Innenpolitik Jens Spahn

Edita
Edita
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RE: Jens Spahn
geschrieben von Edita
als Antwort auf Elmos vom 30.04.2018, 14:15:18

Das ist ja nichts das du nun aus "Erfahrung" wissen kannst, sondern da es sich um "Pläne der Bundesregierung" handelt müsste das irgendwo geschrieben stehen, dass in Zukunft keine Menschen über 50 mehr in Arbeit vermittelt werden sollen sondern zu Harz4 Empfängern werden sollen.
Ich frage mich grade warum ein Verwandter von mir, 56 Jahre alt, grade eine über 1jährige Umschulung vom Arbeitsamt bezahlt bekommt.
Hatte er da Glück vor der neuen Legislaturperiode diese Umschulung gebilligt zu bekommen?

Liebe Grüße
Andrea
Zumindest steht die Arbeitsvermittlung nicht vordringlich und an allererster Stelle! Das weiß ich teils aus Erzählungen einer meiner früheren Kinderfrauen, die war im Hauptberuf zeitlich befristete
( der Vertrag wurde alle zwei Jahre verlängert, aber zwischendurch mußte eine Pause eingelegt werden ) Angestellte bei der "Neuen Arbeit", einer Tochter der damaligen ( 2010 ) ARGE, und jetzt erst, im März 20128 hat der   Bundesrechnungshof  diese langjährigen teuflischen Gebaren der heutigen Jobcenter harsch kritisiert!

"  Statt sich tatsächlich um eine konkrete Jobvermittlung zu bemühen, was in Hochkonjunktur-Zeiten und dem hohen Bedarf an Fachkräften eigentlichen notwendig wäre, scheint es für die Jobcenter offenbar deutlich lukrativer zu sein, die Arbeitssuchenden in Schulungsmaßnahmen, sogenannte Maßnahmen zur Aktivierung, MAT, zu stecken. Das gilt zumindest für Langzeitarbeitslose, die allgemein schwerer zu vermitteln sind.

Dabei hat dieses Vorgehen gleich mehrere Vorteile. Zum einen gelingt die Vermittlung schnell, weil es auf diesem Markt viele private Anbieter gibt, die ein großes Interesse an der Fortsetzung der von ihnen angebotenen Schulungsmaßnahmen haben. Zum anderen schönen diese Maßnahmen die Statistik des jeweiligen Jobcenters. Denn die so vermittelnden Arbeitssuchenden tauchen für die Dauer der Schulung nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik auf.

Und es gibt darüber hinaus noch einen Motivationsdruck, der nicht zu unterschätzen ist. Viele Mitarbeiter in den Jobcentern haben befristete Verträge. Ihre berufliche Zukunft hängt also in gewisser Hinsicht vom Vermittlungserfolg ab. Verstärkt wird dieser Druck noch durch Boni-Zahlungen an die Vorgesetzten, sobald eine bestimmte Quote bei den Vermittlungen erreicht wird.

In nicht wenigen Jobcentern werden die Mitarbeiter angehalten, Arbeitssuchende schnell in entsprechende Maßnahmen zu vermitteln. Die Arbeitssuchenden können sich auch kaum wehren, denn lehnen sie einen Kurs ab, verstoßen die gegen die Eingliederungsvereinbarung und müssen mit Sanktionen rechnen. 

Eine neue Untersuchung des Bundesrechnungshofs und der Bundesagentur für Arbeit zeigt auf, dass offenbar bereits im Vorfeld deutlich zu viele Maßnahmen eingekauft werden, um den dauerhaften Vermittlungserfolg zu garantieren. Dabei soll es um Mehrausgaben von gut 190 Millionen Euro gehen, wie der Rechnungshof inzwischen bestätigt hat. "

BRH - Scharfe Kritik an Jobcenter-Maßnahmen

Edita





 
olga64
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RE: Jens Spahn
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 30.04.2018, 18:03:09

Ich selbst habe nie in einem Job-Center gearbeitet oder ein solches in Anspruch nehmen müssen. Deshalb kann ich subjektive Schilderungen aus diesem Bereich nur lesen, halte mich aber mit Urteilen zurück.
Ich war während meiner Berufstätigkeit mal 3 Monate arbeitslos (da stand ich zwischen zwei Jobs) und konsultierte das Arbeitsamt, wo ich professionelle Leute traf,die mir auch halfen und meinen Antrag gut und schnell bearbeiteten .Am Ende dieser Zeit bedankte ich mich auf bei diesem Team - vielleicht auch nicht der falscheste Weg, mit anderen Menschen umzugehen.
Mehr und mehr bekomme ich den Eindruck,dass  die Kontrahenten, also der Arbeitssuchende und Empfänger von staatlichen Transferleistungen und der dort Beschäftigte sich mehr und mehr im Kampfmodus befinden. Die Mitarbeiter in den Job-Centern haben Alarmknöpfe an ihren Schreibtischen, weil "die Klientel" teilweise mit aggressiven und rabiaten Plänen zu ihnen kommen.
Es gäbe ja noch die Möglichkeit, sich selbst einen Job zu suchen und wenn zur Ausübung gewisse SChulungen nötig sein, weil jemand zu lange aus der Berufstätigkeit raus ist, ist das doch generell eine gute Sache und könnte sogar die Chancen erhöhen, wieder seinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen.
Aber oft dürfte es auch an der Mithilfe der Kienten fehlen, weil es vermutlich auch einige gibt, die gar keine Lust haben, wieder einer Arbeit nachzugehen und sich in H 4 relativ bequem eingerichtet haben.
Ich persönlich war von Anfang an und bin es bis heute dafür ,dass hier gefördert und gefordert wird, was eigentlich alles mit einschliesst. Gefördert, um jemanden wieder fit zu machen und so lange solidarisch als "Staat" für den Lebensunterhalt dieses Menschen sorgen und dann aber auch fordern, dass jemand alles tut, um aus dieser Situation rauszukommen und wieder autark und solidarisch ein Mitglied unserer Gesellschaft wird.
Gegenseitige Schuldzuweisungen mal mit Schwerpunkt auf die eine oder andere Seite halte ich nicht für zielführend. Olga

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Jens Spahn
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf schorsch vom 30.04.2018, 16:29:05
Je mehr Arbeitslose, desto mehr Arbeit....
....für die Arbeitslosenämter.
Deshalb müssten doch eigentlich jene Beamten, die nur dank den Arbeitslosen ihre Daseinsberechtigung haben, ihren Kunden dankbar sein!?


Mein lieber Schorsch, (Floskel) im Grunde hast du zu 100 % recht.
Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.
Erstens    :  Beamte im (ehemaligen) Arbeitsamt heute Jobcenter, gibt es weniger als du denkst.
Zweitens  :  Kundenorientiertes Handeln im öffentlichen Dienst ob nun Angestellte oder Beamte
ist ein Fremdwort für die meisten dort arbeitenden Mitarbeiter.
Es gibt sie natürlich die unermüdlichen und wohlgesonnenen Kräfte die wirklich dankbar sind
und denen es Freude bereitet anderen zu helfen.
Aber die Mehrheit denkt anders.
Auch wieder aus verschiedenen Gründen.
Angriffe von unzufriedenen -Kunden-
Arbeit bis zum ersticken.
Die ewig gleiche Routine (die auch dafür sorgt das viele abstumpfen)
Die Liste kann der eine oder die andere noch beliebig ergänzen.

 

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olga64
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RE: Jens Spahn
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 30.04.2018, 18:26:42

WEnn es so wäre, dass der Job im Job-Center so begehrt wäre, könnten die sich ja gar nicht retten vor Bewerbern (vielleicht auch aus dem Kreise der H 4-Empfänger ,die einen Job suchen). So scheint es aber nicht zu sein, was ich gut verstehen kann, wenn die Mitarbeiter teilweise um ihr Leben oder ihre Unversehrtheit fürchten müssen, weil sich "Kunden" denken, nur ihr eigenes Problem sei das Wichtigste und der Mitarbeiter habe alles zu tun, um dieses zu lösen (ohne zu grosse Mitarbeit des "Kunden"). Olga

freddy-2015
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RE: Jens Spahn
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 30.04.2018, 18:19:54
Gegenseitige Schuldzuweisungen mal mit Schwerpunkt auf die eine oder andere Seite halte ich nicht für zielführend. Olga


Da gebe ich dir 100 % Recht.
Eine öffentliche Schuldzuweisnung würde nichts bringen.
Unsere -Schuldzuweisungen- sollten wir etwas lockerer sehen.
Jeder Leser unserer Zeilen weiss doch, dass wir in der Mehrzahl Rentner sind und sowieso keine Entscheidungsträger oder gar Bevollmächtigte oder Minister die handlungsbevollmächtigt sind.
Wir sind Jecke die Spass an der Freud han und wenn wir keener beleidigen, verletzen etc.
dann isset su.
Un Morje hann mer (die jüngere unger uns) ne Dach frei.


 
Edita
Edita
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RE: Jens Spahn
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 30.04.2018, 18:19:54
Ich selbst habe nie in einem Job-Center gearbeitet oder ein solches in Anspruch nehmen müssen. Deshalb kann ich subjektive Schilderungen aus diesem Bereich nur lesen, halte mich aber mit Urteilen zurück.
Nun - liebe Olga, die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberwelt besteht halt nicht nur aus ehrlichen und toughen Menschen wie Sie, ich und Millionen anderer Menschen, denn wäre es so, bräuchte ja das Jobcenter eine Vermittlung und eventuell eine Maßnahme, odrrr?
Ich denke aber, daß man dem BRH und seinen Veröffentlichungen schon Glauben schenken darf, denn warum sollte er sich selber durch Verleumdungen schaden?

Edita

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RE: Jens Spahn
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 30.04.2018, 16:51:29

Ich habe nichts gegen die Kussszene, Lupus ich konnte nur meine Fantasie nicht zähmen Tränen lachen
Bruny

lupus
lupus
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RE: Jens Spahn
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.04.2018, 19:35:32
Tränen lachen
lupus

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