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Innenpolitik Kinderrechte in Deutschland

margit
margit
Administrator

Re: Kinderrechte in Deutschland
geschrieben von margit
als Antwort auf Wingman vom 20.06.2017, 11:51:55
Hallo Wingman,

ich habe nichts über die Durchführung dieser Umfrage geschrieben, geschweige denn, dass ich Kritik daran hätte. Unterstelle mir also keine Aussagen.

Wenn Dir das Ergebnis einer Umfrage nicht gefällt, so liegt das also an Fehlern der Umfrage? Damit machst Du es Dir doch sehr einfach.

Mich erinnert das so fatal daran, dass eine Pressemitteilung - so sie nicht den Wünschen entspricht - als Fake-News bezeichnet wird. Seit den amerikanischen Wahlen ist das ja gang und gäbe.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur unterstreichen, dass Flüchtlingskinder leider nicht immer die gleichen Chancen in der Schule erhalten wie deutsche Kinder.

Meinst Du ebenso wie ich, dass Flüchtlingskinder die gleichen schulischen Chancen wie deutsche Kinder erhalten sollen?

Margit
pippa
pippa
Mitglied

Re: Kinderrechte in Deutschland
geschrieben von pippa
als Antwort auf margit vom 20.06.2017, 16:00:10
Ein Kind ist nicht einfach ein kleiner Mensch - da bin ich ganz anderer Meinung als Edita.

Ein Kind ist hilflos und den erwachsenen Menschen ausgeliefert.

Da geht es einem Menschenkind nicht viel anders als einem Tierkind.

Daher muss j e d e m Kind das gleiche Recht zugestanden werden, egal ob es ein Flüchtlingskind oder ein deutsches ist.

Leider sind aber auch schon bei den deutschen Kindern einige gleicher.

Deshalb sollte jedem Kind ein Hort- und später ein Kindergartenplatz zustehen und zwar kostenlos. Auch Schule und spätere Ausbildung sollte kostenfrei sein.

Dafür kann das Kindergeld wegfallen, denn dies kommt in den seltensten Fällen den Kindern zugute.
Pippa
olga64
olga64
Mitglied

Re: Kinderrechte in Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf pippa vom 20.06.2017, 16:33:21
Völlig richtig, Pippa (aber Edita drückt sich doch ähnlich aus wie Sie oder wir?).
Wenn man miterlebt ,was diese kleinen Kindermenschen aus dem Flüchtlingskreis schon alles ertragen mussten, kann man nur denken, dass wir alte, verwöhnte und oft wehleidige Menschen dies nie ausgehalten hätten.
Vergessen wird auch immer, dass verletzte Menschen andere Menschen verletzen. Wenn diese Traumata bei Kindern nicht behandelt werden und sie nicht das bekommen ,was allen Kindern zusteht: Geborgenheit, Zuwendung, Zuverlässigkeit und darauf aufbauend Bildung werden sie sich in eine andere Richtung entwicklen, die uns nicht erfreuen dürfte.
Pippa: bei uns ist doch Schul- und Universtitätsbesuch kostenlos. Macht ein junger Mensch eine Lehre o.ä., erhält er auch ein Ausbildungsgehalt.
Wie das mit kostenlosem Kitabesuch usw. gehalten werden soll, bin ich unsicher. Wenn überhaupt (es ist ja Ländersache) müsste dies an Gehälter gekoppelt werden, damit nicht die Gutverdienenden ebenfalls daran partizipieren,wie es z.B. beim Kindergeld der Fall ist. Diese könnte man über die Steuer entsprechend entlasten; bei einer Familie mit Kindern und Durchschnittsgehalt, evtl. erbracht von einem Alleinverdiener, ist die Steuer ja meist Null, bzw. sehr minimal. Hier wäre ein Zuschuss zu den Sozialkosten sinnvoller.
Ausser Kindergeld gibt es noch viele andere Zuschüsse für Familien mit Kindern. Dies sollte zusammengefasst werden und daraus ein Modell eines gesamten Zuschusses für solche Familien (egal ob verheiratet, alleinerziehend oder homosexuell) ausgearbeitet werden, auch als Anreiz für junge Paare, dass sie Kinder bekommen.

Ich plädiere schon lange dafür, dass jeder Haushalt, in dem ein Kind lebt (oder mehrere, egal woher die kommen) optimale staatliche Unterstützung erhalten soll und muss. Dafür könnte man ja z.B. an den H 4-Leistungen für die Brüllaffen bei Pegida und AFD-Sympathisanten sparen. Es ist ja nicht zu verstehen, solchen Leuten Transferleistungen eines Staates (also vom Steuerzahler) zu gewähren, die diesen Staat zerstören wollen. Olga

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Kinderrechte in Deutschland
geschrieben von Edita
als Antwort auf pippa vom 20.06.2017, 16:33:21
Ein Kind ist nicht einfach ein kleiner Mensch - da bin ich ganz anderer Meinung als Edita.
Ein Kind ist hilflos und den erwachsenen Menschen ausgeliefert.
Da geht es einem Menschenkind nicht viel anders als einem Tierkind.
Daher muss j e d e m Kind das gleiche Recht zugestanden werden, egal ob es ein Flüchtlingskind oder ein deutsches ist.
Leider sind aber auch schon bei den deutschen Kindern einige gleicher.
Pippa


Liebe Pippa,
anders als bei Tierkindern, die gelten ja als Sache, sind bei Menschenkindern die Rechte seit 1989 festgeschrieben, aber festschreiben und auch durchführen, dazwischen liegen in Deutschland Welten! Warum ist das so? An den Kindern liegt es doch nicht, es liegt doch an den Erwachsenen! Die UN stellte Deutschland in der Frage des Kinderschutzes letztes Jahr schlechte Noten aus, der Nachwuchs würde weder ausreichend am Leben beteiligt noch nach seiner Meinung gefragt, und das wäre Demokratie schädlich!
Und was sind das für Erwachsene? Erwachsene, die das Recht eines Kindes ignorieren, die ignorieren auch die Rechte anderer Erwachsenen und sehen Tiere auch nicht als Lebewesen sondern als Kreaturen, die weniger als den Wert einer Sache haben! Ich glaube nicht, daß ein Mensch der "Flüchtlinge und deren Kinder" nicht mag, sich andern Menschen und Kindern gegenüber "vorbildlich" verhält, Gleichheit, Gerechtigkeit und
Rücksicht lassen sich nicht aufteilen!
Aber nicht nur "menschliches Versagen" spielt da eine Rolle, sondern auch politisches Versagen, denn jedes fünfte Kind in Deutschland ist von Armut betroffen und angemessene Lebensbedingungen mit Zugang zu kindgerechtem Wohnraum und gesundem Essen bleiben vielen Kindern verwehrt!
Mangel, Verzicht und Geldsorgen bestimmen bereits früh das Leben der Kinder und hemmen viele in ihrer körperlichen und seelischen Entwicklung, und besonders im Bildungsverlauf hinterlässt Kinderarmut Spuren, denn viel zu oft entscheidet das Einkommen der Eltern über die Bildungschancen der Kinder.
Warum ist das so??? Weil es viele Leute nicht interessiert, weil sie Kinder nicht ernstnehmen, weil sie Kinder nicht wahrnehmen! Und alles das, obwohl sie kleine Menschen sind, und keine Sache!

Edita
olga64
olga64
Mitglied

Re: Kinderrechte in Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 20.06.2017, 17:14:23
Liebe Edita,

sollte man nicht an erster Stelle elterliches Versagen stellen, die zwar in bildungsfernen Schichten nach wie vor viele Kinder bekommen (Kindergeld und andere Segnungen des Sozialstaates in diesem BEreich scheinen ja auch begehrte Einkommensmodelle zu sein)? Es gibt sie ja die Eltern, die selbst arbeitslos und versehen mit viel, viel Zeit sich ausserstande sehen, ihren Kindern Zuwendung und Nahrung zu geben? Seien wir froh, dass es Einrichtungen wie die Arche gibt, wo mittlerweile eine Generation dieser vernachlässigten Kinder in allen grossen Städten Zuflucht findet (und die ebenfalls seit vielen Jahren von sog. Reichen finanziert und unterstüzt werden).

Es gibt sie auch die Eltern, die ihre Kinder nicht fördern, damit diese später mal ein anderes, besseres Leben führen können als die Kinder. Diese Eltern scheinen nur mit sich selbst beschäftigt zu sein und es ist eine schlechte Idee, an solche Eltern auch noch Kindergeld usw. auszuzahlen, weil sie es vermutlich für sich selbst nehmen und nicht für die Kinder.

Wenn wir das dann mal durchdacht haben, können wir die Politiker mal wieder als Versager anprangern und evtl. auch die Lehrer in den Schulen. Hauptsache es findet sich jemand, der Schuld hat und es ist nicht unsere Gesellschaft allgemein, die bei all diesen Grausamkeiten am liebsten wegsieht. Olga
Edita
Edita
Mitglied

Re: Kinderrechte in Deutschland
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 20.06.2017, 17:22:55

Wenn wir das dann mal durchdacht haben, können wir die Politiker mal wieder als Versager anprangern und evtl. auch die Lehrer in den Schulen. Hauptsache es findet sich jemand, der Schuld hat und es ist nicht unsere Gesellschaft allgemein, die bei all diesen Grausamkeiten am liebsten wegsieht. Olga


Liebe Olga,
das menschliche und gesellschaftliche Versagen habe ich bereits als Erstes auch angeführt!
Aber nur dieses allein anzuprangern halte ich nicht für ausreichend, es muß auch gestattet sein politische Unwägbarkeiten oder Fehler kritisieren zu dürfen, das hat mit "Versager anprangern" nichts zu tun!
Politiker machen Fehler wie jeder andere Mensch auch, aber sie müssen sie dann auch zugeben und bereit sein sie zu korrigieren!

Edita

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Kinderrechte in Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 20.06.2017, 18:32:10
Sehe ich ähnlich Edita. ABer zum einen müssen "die Politiker" von den Vorfällen erfahren und sich dann z.B. über die Schiene Jugendämter, Kinderärzte usw. auf die Gerichtswege machen. So lange in unserem Land immer noch die Meinung vorherrscht, Kinder seien auch in den schlimmsten Familien besser aufgehoben als in Heimen oder bei Pflege- und Adoptiveltern, geht das nicht so weiter, dass die Kinder wirklich geschützt und auch gefördert werden.
Auch ein weiterer Ruf nach "mehr Geld" wäre unsinnig, da ja genügend Geld durch diverse Programme in Familienangelegenheiten reingepumpt wird; aber die Auszahlung an unfähige Eltern vorzunehmen, führt zu nichts.
Wo sollen also nach Ihrer Meinung - und wie - "die Politiker" jetzt effizienter arbeiten? Und vor allem wer? Ich denke, Frau Schwesig, hat einen guten Job gemacht und viel gekämpft - von Frau Barley kann hier in den wenigen Monaten, die ihr noch bleiben, sicher nicht viel erwartet werden.
Olga
Edita
Edita
Mitglied

Re: Kinderrechte in Deutschland
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 20.06.2017, 18:49:28
Sehe ich ähnlich Edita. ABer zum einen müssen "die Politiker" von den Vorfällen erfahren und sich dann z.B. über die Schiene Jugendämter, Kinderärzte usw. auf die Gerichtswege machen.
Wo sollen also nach Ihrer Meinung - und wie - "die Politiker" jetzt effizienter arbeiten? Und vor allem wer?
Olga


Liebe Olga, wenn Politiker "etwas erfahren" ist das Kind schon in den Brunnen gefallen!
Aber ..... alle Politiker wissen, daß Kinderrechte bis jetzt noch nicht im Grundgesetz verankert sind, ich habe auch noch nie gehört, daß sich überhaupt nur ein(e) Politiker(in) darum bemüht!
Würde man das nämlich angehen, müßten sich alle Ebenen staatlichen und gesellschaftlichen Handelns am Kindeswohl orientieren, und nicht am gesellschaftlich zumut- oder unzumutbaren!
Es heißt immer " Kinder sind unsere Zukunft ", und sie sind es nicht wert durch das Grundgesetz besonders geschützt zu werden?

Edita
sammy
sammy
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Re: Kinderrechte in Deutschland
geschrieben von sammy
als Antwort auf Edita vom 20.06.2017, 19:02:01
Aber ..... alle Politiker wissen, daß Kinderrechte bis jetzt noch nicht im Grundgesetz verankert sind, ich habe auch noch nie gehört, daß sich überhaupt nur ein(e) Politiker(in) darum bemüht!

....dann werde doch mal konkreter, WIE und WAS an Kinderrechten sollten im Grundgesetz verankert werden?

sammy
Edita
Edita
Mitglied

Re: Kinderrechte in Deutschland
geschrieben von Edita
als Antwort auf sammy vom 20.06.2017, 19:28:50

....dann werde doch mal konkreter, WIE und WAS an Kinderrechten sollten im Grundgesetz verankert werden?
sammy


UNICEF benennt sie so :

1. Gleichheit: Alle Kinder haben die gleichen Rechte – Mädchen wie Jungen. Kein Kind darf benachteiligt werden.

2. Gesundheit: Kinder haben das Recht auf nahrhaftes Essen und medizinische Versorgung.

3. Bildung: Kinder haben das Recht zu lernen, da nur durch Bildung Wege aus der Armut gefunden werden können.

4. Spiel und Freizeit: Kinder haben das Recht zu spielen, zu entdecken, sich weiterzuentwickeln.

5. Freie Meinungsäußerung und Beteiligung: Kinder haben das Recht, sich bei allen Fragen, die sie betreffen, zu informieren und mitzubestimmen.

6. Gewaltfreie Erziehung: Kinder haben das Recht, dass ihre Würde geachtet wird. Sie dürfen nicht geschlagen, bedroht oder beschimpft werden.

7. Schutz im Krieg und auf der Flucht: Kinder haben das Recht, im Krieg besonders geschützt zu werden. Muss ein Kind in ein anderes Land fliehen, hat es die gleichen Rechte wie ein dort geborenes Kind.

8. Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung: Kinder haben das Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung.

9. Elterliche Fürsorge: Kinder haben das Recht, bei den Eltern zu leben sowie auf liebevolle Betreuung.

10. Besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung: Behinderte Kinder haben das Recht auf zusätzliche Unterstützung und Hilfe, damit sie aktiv am Leben teilnehmen können.

Edita

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