Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Jeder 5. 15-jährige Jugendliche ist Analphabet!

Innenpolitik Jeder 5. 15-jährige Jugendliche ist Analphabet!

Edita
Edita
Mitglied

Re: Wer ist hier Analphabet - richtiger gesagt "funktioneller Analphabet"?
geschrieben von Edita
als Antwort auf clara vom 01.12.2011, 13:52:57
Ich kann mir nicht erklären, warum Mart dieses Problem so verharmlost sehen möchte, ich würde es ihr ja auch gerne zugestehen, aber wenn unsere Bundesministerin für Bildung und Forschung sich bemüßigt fühlt bis 2014 gleich 20 Millionen EUR für die Alphabetisierung und Bildung nur am Arbeitsplatz, ( d.h. das ist nur für schon erwachsene Berufstätige ), die Kinder und Jugendlichen sind da ausgenommen, dann ist das für mich ein sehr bedenklicher Zustand. Bisher war man der Annahme, daß es sich " nur " um 4 Millionen erwachsener funktionaler Analphabeten handelt, als man Frau Schavan aber die Zahl von 7 Millionen präsentierte, hat sie sich zu dieser Investition hinreißen lassen. Jetzt kann man natürlich auch sagen, man hat die Zahl nach oben geschraubt, um an das Geld zu kommen, aber so richtig Sinn macht das nicht in meinen Augen.
Bei 4-7 Millionen erwachsener funktionaler Analphabeten erscheint mir die Angabe von jedem 5.
15-Jährigem durchaus logisch! Und noch logischer ist es, daß man nicht so gerne darüber spricht und Studien veröffentlicht, weil das eines Landes, daß in der Welt als höchst zivilisiert und entwickelt gilt, dermaßen unwürdig ist, daß es zum Himmel stinkt!
Wir sind zwar Exportweltmeister, aber um welchen Preis!

Edita

Edita
Mitglied_81b4260
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Re: Wer ist hier Analphabet - richtiger gesagt "funktioneller Analphabet"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 01.12.2011, 14:53:05
Edita,

meine Motive sind:
- In den Wissenschaften, gerade in den "weichen", muß absolute Redlichkeit und Überprüfbarkeit herrschen. Hier wurde auf eine Studie hingewiesen, die nicht das hergibt, was daraus gemacht wurde.


- Es gilt nicht die persönliche Einschätzung oder das Gefühl, ob etwas möglich ist oder nicht, sondern die Überprüfbarkeit. Gerade dann, wenn damit Vorteile für eine Rechtschreibgesellschaft herausgeschlagen werden sollen.

- Die von dir angegebenen Geldmittel für die Förderungen beziehen sich auf EU-Zukunftsprognosen. Diese gehen davon aus, dass bis zum Ende des Jahrzehnts gerade der Anteil der Arbeitsplätze, die eine hohe Qualifikation erfordern, von gegenwärtig 29 Prozent auf Ende dieses Jahrzehnts auf 35 Prozent steigen dürfte.

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Ich finde, dass Hinterwäldlers Ansatz die Pisa-studien, die mit sehr viel Geld (und auch um best. Interessen zu bedienen) durchgeführt werden, einen besseren Ansatz bieten, was die Kenntnisse der 15 Jährigen betrifft.

Aber ebenfalls Vorbilder aus anderen Staaten, in welche Richtung Verbesserungen gehen sollen.
olga64
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Re: Jeder 5. 15-jährige Jugendliche ist Analphabet!
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.12.2011, 08:52:12


35 % der Deutschen sind Rentner, 10 % arbeitslos, 17% Hausfrauen/Hausmänner, 7% dauerhaft krank oder in Maßnahmen - dann bleiben ja nicht mehr viele Bürger übrig, die das Land durch ihr berufliches Arbeiten stützen

Wo haben Sie denn diese Zahlen her? Welches Land betreffen sie?
Wir haben ca 25% Rentner, ca 7 % ARbeitslose. Auch wenn man Ihre Zahlen zu Hausfrauen und Kranken hinzurechnen sollte, verbleibt - unter Anwendung der Grundrechenarten - noch Luft bis 100%, oder?
Kleine Frage: welchen BEruf üben Sie aus? Olga



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clara
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Mitglied

Re: Wer ist hier Analphabet - richtiger gesagt "funktioneller Analphabet"?
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.12.2011, 15:16:35


Ich finde, dass Hinterwäldlers Ansatz die Pisa-studien, die mit sehr viel Geld (und auch um best. Interessen zu bedienen) durchgeführt werden, einen besseren Ansatz bieten, was die Kenntnisse der 15 Jährigen betrifft.


Das stimmt und deshalb erscheinen diese 15-jährigen Schüler auch nicht in der Hamburg-Studie.
Mart, Deine Aussage ist richtig: In den Wissenschaften, gerade in den "weichen", muß absolute Redlichkeit und Überprüfbarkeit herrschen... Doch gerade in den "weichen" Wissenschaften ist eine Überprüfbarkeit schwer, und ob ca. 8500 Probanden wie bei der Hamburg-Studie ausreichen, kann ich nicht beurteilen. Solche Studien müssen aber sein!

Ich meine aber, dass man nicht darüber streiten muss, wieviel Prozent der Jugendlichen funktionale Analphabeten sind - es sind zu viele. In der Praxis klagen ja viele Ausbilder gerade in handwerklichen Berufen, aber nicht nur, über schlechte Fähigkeiten der Auszubildenden in den Kulturtechniken. Selbst Studenten sind rechtschreibmäßig oft nicht sattelfest, was man doch erwarten dürfte!

Verbesserungswürdig ist im Bildungsbereich in der BRD Vieles und Gelder für Forschungen, die zu Verbesserungen führen, bestimmt nicht schlecht angelegt.

Clara
olga64
olga64
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Re: Wer ist hier Analphabet - richtiger gesagt "funktioneller Analphabet"?
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 01.12.2011, 15:58:29
Achtung - jetzt kommt fun!!!!
Harald Schmidt, der alte Zyniker, sagte vor einiger Zeit, weshalb in Deutschland so viele Bücher erscheinen, wenn die Analphabetisierungsrate so stark auf dem Vormarsch ist.
War sicher witzig diese Bemerkung - aber wie bei Harald Schmidt halt immer - mit Wahrheitsgehalt. Die Verlage sehen schlimmen Zeiten entgegen. Olga
Mitglied_81b4260
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Re: Wer ist hier Analphabet - richtiger gesagt "funktioneller Analphabet"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 01.12.2011, 16:07:54
Anzunehmen, dass auch Harald Schmid Schlagzeilen liest.

Hier die Realität:

In der PISA-Studie wird LESEKOMPETENZ definiert als

„die Fähigkeit, geschriebene Texte
unterschiedlicher Art
in ihren Aussagen,
ihren Absichten und
in ihrer formalen Struktur zu verstehen und
sie in einen größeren sinnstiftenden Zusammenhang einzuordnen,
sowie in der Lage zu sein, Texte für verschiedene Zwecke sachgerecht zu nutzen.“
(Deutsches PISA-Konsortium (Hrsg.): PISA 2000, Opladen 2001 S. 22)
[/indent]
.... " [i]Deutschland ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Lesefähigkeiten seiner 15 jährigen Schülerinnen und Schüler spürbar zu verbesssern. Allerdings liegt Deutschland damit international noch immer nur im OECD-Durchschnitt. Die Verbesserung wurde erreicht, weil der Anteil der Schüler mit ungenügenden Resultaten deutlich verringert werden konnte. Nach wie vor sind die Ergebnisse stark geprägt vom sozio-ökonomischen Hintergrund der Schulen. Allerdings hat sich dieser Einfluss verringert. Auch die Leistungsdefizite von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund konnten reduziert werden.


Die im Jahr 2009 durchgeführte vierte PISA-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beruht auf Schulleistungstests, an denen eine halbe Million 15-jähriger Schülerinnen und Schüler in allen 34 OECD-Mitgliedstaaten sowie weiteren 31 Partnerländern und -volkswirtschaften teilgenommen haben.

Der Schwerpunkt der PISA-Studie 2009 lag auf der Fähigkeit zu lesen.
"

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