Innenpolitik Immer mehr rechte Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland - was ist los in diesem Land?

Auch in meiner Kindheit gab es nicht nur harmlose Prügelleien unter den Kindern.

Nein, natürlich nicht; ich hatte ja auch geschrieben: „in aller Regel“. Von der Regel gab es Ausnahmen – so wie die schreckliche Situation, in der deine Brüder waren.

Dennoch: Da mein Mann rund 40 Jahre lang Volksschul/Hauptschul-Lehrer war, habe ich viel vom Schulalltag mitbekommen. Sowohl er als auch seine Kollegen sagen aus ihrer praktischen Erfahrung heraus übereinstimmend, dass verbale und körperliche Gewalt und besonders die Brutalität dabei im Laufe der Jahre stark zugenommen haben.

Gewaltvideos und Gewaltspiele ist etwas zu allgemein genannt.
Da gibt es erhebliche Unterschiede, nun kommt es darauf an, welche Du genau meinst.

Ich meine kein bestimmtes, denn ich kenne keins. Allerdings habe ich mich vor mehreren Jahren dazu entschlossen (wenn ich es recht in Erinnerung habe, nach einer Diskussion im ST), mir selbst ein Bild davon zu machen. Ich bekam einen Link zu einer informativen Seite, auf der kurze Ausschnitte aus verschiedenen Computerspielen oder Videos (weiß nicht mehr genau) gezeigt wurden.

Blut spritzte, Köpfe wurden abgehauen, die Figuren wurden anderweitig verstümmelt oder flogen in Einzelteile zerlegt durch die Luft. Mir wurde vom bloßen Zusehen schlecht. Das hat mir gereicht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es Kinder und Jugendliche nicht beeinflusst, wenn sie häufig derartige Grausamkeiten sehen.

Star Wars würde ich nicht dazu zählen.
Die vielen verschiedenen Wildwestfilme, wie auch Karl May (Winnetou), aber auch die Filme mit Bud Spencer haben wir in unserer Jugend auch gerne gesehen oder gelesen.
Hätte man die auch verbieten sollen? Da ging es auch oft ziemlich grausam und gewalttätig.

Meiner Meinung nach besteht ein Unterschied im Detail. Du hast zwar recht, dass auch die Winnetou- Bücher oder Filme teilweise grausam waren, und Bud Spencer sogar ziemlich gewalttätig gegen Widersacher vorging, aber bei Star Wars hat die Grausamkeit eine andere Dimension. Auch hier spritzt Blut und werden Köpfe abgeschlagen, und es wird optisch detailliert dargestellt, anders als bei den früheren Filmen. Ganz abgesehen davon werden Kinder heute ziemlich oft allein vor den „Babysitter“ Fernseher gesetzt und müssen verdauen, was sie da sehen. Ich finde das schlimm.

Auch Eltern oder Großeltern, die dem negativ gegenüberstehen, können nicht verhindern, dass die eigenen Kinder oder Enkelkinder damit in Berührung kommen. Falls man es zu Hause verbietet, schauen sie es bei einem Freund an. Unabhängig davon, ob sie selbst besonders interessiert daran sind, wollen Kinder „mitreden“ können, wenn ihre Freunde sich darüber unterhalten. Es besteht eine Art Gruppenzwang - und über Star Wars MUSS man Bescheid wissen! Daher finde ich es besser, den Kindern zu Hause den kontrollierten (!!) Zugang dazu zu ermöglichen und mit ihnen zu besprechen, was sie sehen.

Ich weiß, dass die Meinungen kontrovers sind, ob durch regelmäßiges Ansehen von brutaler Gewalt die Hemmschwellen sinken. Ich gehöre zu denen, die das glauben.

Um auf das Thema dieses Threads zurückzukommen: ich glaube, dass der Gruppenzwang auch bei rechter Gewalt nicht zu unterschätzen ist. Wenige Anführer geben den Ton an, andere machen mit, weil Gewalt für sie alltäglich geworden ist und sie nicht als Waschlappen und Feiglinge dastehen wollen.

Lalelu

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Es heißt dort explizit:
[b]"Nur 6,8 Prozent der Deutschen mit Abitur sind laut einer Studie der Universität Leipzig ausländerfeindlich. Bei den Deutschen ohne Abitur sind es 20,8 Prozent.
Diese 20 Prozent sind gefährlich...."
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Allegra

Wenn ich das lese, dann frage ich mich, wer zählt denn alles als Bildungsfern?
Alle die kein Abi haben???

Dann gehöre ich wohl auch dazu!
Auch ich habe kein Abi und keinen Universitätsabschluß!

Wenn man davon ausgeht, daß etwa zwischen 30 bis 40% deutsche Bürger das Abitur oder Fachschulreife haben (Tendenz steigend), ist dann der Rest der Bevölkerung als Bildungsfern einzustufen?

Monja.

Es heißt dort explizit:
"Nur 6,8 Prozent der Deutschen mit Abitur sind laut einer Studie der Universität Leipzig ausländerfeindlich. Bei den Deutschen ohne Abitur sind es 20,8 Prozent.
Diese 20 Prozent sind gefährlich...."

Was gibt's denn da zu rechnen?

Allegra

Wir können nun gerne eine Diskussion darüber beginnen, welche Ausländerfeinde gefährlich sind und welche nicht.
Dann könnten wir uns darüber unterhalten, was davon zu halten ist, die Bevölkerung zu teilen in a) mit Abitur und b) ohne Abitur. Dann könnten wir besprechen, ob alle 20,8 Prozent Ausländerfeinde ohne Abitur keinerlei Zugang zu Argumenten hat oder wie hoch da der tatsächliche Anteil ist. Und zum Schluss könnten wir noch beleuchten was der ganze Quatsch überhaupt soll.

Meinen Standpunkt oute ich gerne vor dieser Diskussion:
Ausländerfeinde sind gefährlich und solange Gegenargumenten gegenüber unzugänglich, wie sie dies sind. Weil sie den Argumenten gegenüber zugänglich sind, die ihre Ausländerfeindlichkeit zum Ergebnis haben. Egal mit welcher Schulbildung. Und das wären dann ohne das Zahlenspiel der HuffingtonPost 27,8%

Nee, es wären 27,6% *lach*

Ich wollte damit nur verdeutlichen, auch meine Generation hatte Zugang zu Filmen, Büchern, Hefte, die voll mit Brutalität, Grausamkeit, Mord und Gewalt versehen waren.
Auch ich konsumierte solche Dinge, zwar heimlich aber voll Begeisterung
Ich verschlang eine gewisse Zeit Krimis wie Jerry Cotton, Kommissar X und ähnliche Schundliteratur, es war kein Problem daran zu kommen. Dracula begeisterte mich auch, wie auch die Edgar-Wallace-Filme. Je blutiger, je mehr grausame Morde um so spannender.

Irgendwann wurde es dann langweilig und das Interesse verschwand.

Wir sollten nicht nur auf die heutige Jugend schauen und verurteilen, die meisten von uns und auch vorheriger Generationen waren nicht anders

Übrigens in den Klassikern der Weltliteratur, wie Shakespeare, wimmelt es auch von Grausamkeiten, Brutalität usw. ...

Monja.

Sicherlich kann man nicht all jene, die kein Abitur haben, als bildungsfern bezeichnen (obwohl die Abiturquote in Deutschland mittlerweile bei mehr als 50% liegt).
Bildungsfern sind jene, die die Hauptschule ohne Abschluss verlassen, was sich dann natürlich darauf auswirkt, dass sie nie eine berufliche Qualifikation erreichen werden und sich - im günstigsten Falle - nur mit Hilfsjobs über Wasser halten können.
Oft fehlt diesen Kindern und Jugendlichen die Förderung aus dem Elternhaus, die es aber meist selbst nicht anders erlebt haben und nicht weitergeben können. Betroffen davon sind auch oft Haushalte mit Migrationshintergrund. Das grosse PRoblem ist mittlerweile, dass sich diese "Laufbahnen" von Generation zu Generation weitervererben und heute schon 10-jährige erklären ,wenn sie nach ihrem Berufswunsch befragt werden, dass sie "Hartzer"werden. Olga

Mir ist persönlich ein deutscher Mittdreißiger bekannt, der ohne Hauptschulabschluss mittlerweile Commercial Director eines erfolgreich europaweit operierenden Mittelstandsunternehmen ist. Hochgearbeitet durch Begabung aus einem Callcenter heraus und schon mit Anfang 20 mit Teilprokura (damals noch in einem anderen Unternehmen) ausgestattet.

Fazit: du generalisierst schon wieder aus reinen Vorurteilen heraus die Fähigkeiten und Chancen von Nichtabiturienten

Sie sollen evtl. auch meine Beiträge etwas unaufgeregter lesen, dann würden Sie sie auch verstehen. Und zu Ihrem Einzelbeispiel gratuliere ich IHnen und hoffe, dass er diesen Job lange ausführen kann (und nicht allzu billig eingekauft wurde). Denn bei diesen Key-Position ist ja die grosse Gefahr, dass viele andere diese auch haben wollen und an den berühmten Stühlen sägen.....
Oder möchten Sie diesen Herrn eigenen Enkeln als Vorbild andienen so unter dem Motto: lernen und Schule sind generell überbewertet; es geht auch ohne? Olga

Ein Problem, dass jedem auf seiner Position blühen kann, Schulbildung ist da nicht mehr im Focus.

Im Übrigen lese ich deine Beiträge nicht aufgeregt, sondern belustigt.

Zu deinem Nachtrag: diesen Herren halte ich meinen Enkeln auf jeden Fall als Vorbild vor Augen. Und ganz besonders dann, wenn einer von Ihnen sich aufgeben würde, weil er an unserem ziemlich dämlichem Schulsystem scheitert,
Er ist übrigens kein Einzelfall, ich habe noch jemanden aufzubieten, der es mit gleicher Ausgangssituation zu einer beachtlichen Rente gebracht hat. Den hab ich nur nicht als ersten erwähnt, weil man dann evtl. sagen würde "jaaa daaaamals"

Schulbildung steht z.B. bei einer Bewerbung mit vielen ähnlich schulgebildeten Menschen stark im Focus; sie ist praktisch die Basis, auf die dann später die berufliche Ausbildung folgt, verbunden mit lebenslangem Lernen.
Nicht jeder möchte die Knochenjobs bei Call-Centers machen, um dann weiterzukommen.
DAs bietet heute international gute Chancen und gute BEzahlung und natürlich hochinteressante Jobs. Die Leute wechseln heute sowieso Firmen und Länder, damit sie weiterkommen - gut ist es, wenn dies aus eigenen Motiven erfolgt und man nicht vom Hofe gejagt wird, weil ein BEsserer schon vor der Türe steht. Olga

Ein Problem, dass jedem auf seiner Position blühen kann, Schulbildung ist da nicht mehr im Focus.

Im Übrigen lese ich deine Beiträge nicht aufgeregt, sondern belustigt.

Zu deinem Nachtrag: diesen Herren halte ich meinen Enkeln auf jeden Fall als Vorbild vor Augen. Und ganz besonders dann, wenn einer von Ihnen sich aufgeben würde, weil er an unserem ziemlich dämlichem Schulsystem scheitert,
Er ist übrigens kein Einzelfall, ich habe noch jemanden aufzubieten, der es mit gleicher Ausgangssituation zu einer beachtlichen Rente gebracht hat. Den hab ich nur nicht als ersten erwähnt, weil man dann evtl. sagen würde "jaaa daaaamals"

Das Wort Ihnen schreibt mein Tablett groß, das freche Teil, und bearbeiten geht nicht mehr. Schicksal der Grippekranken