Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.

Innenpolitik Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.

adam
adam
Mitglied

RE: Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.08.2019, 10:41:34
Worin besteht der Unterschied zwischen Unternehmer (den Begriff verwenden die Berufsgenossenschaften in ihren Regelwerken, z.B. in UVV) und dem Arbeitgeber (den Begriff verwendet der Gesetzgeber)?
 

Der Staat ist mit seinen Beamten und Angestellten ein großer Arbeitgeber, stellt aber mit seinen Leuten kein Produkt her uns erwirtschaftet keine Wertschöpfung. Steuer wird nicht produziert, sondern erhoben.

--

adam
RE: Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 12.08.2019, 11:47:27
Zwischending ... Schachtel in der Schachtel....

Der Sinn eines Unternehmens: Staatsunternehmen
Das Wirtschaften der öffentlichen Hand
 
https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2018/wetter/staatsunternehmen-das-wirtschaften-der-oeffentlichen-hand

Die Staatsbrauerei
Im Südschwarzwald befindet sich ein Betrieb, der zu 100 Prozent dem Land Baden-Württemberg gehört und 2017 einen Umsatz von 74,8 Millionen Euro sowie einen Gewinn vor Steuern von 25,8 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Mehr als 246 Mitarbeiter sind dort damit beschäftigt, Bier der Marke Tannenzäpfle zu brauen. Könnte ein privates Unternehmen das nicht mindestens ebenso gut?
 
lupus
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RE: Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.08.2019, 18:27:11

Die Brauerei wird doch, wie ich aus deinem Link entnahm, hauptsächlich aus territorialen Interessen in staatlicher Hand betrieben und muss sich am Markt behaupten. Von der Bemerkung dass das Land durch Bierkonsum den Umsatz beflügelt mal abgesehen.Zwinkern
Problematisch sind die zu 100% in Gemeindehänden befindlichen Betriebe die eine oder fast eine Monopolsituation genießen. Deren Preisgebaren ist oft skrupellos und (sofern ich das früher etwas einschätzen konnte) auf der Kostenseite sehr freizügig.

Nach meiner Ansicht hielten unsere Altvordern sehr richtig Aufgaben wie Post, Bahn, Finanzamt, Schule in staatlicher Hand.

lupus

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RE: Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 12.08.2019, 17:21:56
Worin besteht der Unterschied zwischen Unternehmer (den Begriff verwenden die Berufsgenossenschaften in ihren Regelwerken, z.B. in UVV) und dem Arbeitgeber (den Begriff verwendet der Gesetzgeber)?
 
DAs kann man sehr einfach auf Basis der Logik erklären:

Es gibt Unternehmen ,die nur aus einem einzigen Menschen bestehen: dem Inhaber. Der beschäftigt keine Menschen, ist also auch kein ARbeitgeber.

Das wird immer häufiger, wenn man die Start-up`s betrachtet,d ie wie Pilze aus dem Boden wachsen und sich selbst ausbeuten. Ob da die Berufsgenossenschaften irgendeinen Einfluss haben, wage ich zu bezweifeln - wäre ja schon gut ,wenn die Finanzämter ein Auge darauf hätten. Olga
und wieder mal typisch, man/frau schießt sich auf einen Namen ein und übersieht, dass Stunden vorher schon die Antwort gegeben wurde.
Nebenbei werden wieder Behauptungen aufgestellt

Ob da die Berufsgenossenschaften irgendeinen Einfluss haben, wage ich zu bezweifeln - wäre ja schon gut ,wenn die Finanzämter ein Auge darauf hätten

welche einfach im Raum stehen ... Das die Berufsgenossenschaften auch Vollstrecker der staatlichen Gewalt sind, wird ausgeblendet. Oder weiß man/frau es gar nicht?
RE: Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 12.08.2019, 20:41:22

hauptsächlich aus territorialen Interessen in staatlicher Hand betrieben

Schachtel in der Schachtel......
lupus
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RE: Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.08.2019, 06:19:38

Ja und?
Ich weiß nicht Recht was du damit sagen willst.
Wenn das die Kritik an solchen Verhältnissen sein soll kann ich sie durchaus nachvollziehen und ihr zustimmen.
Jedoch sind doch auch historische Entwicklungen der Entstehungsgrund und die sind  oft schwer umzukehren.
Das kapitalistische Wirtschaftssystem hat aus den verschiedensten Gründen komplizierte Strukturen hervorgebracht. Eben auch "verschachtelte Systeme"
lupus
 


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RE: Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 13.08.2019, 08:02:02

Damit du meine " Schachtel in der Schachtel" genau verstehen kannst, ein Beispiel außerhalb dieses Themas!

Es gibt seit einigen Jahren eine Untergliederung der Straftat Diebstahl.
Zum einen gibt es „Diebstahl“ und zum anderen „nicht erlaubte Nutzung eines fremden Gegenstandes“
Wobei das eine vor den Richter kommen kann und das andere nur mit einer Geldstrafe abgetan wird.
Eigentlich ist es die gleiche Tat, es ist nur eine Aufwanderleichterung.....(allerdings entsteht dadurch auch eine Kaschirung der Realität)....
Das kapitalistische Wirtschaftssystem hat aus den verschiedensten Gründen komplizierte Strukturen hervorgebracht.
Glaub das Unterstrichene ist das Wichtigste....
Wieso eine Bezeichnung weiter untergliedert (könnte man veilleicht so nennen?) wird, kann eben sehr viele Gründe haben... und diese wären sehr wichtig zu durchschauen.....

Nun wieder zum Thema.
Warum Kleinkram Vorrang hat und Wichtiges warten muss... das fragt man sich genauso, wie bei diesem Beispiel oben.....? -
 
ingo
ingo
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RE: Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.
geschrieben von ingo
als Antwort auf freddy-2015 vom 08.08.2019, 14:38:02

Deine Grundaussagen stimmen durchaus, freddy. Ein wesentlicher Grund für viele der Probleme ist aber, dass wir Deutschen uns seit Jahrzehnten nicht auf eine Mehrheitsregierung einigen können und dass die politischen Ehrgeize und Eitelkeiten von Koalitionspartnern Entscheidungen verzögert, verwässert oder sogar verhindert haben. Ein deutlicher Beweis für meine Behauptung war die Verteilung von rund 60 Mrd. € bei den Koalitionsverhandlungen. Dabei wurde nicht zuerst an das Allgemeinwohl gedacht, sondern an parteipolitische Interessen. Ws hätte man mit diesem Geld alles machen können.
Fakt ist natürlich, dass derzeit massenweise Löcher gestopft und Altlasten beseitigt werden müssen. Ich vergleiche unsere Lage in Teilen mit dem Runterwirtschaften in der DDR. Wenn ich alleine an die Brücken der DB denke. Die hätte man schon seit Jahren Stück für Stück erneuern müssen. Nun hat man so lange gewartet, dass ein wahnsinnig teures Programm aufgelegt werden musste. Für die Schienen gilt das Gleiche. Behördengebäude, Schulen und Kindergärte wurde jahrzehntelang nur notdürftig repariert. Nun ist vieles marode. Ursache für die stinkenden Schultoiletten (auch Krankenhaus) ist übrigens, dass die Abflüsse sich zersetzt haben. Dafür muss man den ganzen Boden aufreißen. Und weil das teuer ist, wurde es immer wieder aufgeschoben. Ein endloses Thema.

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ingo vom 13.08.2019, 11:14:29

Da hast du schon Recht.
Hat eine Regierung mal langfristig geplant wurde sie abgestraft.
Agenda 2010 auch wenn wir nicht mit allem einverstanden waren/sind.
Es hat Deutschland auf die Beine gebracht und Frau Merkel ins Kanzleramt.
Die baulichen Anforderungen  bzw  Beschaffenheiten vieler öffentlichen Einrichtungen etc. ist meiner Meinung ein lösbares Problem, weil es von sich aus offenbar wird und der laufende Betrieb gesichert sein muss was bei sozialen Probleme so nicht ist.

Das größte Problem in Deutschland ist meiner Meinung nach, dass wir kein funktionierenden Vollzeit Kindergarten haben.
Bezogen auf Familie Gesellschaft etc.

Das Stückwerk an Programmen Zuschüssen für Eltern bringt nicht viel.

olga64
olga64
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RE: Kleinkram hat Vorang, der Rest muss warten.
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 13.08.2019, 15:28:50
 

Das größte Problem in Deutschland ist meiner Meinung nach, dass wir kein funktionierenden Vollzeit Kindergarten haben.
Bezogen auf Familie Gesellschaft etc.

Das Stückwerk an Programmen Zuschüssen für Eltern bringt nicht viel.
Ist Ihnen eigentlich bekannt ,dass z.B. Kindergärten usw. in Länderverantwortung liegen? Ist IHnen ferner bekannt, dass aufgrund des FAchkräftemangels auch solche Vollzeiteinrichtungen schwierig personell zu besetzen sind? KindererzieherInnen sind meist weiblich und arbeiten selbst oft nur in Teilzeit, weil sie selbst Kinder haben.
Derzeit geht der Weg bei Kinderbetreuungsstätten auch in eine andere Richtung: diese sollen generell kostenfrei werden. Die dafür zuständigen Bundesländer konkurrieren mit diesen Angeboten bundesweit.
Ob dann aber auch die Einrichtungen entsprechend gewartet, das Personal anständig bezahlt wird usw., wage ich zu bezweifeln.
Die ERzieherInnen werden zukünftig ihre Aufgaben auch ausweiten müssen, wenn solche Einrichtung Vorschulen werden, was ich persönlich sehr gut fände, um dann auch Kinder aus Migrantenfamilien frühzeitig an unsere Sprache und auch Kultur zu gewöhnen.
Wer es sich leisten kann und in Grossstädten lebt, weicht heute schon auf private Einrichtungen aus,die vieles davon bieten, aber auch viel Geld kosten. Olga

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