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Innenpolitik Kinderarmut in Deutschland

Edita
Edita
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Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von Edita
als Antwort auf mane vom 06.06.2015, 21:45:28

Meine Frage bezog sich jedoch auf Deinen ersten Beitrag, in dem Du den Grund für den Kindermangel in Deutschland (auch) in dem rigiden Erziehungsstil der Nazizeit und früher siehst.
Gruß Mane
geschrieben von mane


Richtig Mane - in diesen Zeiten waren Kinder die Sklaven oder Leibeigenen der Erwachsenen, Unterordnung und Disziplin waren von frühester Kindheit an die Mittel, um eine herzliche und liebevolle Familienanbindung zu verhindern, Kinder produzieren - Ja Bitte - aber ohne Familienanschluß, anstatt Wärme und Liebe gibt es Kälte und Hiebe, man "produzierte" nur ein Füllmittel für gesellschaftliche Anforderungen, seien es Arbeiter oder Soldaten, das war durchweg gesellschaftliches Gebot bis Anfang des 20. Jahrhunderts, natürlich gab es dann auch Ausnahmen, die waren aber nicht die Regel, und schafften es nicht, sich durchzusetzen!
Erst mit der gesellschaftlichen und auch politischen Veränderung des Status " Kind ", die erst in den 70gern generell um sich griff und auch gesetzlich festgeschrieben und verankert wurde, hörte man mit der " Kinderproduktion " aus gesellschaftlichen Gründen auf, und Kinder wurden das alleinige private Glück von Eltern, wenn sie das denn auch wollten, und jetzt .......Ironie an ......hat die Gesellschaft das Nachsehen.......die einstigen Sklaven fehlen an allen Ecken und Enden.......Ironie aus!

Edita
olga64
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Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf rosemie vom 07.06.2015, 07:42:30
[quote=rosemie]Wenn Du Dich bei potentiellen Eltern, gerade in Deutschland ein wenig rumhorchst, dann sind Dinge wie: ein neues Auto, mindestens eine Fernreise im Jahr, auswärtig essen gehen, und dergleichen sehr wichtig, um nicht zu sagen wichtiger als Kinder.

Es ist auch in heutiger Zeit keiner mehr bereit zu Gunsten von Kindern auf irgendetwas zu verzichten. Als unsere Kinder klein waren konnten wir eben nicht jedes Jahr Fernreisen machen, Sonntags oft zum Essen ausgehen und den gleichen Lebensstil halten, den wir vor der Geburt der Kinder uns geleistet haben.[/q
uote]

Diese Beurteilung erscheint mir schon zu hart und vor allem zu pauschal. Als Ihre Kinder klein waren - das dürfte so in den 60er Jahren der Fall gewesen sein, machten sehr wenige Menschen - ob mit oder ohne Kind - Fernreisen, weil sie damals viel zu teuer waren (heute ist das ja nicht mehr der Fall).
Damals erlaubten sich aber viele Ehefrauen den Luxus, keiner BErufstätigkeit nachzugehen, was heute immerhin 75% aller Frauen tun. Warum diesen nicht vergönnen,dass sie sich - auch vom eigenen verdienten Geld - mal was leisten? Oder sind Mütter grundsätzlich mit einem VErzichts-Gen geboren?
Der Fehler liegt in unserem System: für Familienpolitik wird viel aus dem Steueraufkommen ausgeschüttet - allerdings oft nicht zielführend. Wäre es so, würde es auch mehr Kinder geben.
Übrigens - in München haben wir seit Jahren sehr viele Geburten und viele neue Erdenbürger. Hier leben die Menschen gerne, auch weil sich die berufstätigen Mütter und ihre Kinder und Väter, sofern vorhanden, auch gerne mal was leisten. GEhört doch zum Leben dazu, oder? Olga
Klaro
Klaro
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Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von Klaro
als Antwort auf rosemie vom 07.06.2015, 07:42:30
Wenn Du Dich bei potentiellen Eltern, gerade in Deutschland ein wenig rumhorchst, dann sind Dinge wie: ein neues Auto, mindestens eine Fernreise im Jahr, auswärtig essen gehen, und dergleichen sehr wichtig, um nicht zu sagen wichtiger als Kinder.

Es ist auch in heutiger Zeit keiner mehr bereit zu Gunsten von Kindern auf irgendetwas zu verzichten. Als unsere Kinder klein waren konnten wir eben nicht jedes Jahr Fernreisen machen, Sonntags oft zum Essen ausgehen und den gleichen Lebensstil halten, den wir vor der Geburt der Kinder uns geleistet haben.


Hallo Rosemie,

der Unterschied zwischen früher - also 60/70er Jahre - und heute ist der, das damals fast alle sich nichts Besonderes leisten konnten, aber in den folgenden Jahren bzw. Jahrzehnten haben sich alle dem Wohlstandslebenssystem angepasst, 2 x Urlaub im Jahr, sowie 2 Autos (sofern man es wg. nicht öffentl. Nahverkehr brauchte) sind an der Tagesordnung. Mehrmals im Monat ins Restaurant ist obligatorisch. Da will natürlich jede junge Familie irgendwie mithalten, dafür wird dann eben das 2. Gehalt genutzt.

Aber im Prinzip denke ich so wie du, allerdings lässt sich die Zeit nicht mehr zurückdrehen...

Klaro

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Pegasus1
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Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von Pegasus1
als Antwort auf lupus vom 31.05.2015, 20:44:07
Habe mir mal hier so im Schnelldurchlauf die Kommentare angesehen.
Ich glaube nicht dass die Sache etwas mit "Pille", "Rahmenbedingungen" usw zu tun hat. Natürlich spielen die Rahmenbedingungen eine Rolle, aber eben nur im gewissen Maße. Die Sache trägt eher dazu bei, dass jemand keine Kinder haben will.
Aber hier ist ja von Kinderarmut die Rede und nicht davon, wer Kinder will oder nicht.

Eine Kinderarmut kommt dann eben zum Vorschein, wenn nicht genug Geld in der Kasse ist. Dass dieses der Fall ist, kann auch wieder unterschiedliche Gründe haben. Ich würde mir nicht die Frechheit heraus nehmen und sagen,

"die H-4,ler brauchen keine Kinder, sondern sie sollen arbeiten gehen"

Diese Aussage ist nicht nur unverschämt, sondern zeigt auch, was dieser Mensch der so redet im Kopf hat. (nämlich nichts !)
Da wird zB. Personal abgebaut und schon ist man mit dabei. (siehe Siemens 2015 / 5000 Stellen und 2014 / 11600 Stellen) Ja Leute, so schnell geht das.
Und da wir ja angeblich einen Fachkräftemangel haben, werden aber diese Personen nicht fündig, was einen Arbeitsplatz betrifft.
Und ratz fatz sind wir bei H-4. Und dann geht das Palaver los,.
Den Staat interessiert es einen Dreck, wie es dem Volk geht. Die achten schon darauf, dass es ihnen gut geht !
Edita
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Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von Edita
als Antwort auf Pegasus1 vom 12.06.2015, 08:02:37
Karl-Hagen wollte ja auch nicht die Kinderarmut diskutieren, sondern den Kindermangel!

Edita
Pegasus1
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Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von Pegasus1
als Antwort auf Edita vom 12.06.2015, 08:14:20
Karl-Hagen wollte ja auch nicht die Kinderarmut diskutieren, sondern den Kindermangel!

Edita


OK, habe mir nochmal den Eröffnungskommentar durchgelesen. Dann hätte ich direkt Kindermangel geschrieben. Denn bei dem Begriff "Kinderarmut" gehen die meisten immer von der finanziellen Seite aus.

Ja gut, bei dem Kindermangel kommen natürlich die Rahmenbedingungen ins Spiel. Es ist ja nicht nur die Sache mit der Kita oder dem potentiellen Verlust eines Arbeitsplatz sondern was sehr durchschlägt ist die Wohnungssuche. Wir haben ja Vermieter denen ist es egal, wenn jemand auf 60 qm drei Schäferhunde mit bringt. Aber wehe er bringt zwei Kinder mit. Das geht ja mal gar nicht !
Ich habe vor einiger Zeit in der Zeitung ein Inserat gelesen. Dort wurde eine Wohnung angeboten mit ca. 98 qm. Und jetzt kommt der Witz.

Nur an älteres alleinstehendes Ehepaar zu vermieten

Da habe ich noch gesagt "und die Oma (die sich kaum bewegen kann) putzt dann jede Woche auch noch das Panoramafenster, was bis unter die Decke geht".
Dazu fällt einem nicht mehr viel ein. Ich weiß auch nicht was in den Köpfen solcher Vermieter vorgeht.
Und wenn solche Sachen des öfteren inseriert werden und die Leute lesen so etwas, dann kann ich mir gut vorstellen dass einige sagen "Kinder ? könnt ihr machen, aber ich nicht".
Leider traurig, aber wahr ! Dazu kommt noch das Argument,

"ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich nächstes Jahr noch meinen Job habe".

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