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Innenpolitik Integration ist Bringschuld.

freddy-2015
freddy-2015
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Integration ist Bringschuld.
geschrieben von freddy-2015
Eine sehr interessante These.
Sie stammt vom Islam-Experte Ahmad Mansour und in einem Interview klärt er einige Dinge
die wichtig sind für Europa aber auch speziell für Deutschland.
Im Gegensatz zu Sarrazin hat Mansour Lösungsvorschläge.
Und er warnt vor den fatalen Folgen misslungener Integration.
Eines ist sehr wichtig geworden in der Zeit nach Köln.

Nicht jede Kritik an Muslimen ist islamfeindlich


Herr Mansour, Thilo Sarrazin wirft in seinem Buch "Feindliche Übernahme" den Muslimen in Deutschland vor, sie betrieben eine schleichende Islamisierung durch Einwanderung und hohe Geburtenzahlen. Außerdem unterstellt er den Muslimen schlechte Sprachkenntnisse, ein Desinteresse an der deutschen Kultur, Reformunfähigkeit, Rückständigkeit, Wissensfeindlichkeit, Überheblichkeit, Integrationsunwilligkeit und Dialogunfähigkeit mit anderen Religionen. Hat er recht? Nein. Nicht in dieser verallgemeinernden und undifferenzierten Weise. Natürlich haben wir Probleme. Es gibt unter Muslimen Gruppen, die patriarchalisch und bildungsfern sind. Es gibt auch Islamisten in Deutschland, die wir nicht unterschätzen dürfen. Aber diese Verallgemeinerung, dass jeder Muslim eine Gefahr für Deutschland ist, ist nichts anderes als Panikmache. Sie ist nicht wissenschaftlich, nicht konstruktiv und bringt uns definitiv nicht weiter.



Ein sehr interessanter Bericht und wer mehr will....

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_84398988/interview-mit-ahmad-mansour-nicht-jede-kritik-an-muslimen-ist-islamfeindlich-.html
Karl
Karl
Administrator

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von Karl
als Antwort auf freddy-2015 vom 05.09.2018, 15:32:08

Lieber Freddy,

Integration ist auch Bringschuld, aber doch nicht nur. Wenn eine der Seiten nicht will, hat die andere keine Chance.

Die Mehrheitsgesellschaft muss auch bereit sein, andere zu integrieren und sich für diese Menschen zu öffnen.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Menschen mit Migrationshintergrund wie z. B. Ahmad Mansour oder z. B. auch Necla Kelek deutscher als die Deutschen sein wollen und besonders harsche Forderungen an andere Migranten stellen.

Nur mein persönlicher Eindruck. Das bedeutet nicht, dass ich Mansour nicht in dem meisten Recht gebe, was er schreibt. Er ist kein Fanatiker wie Frau Kelek.

Karl

olga64
olga64
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 05.09.2018, 15:32:08

Herr Mansour ist in erster LInie Psychologe und Buchautor; er kommt aus einer arabisch-israelischen Familie und lebt seit 2004 in Deutschland; seit einem Jahr hat er die deutsche Staatsangehörigkeit.
ER komm aus einem Land (Israel), das bisher nicht unbedingt als Vorbild für gelungene Integration gelten kann, wodurch auch die Meinung des Herrn Mansour hauptsächlich auf einer theoretischen Basis beruht.

Integration ist nicht ausschiesslich eine Bringschuld; sie beruht auf der Bereitschaft der einen Seite, sich zu integrieren und auf der anderen Seite, dies zuzulassen. Wäre es einseitig, wäre es Assimiliation, worunter man die Angleichung einer gesellschaftlichen Gruppe an eine andere versteht (wird oft auch zwangsweise gehandhabt) und zwar unter Aufgabe eigener Kulturgüter bis hin zu eigenen Religion.

Mit Integration haben wir als Deutsche jahrzehntelange, sehr praktische  Erfahrungen,die man auch mit Zahlen unterfüttern kann:

1944- 1950
ca 12 - 14 Mio Menschen aus den früheren deutschen Ostgebieten und Osteuropa

bis zum Mauerbau 1961
ca 3 Mio Ostdeutsche

bis 1964 - ca 14 Mio ARbeitsmigranten, wovon ca 11 Mio wieder in ihre Heimatländer zurückkehrten

1990 - 2000
ca 2 Mio Spätaussiedler und ca 200.000 jüdische Kontingentflüchtlinge

bis 1999
440.000 aus Ex-Jugoslawien, wovon ca 300.000 nach Ende dieses Krieges zurückkehrten

In der BRD leben heute ca 10.6 Mio Ausländer; davon 44% EU-Bürger.

Das Ranking sieht aktuell wie folgt aus:

Türken
Polen
Syrer
Italiener

Bei der jahrzehntelangen Integration hat Deutschland sicher FEhler gemacht, wie das so ist, wenn Menschen mit Problemlösungen betraut werden.
Es werden auch aktuell und sicher auch zukünftig wieder Fehler gemacht werden, aber wenn man daraus lernt, wäre auch das schon ein grosser Erfolg bei der Lösung des Generationenproblems Integration hier lebender Menschen, die keine Deutsche sind. Wobei man auch bei letzterem dann berücksichtigen sollte, dass es auch viele Deutsche gibt, deren Wurzeln in anderen LÄndern begründet liegen, die aber mittlerweile eingebürgert sind. Olga


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Edita
Edita
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von Edita
als Antwort auf Karl vom 05.09.2018, 16:08:43

Karl - diese These wurde in der Süddeutschen schon 2016 angezweifelt!

" 57 Prozent der Deutschen empfinden den Islam als bedrohlich
Die allermeisten Muslime geben an, ihre Freizeit auch mit Nichtmuslimen zu verbringen. Und etwa zwei Drittel von ihnen denken, gut über das Christentum Bescheid zu wissen. Das ergab jüngst eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.

Das Defizit scheint eher auf der anderen Seite zu liegen - nämlich der der Nichtmuslime. 62 Prozent von ihnen sagten YouGov, keinen Menschen muslimischen Glaubens in ihrem privaten Bekanntenkreis zu haben. Mehr als die Hälfte gab an, wenig über den Islam als Religion zu wissen. 84 Prozent waren noch nie in einer deutschen Moschee. Na und? Ist doch deren Sache, könnte man jetzt sagen."

Integration ist eine Bringschuld? Von wegen!

Edita

Karl
Karl
Administrator

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von Karl
als Antwort auf Edita vom 05.09.2018, 16:26:24

Nun, es ist ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten. Wer Integration als die Aufgabe nur einer Seite sieht, trägt zum Scheitern derselben bei.

Karl

urmelviech
urmelviech
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf Karl vom 05.09.2018, 16:08:43
Lieber Freddy,

Integration ist auch Bringschuld, aber doch nicht nur. Wenn eine der Seiten nicht will, hat die andere keine Chance.

Die Mehrheitsgesellschaft muss auch bereit sein, andere zu integrieren und sich für diese Menschen zu öffnen.
....

Karl
geschrieben von karl
Muß die Mehrheitgesellschaft bereit sein, andere zu integrieren. Muss sie das wirklich
Ich dachte eher die Minderheit sollte sich einer Mehrheit anpassen.
Wer sich interieren will , muß sich anpassen an die Geflogenheiten. Wenn ich als Muslim bzw. "Fremder" in eine vorherschend Christliche Gsellschaft komme, kann ich auf Reglionsfreiheit rechnen, ich werde aber mich den hiesigen Gesetzen beugen müssen. Und die Religösen Gesetze über oder vor das Geltende Recht stellen. Ich werde die Sprache lernen, wie wollen die Verträge oder ämtliche Dokumente beantragen. "Wie es im Orient früher üblich war ( vileicht auch  noch) zu Dorfschreibenr gehen und die Post vorlesen und beantworten lassen.
Es reicht nicht wenn nur ein Familenmitglied die Landessprache beherrscht.
Sonst ist der Ärger vorprogrammiert.

Es reicht wenn man auf Humanitären Hilfe hofft und bekommt, das heißt Asyl.
Wenn es um Asyl geht und das nackte Leben sollte der Glaube außen vor bleiben.
Sie dürfen, aber müssen die "westliche Hilfe nicht annehmen. Dann müssen sie dort hingehen wo
wo sie beides finden. 
Asyl ist normalerweise Zeitlich begrenzt bzw, wenn der Asylgrund nicht mehr vorliegt.
Integration ist eigendlich die Erwartung bei Einwanderung.

Das ist eine ganz andere Hausnummer

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von olga64
als Antwort auf urmelviech vom 05.09.2018, 16:45:09
Lieber Freddy,

Integration ist auch Bringschuld, aber doch nicht nur. Wenn eine der Seiten nicht will, hat die andere keine Chance.

Die Mehrheitsgesellschaft muss auch bereit sein, andere zu integrieren und sich für diese Menschen zu öffnen.
....

Karl
geschrieben von karl
Muß die Mehrheitgesellschaft bereit sein, andere zu integrieren. Muss sie das wirklich
Ich dachte eher die Minderheit sollte sich einer Mehrheit anpassen.
Wer sich interieren will , muß sich anpassen an die Geflogenheiten. Wenn ich als Muslim bzw. "Fremder" in eine vorherschend Christliche Gsellschaft komme, kann ich auf Reglionsfreiheit rechnen, ich werde aber mich den hiesigen Gesetzen beugen müssen.
 
Auch Sie sollten den Fehler nicht machen, Integration mit Assimilation zu verwechseln - das kann dann nur zu Missverständnissen führen, in denen wir gegenwärtig leben.
Unsere Gesetze müssen eingehalten werden und zwar von allen,d ie bei uns leben: das heisst von allen Deutschen jeglicher politischer Couleur, von allen mit migrantischen Wurzeln, von allen Gästen in unserem Land. Erfolgt das nicht, werden die Menschen aufgrund geltender Gesetze und unseres Rechtsstaates "bestraft".
Über allem steht aber das Grundgesetz unseres Landes: die Würde desMenschen ist unantastbar (und zwar nicht nur des deutschen Menschen) und es herrscht Religionsfreiheit. Olga
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von Tina1
Ahmad Mansour - "Wir haben Probleme bei der Integration" | DLF | 20.08.2018

Ahmad Mansour, Integrationsexperte, hat ein neues Buch geschrieben, da geht es um Integration, die er selbst durchlebt hat. In dem Interview spricht er über über den Inhalt dieses Buchen, über sein erlebtes u. was  für die Integration wichtig ist. Er selbst fühlt sich als Demokrat und das Grundgesetz ist für ihn das wichtigste. Er kämpft gegen ein Islamverständnis, was mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist. Er richtet sich gegen die Nazis, Rechtspopulisten, er kritisiert bestimmte Gruppen von Linken, die Gewalt gegen liberale Muslime ausüben, damit kämpfen sie gegen Demokratie. Er stellt sich gegen Islamverbände, DITIB, gegen AKP, Salafisten, Parallelgesellschaften, die sich nicht integrieren wollen, für sie gilt das Gesetz Gottes und nicht das Grundgesetz. Er hat Jugendprojekte auf die Beine gestellt "Heros", wo er sich mit der Generation "Allah" beschäftigt. Wo er sich mit den Jugendlichen trifft, wo er sie über ihre Rechte in einer Demokratie aufklärt u versucht ihnen ein liberales Islamverständnis zu vermitteln..

Mansour beleuchtet immer alle Seiten, pauschalisiert nie, es gibt keinen Verdacht auf alle Muslime u er lässt sich auf keine Seite einspannen, benutzen. Er ist Muslim, lebt den Islam aber als Privatsache, er lebt den liberalen Islam. Er wurde schon mehrmals für sein Arrangement ausgezeichnet. Und diese liberalen Muslime die sich für die Demokratie u. Menschenrechte stark machen, bekommen von Gruppen von Muslimen, Hassbotschaften, werden bedroht u. das bis hin zu Morddrohungen. Sie haben fast alle Polizeischutz. Ist das noch normal in einem demokratischen Land? Woi st die Gesellschaft, die das aufs schärfste kritisiert?

Ich bin der Meinung, wenn es um den Islam geht, wenn es um Integration geht, dann kann man nur von Muslimen die für die Demokratie einstehen was lernen. Nur sie haben Erfahrungen u Wissen über den Koran u Islam. Und sie haben selbst Integration durchlebt u mitgestaltet. Er weiß also was für Integration wichtig ist. Er befürchtet, dass man die Fehler, die passiert sind u immer noch passieren, zu weiteren Parallelgesellschaften durch die Flüchtlinge passieren könnte.

Und deshalb höre ich denen zu und nicht den Nichtmuslimen, die mir was erzählen wollen über den Islam, wovon sie doch in Wirklichkeit null Ahnung haben. Man bezieht sich nur darauf, was in den Medien steht. Sie auch nicht dort leben u. wohnen, wo Integration stattfindet oder nicht. Ich erlebe es jeden Tag u jetzt erlebe ich, die Spaltung der Muslime durch Erdogan.

Meine Meinung, die sich auf den Inhalt des Interviews bezieht.
Tina



 
RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 05.09.2018, 18:23:01

Ahmad Mansour, der neue Forengott!  Auf jeder Seite, in jeder Diskussion muss der Mann herhalten, wenn es darum geht, seine Abneigung gegen Flüchtlinge zu untermauern. Ich vermute mal, er lebt sehr gut damit, scheint ja der Einzige zu sein, der den Flüchlingsfeinden Futter gibt. Da hat er sich nun gut eingerichtet mit seinen vielen Artikeln und seiner Präsenz in vielen Talkshows.

Ich bin mir nicht mehr sicher, für wie seriös bzw. ideologisch einseitig ich diesen Mann halten soll. So als Vorzeige-Emigrant, der unaufhörlich und unermüdlich alle Muslime nur kritisiert und uns fast aufhetzt gegen sie, wird er mir langsam immer unsympathischer.

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Integration ist Bringschuld.
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.09.2018, 18:52:46
Ahmad Mansour, der neue Forengott!  Auf jeder Seite, in jeder Diskussion muss der Mann herhalten, wenn es darum geht, seine Abneigung gegen Flüchtlinge zu untermauern. Ich vermute mal, er lebt sehr gut damit, scheint ja der Einzige zu sein, der den Flüchlingsfeinden Futter gibt. Da hat er sich nun gut eingerichtet mit seinen vielen Artikeln und seiner Präsenz in vielen Talkshows.

Ich bin mir nicht mehr sicher, für wie seriös bzw. ideologisch einseitig ich diesen Mann halten soll. So als Vorzeige-Emigrant, der unaufhörlich und unermüdlich alle Muslime nur kritisiert und uns fast aufhetzt gegen sie, wird er mir langsam immer unsympathischer.
Dieser Kommentar zeigt, dass du dir das Interview nicht angehört hast. Er sagt das ganze Gegenteil, was du ihm unterstellst. Mit diesem unsachlichen, voll von falschen Unterstellungen Kommentar, zeigst du was du wirklich willst. Mehr muss ich nicht sagen.
Tina

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