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Innenpolitik Immer dieser verdammte Nationalismus

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Immer dieser verdammte Nationalismus
geschrieben von EehemaligesMitglied58
Kürzlich hatten wir hier ein thema in dem es um die Bundespräsidentenwahl ging und um die bekenntnis zur nationalhymne unseres heimatlandes.
Da weigert sich also eine bundespräsidentenkandidatin die deutsche nationalhymne zu singen.
Da wurde von deutschem nationalismus und dem abscheu vor deutschen nationalen symbolen gesprochen und die sänger der nationalhymne als Hinz und Kunz bezeichnet.
Nun hab ich kürzlich bei den europameisterschaften der leichtathleten zugeschaut.
Da rannten doch die sieger, welcher nation auch mit ihrer landesfahne durchs stadion.
Da mußte ich sehen wie europameister aus vielen ländern, auch aus rußland bei der siegerehrung ihre Hymne mitsangen, ihre anwesenden landsleute auf den zuschauerrängen auch.
Höhepunkt dieser nationalen unkultur erlebte ich bei der siegerehrung der europameisterin über 200m.
Das war eine farbige Französin, die voller begeisterung ihre Hymne, die frankreichs, mitsang und dann der kameraschwenk auf die zuschauer und alle franzosen standen begeistert auf, hände aufs herz und sangen ihre Marsaillaise.
Das tun bei entsprechenden anlässen in Frankreich auch die Kommunisten, welch frevel nach den ansichten unserer Linken.
In D darf sowas natürlich nicht passieren, da werden solche entgleisungen als nationalismus und und und angeprangert, zu mindest hier im St.
Sind wir Deutschen nun anders als alle anderen Europäer, oder übertreiben hier im ST einige ganz gewaltig wenns um die beurteilung nationaler symbole geht?
Karl
Karl
Administrator

Re: Immer dieser verdammte Nationalismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 03.08.2010, 17:19:45
oder übertreiben hier im ST einige ganz gewaltig wenns um die beurteilung nationaler symbole geht?
geschrieben von gram
Wen außer Dir möchtest Du denn noch dazu zählen?

Karl

P.S.: ... der sich immer über den Sieg deutscher Sportler ehrlich freuen kann.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Immer dieser verdammte Nationalismus
geschrieben von hafel
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 03.08.2010, 17:19:45
@ gram:

Das ist doch eine ganz einfach Frage, wie man/frau zu seinem Staat und der Verfassung steht. Ich für meine Teil schätze und respektiere unsere Verfassung und unser Grundgesetz und stehe somit klar und deutlich zu den Symbolen dieser Republik.

Wer jedoch den Staat bei jeder möglichen Gelegenheit schlecht redet, seine Bewohner als Lemminge bezeichnet, steht natürlich auch nicht zu den Werten.

So lange jedoch die Mehrheit das ähnlich sieht wie ich (und wohl auch Du), kann doch gar nichts falsch sein. Wir leben in einem Land, wo jeder gewählt - und was noch viel wichtiger ist - auch jeder wieder abgewählt werden kann. Wenn wir starke Pendel nach Links und Rechts nicht zu lassen, ist doch alles weitgehend im grünem Bereich.

Hafel

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ehemaligesMitglied23
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Re: Immer dieser verdammte Nationalismus
geschrieben von ehemaligesMitglied23
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 03.08.2010, 17:19:45
Auch deutsche Sportler und Zuschauer singen die Nationalhymne mit.
Ich sehe da keinen Unterschied.
Es sollte doch jedem selbst überlassen sein, ob er das möchte, oder auch nicht.
stellamaris
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Immer dieser verdammte Nationalismus
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf Karl vom 03.08.2010, 17:32:19
Aber, lieber Karl, ich habe nix beurteilt, ich hab nur meine ganz realen beobachtungen geschildert.
Ich fühl mich auch nicht als Lemming oder Hinz und Kunz.
hugo
hugo
Mitglied

Re: Immer dieser verdammte Nationalismus
geschrieben von hugo
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 03.08.2010, 19:11:48
ich hab nur meine ganz realen beobachtungen geschildert. (gram)


meine ganz reale Beobachtung hat folgendes ergeben: "Das Grundgesetz ist in seinen unabänderlichen Grundprinzipien Ausgangspunkt der Politik der Partei X. Die von Ihr angestrebten Ziele

■einer Demokratisierung der Gesellschaft,
■einer sozial gerechten Gestaltung von Arbeit und Wirtschaft
■einer Wirtschaftsdemokratie, die alle Formen des Eigentums an sozialen und ökologischen Kriterien misst,
■einer internationalen Ordnung des Friedens, der kollektiven Sicherheit und solidarischen Entwicklung
sind im Grundgesetz verankert. Die Partei X verteidigt deshalb das Grundgesetz gegen alle Versuche einer Unterhöhlung und Einschränkung durch die Parteien Y und Z. Gleichzeitig will die Partei X den Sozialstaat des Grundgesetzes wiederherstellen und durch soziale Grundrechte ergänzen.

was hälste denn davon ??

hugo



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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Immer dieser verdammte Nationalismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 03.08.2010, 19:41:04
Hinz und Kunz, Hugo, werden jetzt sagen, dass sie genau das von einer Partei erwarten und auch nur eine solche Partei wählen. - Die Frage ist, warum Hinz und Kunz tatsächlich, also entgegen ihrer Aussage, ganz andere Parteien (Kriegsparteien und Parteien, die für Lohn- und Rentenklau und für ökonomische und ökologische Zerstörungen stehen) wählen und fleißig dem aggressiven Nationalismus und seinen Symbolen frönen und zum Wohlbefinden beim Bolzen und Boxen gar eine Nationalhymne brauchen.

--
Wolfgang
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Immer dieser verdammte Nationalismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Also ich war vor Jahren erstaunt, mit welchem Vehemens das "Nationalgefühl" bis in die höchste Regierungsgilde abgelehnt wurde. Ich wußte bis dahin auch nicht, dass es offensichtlich eine Menge Deutscher gibt bzw. dass es sogar zum Programm best. Parteien gehören würde sich eben nicht als Deutsche zu fühlen bzw. dass etwas wie "Nationalstolz" eine reine Horrorvorstellung wäre.

Ich habe aber das Gefühl, dass eben diese Einstellung, die ja nicht automatisch bedeutet sich als Weltbürger oder als Euroäer zu fühlen, ein Hindernis für die Integration von Leuten aus anderen Ländern darstellt. Warum sollte ein Durchschnitts-Türke, der dermaßen stolz ist, Türke zu sein, dem dieses sogar gesetzlich vorgegeben ist, wo die kleinsten Vergehen gegen die türkische Ehre bestraft werden können, sich hier als Deutscher fühlen, wenn schon die gebürtigen Deutschen es ablehnen, kritisieren bzw. keinen "Nationalstolz" besitzen?
Ich denke, darin liegt auch eine Ursache für die Schwierigkeiten, die Integration auf jeden Fall schon bedeutet.
adam
adam
Mitglied

Re: Immer dieser verdammte Nationalismus
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 03.08.2010, 19:41:04
■einer Wirtschaftsdemokratie, die alle Formen des Eigentums an sozialen und ökologischen Kriterien misst,
■einer internationalen Ordnung des Friedens, der kollektiven Sicherheit und solidarischen Entwicklung
geschrieben von hugo


Ne hugo,

schon der Begriff "Wirtschaftsdemokratie" stößt mir sauer auf, weil da nämlich auf leisen Puschen die Planwirtschaft angeschlichen kommt. Und auch die anderen Punkte klingen mir zu sehr nach agieren, statt reagieren, eben zu sehr nach Parteidiktatur. Mir haben die Parteien jetzt schon zu viel Macht, weil sie zuviel in unserem Staat bestimmen, statt mitzubestimmen.

Und was hat Dein Posting mit Grams Thema zu tun?

--

adam


clara
clara
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Re: Immer dieser verdammte Nationalismus
geschrieben von clara
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 03.08.2010, 17:19:45
Das hat sich inzwischen aber doch geändert!

Mich erstaunt es nicht, dass „wir“ Deutsche uns lange schwer taten, ein Nationalgefühl zu zeigen. In letzter Zeit steht man wieder zunehmend dazu, nationale Symbole öffentlich zu präsentieren, Hymne, Fahne usw. Noch vor Jahren gab es nur selten deutsche Flaggen auf Campingplätzen im Ausland, wo sonst die Fähnchen aller Herren Länder flatterten.

Ein CDU-Politiker, der „stolz, ein Deutscher zu sein“ offenbarte, wurde zunächst heftig angegriffen. Nach den schlimmen Erfahrungen, als Deutschtum das Höchste und „Herr“lichste bedeutete, sollte durch Selbstverleugnung das Gegenteil bewiesen werden.

Hinzu kommt noch eine gewisse Angst, beim Zeigen von Nationalstolz sofort in die rechte Ecke gestellt zu werden, also kommt wieder die Geschichte ins Spiel.

In den 60ern habe ich in Südfrankreich noch teilweise starke Abneigung gegen Deutsche erlebt, aber inzwischen die Erfahrung gemacht, dass ich als Deutsche im Ausland nicht schief angeschaut werde und dass kaum noch Ressentiments bestehen.

Ein gesunder Nationalstolz hat ja nichts mit Chauvinismus zu tun.

Clara

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