Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ist die FDP noch zu retten?

Innenpolitik Ist die FDP noch zu retten?

Re: Ist die FDP noch zu retten?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 13.09.2011, 10:32:09
"denn wenns Die mal nicht mehr gibt, was dann ? "
geschrieben von hugo


Ich glaube nicht, dass sich die Partei auflöst.

Andere Möglichkeiten gibt es nicht, denn die FDP ist eine demokratische Partei.
Wir haben auch keine Diktatur in Deutschland der Marke Nationalsozialismus oder DDR- Sozialismus, in der Parteien passend gemacht oder verboten werden, um eine totalitäre Einparteienlinie durchzusetzen.

Richtig ist, dass die FDP als Regierungspartei Fehler gemacht hat, die sie in der Gunst der Wähler nach unten katapultiert hat.
Ständige Diskussionen in der Öffentlichkeit über die Parteilinie in unterschiedlichsten Bereichen durch Mitglieder der FDP und letztlich auch durch Regierungsmitglieder haben der Glaubwürdikeit in der Öffentlichkeit geschadet.
Dabei muss man berücksichtigen, dass sich die öffentlichen Medien schon auf die FDP eingeschossen hatten, als die Regierungskoalition Schwarz-Gelb noch nicht existierte.

Wenn ein Minister, wie Rösler, z.B. offen darüber spricht, dass Griechenland in die Staatspleite gehen sollte und dabei vergisst, was das für Deutschland bedeutet und welche negativen Auswirkungen solche Äußerungen auch ganz aktuell haben ( Börse, Vertrauen anderer EU-Staaten...), ist das völlig unprofessionell und absolut schädlich.
Hier zeigt sich die Zwangslage einer Partei im "Abflug nach unten".
Die Partei verfällt wieder in die gleiche Handlungsweise, wie bei allen Koalitionen, an denen sie beteiligt waren - sie wird zur "Umfallpartei", wenn es Schwierigkeiten gibt.
Das gelang auch schon recht gut.
Die aktuellen Parteigrößen scheinen dazu aber nicht in der Lage zu sein.


Man will sich aus dem "Wählertief" herauswursteln, vergisst aber, dass man nicht in der Opposition ist, sondern in der Regierung, wo alle Äußerungen sofort offiziellen Charakter bekommen.

Diese komplizierte EU-Situation, die es in dieser Form noch nie gab, ist ohnehin besser als Oppositionspartei zu verkraften, als in der Regierung, die Situationen lösen muss und dann auch noch abhängig von anderen EU-Staaten ist.
Solche Situationen waren immer schon ein "Geschenk" für Oppositionsparteien. Man hat nichts zu entscheiden, kann warten und dann - wenn es schief geht - auf die Regierung einhauen.






rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Ist die FDP noch zu retten?
geschrieben von rolf †
Lohnt es noch, über die Fast-Drei-Prozent-Partei zu diskutieren?

Sie schafft sich doch selbst ab.Da hilft auch kein Rettungsschirm.
pippa
pippa
Mitglied

Re: Ist die FDP noch zu retten?
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2011, 11:31:21
Ich glaube nicht, dass sich die Partei auflöst.


Wozu auch?

Es reicht doch, wenn sie keiner mehr wählt.

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Ist die FDP noch zu retten?
geschrieben von dutchweepee
Rösler hatte nach seiner Wahl großspurig versprochen "zu liefern" - nun ist die FDP geliefert.

Mission Accomplished!
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Ist die FDP noch zu retten?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 13.09.2011, 07:14:41
Was willst du an der FDP retten? Leichenfledderei ist auch im Badischen untersagt oder willst du Viktor Frankenstein zum Leben erwecken, damit er der FDP mit Stromschlägen zum Weiterleben verhilft? Denke daran: Auch Frankenstein hat sich zum Schluß voller Ekel und Abscheu von der von ihm geschaffenen Kreatur abgewandt.

Ich war vor einigen Tagen in der Rübeländer Baumannshöhle zu einer eindrucksvollen Vorstellung und die Darsteller kamen zum Schluss, das Viktor Frankenstein hätte besser Schönheitschirurg werden sollen. Stelle dir mal vor, die FDP legt sich bei Prof. Dr. Mang in Lindau auf den Tisch und lässt Botox spritzen, um sich nochmal für den Wähler attraktiv zu machen Immerhin hat Mang vergangenes Jahr vom Papst seinen Segen bekommen.

Ich habe übrigens auch schönes Bild aus der aktuellen Berliner Wahlkampfszene: http://bleib-passiv.de/wp-content/uploads/2011/08/fdp_ausbeutung_alex1.jpg Ich denke das diese Wahl ein Abgesang für die Bundes-Koalition ist.


Alles was es sonst noch über den Berliner Wahlkrampf zu berichten gibt, findet ihr in Wahlplakate-Busting: Berlin-Wahlkampf 2011 und den 2. Teil in Ad­bus­ting im Berlin-Wahlkampf | Teil 2
ehemaligesMitglied62
ehemaligesMitglied62
Mitglied

Re: Ist die FDP noch zu retten?
geschrieben von ehemaligesMitglied62
als Antwort auf dutchweepee vom 13.09.2011, 11:44:54

Rösler hat ausgesprochen, was auch die meinung einiger anderer ist.
ihn deshalb jettz so zu verteufeln, finde ich nicht richtig.
was, wenn er recht hat?

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adam
adam
Mitglied

Re: Ist die FDP noch zu retten?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 13.09.2011, 07:14:41

karl,

die Überschrift müßte lauten "Ist der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler noch zu retten" und die Antwort muß lauten: "Nein!"

Der Karrierist Rösler ist es nicht wert, daß die FDP aus dem politischen Spektrum verschwindet. Der liberale Gedanke braucht in unserer Gesellschaft eine Plattform. Leider wurde diese Plattform bei der FDP über Jahre von Populisten, Machtmenschen und Karrieristen mißbraucht und so an den Abgrund geführt. Die gute Idee muß bleiben.

Wie alle Parteien, leidet auch die FDP unter der undemokratischen Machtfülle, die sich ihrem Führungspersonal bietet. Parteien werden nur noch durch ihre Vorsitzenden vertreten, nicht mehr durch die politische Idee, auf der sie basieren und die Vorsitzenden beugen ihre Parteien so, wie es ihnen Vorteile bringt. Sie haben den größten Einfluß auf die Listenplätze ihrer Partei bei Wahlen und können so maßgeblich mitbestimmen, wer ihnen genehm ist und in ein Parlament einzieht. Für mich bedeutet das eine Unterwanderung der freien Wahlen. Bei der FDP mag Rösler den Herrn Westerwelle bei der Hand nehmen und die beiden sollen verschwinden. Die FDP muß bleiben.

Jeder Verlust einer Partei, ist ein Verlust für die Demokratie, die Meinungs- und Interessenvielfalt in den Parlamenten.

--

adam
eko
eko
Mitglied

Re: Ist die FDP noch zu retten?
geschrieben von eko
als Antwort auf adam vom 13.09.2011, 13:13:35
Beifall! So ist es !


e k o
Re: Ist die FDP noch zu retten?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 13.09.2011, 13:13:35
"Jeder Verlust einer Partei, ist ein Verlust für die Demokratie, die Meinungs- und Interessenvielfalt in den Parlamenten."
geschrieben von adam



Genau das ist es aber, was hier einige wollen.
Weg mit den Parteien, die "MAN" nicht mag - dann muss man sich nicht mehr mit Argumenten auseinandersetzen, sondern nur noch "Einheitsparolen" "diskutieren" und feiern.
Die Diskussion ist dann "feindfrei".

Interessant auch, welche Wahlkampfplakate bei der Aktion "Wahlplakate-Busting: Berlin-Wahlkampf 2011" hier verändert und über "bleib passiv" ( welch Hohn in einer Demokratie) dokumentiert werden und welche NICHT auftauchen!


Ich bin ganz deiner Meinung.
Die FDP gehört wie alle demokratischen Parteien zum Parteienspektrum der Bundesrepublik.
Die Wähler wählen auch weniger die FDP ab, sondern einige ihrer Spitzenvertreter, die ihrer Partei schaden.
Ob es der Parteibasis gelingt, einige aus der Führungsriege zu entfernen, ist allerdings fraglich, da das bei allen Parteien mehr als schwierig ist.
"Spitzenkräfte" kleben meist an ihren "Sitzen".

ingo
ingo
Mitglied

Re: Ist die FDP noch zu retten?
geschrieben von ingo
als Antwort auf adam vom 13.09.2011, 13:13:35
Ich hätte mir gewünscht, die FDP hätte Kubicki zum Vorsitzenden gewählt. Er hätte m.E. Westerwelle entfernt, einige FDP-Mitglieder hätten den Mut bekommen, aus ihren Löchern zu kommen, um die Partei neu aufzustellen, andere Parteimitglieder wären aus dem Rampenlicht verschwunden.
Eine Überraschung in den letzten Wochen war für mich übrigens Brüderle. Als Wirtschaftsminister für mich eine Katastrophe; jetzt, als Fraktionsvorsitzender bekommt er für mich direkt Format.
Derzeit zerlegt sich die FDP in der Tat selbst. Dafür rücken nun die Grünen nach, und das ist nicht der Untergang des Abendlandes. Parteien gehen, Partein kommen. Es gab auch mal die DP, die DRP, die DZP, die RSF. Schade wäre es um die FDP schon; aber, wenn sie verschwände, müsste man klar sagen: Selbst schuld! Ob sich Möllemann wohl gerade im Grab umdreht?

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