Innenpolitik Just-in-time-Produktion

Just-in-time-Produktion
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Durch die Corona bedingten Grenzkontrollen in Bayern wird einem mal wieder vor Augen geführt, was dieses Logistiksystem so alles bedingt. Vor allem aber was an Schwerlastverkehr, so über unsere Verkehrswege - alleine aus den Ostblock-Staaten unterwegs ist, der absolute Wahnsinn, dieses Verkehrsaufkommen über die letzten Jahre! 
Dieses Konzept, was seinen Ursprung wohl in Japan hatte, kann doch in der Form nicht so weitergehen, was meint ihr?!

Dazu gesellt sich jetzt Scheuers neues Projekt, bei dessen Zahlenkonstrukt einem auch wieder nur schwindlig werden kann....
Der Bund der Steuerzahler geht von Milliarden Euro an Zusatzkosten aus.

Überblick zur Umstrukturierung -Neue Autobahn-Gesellschaft geht an den Start

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2021, 11:09:21

Also wenn ich mir jetzt mal die Überschrift vornehme,
dann geht es in diesem Thread um die industrielle Produktion in der Neuzeit.
Dazu gehört heute bzw. seit einigen Jahrzehnten die Verlagerung
des Lagers jeder produzierenden Firma auf die Strasse.
Das VW und Co damit gut zurecht kommen, bedarf es funktionierende Verbindungen.
Ob Scheuer der Mann der Stunde ist, werde nicht nur ich bezweifeln.
Selbst Männer und Frauen aus dem Süden werden ihm nicht alles mehr abkaufen.
Und dieses Projekt stinkt schon jetzt zum Himmel.

Die Verachtfachung der Kosten für die Umstrukturierung begründet er mit einer falsch eingeschätzten Komplexität. "Aber einen Stopp der Refom konnte es nicht geben, weil der Auftrag vom Gesetzgeber gefasst wurde", sagt der Bundesverkehrsminister.

Soviel Schwachsinn hab ich schon lange nicht mehr gehört.
Das tut ja richtig weh, wann schützt man uns vor so einem Menschen.
Gut das die meisten Strassen schon gebaut sind..................................
olga64
olga64
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2021, 11:09:21

Das Prinzip "Just in time" hatte seinen Ursprung in den 50er Jahren bei Toyota in Japan, wird aber heute in Industrieunternehmen weltweit praktiziert; d.h., die Lagerhaltung wird auf die Strasse verlegt.
Deutschland war aufgrund seiner geografischen Lage immer ein Transitland, was sich natürlich nach der sog. Wiedervereinigung noch verstärkte; dazu kam der Wegfall der europäischen Grenzen.
DAs ist aber seit sehr vielen Jahren der FAll. Was ich immer daran bemängelte, ist der schleppende Umbau, d.h. die Verlagerung der Transporte auf die Bahn. Z.B. funktioniert das gut bei TRansporten aus Italien, die über die SChweiz nach Deutschland oder andere nördliche Länder gehen. Die kommen automatisch auf die Bahn und fahren dann so durch die Schweiz.
Was Herrn SCheuer anbelangt, so kann man sicher jeden beruhigen, der diesen Mann eine absolute Null-Nummer nennt.
Den hat nur Corona gerettet, weil alle Politiker seit einem Jahr Lebenswichtigeres zu tun haben, als sich um Herrn SCheuer und das Verkehrsministerium zu kümmern. Er wird aber mit Sicherheit, wie so viele andere Politiker, die heute noch im Kabinett sitzen, ab Herbst nicht mehr dieses Ministerium führen.
Wollen wir dann mal schauen, wie z.B. Herr Hofreiter die Weichen neu stellen wird und welch gute und hoffentlich praktikable Ideen er haben wird, um sowohl der Klimakatastrophe entgegenzuwirken als aber auch die deutsche Industrie nicht so zu verschrecken ,dass sie in SCharen das Land verlässt und dorthin geht, wo die Bedingungen für sie besser sind. Olga


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ingo
ingo
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2021, 11:09:21

Bei " Just-in-time " muss man sich die Frage stellen, wer zuerst war, die Henne oder das Ei. Am Anfang  standen Firmen, wie VW, die Lagerkosten sparen wollten. Deshalb haben sie das Just-in-time-System eingeführt, und speziell Deutschland musste sich darauf einstellen; unabhängig, wie der Verkehrsminister heißt oder welche (miesen) Qualitäten er hat. Eigentlich müssten VW&Co die Instandhaltungskosten für die Autobahn mitfinanzieren. Die werden sich aber darauf zurückziehen, dass sie Steuern bezahlen......Allerdings nicht mehr, als vor  Just-in-time ....

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 20.02.2021, 15:22:05

Die dadurch bedingte Umweltbelastung scheint auch irgendwie kaum ein Thema zu sein...

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ingo vom 20.02.2021, 15:22:05
Eigentlich müssten VW&Co die Instandhaltungskosten für die Autobahn mitfinanzieren. Die werden sich aber darauf zurückziehen, dass sie Steuern bezahlen......Allerdings nicht mehr, als vor  Just-in-time ....
geschrieben von ingo
Aus welchen Grund sollte VW, Ford, BMW etc.
die Instandhaltungskosten bezahlen Ingo.???
Die Autoindustrie benutzt nicht die Autobahn.
Wie die Ware an die Firmen geliefert wird,
entscheidet doch der Spediteur
und bezahlt auch kräftig dafür mit der Maut.
Umsonst für die LKW`s ist das noch nie gewesen,
denn die Steuern die noch zusätzlich bei den Speditionen anfallen,
sind kein Pappenstiel.
Wenn die Einnahmen 1 zu 1 weitergeleitet werden an die
Auftraggeber für Neubau und Sanierung dann ist doch alles OK.
Frage wird das so gehandhabt.???

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ingo
ingo
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von ingo
als Antwort auf freddy-2015 vom 20.02.2021, 19:53:08

@ freddy-2015 : Tut mir leid; aber Du verstehst das "Just-in-Time-Geschäft" leider nicht. Das geht so, wie ich es beschrieben habe. VW&Co bestimmen, wann, wie, wo geliefert wird, weil Lagerkosten gespart werden sollen. Und wenn jemand nciht pünktlich liefert, kostet das den Lieferanten sehr viel Geld. Glaub' mir das oder glaub' es nicht.

ingo
ingo
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RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.02.2021, 19:47:01

@Moira: Die Umweltbelastung interessiert doch VW&Co nicht😏

ingo
ingo
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von ingo

@ freddy-2015 und @ Moira: Nachtrag: VW verlangt übrigens, dass (Klein)Lieferanten mit VW's auf das Werksgelände fahren!

MarkusXP
MarkusXP
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RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf ingo vom 20.02.2021, 20:25:46
@ freddy-2015 und @ Moira: Nachtrag: VW verlangt übrigens, dass (Klein)Lieferanten mit VW's auf das Werksgelände fahren!
geschrieben von ingo
Das ist richtig! Das kann sogar so weit gehen das Lieferanten Personal im Wareneingang stellen müssen ... bis zur Montage am Band geht es meines Wissens nicht ... aber da bin ich nicht evtl. auf dem letzten Stand. Lieferanten werden geknebelt, habe natürlich die Möglichkeit auch "NEIN" zu sagen, aber das Standing einer Fa. Bosch oder Continental hat nicht jeder ...

Jetzt kommen wir zu den Lagerkosten! Der verrechnete Zinssatz ist willkürlich, wird von der  Konzernleitung festgelegt, hat mit dem derzeitig marktüblichen Zinssatz nichts zu tun ... ist übrigens auch rein kalkulatorisch und nicht fiskalisch / steuerlich! Das durch Lagerhaltung gebundene Kapital kann man ebenso mit einem kreativen Zahlungsziel regeln ... es gibt ja nicht nur 14 Tage ... 2% und 30 Tage Netto!

Es muss da einen vernünftigen Mittelweg gefunden werden, ein Lagerbestand muss meiner Ansicht nach dringend sein, auch wesentlich höher als er in vielen Branchen derzeit ist. Olga hat es ja schon gesagt: das Kanban System kommt ursprünglich aus Japan, ist aber nicht mehr zeitgemäß und steht eigentlich auf der ganzen Welt auf dem Prüfstand ... Lieferketten sind global und da geht es ohne eine Lagersicherheit nicht... aber diese Überlegungen sind nur ein Auszug! Man könnte noch viel, viel mehr dazu sagen!
MarkusXP

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