, vor der die Deutschen stehen, nicht in ökonomischen Begriffen – sondern in rassischen. Die Deutschen würden nicht ärmer werden, sondern biologisch kaputtgehen, wenn sie sich abschotten würden. Sie würden degenerieren. Das ist einerseits eine skurrile These. Warum sollten wir in einem Land von mehr als 80 Millionen Einwohnern ohne Zuwanderung gezwungen sein, Inzucht zu betreiben und mit unseren Töchtern und Schwestern Kinder zu zeugen?

Andererseits, und das ist noch erstaunlicher, begibt sich Schäuble mit dem Wort „Degeneration“, der Entartung, nicht nur sprachlich auf rassentheoretisches Terrain. Denn dort trifft er sich mit dem türkischen Präsidenten und einem ehemaligen Berliner Finanzsenator. Recep Tayyip Erdogan hatte nach der Armenien-Resolution im Bundestag einen Bluttest von den türkischstämmigen Abgeordneten verlangt: „Sie haben nichts mit Türkentum gemein. Ihr Blut ist schließlich verdorben.“ Was Erdogan empört, die Vermischung des Blutes, wird von Schäuble als Rettung des deutschen Volkes vor der Degeneration gepriesen. Beiden geht es um einen gesunden Volkskörper.

Für Schäuble liegen die Vorteile von Zuwanderung im biologischen Arterhalt der Deutschen, aber auch in der kulturellen Bereicherung. Doch liest man den Satz genau, in dem der Minister Flüchtlinge und türkischstämmige Deutsche mit leichter Hand gleichsetzt, entlarvt er eine erstaunliche Distanz: „Für uns sind Muslime in Deutschland eine Bereicherung unserer Offenheit und unserer Vielfalt.“

Selbst im Lob der Zuwanderung trennt Schäuble mit seiner Sprache. Das steigert er noch in seinem letzten Satz, wenn er der dritten Generation von Türken „ein enormes innovatorisches Potenzial“ zuweist. Potenzial heißt, dass sie ihre Fähigkeiten noch nicht entwickelt haben, und damit sagt Schäuble, dass die Frauen selbst nach drei Generationen ihre Möglichkeiten nicht ausschöpfen. Sie sind eine Bereicherung, weil sie die Deutschen offener und vielfältiger, also besser, machen. Dazu müssen sie gar keinen Beitrag leisten – sondern einfach nur da sein.

There will be no Staatsbankrott“ ist sicher lustiger. „Isch over“ aus der Griechenland-Krise auch. Aber Schäubles aktuelle Äußerung ist eine faszinierende Mischung aus Anbiederung und Rassismus, aus Grün und AfD, aus deutschem Größenwahn und deutscher Autoaggression – und der Verachtung für alle, die offenbar doch nicht dazugehören. Das ist nicht nett und vielleicht nur opportunistisch. Doch die Vorstellung, dass es Aufgabe von Politik sein könnte, die rassische Durchmischung einer Nation zu steuern, ist etwas anderes: Das ist totalitär.

geschrieben von Moritz Schuller
olga64
olga64
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Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 10.06.2016, 07:45:48
Ja, die Rede des Herrn Lammert war gut und wichtig. Ich denke, er rüstet sich beizeiten für eine Kandidatur um das freiwerdende Präsidentenamt, wofür er sicherlich gut geeignet wäre.
Sie vergassen aber zu erwähnen, Tina, dass sich die SPD und auch die CSU (alles Regierungsparteien) in ihrem Beifall sehr zurückhielten, bzw. durch Nicht-Anwesenheit dazu nicht in der Lage waren (im Gegensatz zu unserer Kanzlerin und unserem Innenminister).
Nur Herr Schulz erhob das Wort für die EU, was auch gut und wichtig war.
Das lässt durchblicken, dass sich die Protagonisten diverser Parteien und Positionen vorher absprechen, wer hier da Wort ergreift, um nicht z.B. die Kanzlerin Frau Merkel dergestalt zu schwächen, wenn es in Sachen Flüchtlingsproblematik in Deutschland geht.
Die Sache ist hochkompliziert und ausserdem gibt es natürlich von unserer Seite und der EU auch diplomatische Regeln einzuhalten, wenn wir nicht in den Haudrauf-Modus des Herrn Erdogan mit einstimmen wollen. Olga
Re: Ich finde bunte Menschen toll
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf AndreasBN vom 10.06.2016, 15:15:38
Hallo Andreas, also mein Nachbar darfst Du gerne sein. Musst dann allerdings auch in meine Wahlheimat Spanien ziehen. Meine Nachbarn sind: Holländer, Belgier, Franzosen, Spanier, Englänger, Deutsche, Südamerikaner, Schweizer und Bayern .
Ich glaube, vielfältiger geht nicht. Welche Religion sie ausüben weiß ich nicht, interessiert auch keinen. Und die Hautfarbe ist so gemischt wie die Nationen.
Bruny
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Ich fände einen Nachbarn wie Jerome Boateng toll
geschrieben von Tina1
als Antwort auf hobbyradler vom 09.06.2016, 18:24:11


Die Nachkommen der türkischen Zuwanderer haben von unserer Freiheit, unserer offenen Gesellschaft, unserer vorhandenen Vielfalt und den Emanzipationsbestrebungen unserer Frauen, profitiert und sich integriert. Was ist daran erwähnenswert? Es ist ein völlig normaler Vorgang. Jetzt wird die dritte Generation die Offenheit und Freiheit mittragen, ich selbst glaube nicht erst ab der dritten Generation.

„..gerade auch die Frauen...“, diskriminiert er damit türkische Männer? Sind die weniger innovativ als ihre Frauen? Woher ist ihm das bekannt?

Ich vermute das den Menschen die hier einfach leben wollen, egal ob Einheimischer oder Zugewanderter, die auch keine eigenen politischen Interessen verwirklicht sehen wollen, der Mund vor Staunen offen steht, wenn sie den Quark der AFD einerseits und die lächerlichen Statements der Regierenden andererseits, über sich ergehen lassen müssen.
Ciao
Hobbyradler


Ich frage mich auch, was sollen die muslimischen Frauen über solche
Äußerungen von Schäuble denken? Die allermeisten muslimischen Frauen sind froh, dass sie in Freiheit u selbstbestimmt in Deutschland leben können. Und daher sich auch den Partner selbst aussuchen können, anders wie in ihren Heimatländern. Dabei geht es nicht um Religion oder Herkunft, sondern einfach um Liebe. Herr Schäuble sollte das den Frauen selbst überlassen u. nicht seine Interessen, den Muslimen überstülpen. Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina

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