Innenpolitik Ja, Herr Wulff

ehemaligesMitglied67
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von ehemaligesMitglied67
als Antwort auf hafel vom 08.10.2010, 10:53:40
hola,

ein sehr gewagtes Deuten präsidialer Worte. Ein Präsident hat Redenschreiber und jedes Wort sollte auch richtig gewählt sein. Wer also als Präsident "gehört" sagt meint auch "gehört". Wer das nicht differenzieren kann, sollte besser nicht Präsident spielen. Wenn man auf punkt bringt, dann kann jemand, der ernsthaft und fundamental dem Islam angehört nicht zu "uns" gehören, weil zentrales Gedankengut des Islam nicht zu unserer verfassung gehören kann. Was nicht paßt, daß paßt nicht.

pecado
Karl
Karl
Administrator

Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied67 vom 08.10.2010, 12:23:06
@ pecado,

bist Du Dir eigentlich der Tragweite dessen, was Du da schreibst bewusst? Glücklicherweise sehen das viele anders.

Ich unterstütze voll die Worte des Bundespräsidenten Wulff. Es kann hier nur einen Bundespräsidenten geben und deshalb ist Herr Wulff selbstverständlich der Präsident aller Deutschen unabhängig von der Religion. Wer anderes behauptet steht gegen unsere Verfassung.

Karl

P.S.: ich bin übrigens absolut davon überzeugt, dass Herr Wulff diese Rede Wort für Wort selbst abgewogen hat (was ja nicht bedeutet, dass er nicht mit Redenschreibern zusammen gearbeitet hat). Dies war seine erste große öffentliche Rede als Bundespräsident und dass Integration ihm ein Anliegen ist, wussten wir schon vorher. Ich finde es gut, dass er sich nicht verbogen hat.
uki
uki
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von uki
Mich würde eine klare Stellungnahme von islamischen Religionsführern zum Inhalt des Korans in Bezug auf unsere Werte wie z.B. Gleichberechtigung, Anerkennung auch nicht muslimischer Religionen u.s.w. interessieren. Erst, wenn von kompetenter Seite, den Muslimen die Stellen im Koran, die sie als einzige anzuerkennende Religion ausgibt und die Stellen, die den Männern Gewalt gegenüber Frauen erlauben und die Scharia als Relikt vergangener Zeiten ausgibt, die nicht in der Gegenwart und Zukunft mehr zur Anwendung kommen wird und alle Muslime das verinnerlicht haben, erst dann kann ein Zusammenleben ohne Misstrauen gelebt werden.

Es stellt sich die berechtigte Frage, ob ein gläubiger Muslim in der Lage ist, einen in dieser Hinsicht angepassten Koran zu verinnerlichen.

Tatsache ist, dass Muslime hier leben und wir mit ihnen. Sie also ein Teil unserer Gesellschaft sind.
Tatsache ist, dass hier die Religionsfreiheit besteht.
Tatsache ist leider auch, dass der Inhalt des Korans nicht mit unseren Vorstellungen und Gesetzen übereinstimmt.
Wenn das nicht so ist, sollte es, wie schon erwähnt, offen und ehrlich erklärt oder überarbeitet werden.
Ich glaube, es gibt noch viel zu tun.

-uki-

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von hafel
als Antwort auf uki vom 08.10.2010, 13:13:23
Uki: ich nehme mal Deinen Beitrag zum Anlass zu einer gewagten These, die auch ein wenig hinkt.

Die Muslime, die hier bei uns leben haben sich für unser Land entschieden. Aus vielerlei Gründen. Ihnen permanent vorzuwerfen, "wo sie herkommen" und welche zum Teil für uns unerträglichen Zustände in ihrem Heimatland herrschen, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Ich vergleiche das mal (ich weiß der Vergleich hinkt) mit vielen Emigranten der Nazizeit, die Deutschland verlassen haben. Auch sie wollten in ihrer neuen Heimat nicht mit dem Nazitum verglichen werden, obwohl sie deutsche Kultur und deutsche Traditionen weiter gelebt haben. In Amerika gab es ganze Dörfer mit urdeutschem Charakter.

Wer hier lebt, muss sich an unsere Gesetze halten. Punkt. Es ist unwichtig, was im Koran steht. Es ist alleine wichtig, was in unserer Verfassung steht. Der Koran hat bei uns keine Rechtsgültigkeit.

Natürlich gibt es noch viel zu tun.

Hafel
uki
uki
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von uki
als Antwort auf hafel vom 08.10.2010, 13:31:41
Der Koran hat bei uns keine Rechtsgültigkeit.


Hallo Hafel, ist der Islam nicht gleichzeitig auch der "Koran"?
Sind beide Begriffe nicht miteinander verbunden?

Unser Präsident ist natürlich der Präsident aller hier lebenden Menschen.
Alle Menschen müssen sich an unsere Gesetze halten.
Das sollte eigentlichem auch Jedem klar sein.

Was bis jetzt bleibt, ist der Widerspruch unserer Gesetze mit einigen Aussagen des Korans.

Mit der Aussage des Präsidenten allein sind die Widersprüche leider nicht aus der Welt geschaffen. Die Widersprüche zwischen Religionsanerkennung und gleichzeitiger Ablehnung des Korans?

-uki-

ehemaligesMitglied67
ehemaligesMitglied67
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von ehemaligesMitglied67
als Antwort auf Karl vom 08.10.2010, 12:47:17
hola,

hoffe daß wullf sich der Tragweite bewußt ist eine Religion als zu uns gehörig zu bezeichnen, die nach ktitikern aus den eigenen Reihen als rückwärtsgewand und nicht zukunftsfähig eingestuft wird.
Viele muslime, die aus offenbar nicht religiösen Gründen nach Deutschland kommen sind sich wohl auch nicht der Tragweite bewußt, was es für die Ausübung ihrer Religion bedeutet, diese als Minderheit in kulturell fremder Umgebung ausüben zu müssen. Möchte Dich sehen, wenn wir hier den Muslimen Auflagen machen würden, die Christen in den Muslimischen Ländern erdulden müssen. Sie sollten dankbar sein, daß wir hier nicht die Intoleranz ihrer Heimatländer nachahmen.

Wie immer wirfst du wieder die hier lebenden Menschen mit dem Islam als Religion in einen Topf. Sind aber zwei paar Schuhe. Menschen sind individuell zu beurteilen, eine Religion und ihrer Prediger nach ihren Glaubenssätzen und wie diese mit anders galubenden Minderheiten im eigenen Land und Abtrünnigen umgeht.

carlo

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adam
adam
Mitglied

Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 08.10.2010, 12:47:17
Es kann hier nur einen Bundespräsidenten geben und deshalb ist Herr Wulff selbstverständlich der Präsident aller Deutschen unabhängig von der Religion. Wer anderes behauptet steht gegen unsere Verfassung
geschrieben von karl


@karl,

so ist es und deshalb besteht da Klärungsbedarf und das nicht nur nach Lippenbekenntnissen. Erstrebenswert wäre folgendes Bild:


Grundgesetz
I
weibliche und männliche Bürger
I I
röm. Katholisch - Protestanten - Konfessionslose - Muslim - Sonstige


nicht in das Schema fügen sich z.B. Islamisten, Menschen, die gegen den Staat agitieren oder auch die Piusbruderschaft und deren Anhänger.

Probleme sehe ich auch bei islamischen Organisationen wie der "Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V" als die Mitgiederstärkste in Deutschland.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (türkisch Diyanet İşleri Türk İslam Birliği, abgekürzt DİTİB) ist ein seit dem 5. Juli 1984 beim Amtsgericht Köln eingetragener Verein.

Sie untersteht der dauerhaften Leitung, Kontrolle und Aufsicht des staatlichen Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten der Türkei in Ankara und damit indirekt dem türkischen Ministerpräsidenten. Die DİTİB arbeitet als bundesweiter Dachverband für die Koordinierung der religiösen, sozialen und kulturellen Tätigkeiten der angeschlossenen türkisch-islamischen Moscheegemeinden.
geschrieben von wikipedia


Hervorgehoben von mir.

Hierzu sei die Frage erlaubt: Wer ist das politische Oberhaupt der Menschen dieser Gemeinschaft? Erdogan oder Wuff? Immerhin werden Erdogan sogar in der Türkei islamistische Bestrebungen nachgesagt. Hier wird auch deutlich sichbar, wie engmaschig der Islam mit der Politik verknüpft ist.

--

adam

Medea
Medea
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von Medea
als Antwort auf uki vom 08.10.2010, 13:13:23
"Tatsache ist, dass Muslime hier leben und wir mit ihnen. Sie also ein Teil unserer Gesellschaft sind.
Tatsache ist, dass hier die Religionsfreiheit besteht.
Tatsache ist leider auch, dass der Inhalt des Korans nicht mit unseren Vorstellungen und Gesetzen übereinstimmt.
Wenn das nicht so ist, sollte es, wie schon erwähnt, offen und ehrlich erklärt oder überarbeitet werden.
Ich glaube, es gibt noch viel zu tun.

-uki-"

Ein "Nebeneinander" mit den muslimischen Neubürgern wird doch schon lange praktiziert, allem Anschein nach ist es allerdings weniger ein Miteinander.

Religionen können verbinden, aber auch trennen.
Der Koran in vielen seinen Kernaussagen kann so nicht für eine freiheitliche Gesellschaft wie es die Europäer nun einmal sind, hingenommen werden, - jedoch für gläubige Moslems ist er nun einmal die Richtschnur mit seinen Geboten und Verboten, danach erst kommt alles andere.

Hamed Abdel-Samad, deutsch-ägyptischer Politwissenschaftler schreibt:
"Die islamischen Länder eint ein Glaube, aus dem sie ein seit Jahrhunderten überholtes Menschen- und Gesellschaftsbild ableiten."
Die Türkei ist ein islamisches Land.

Ich denke, hier muß angesetzt werden, eine Überarbeitung des Koran ist längst überfällig.

Das sollte die nächste große Diskussion sein, die durch Deutschland und Europa gehen muß.

Bundespräsident Wulf könnte da eine Vorreiterrolle übernehmen, zumal er diese bedeutungsschweren Sätze gesprochen hat. Eine wahrlich große Aufgabe, zu der ich ihm Glück und Erfolg wünsche. Gemessen wird er an dem werden, was er während seiner Amtszeit bewegt.

Medea.



hafel
hafel
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von hafel
als Antwort auf uki vom 08.10.2010, 13:44:07
@ Uki:

Es ist für mich nicht relevant was im Koran steht. Es ist für mich auch nicht relevant was in der Bibel steht. Für mich gibt es hier nur unsere Gesetzgebung.

Wer hier leben möchte und den Koran in der Ausübung seines Glaubens so umsetzen möchte, dass er seine Frau, falls sie "fremd" gegangen ist, öffentlich steinigen möchte, wird auf großen Widerstand unserer Gesellschaft stoßen. Für "diesen" Muslimen gibt es nur zwei Möglichkeiten; entweder er reist vor der Ausübung dieser Tat wieder aus, oder er führt die Tat durch und kommt in den Knast .. lebenslänglich. Punkt.

Hafel
uki
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von uki
als Antwort auf hafel vom 08.10.2010, 14:02:28
Ja, das ist die vereinfachte, logische Form.

Den "Islam" und mit dem Islam indirekt den Koran anerkennen, ist eine Sache.
Die Menschen anerkennen, die sich an unsere Gesetze halten, ist die andere Seite.

-uki-

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