Innenpolitik Ja, Herr Wulff

hafel
hafel
Mitglied

Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von hafel
als Antwort auf hafel vom 21.10.2010, 16:46:45
Nun ist der Bundespräsident von seiner bislang heikelsten Reise zurück gekehrt. Ich denke, dem Bundespräsidenten ist in der Türkei genau das gelungen, was so manchen Provinzpolitiker in den letzten Wochen abhanden gekommen ist. Wulff hat sich für Toleranz und Integration eingesetzt und hat damit die richtigen Zeichen auf beiden Seiten gesetzt, um die emotionale Debatte um Zuwanderungen zu versachlichen. Anstelle übereinender wurde miteinander geredet.

Seine Rede vor dem türkischen Parlament war vielleicht nicht mitreißend, aber sie war ohne Oberlehrerhaft zu wirken. Er würdigte die Türkei als aufstrebende politische und wirtschaftliche Macht, rief sie aber zugleich zu weiteren notwendigen Reformen auf. So offen hat meines Ermessens noch kein deutscher Spitzenpolitiker in diesem Land geredet. Seinen Gastgebern begegnete er dabei auf Augenhöhe. Das war für mich ein diplomatisches Glanzstück.

Nach dieser Reise wird mehr denn je deutlich, wie eng Deutschland und die Türkei mit einander verbunden sind.

Wulffs nächste Reise führt in den Nahen Osten,. Dafür hat er jetzt bereits wichtige Erfahrungen für sein Reisegepäck gesammelt.

Hafel
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Nein Herr Wulff, so nicht!
geschrieben von sysiphus
Henryk M. Broder hat in seinem offenen Brief die besondere Betonung des Religiösen in der Wulff-Rede zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit kritisiert. Wie Broder und auch Necla Kelek, finde ich es für "Ungläubige" eigenartig nicht erwähnt zu werden bei denen die alle "zweifellos" zu Deutschland gehören.


Wulffs Republik der Gläubigen - Eine Replik von Necla Kelek in FAZ.NET

Hier werden rhetorisch nicht nur Granatäpfel mit Williamsbirnen verglichen, hier lobt und versteht der Bundespräsident und redet der Rückkehr der Religion als Kategorie der Politik das Wort. Sind wir keine Deutschen, Türken, sondern zuerst Christen, Juden oder Muslime; keine Bürger, sondern Gläubige oder Ungläubige? Ist das die Mission des Pro-Christ-Katholiken Christian Wulff?

Wenn die Rückkehr des Glaubens in die Politik die präsidiale Botschaft aus Ankara ist, dann stehen wir vor einem neuen Religionsstreit in unserem Staat. Und der Präsident hat ihn weit hinten in der Türkei in schlichter Rede vom Zaun gebrochen.


FAZ.NET
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Nein Herr Wulff, so nicht!
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf sysiphus vom 23.10.2010, 19:03:24

Wenn die Rückkehr des Glaubens in die Politik die präsidiale Botschaft aus Ankara ist, dann stehen wir vor einem neuen Religionsstreit in unserem Staat. Und der Präsident hat ihn weit hinten in der Türkei in schlichter Rede vom Zaun gebrochen.[/size]


Und der Türkische Präsident hat das mit dem demonstrativen Kopftuchauftritt seiner gattin dick unterstrichen.
Zitat aus Türkischen zeitungen:
Das KOPFTUCH ist nun auch auf dem roten teppich angekommen.

Anzeige

eko
eko
Mitglied

Ja, Herr Wulff !
geschrieben von eko
als Antwort auf sysiphus vom 23.10.2010, 19:03:24
Zitat:

"Wenn die Rückkehr des Glaubens in die Politik die präsidiale Botschaft aus Ankara ist, dann stehen wir vor einem neuen Religionsstreit in unserem Staat. Und der Präsident hat ihn weit hinten in der Türkei in schlichter Rede vom Zaun gebrochen."



Nun regt Euch mal wieder ab, Ihr "Ungläubigen".

Noch immer ist Europa zuerst einmal ein christlich und gläubig geprägtes Land und das wird es wohl hoffentlich noch ein Weilchen bleiben.

Bildet Euch mal mit Eurer "Ungläubigkeit" nicht so viel ein, schließlich seid Ihr ja auch Gläubige in dem Sinn, dass Ihr behauptet, an niemand und an nichts zu glauben. Na, wenn das kein "Glaube" ist.


e k o
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Ja, Herr Wulff !
geschrieben von rolf †
als Antwort auf eko vom 24.10.2010, 10:56:36
Auch ich bin gläubig!
Ich glaube, daß unsere Regierung nur unser Bestes will.
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ja, Herr Wulff !
geschrieben von hugo
als Antwort auf rolf † vom 24.10.2010, 11:21:37
hallo du Spaßvogel,,Ich glaube, daß unsere Regierung nur unser Bestes will.(rolf)

meinst doch sicher das es das Beste für uns ist, wenn wir von Dingen, Gütern und Sachen getrennt/befreit werden, die den Charakter verderben und da gehört nun mal Geld unbedingt dazu,,also gibt sich diese Regierung große Mühe uns diese Last wegzusteuern, bzw über Gebühr durch Gebührenanhebung davon zu befreien. *g*

hugo

Anzeige

JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von JuergenS
Ich finde, Wulff hat es richtig gemacht, denn selbst wenn wir viele Ungläubige, Gleichgültige, haben, so ist dennoch unsere Gesellschaft, unser Staat geprägt von Grundwerten aus dem Christentum.

Und darum ist die Vereinfachung auf den Glauben in der Rede von Wulff das klarste Signal, um zu demonstrieren, dass auch die Türkei glaubens-liberaler werden muß, nicht nur Deutschland.

clara
clara
Mitglied

Re: Nein Herr Wulff, so nicht!
geschrieben von clara
als Antwort auf sysiphus vom 23.10.2010, 19:03:24


Wenn die Rückkehr des Glaubens in die Politik die präsidiale Botschaft aus Ankara ist, dann stehen wir vor einem neuen Religionsstreit in unserem Staat. Und der Präsident hat ihn weit hinten in der Türkei in schlichter Rede vom Zaun gebrochen.

Sehe das auch so, Sysiphus. Hoffentlich ist es nur politisches Kalkül, bzw. Diplomatie. Die Türkei mit ihrer Trennung von Staat und Kirche kann ja Vorbildcharakter für andere islamische Staaten haben. Wulff hat die bisher mangelhafte Religionsfreiheit, bzw. die Freiheit zur außerislamischen Religionsausübung in der Türkei angesprochen, insofern sich für ein Menschenrecht eingesetzt.

Clara
olga64
olga64
Mitglied

Re: Ja, Herr Wulff !
geschrieben von olga64
als Antwort auf eko vom 24.10.2010, 10:56:36


Noch immer ist Europa zuerst einmal ein christlich und gläubig geprägtes Land und das wird es wohl hoffentlich noch ein Weilchen bleiben.e k o[/quote]

GEnau Formulierungen dieser Art sind problematisch: ist also nur der gläubig, der "christlich" ist? Auch wenn er die christliche Religion nicht praktiziert oder gar missbraucht?
Die Türkei ist nun mal nicht nur europäisch, sondern auch asiatisch. Es genügt ein Gang über eine Bospurus-Brücke, um in einen anderen Erdteil zu gelangen.
Bei uns leben Millionen Menschen, die islam-gläubig sind, davon wiederum Millionen mit deutschem Pass. Unser Grundgesetz garantiert Glaubensfreiheit - und dies kann auch von Diskutanten nicht ausgehebelt werden, die ihrerseits gläubig nur mit christlich verbinden - ist auch allzu schlicht, wie ich finde. Olga
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Ja, Herr Wulff
geschrieben von luchs35
als Antwort auf JuergenS vom 24.10.2010, 12:37:51
Und darum ist die Vereinfachung auf den Glauben in der Rede von Wulff das klarste Signal, um zu demonstrieren, dass auch die Türkei glaubens-liberaler werden muß, nicht nur Deutschland.
geschrieben von Heigl:


Für wen war eigentlich Wulffs Signal gedacht? Seine so viel beachtete Rede vor dem türkischen Parlament hatte allerdings den Schönheitsfehler, dass lediglich 7 (sieben!) türkische Parlamentarier anwesend waren. Wie soll man dies einordnen?

Luchs

Anzeige