Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Junge Bundesbürger können nichts mit dem Begriff Auschwitz anfangen

Innenpolitik Junge Bundesbürger können nichts mit dem Begriff Auschwitz anfangen

ehemaligesMitglied41
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Re: Junge Bundesbürger können nichts mit dem Begriff Auschwitz anfangen
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf trux vom 27.01.2012, 13:15:00
So wie wir es als Kinder manchmal als überdrüssig empfanden, wenn immer und immer wieder vom Krieg gesprochen wurde, wir hatten ja keinen Bezug dazu und waren auch viel zu klein, so geht es den Jungen Menschen auch.

Leider gibt es nur noch wenige Zeitzeugen die darüber berichten können.

Es ist ein großer Unterschied, ob ich davon lese oder Filme sehe oder wenn man sich vor Ort diese ungeheure Gräueltat ansieht.

Ich war in Auschwitz, da war ich ca. 35 Jahre, furchtbar.

Immer und immer wieder kam mir der Gedanke, wenn mir dies passiert wäre. Die folgenden Tage war ich wie im Trauma, so sehr hat mich das Gesehene beschäftig, ja verfolgt.

Ab diesem Zeitpunkt konnte ich es verstehen, warum bei uns zuhause sehr oft über den Krieg gesprochen wurde. Wenn ich jetzt Filme über den Krieg oder die Konzentrationslager sehe, habe ich einen ganz anderen Bezug dazu.

Ich bin immer der Auffassung, dass gerade für die gewaltbereiten Menschen eine solche Besichtigung zur Pflicht gemacht werden müsste.

Ich habe auch keinen Vorschlag, wie man es den Jungen Menschen nahe bringen kann.

Die gegenwärtige Zeit ist leider auch nicht frei von Misshandlungen und Gräueltaten, im Krieg wie auch im ganz normalen Leben. Selbst die immer wieder vorkommenden Schikanen von US Soldaten gegenüber die eigenen Untergebenen oder Gefangenen sind so abscheulich, dass man es sich kaum vorzustellen vermag.

Sehr oft kommen dann bei mir solche Gedanken wie: ..genauso sollten mal die behandelt werden, die gewaltbereit sind, die wegschauen und keine Hilfe leisten (ich erspare mir hier Einzelheiten, da sie ja durch alle Medien gingen).

Doch es ist schon schlimm, wenn unsere Politiker erkennen, dass die junge Genration zu wenig von der Deutschen Geschichte weiß.
Nicht nur die Eltern, auch der Staat trägt Verantwortung.

Ich muss den Beiträgen widersprechen, wo festgestellt wird, dass die Schule dafür nicht verantwortlich ist.

Doch!!

Die Schule hat einen Bildungs-und Erziehungsauftrag, doch bei 16 oder gar 17 verschiedenen Bildungsplänen in unserem Land bleibt vieles, auf der Strecke.

Etwas sarkastisch ausgedrückt: „sprechen nicht alle Deutschen deutsch“?

Warum gibt es keinen einheitlichen Bildungsplan?

Gut der arbeitet von heute auf morgen auch nicht alle Defizite auf, aber es wäre ein Anfang.

ein_laecheln_fuer_dich



Mitglied_81b4260
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Auschwitz-Gedenken und Antisemitismus Wenn die Erinnerung verblasst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 29.01.2012, 14:00:55
Artikel vom 27.01.2012, von Oliver Das Gupta

ist ausgezeichnet und könnte diesen Thread positiv abschließen.
olga64
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Re: Gedenkstunde heute, 27. Januar 2012 - im Deutschen Bundestag
geschrieben von olga64
als Antwort auf miriam vom 27.01.2012, 11:19:46
Die Südd. Zeitung hatte die Rede von Herrn MRR abgedruckt - sie war beeindruckend - ich las sie mehrfach.
Auch wenn 20% der jungen Menschen mit dem Begriff Auschwitz nichts anfangen können - mich erschüttert viel mehr, dass ca 40% der Erwachsenen (meist aus Westdeutschland) nie ein KZ besuchten. Sie sollten es schnellstens nachholen - sie haben nicht mehr so viel Zeit dazu, wie die jungen Menschen, denen sie anscheinend im Rahmen der Erziehung solch wesentliche Dinge nicht beibrachten. Olga

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ingelke
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Re: Gedenkstunde heute, 27. Januar 2012 - im Deutschen Bundestag
geschrieben von ingelke
als Antwort auf olga64 vom 30.01.2012, 16:38:40
Allein der Besuch eines ehem. KZ wird noch nicht zum Nachdenken führen - Aufklärung rund um das Entstehen von rassistischen Ideologien, Antisemitismus Untertanengeist, Manipulation usw. wäre notwendig. Es gibt auch heute genügend Beispiele, wie man Menschen verführt, anderen Schlimmstes anzutun. Ich habe mir einige KZ angesehen und nicht nur beeindruckte Menschen gesehen, sondern hatte bei vielen das Gefühl sie sind eben an einem historischen Ort mit grausiger Geschichte wie es viele andere auch gibt.
ehemaligesMitglied41
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Re: Gedenkstunde heute, 27. Januar 2012 - im Deutschen Bundestag
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf ingelke vom 30.01.2012, 20:01:50
..sicher ist es notwendig, dass man sich vorher informiert oder informiert wird. Ich glaube nicht, dass ein Mensch freiwillig ein KZ besucht, so als wäre es mal ganz nebenbei und zufällig auf dem Weg.
Nicht jeder Mensch kann seine Empfindungen und Emotionen zeigen und daher würde ich recht vorsichtig damit sein, Menschen eine gewisse „Gleichgültigkeit“ zu unterstellen.
Es muss auch nicht jeder so emotional wie ich reagieren.
Ich bin der Auffassung, dass die Mehrheit schon bedrückt und fassungslos ist, jeder verarbeitet es für sich anders.

ein_laecheln_fuer_dich
olga64
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Re: Gedenkstunde heute, 27. Januar 2012 - im Deutschen Bundestag
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 31.01.2012, 09:27:19
Ich glaube nicht, dass ein Mensch freiwillig ein KZ besucht, so als wäre es mal ganz nebenbei und zufällig auf dem Weg.

ein_laecheln_fuer_dich


Das sehen Sie wahrlich falsch. Als ich Auschwitz besuchte, war ich geschäftlich in Polen (Krakau) und bat meine dortigen Kollegen, mit mir dorthin zu fahren, was diese nur widerstrebend machten.
Dachau kannte ich schon - als bayerische Schülerin nach dem Kriege wurde man automatisch dorthin geführt, was auch völlig richtig war.
Übrigens werden die KZ`s auch von sehr vielen Nicht-Deutschen besucht, die dadurch Deutsche besser verstehen wollen und wie es zu diesen unfassbaren Massenmorden unseres Volkes kommen konnte.
Und wie Sie dann Emotionen "zeigen", bleibt Ihnen und Ihrer Mentalität überlassen- unberührt wird Sie dies nicht lassen. Sie sollten sich dort auch auf sich selbst und Ihre Reaktion konzentrieren und nicht unbedingt auf die Reaktion anderer Besucher. Damit wäre dann der Sinn eines solchen anstrengenden und aufrührenden Besuches wahrlich verfehlt. Olga

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ehemaligesMitglied41
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Re: Gedenkstunde heute, 27. Januar 2012 - im Deutschen Bundestag
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf olga64 vom 31.01.2012, 16:34:28
..ich glaube, dass der Beitrag nicht ganz passend zu meinem ist. Ich habe nie angezweifelt, dass es keinen berührt.

@Ingelke
hat die Zweifel, sorry, bitte genau lesen.

Danke!
ein_laecheln_fuer_dich
ingelke
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Re: Gedenkstunde heute, 27. Januar 2012 - im Deutschen Bundestag
geschrieben von ingelke
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 31.01.2012, 19:00:58
Gleichgültigkeit will und kann ich natürlich niemandem unterstellen, wem das gleichgültig ist, der wird dort nicht hingehen! Aber für junge Leute, die ihr Wissen nur aus Geschichtsbüchern haben, ist es schwer die Konfrontation mit diesem Horror auszuhalten ohne gewisse Abwehrmechanismen einzusetzen. Anders ist es, wenn sie sich vorher schon mit dem Thema auseinandersetzten .....

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