Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ist was passiert mit dem Aufbruch.???

Innenpolitik Ist was passiert mit dem Aufbruch.???

Nelia
Nelia
Mitglied

RE: Ist was passiert mit dem Aufbruch.???
geschrieben von Nelia

Ich hab viele Jahre bei der Firma mit dem großen T gearbeitet und IT-Technik ist bei ihr die Basis. Der Austausch wird in der Regel nach Bedarf und Erfordernis festgelegt. Der Zeitpunkt des Austausches wird aufgrund der Kosten und des Aufwandes und der Notwendigkeit bestimmt, jedoch nicht nach Zeitablauf, den es z.B. müssen Sicherheitsstandards der Software gesichert werden (Abwehr von Hacker) und Zu- und Ausgänge eingerichtet werden. Beschaffung und Entsorgung sind auch ein Kostenfaktor. Die Softwareprogramme sind eher längere Zeit in Aktion, weil neue Software immer auch seine Tücken hat. Damit war ein so häufigere Tausch nicht notwendig, zwar wird immer irgendwo ein Gerät getauscht, weil ja alle Kollegen Gleichzeitg ein neuen Laptop bekommen können, aber die Tauschzyklen der einzelnen Geräte sind eher länger als kurz. Im Außendienst kann es schon mal anders sein, hängt ab, ob der Vertriebler Privatkunden, Mitelstandsunternehmen oder Großunternehmen betreut. Jedes Unternehmen wird hart den Tausch von Hardware kalkulieren. Was die Abgabe nach außerhalb des Unternehmens angeht, wurde schon vor ca. 10-15Jahren entschieden, dass diese nicht mehr erfolgt, weil die Bürokratie (Buchhaltung, Steuer) zu umfangreich/ kompliziert und  sehr aufwändig ist, vor allem personell, weil die Geräte in den Urzustand versetzt und verkauft werden müssen (Personalkosten). Früher wurden auch ausgemusterte Möbel an Mitarbeiter abgegeben, auch dies erfolgt aus Kostengründen nicht mehr, Verschrottung ist billiger. Muss man aus Sicht der  Nachhaltigkeit bzw. Ökologie alles nicht verstehen, aber die Unternehmen sind ihren Kunden und Aktionären verpflichtet und nicht der Gesellschaft.

Ich persönlich halte nichts davon, Schüler und Lehrern mit ausgemusterter Technik für den Bildungsbereich auszustatten. In der Regel sollten sie mit Technik arbeiten die dem gegenwärtigen Standard entsprechen. Dies wären z.B. ein einheitlicher Schulrechner, wie ja in den Firmen die PC einheitlich sind, mit der gleichen Hardware-, Softwareausstattung. Diese PC sollten über die Schulen bezogen werden gegen einen gewissen Selbstkostenbeitrag und wer diesen nicht leisten kann bekommt entsprechende Gelder vom Amt, wie auch z.B. Klassenfahrten bezahlt werden.

Wir mußten unseren Kindern in der 7.Klasse einen bestimmten Schultaschenrechner mit Berechtigungsschein der Schule kaufen, dieser kostete ein paar 100 Mark bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 4,00M, nur Kinderreiche bekamen diesen wesentlich preisgünstiger. Es ist uns nicht leicht gefallen, dass Geld aufzubringen. Aber wir wussten es ja schon bezeiten und konnten sparen. Heute sind es keine Rechenstäbe (war bei mir so und auch das fiel meinen Eltern nicht leicht) oder Taschenrechner mehr, sondern Laptops.

olga64
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RE: Ist was passiert mit dem Aufbruch.???
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nelia vom 03.09.2020, 16:04:27

Ich persönlich halte nichts davon, Schüler und Lehrern mit ausgemusterter Technik für den Bildungsbereich auszustatten. In der Regel sollten sie mit Technik arbeiten die dem gegenwärtigen Standard entsprechen. Dies wären z.B. ein einheitlicher Schulrechner, wie ja in den Firmen die PC einheitlich sind, mit der gleichen Hardware-, Softwareausstattung. Diese PC sollten über die Schulen bezogen werden gegen einen gewissen Selbstkostenbeitrag und wer diesen nicht leisten kann bekommt entsprechende Gelder vom Amt, wie auch z.B. Klassenfahrten bezahlt werden.

 
Ich will diese Geschichte nicht wieder von vorne anfange, verkürze sie deshalb dergestalt als ich sagte, dass in meiner frühreren Firma mit hohem Aussendienstmitarbeiter-Anteil nicht mehr benötigte zB. Laptops in einer Tombola an MitarbeiterInnen verteilt wurden.
Die wurden dann z.B. gerne mitgenommen für den häuslichen Bereich; ob dort dann die Ehefrau/Ehemann oder die Kinder drangesessen sind, wurde nicht erfasst. Sie wurden natürlich vorher "bereinigt", halfen jedoch in vielen Fällen sehr gut, um sich nicht selbst ein solches Gerät kaufen zu müssen.
ES ist ja richtig, dass durch den gut gefüllten Digitalpakt auf EU/ Bundes- und Länderebene jetzt Geräte für Schüler und Lehrer angeschafft werden können.
Ich bezweifle nur nach wie vor ,dass allein der Bedarf für Deutschland von 2 Mio Geräten auf die Schnelle erhältlich sein wird.
Denn es ist ja nicht nur Deutschland - da kommen auch andere LÄnder, für die die EU-Mittel selbstverständlich auch gelten und die sie ebenfalls abrufen werden.
Welches Unternehmen auf der Welt kann diese Mengen zu angemessener Zeit produzieren und ausliefern? Vielleicht wissen Sie es ja - Olga
RE: Ist was passiert mit dem Aufbruch.???
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 03.09.2020, 14:18:56
Mir aber alles wurscht; es wird vermutlich in Bayern kompetente Stellen geben,die hier einiges vorantreiben - im allerschlimmsten Fall ohne Ihre Hilfe (das sollten Sie jetzt aber satirisch werten). Man hat hier auf dem IT-SEktor ja sehr, sehr viel Auswahl und dies in Bezug auf die Firmen als auch auf das Personal.
Ja, diese Stellen gibt es speziell in Bayern / München.
Man wechselte von Windows zu Linux, was ein lobenswerter und preisgünstiger Vorschlag ist.
Dann wechselte man von Linux zurück auf Windows. Weil es angeblich sicherer und besser sei.
Ist aber auch teurer.
Ein Schalk, der dabei an 'Schmieren' denkt.
 

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olga64
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RE: Ist was passiert mit dem Aufbruch.???
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.09.2020, 19:20:36

Digi - wenn ich mich recht erinnere, geschah die Umstellung im Münchner Rathaus in 2003 auf Linux und nach 14 Jahren war wieder Microsoft dran.
Ob hier bestochen wurde oder nicht, kann ich nicht beurteilen und von Verdächtigungen in dieser Art halte ich mich fern. Kann ja sein, dass früher schon mal Linux "bestochen" hatte, um ins Geschäft zu kommen.
ABer auch hier beweist sich ,dass das Münchner RAthaus (übrigens rot-grün regiert) völlig autark in seiner Entscheidung war und die Landesregierung hier nichts zu entscheiden hatte. München ist eine reiche Stadt und war als Kommune verantwortlich dafür - das versuchte ich, hier mehrmals zu verdeutlichen.

ABer geschieht es nicht auch in der Industrie, dass dort irgendwann Systeme geändert werden? Ich erinnere mich gut als in meiner früheren Firma SAP eingeführt wurde. Das war ein Akt, auc hfür alle Auslandsniederlassungen.
Aber vorher gab es die damals noch so bezeichnete EDV, die mehr oder weniger handgestrickt vom Chef selbst zusammengebastelt wurde. Da sass man dann am Montag als MitarbeiterIn vor seinem Gerät und wusste nicht mehr, wie es weitergeht, weil der Chef am Wochenende Langeweile hatte.
Das hatte sich mit SAP alles geändert; alle wurden geschult, auch jedes Customizing wurde umfassend kommuniziert - ich habe gute Erinnerungen an diese Zeit. Olga

RE: Ist was passiert mit dem Aufbruch.???
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 04.09.2020, 19:41:20
Das hatte sich mit SAP alles geändert; alle wurden geschult, auch jedes Customizing wurde umfassend kommuniziert - ich habe gute Erinnerungen an diese Zeit.
Ja, die Zeiten Windows/Linux/Windows kommen hin.
Wer den Münchnern noch gelegentlich ins Handwerk pfuschte, war die Finanzverwaltung in Bamberg.
Es macht auch Sinn, ein einheitliches System anzusetzen. Und das ist nun mal Windows.
Und wenn Applikationen NUR auf Windows laufen? Welche Wahl bleibt da?
Es könnte spekuliert werden, ob Linux nicht doch besser geschmiert hatte.
der Generalvertreter (mit dem Camelion) kam ja aus Bayern.
Über Qualitäten reden wir nicht.
Ich habe sehr gern mit LinuxSuSE gearbeitet. Kein Vergleich zu Windows.

SAP hatte den Zug der Zeit erkannt, aber wohl nie gedacht, dass es mal solchen Umfang annehmen würde.
Eine Applikation so hinzukriegen, dass auch Unbedarfte damit nahtlos und ohne Furcht damit umgehen können, ist eigentlich das schwierigste Unterfangen in der Branche.
Wenige Programmierer begreifen das.

Ein Beispiel zum Schmunzeln, so denkt ein Informatiker:
Alle Dateien nicht löschen?
Ja   /    Nein
Nelia
Nelia
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RE: Ist was passiert mit dem Aufbruch.???
geschrieben von Nelia

Irgendwie war die Digitalisierung bzw. Datenübertragung in unserer Gegend schon mal besser bzw. sehr gut. Seit Lockdown werde ich immer öfters an die Modemzeiten erinnert. Bis sich eine Seite öffnet kann beruhigt Kaffee kochen oder Schuhe besohlen. Ich hatte gehofft, wenn nun wieder Schule ist und so mancher wieder an seinem Arbeitsplatz wird es wieder besser, mal wieder falsch gedacht. Der Digitalschulunterricht scheiterte hier an der technischen Ausstattung der Server und Leitungen für die Schule, nicht der Schüler, die hatten alle einen Zugang zur PC-Technik. So konnte nur zur gleichen Zeit jeweils eine Klasse unterrichtet werden, d.h. es war nur ein Livestream möglich, leider war auch dieser nicht stabil, so dass er oft abgebrochen werden mußte. Manchmal funktioniert noch der Chat. Auch die digitale Abgabe von Hausaufgaben war nicht ohne Tücken. Da muß unbedingt über die Ministerien nachgesteuert werden. Wir leben in einer Wachstums-Gegend, Speckgürtel zu Berlin, haben 11000 Einwohner und eine Grundschule mit über 600 Kindern, die eigentlich für 350 Kinder konzipiert wurde und seit Jahren aus den Nähten platzt, über einen Neubau wird seit Jahren geredet. Ähnlich bestellt ist es über die Gesamtschule am Ort. Auch hier liegt vieles im Argen, wo dringend nachgesteuert werden muß. Wenn man sich also so umschaut, ist nicht nur das Problem Digitalisierung für die Zukunft zu lösen. Es fehlt generell an Konzepten mit brauchbaren Lösungen. Es fehlt ja auch an den Vorstellungen wohin wir aufbrechen wollen, die Ziele sind noch sehr verschwommen.


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Ist was passiert mit dem Aufbruch.???
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.09.2020, 22:32:15
 

SAP hatte den Zug der Zeit erkannt, aber wohl nie gedacht, dass es mal solchen Umfang annehmen würde.
Eine Applikation so hinzukriegen, dass auch Unbedarfte damit nahtlos und ohne Furcht damit umgehen können, ist eigentlich das schwierigste Unterfangen in der Branche.
Wenige Programmierer begreifen das.

Ein Beispiel zum Schmunzeln, so denkt ein Informatiker:
Alle Dateien nicht löschen?
Ja   /    Nein
geschrieben von digi
Digi, muss wieder in meinen Erinnerungen kramen: es war, glaube ich. Ende der 70er Jahre als die SAP-Gründer ihre Ideen IBM angeboten haben, die aber dankend oder nicht dankend abgelehnt hatten. DAnn machten die Jungs sich selbstständig und dies in der deutschen Provinz.
Damals arbeitete ich für ein US-Unternehmen,das sich mit Registrierkassen beschäftigte, die zumindest in den USA schon kleine Computer waren. Ich selbst hatte nichts mit Programmieren usw. zu tun, aber meine amerikanischen Kollegen (damals nannte man sie in Deutschland noch EDV-Fachleute!). Die waren ganz wild darauf, die Sache SAP zu beobachten und zu verfolgen.
Und jetzt ist diese Firma eines der wertvollsten, deutschen Unternehmen. Wenn man es mit heutigen Worten nimmt: war auch mal ein Start-up, das sich durch Innovationsfreude, Mut und Unternehmergeist ganz nach oben schaukelte.
Olga
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Ist was passiert mit dem Aufbruch.???
geschrieben von freddy-2015
Da war doch mal was,
vor garnicht so langer Zeit sollte was passieren,
im deutschen Michel-Land.
Und alles paletti.???
Nein, denn bis Deutschland Digital funktioniert,
werden wohl noch 10 Jahre vergehn.
T-online  :

Klar, Revolutionen werden öfters gefordert, als dass sie stattfinden.
Aber selbst bei der digitalen Evolution,
bleiben wir weit hinter unseren Möglichkeiten zurück.
Warum schickt das Amt nicht alle zwei Jahre
eine Erinnerungs-SMS und fragt,
ob man den Ausweis verlängern will? 
(Parkausweis eingef. von Freddy)
Ein kurzes Ja als Antwort, und gut ist es.  

Und dann gibt es noch so viele andere Bereiche, i
n denen wir enorm zurückgefallen sind.
Und uns den Alltag unnötig schwer machen.

Noch immer weiß Google besser,
wie viele Autos vor einer Ampel stehen als die Ampel.
Intelligente Methoden zur Verkehrssteuerung gibt es längst.
Aber eben woanders. 



In anderen Ländern gab es entsprechende Fortschritte auch an den Schulen. Es ist ärgerlich, dass die Schulen im März nicht vorbereitet waren, als alle nach Hause mussten. Aber es ist ein Skandal, dass sich selbst sieben Monate später im deutschen Bildungssystem noch immer fast nichts bewegt hat.

Digitalisierung scheint für die zuständigen Bundesländer vor allem zu bedeuten, dass es endlich schnelles Internet an den Schulen und Tablets für Schüler und Lehrer gibt. Dabei geht es um viel mehr als eine Infrastruktur, die längst selbstverständlich sein sollte. Dafür müssten die Schulminister aber vom egoistischen Klein-Klein wegkommen. Das hieße etwa, endlich eine bundesweite Schul-Cloud einzuführen statt in jeder Landeshauptstadt eine eigene zu entwerfen. Und endlich Lern-Apps zu verwenden, die sich international längst durchgesetzt haben, statt an regional spezifischen Produkten zu basteln. Denn nur bei einem Mindestmaß an Vereinheitlichung entwickeln die Anbieter auch entsprechende Angebote. 

 


Noch immer weiß Google besser,
wie viele Autos vor einer Ampel stehen als die Ampel.
Intelligente Methoden zur Verkehrssteuerung gibt es längst.
Aber eben woanders. 


Freddy  :
Zu diesen Punkt kann ich nur sagen,
ich rege mich auch immer auf wenn eine Ampel nicht reagieren kann.
zausel2
zausel2
Mitglied

RE: Ist was passiert mit dem Aufbruch.???
geschrieben von zausel2
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.08.2020, 17:18:02

Platz 28 geteilt durch 3 = ungefähr 9. Also von 1 - 9 = vorderstes Feld. Platz 10 - 18 mittleres Feld. Platz 19 - bis 28 hinteres Feld.
Danach müsste sich Deutschland ebenfalls im Mittelfeld befinden.
Mir wurde geraten, einen VHS-Kurs in Grundrechenarten zu besuchen. Geht nicht, hier finden zur Zeit keine VHS-Kurse dieser Art für Oldies statt. Ich rechne jetzt einfach so vor mich hin. Zausel2

RE: Ist was passiert mit dem Aufbruch.???
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.09.2020, 16:48:26
Digi, muss wieder in meinen Erinnerungen kramen: es war, glaube ich. Ende der 70er Jahre als die SAP-Gründer ihre Ideen IBM angeboten haben, die aber dankend oder nicht dankend abgelehnt hatten. DAnn machten die Jungs sich selbstständig und dies in der deutschen Provinz.
Damals arbeitete ich für ein US-Unternehmen,das sich mit Registrierkassen beschäftigte, die zumindest in den USA schon kleine Computer waren. Ich selbst hatte nichts mit Programmieren usw. zu tun, aber meine amerikanischen Kollegen (damals nannte man sie in Deutschland noch EDV-Fachleute!). Die waren ganz wild darauf, die Sache SAP zu beobachten und zu verfolgen.
geschrieben von olga64
NähkästchenPlauderei.

An SAP erinnere ich mich sehr genau; denn die haben zeitgleich angefangen wie 'meine' Firma (M.A.I.). Wir hatten die Idee, ein System zur Verfügung zu stellen, dass externen SoftwareHäusern die Möglichkeit bot, vorort nach Kundenwünschen auf einfache Art ein Programm zu erstellen. Ich habe den Part übernommen, diese kleinen Firmen auszubilden, sowohl für die Hardware als auch für die gesamte Software. Eine Wochenschulung - mir anschliessender Betreuung, die aber schon zentral funktionierte. Da bin ich einige Jahre europaweit, und im Osten auch, unterwegs gewesen.
Diese SoftwareHäuser gab es damals noch nicht, sie wuchsen dann aus dem Boden wie Pilze.
Weil die Idee, individuelle Progamme vorort nach Kundenvorstellungen zu bauen, eine ganz glänzende war (und ist).
Bis dahin gabs ja nur riiiiiiesige GroßComputer, auf denen unhandliche Progamme erstellt wurden, die ziemlich hakelig und teuer waren. Zudem waren sie nicht indiviuell lokalen Anforderungen anpassbar. Man lebte mehr oder weniger 'zufrieden' damit.
Im ersten Jahr wurden in DE allein 6000 Anlagen verkauft pro Stück zu rd 50-100.000 US$ damals (da war der $ noch wirklich was wert).
Da begann auch die Ära der C-Bit in Hannover.

Und dann trat zeitgleich auch SAP mit der gleichen Idee auf den Plan.
Wo M.A.I. mit BusinessBasic (heute in vielen Ablegern) antrat, hatte SAP ein ähnliches System, das aber noch flexibler war.
Eine Abwerbung hatte ich damals abgelehnt, was nicht unbedingt gescheit von mir war. Aber ich war mit M.A.I. vollkommen ausgelastet und zufrieden. Und SAP wurde da noch belächelt.
SAP war dann aber einiges aggressiver in der Werbung. Und von der M.A.I. Zentrale in USA kam nicht schnell genug Nachschub, bzw nur 'Kiinkerlitzchen'. Irgendwann ist M.A.I. dann zerfallen. Es gibt heute noch unbedeutende Aktivitäten. Wohl aber nur in geringem Umfang, wenn zB vorhandene Kunden anderweitig versorgt werden. Ansonsten hat M.A.I. den Zug verpasst. Aber da war ich schon längst anderweitig zugange.

Die Ära M.A.I. ware eine sehr schöne Zeit, eine richtige herausfordernde 'Gründerzeit'.
Damals war allerdings schon abzusehen, dass sich in DE vieles an der Bürokratie, am Beamtenapparat zerschlagen würde. Ganz besonders das Schulsystem würde hinken. Es gab ja schon erfolgreiche LernSysteme. Das heutige HPI (Privater! Sponsor ist Hasso Plattner von SAP) ist ein typisches Beipiel.
Und daß mit wachsender Automatisierung auch Arbeitsplätze in erheblichem Umfang wegfallen würden.
Das war Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre.
Und auch der Zug ist heute abgefahren; wir als DE müssen uns keinen Kopp mehr machen. DE war schon damals 5 (iW fünf) Jahre hinter der Technik der USA her; bei den Chinesen wahrscheinlich noch länger.

Allerdings könnte ich heute immer noch antreten, aber ich mag nicht mehr.
Die Branche ist sehr sehr hart. Zudem wird einem 80-jährigen keine langfristige Aufgabe mehr übertragen; das wäre Selbstmord.
Einem damaligen StartUp habe ich vor (5?) Jahren nochmal in die Puschen geholfen, mich dann aber zurückgezogen, weil sie mittlerweile selbst laufen. Wäre ich da noch aktiv, und ich als Schlüsselperson würde umkippen, dann könnte das das Ende der Firma - und deren Abnehmer sein. In der Branche in der die aktiv sind, sind '100' Jahre Garantie nötig.

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