Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?

Innenpolitik Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?

Edita
Edita
Mitglied

Re: Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.05.2016, 09:37:06
Bei dem was Du jetzt geschrieben hast, bin ich wieder einig mit Dir, denn politisch motivierte Gewalt hat doch eine andere Dimension als die " normal kriminelle " Gewalt!
Politisch motivierte Gewalt kann ein ganzes Staatswesen ins Trudeln bringen, was man von einem Lustschläger oder einem Mörder aus Habgier nicht behaupten kann!

Die Saat geht auf

Edita
ttrula
ttrula
Mitglied

Re: Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?
geschrieben von ttrula
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.05.2016, 09:37:06
Ich stimme dir zu Bruny.
Allerdings geht verbale Auseinandersetzung in die Hose, wenn sie mit Arroganz und überheblicher Besserwisserei einhergeht. Das ist die beste Art, solidarische Massen hinter die Aufwiegler zu scharen, denn das verbal nicht gewachsene Fußvolk wird damit nicht überzeugt, sondern haut auf seine Art zurück.

Den Gewalttätern können wir nur die Macht innenpolitischer Verteidigung entgegenstellen. Sonst bliebe nur Bürgerkrieg. Hier gilt es also klar unseren Schutz einzufordern. Die rechten Gewalttäter schlagen ja nicht nur auf Flüchtlinge ein, sondern auf alle, die ihrem rückwärtsgewandten Weltbild nicht entsprechen. Ich habe vorgestern eine bedrohliche "Schubserei" bei einem Behinderten erlebt. Von Männern mit Springerstiefeln. Hier war die mit Notruf herbeigerufene U-Bahnwache gottseidank schnell zur Stelle. Eine Verfolgung der Flüchtenden fällt allerdings nicht in deren Geschäftsmodell. Wenigstens haben sie den Behinderten auf seiner Weiterfahrt zum Schutz begleitet.

Ich könnte auch von persönlichen Erfahrungen mit sog. Schwulenklatschern berichten, ebenfalls Gewalttaten. Diese haben praktisch nichts zu befürchten, selbst dann nicht, wenn sie namentlich bekannt sind und deshalb zur Anzeige gebracht werden.

Sicher wird mir dies nun wieder als Ablenkung ausgelegt im verbalen Kampf gegen den isoliert herausgehobenen Rassismus.
sammy
sammy
Mitglied

Re: Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?
geschrieben von sammy
als Antwort auf Femmefatale vom 29.05.2016, 22:31:51
Wir müssen für die Freiheit und den Rechtsstaat aktiv eintreten.

.... dann schreibe doch mal wie das praktisch aussehen kann/soll! Gerade die Demokratie ist doch oftmals ein Hindernis um diesen Gewalttätern beizukommen.
Was eine erste Massnahme sein könnte, durch eine "ehrliche, informative und gerechte Politik, politikverdrossene Bürger wieder an ein "Miteinander" zu binden bzw. aktiv mitzuwirken mit Taten und im Sprachgebrauch.

sammy

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ehemaligesMitglied66
ehemaligesMitglied66
Mitglied

Re: Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?
geschrieben von ehemaligesMitglied66
Da die Diskussion jetzt darauf hinausläuft wer gegen wen, will ich mich mal einmischen.
Wir haben derzeit die Flüchtlingskrise, die Eurokrise, die sogenannte Energiewende und Griechenland.
Alles Probleme, die Probleme machen und zu denen es von großen Teilen der Bevölkerung Gegenwind zu den von den "Einheitsparteien" als alternativlos vorgegebenem Kurs gibt.
Ich habe den Eindruck, daß von den Einheitspartreien und auch hier, jeder, der zu diesen Themen nicht artig hinterherläuft in die rechte Ecke gestellt wird.
Was bleibt den so abgestempelten übrig als sich nach einer Opposition umzusehen und da findet man leider nur die Linken und die AfD.
Die "alternativlose" Politik der Regierung und das brave hinterhertrotten der anderen Parteien ist doch eigentlich und das haben viele Experten schon bekundet, die beste Reklame für die AfD und deren Zunahme in der Wählergunst.
Nochwas zum Kampf gegen Rechts, der hier so geführt und gefordert wird.
Es gibt in Deutschland 315 Initiativen, die sich dem Kampf gegen Rechts widmen.
In allen Ländern gibt es Koordinierungsstellen gegen Rechts in den Städten unzählige weitere Initiativen, Vereinigungen und Zusammenschlüsse in großer Zahl, auch im Netz.
Die meisten davon werden aus Steuermitteln alimentiert und haben einen großen Wirkungskreis.
Man kann also nicht sagen, die Regierung, die Länder oder Gemeinden tun nichts oder zuwenig im Kampf gegen Rechts.
Man kann höchstens die Frage stellen, wenn sich rechtes Gedankengut so wie hier immer dargestellt weiter ausbreitet, ob die ganzen Initiativen effektiv wirken?
Als ich vom Sozialismus in die Marktwirtschaft fiel, hörte ich immer wieder den Satz:
Was Du machst muß sich rechnen, für dich oder deine Auftraggeber.
Haben die Initiativen und Koordinierungsstellen nicht den richtigen Lösungsansatz?
Sind die dort Beschäftigeten nicht qualifiziert oder konstruktiv genug?
Oder haben die regierenden Parteien mit den Initiativen, Koordinierungsstellen und sonstigen mit Steuermitteln geförderten Vereinigungen u.A. gutbezahle Stellen für Parteifreunde oder Sympatisanten geschaffen, die sich dort einen fröhlichen "Lenz" machen.
Das alles nützt natürlich nichts, wenn der sogenannte "Rechtsruck" einfach auf der vom Wahlvolk als schlecht empfundenen Politik beruht.
In Ländern wie Frankreich oder Österreich hat das ja schon dramatische Auswirkungen.
Femmefatale
Femmefatale
Mitglied

Re: Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf sammy vom 30.05.2016, 10:45:45
Sammy, ich hatte ja geschrieben, dass ich auch nicht dieLösung habe.
Durch gewaltige Demonstrationen z.B., die von Parteien oder von den Gewerkschaften organisiert werden könnten, könnte man aber mal zeigen, dass die Mehrheit eben ganz andere politische Ansichten vertritt.

LG, ff
ehemaligesMitglied29
ehemaligesMitglied29
Mitglied

Re: Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?
geschrieben von ehemaligesMitglied29
als Antwort auf Femmefatale vom 30.05.2016, 11:18:48
Jetzt ist die Karre eh im Dreck. Niemand wird wohl die Patentlösung
wissen. Das Volk weiß nur eines: So wie bisher geht es nicht weiter.
Frau Merkel und ihre *Mitläufer* haben eine Lawine ins Rollen gebracht, die wohl kaum jemand zufriedenstellend aufhalten kann.

Als Deutscher wird man wohl aber das Recht haben, sein Deutschland
weitgehend gut geordnet zu sehen?

Ich sehe es bisher leider nicht.

Ob CDU, SPD, Linke, Grüne - ist doch alles nicht wählbar.

Was bleibt also dem unzufriedenen Bürger übrig, als nach möglichen
Alternativen zu suchen? - und das wird die Wahl auch dann zeigen.
Ob *man* das mag oder nicht.

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaligesMitglied29 vom 30.05.2016, 11:54:42
Jetzt ist die Karre eh im Dreck. Niemand wird wohl die Patentlösung
wissen. Das Volk weiß nur eines: So wie bisher geht es nicht weiter.
Frau Merkel und ihre *Mitläufer* haben eine Lawine ins Rollen gebracht, die wohl kaum jemand zufriedenstellend aufhalten kann.
geschrieben von Eponine


Nicht Frau Merkel hat den Karren in den Dreck gezogen, der stand für die meisten Leute schon längst drinne, Merkels Flüchtlingspolitik war darum für diese Leute nur das Tüpfelchen auf dem i, denn die AfD wird zu großen Teilen auch von jenen gewählt, die jahrzehntelang als sozialdemokratische Kernklientel galten – aber die SPD schon spätestens seit der schröderschen Agenda-Politik nicht mehr wählen, weil sie sich von ihr nicht mehr vertreten fühlen. Stattdessen gingen sie gar nicht mehr zur Wahl oder sie wechselten das politische Lager – bis sie sich bei den Landtagswahlen im Frühjahr dann der AfD zuwandten, und ganz besonders zu beachten, nicht nur Bürger mit keiner oder nur einfacher Bildung haben die AfD gewählt, sondern vor allem die mit mittlerer Bildung!
Es sind diese Bürger, die zwar noch nicht abgehängt sind, die aber meinen, daß die Flüchtlinge ihnen was wegnehmen könnten, oder aber sie für die bedrohliche Entwicklung alleine die Verantwortung trügen, und...... die AfD beteuert ja unentwegt, daß die BR die Lage nie mehr in den Griff bekäme!

Edita
sammy
sammy
Mitglied

Re: Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?
geschrieben von sammy
als Antwort auf Edita vom 30.05.2016, 13:56:48
Es sind diese Bürger, die zwar noch nicht abgehängt sind, die aber meinen, daß die Flüchtlinge ihnen was wegnehmen könnten, oder aber sie für die bedrohliche Entwicklung alleine die Verantwortung trügen,......

...hier wäre die "verantwortliche Politik" gefragt gewesen der Öffentlichkeit Rede und Antwort zu stehen. Unbestritten ist doch wohl, die Flüchtlings-Aufnahme und Integration kosten zumindest in den nächsten Jahren erst einmal. Diese Kosten wird der Steuerzahler doch wohl aufbringen müssen, zumal die Kommunen/Städte usw. doch mehrheitlich verschuldet sind.

sammy
olga64
olga64
Mitglied

Re: Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf sammy vom 30.05.2016, 16:42:03
Glauben Sie wirklich, dass es seriöse Politik wäre, wenn heutige Politiker dem Volk versprechen würden, dass sich auf Jahrzehnte hier nichts ändern wird und alle deutschen Menschen nicht benachteiligt würden?
Unabhängig davon, dass in den kommenden Jahrzehnten viele Politiker und Parteien die deutsche Politlandschaft bevölkern werden, die heute noch gar nicht bekannt sind.
Noch kann auch keiner konkret sagen, wie diese Investitionen dadurch kompensiert werden, dass die Flüchtlinge selbst in Lohn und Brot stehen und dazu beitragen, unseren ambitionierten Sozialhaushalt finanzierbar zu erhalten, wenn immer weniger deutsche Leistungsträger ausfallen, da sie nie geboren wurden.
Die Verschuldung der Kommunen usw. ist nicht so hoch, wie viel und gerne behauptet wird; sind sie es signifikant, so haben sie es oft auch selbst verschuldet, durch meist nicht nachvollziehbare Investitionen, denen jeglicher "Return" fehlt.
Interessant ist z.B., dass die Sparkassen, die überall von ihren Gewinnen an die Kommunen abgeben müss(t)en verschont werden und ihre Gewinne ansammeln, bzw. denken, als Äquivalent würde es reichen ,den örtlichen Fussballverein ein wenig zu sponsern. Die machen dies ja auch, damit die sog. Sparkassen-Direktoren ihre fürstlichen Gehälter nach wie vor einstreichen dürften (die übrigens um ein Vielfaches z.B. über dem unserer Kanzlerin liegen). Olga
Karl
Karl
Administrator

Re: Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Edita vom 30.05.2016, 09:09:19

Zu verdanken haben wir diesen Umstand der viel zu langen Verharmlosung von Pegida und ihren Ablegern!
Große Teile unserer Bevölkerung, aber vor allem auch unsere staatlichen Behörden haben viel zu lange die Augen davor verschlossen!
Die fremdenfeindliche Haßkriminalität hat um 77% zugenommen, die strafbaren Hasspostings im Internet, siehe wie bei
Dunja Hayali sogar um 176%, gottseidank trauen sich diese Internetkriminellen meist nur vor den eigenen Rechner und nicht auf die Straße!
Die Haßtiraden, Parolen, Lügen und Gerüchte, die Pegida-Mitläufer und AfD-Unterstützer vorher in die Welt gesetzt haben, haben ihre Wirkung nicht verfehlt, leider, vor allem nicht deren Aufforderung, daß die bürgerlichen Parteien nicht mehr das Volk vertrete, und " das Volk dann eben selber handeln müsse "! Und das tun jetzt Teile des Volkes, egal ob dabei Menschen sterben oder nicht!

Auch hier im Forum wurde Pegida derbe verharmlost, " sie legen ja nur den Finger auf die Wunde - sie sprechen nur die politischen Ungerechtigkeiten und Wahrheiten aus - die Bürger haben Angst vor einem sozialen Abstieg - die Bürger fühlen sich von den Parteien und der Regierung im Stich gelassen - " usw.
Aus dieser ehemals vielleicht "sonderbaren" Bewegung ist eine unkalkulierbare Gefährlichkeit gewachsen, denn nicht wenige der rechten Straftäter bekommen gerade dort ihre gefährliche Motivation, die die Behörden auf gar keinen Fall mehr ignorieren dürfen, und wir Bürger müssen auch versuchen mit Überzeugungskraft diese Gefahr einzudämmen!

Danke Edita,

diesen Text halte ich für wert, hier noch einmal zitiert zu werden. Es wird gefragt, was gegen rechte Gewalt zu tun sei. Ich denke jeder könnte an seinem Platz, das ihm mögliche tun. Für mich bedeutet dies, rechter Phrasologie entgegen zu treten und überall da, wo rechte Gewalt verharmlost wird, zu widersprechen.

Es ist für mich auch unerträglich, dass sich nicht über die ansteigende rechte Gewalt empört wird, sondern darüber, dass dies wiederholt thematisiert wird. Solange sich nichts ändert, muss man eben unbequem sein und die Finger auf die Wunden legen. Nicht ich gehöre hier bekämpft, weil ich das Thema gebracht habe, sondern das Thema ist das Schlimme! Wer dies anders sieht, entlarvt sich nur.

Karl

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