Innenpolitik Ja, Herr Wulff

hafel
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von hafel
als Antwort auf hafel vom 19.10.2010, 19:33:32
Die Rede des Bundespräsidenten vor dem türkischen Parlament ist meines Ermessen zu bedeutend, dass hier so locker darüber hinweg gegangen werde kann.

Wulff erstarrte nicht in Ehrfurcht, weil er als erster Deutscher Präsident vor dem türkischen Parlament reden durfte. Seine Forderungen an die Türken, mehr Toleranz gegenüber Christen aufzubringen, war klug und mutig. Mutig, weil der Präsident damit einen wunden Punkt der islamisch- konservativen Regierung traf. Und klug, weil gerade diese Toleranz gegenüber religiösen Minderheiten ein Gradmesser für die EU-Tauglichkeit der Türkei ist.

Wulff war mit seiner These, der Islam gehöre mit zu Deutschland in Vorleistung getreten. Nun machte Wulff in Ankara deutlich, dass dies kein Blankoscheck ist. Hohe Kriminalraten, Machogehabe, Bildungs- und Leistungsverweigerung türkischer Einwanderer würden nicht geduldet. Dies war von Wulff ein klarer Fingerzeig an die islamischen Verbände und grün-alternativen Idealisten und Träumer in Deutschland.

Auch hier im Forum wurden User gemaßregelt und in die "braune Ecke" gestellt, die es wagten nichts anderes zu schreiben, als Wulff vor dem türkischen Parlament gesagt hat. Auch bei den Zensoren hier sollte es ein Umdenken geben.

Wulff ist offensichtlich nicht bereit, die Türkei als Wortführer der islamischen Welt gegen den Staat Israel zu akzeptieren, Sein Hinweis, dass dessen Existenzrecht für Deutsche unverhandelbar ist, und dass verschärfte Sanktionen gegen den Iran angemessen sind, waren klare Worte.

Wulffs Worte ließen nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig. Früher wäre wohl Wulff für seine Rede hier gemaßregelt worden. Vielleicht hat Wulff dazu beigetragen, dass nach allen Richtungen mehr Toleranz geübt wird.

Hafel

JuergenS
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von JuergenS
Ich seh das auch so ähnlich wie hafel, mal den Seitenhieb auf die Grünen abgesehen.
Noch wirkungsvoller allerdings wäre es gewesen, er hätte eine bessere Rhetorik. Seine Rede wirkte wie eine abgelesene Pflichtübung ohne besondere Betonung und Stimmhebung, ohne Pausen. Er wirkte verklemmt.
Ich denke, dass die Türkei noch lange nicht so weit ist, ein ähnliches Demokratie-Verständnis zu pflegen wie De.

Widersprüchlich war auch ein wenig, dass er sich nicht besorgt darüber zeigte, dass vor allem der Teil der MIgranten wieder in die Türkei zurückgeht, die man zur Intelligenz, zu den Topleuten rechnen muß, die vor allem die Zeit in Deutschland zu einer exzellenten Ausbildung nutzten.

Ein wenig widersprüchlich ist es auch, dass Merkel nur für eine privilegierte Partnerschaft zwischen EU und der Türkei eintritt. Wulff jedoch der Türkei ganz tolle Ausprägungen und Erfolge auf vielen Gebieten bescheinigte.
olga64
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von olga64
als Antwort auf JuergenS vom 20.10.2010, 13:50:09
Eigentlich schade, Heigl, dass anscheinend niemand Sie fragte, ob Sie eine präsidiale Rede vor dem türkischen Parlament halten können. Ich gehe davon aus, Sie wären geeigneter gewesen - wenn nicht, frage ich mich und Sie, woher Sie dann das grosse Wissen nehmen, wie unbegabt Herr Wulff auf diesem Gebiet ist?
Es geht doch mehr um die Sache - und diese Rede des Herrn Wulff war gut (er hat sie ja auch sicher nicht selbst verfasst) und ich finde, dass er der richtige Bundespräsident ist. Olga

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JuergenS
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von JuergenS
Auch du bist mir nicht so wichtig, olga, dass ich dir antworte.
hafel
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 20.10.2010, 15:50:53
@ Olga:


Olga, warum um alle Welt bist Du hier nur ständig so aggressiv und beißwütig? Kannst Du nicht anders?

"Heigl" hat doch klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass auch er die Rede von Wulff gut fand. Das Wulff kein brillianter und mitreißender Redner ist, ist doch nicht neu und auch kein Geheimnis. Das darf doch festgestellt werden. Natürlich kommt es auf den Inhalt einer Rede an, das hat mit Sicherheit "heigl" nicht anders gemeint. Es wäre nur schön gewesen, dass man/frau die Reden von Wulff mit etwas mehr persönlichen Emotionen genießen könnte.

Olga, ich empfehle Dir in Zukunft einen Beruhigungstee, bevor Du in die Tasten kloppst.

Hafel
olga64
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 20.10.2010, 16:22:24
Interessant, Hafel - jede(r) mit anderer Meinung ist aggressiv usw. Obwohl - Aggressivität muss nichts Schlechtes sein, sie befördert wenigstens die alten, ermüdeten Gehirnzellen.
Darf ich bei der Beurteilung der Redeeigenschaften des Herrn Wulff an jene des Herrn Köhler erinnern? Dieser war doch in den Jahren seiner Tätigkeit grossenteils eine Zumutung für jeden aufmerksamen Hörer (nach dem sehr, sehr guten Herrn von Weizsäcker). Oder bin ich jetzt wieder aggressiv? Wäre mir aber auch egal....
Beruhigungs-Tee? No Grazie - bevorzuge Espressi!
Olga

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hafel
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 20.10.2010, 16:34:25
Richtig Olga, da gebe ich Dir vollkommen Recht. Auch Köhler war eine Zumutung beim Zuhören. Nur hat da keine "Olga" hier rum gemeckert, wenn irgend jemand diese Tatsache festgestellt hat. Man darf doch schreiben, der oder die hat wenig Talent als Redner. Oder?

Es ist wohl so, dass die Zeit der mitreißenden und guten Rednern vorbei ist. Es ist eben auch sehr schwer an einem Vorgänger wie Weizsäcker gemessen zu werden. Da gebe ich Dir wiederum Recht. (Im übrigen sein Bruder Karl-Fr. war da noch herausragender, ich habe von ihm im Kieler Audimax einen Vortrag gehört, da saß jeder Satz und war sofort druckreif, und mitreißend).

Hafel

PS: übrigens, Bachblütentee wäre nicht schlecht.
olga64
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 20.10.2010, 16:46:22
Bleibe beim Espresso. M.W. hat sich der Erfinder der Bachblüten-Therpie am Ende selbst umgebracht - und so weit lasse ich es nicht kommen.
Es gibt schon noch gute Redner - z.B. zähle ich Gysi dazu, teilweise auch Lafontaine und Herrn zu Guttenberg.
Das Problem ist nur, dass die meisten Redner mit den gleichen Sprachhülsen operieren - dann hört ihnen keiner mehr zu.
Olga
hafel
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 20.10.2010, 16:52:04
@ richtig Olga, auch da gebe ich Dir Recht.

Gysi ist ein sehr guter Rhetoriker und hat einen hohen Unterhaltungswert. Nur (ganz subjektiv) gefällt mir zu oft der Inhalt seiner Rede nicht. Gut vorgetragen mit wenig nachvollziehbaren Inhalt. So ist das eben, was der eine nicht hat, hat der andere. Selten hat einer beides.

Hafel
olga64
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Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 20.10.2010, 16:57:46
Na Hafel, jetzt wird es allmählich verdächtig, wie oft Sie mir Recht geben. Das soll kein Dauerzustand werden, oder? Olga

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