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Innenpolitik Kopftuchverbot für Deutschland

adam
adam
Mitglied

Re: Kopftuchverbot für Deutschland
geschrieben von adam
als Antwort auf sammy vom 29.05.2017, 14:48:30
Denn das ist ja die Folge, wenn Frauen ihren "Gebietern" gehorchen und gehen mit Kopftuch oder verschleiert. Dann wird das Recht der Frauen gegen das GG zu recht mit Füßen getreten?

....ich glaube hier hat sich "adam" ein wenig verrannt..... Da gibt es wohl erst einmal hier in Deutschland gewichtigere Dinge zu klären, als zu hinterfragen ob "kopftuchtragende Frauen" dazu gezwungen werden

sammy
geschrieben von adam


sammy,

sind wir nicht in der Lage, mehrere Probleme gleichzeitig anzupacken? Flüchtlingen helfen ist eine Pflicht und Frauen zu helfen, denen ihre Grundrechte verweigert werden, verschieben wir auf später?

--

adam
Edita
Edita
Mitglied

Re: Kopftuchverbot für Deutschland
geschrieben von Edita
als Antwort auf mane vom 29.05.2017, 12:50:33

Das ist etwas ganz anderes als das Tragen eines Kopftuchs, welches als politisches Symbol getragen wird. Dann ist es ein Statement und nicht nur eine Kopfbedeckung. Selbst wenn manch eine Frau so gefangen in ihrer eigenen Weltsicht zu sein scheint, dass sie dies nicht wahrnimmt. Es ist ein politisches Sympol und hat in einem Land, in dem die Gleichberechtigung von Frau und Mann durch das Grundgesetz garantiert ist, nichts zu suchen.
Mane
geschrieben von mane


Seit wann ist das Kopftuch bei uns ein politisches Symbol? Das Kopftuch hat bei uns überhaupt keine politische Bedeutung! ES ist nichts weiter als ein hübsches Accessoire, mit dem ich auf die Schnelle und warum auch immer, meinen Kopf bedecken und meine fettigen Haare verstecken kann! Und so soll es bitteschön auch bleiben!
Je mehr wahlberechtigte Frauen in Deutschland diesen Weidel-Schmarrn lesen, desto weniger Frauen werden die AfD wählen!
Und daß die Gleichberechtigung von Mann und Frau auch vom Kopftuch abhängt ist ein politisch motivierter Unsinn, die Gleichberechtigung von Mann und Frau hängt u.a. hauptsächlich auch von der Bezahlung einer gleichen Arbeit mit gleicher Qualifikation ab!
Ich will in Deutschland Kopftuch tragen - wann und warum ich immer es will!

Edita
SamuelVimes
SamuelVimes
Mitglied

Re: Kopftuchverbot für Deutschland
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf Edita vom 29.05.2017, 16:02:38
ich will in Deutschland Kopftuch tragen - wann und warum ich immer es will!


Genauso ist es !

Und nochmal:
Ein Kopftuch ist und bleibt ein Kopftuch.
Frauen tragen es zum Beispiel - Narren und Piraten auch.
Ein religiöses Symbol wird es erst durch die Köpfe darunter.
Das Tragen darf nicht verboten werden
genauso darf niemand gezwungen werden eins zu tragen.
In diesem Fall muss die Ursache für den Zwang ergründet und
beseitigt werden - nicht das Kopftuch.
Ich will keine Kleiderordnung auf unseren Strassen.
Wenn es für Frauen verboten werden sollte - kauf ich mir eins und trage es.
Versprochen.
LG
Sam

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werderanerin
werderanerin
Mitglied

Re: Kopftuchverbot für Deutschland
geschrieben von werderanerin
Mit "Kopftuch" tragen meinen wir sicherlich noch die Frauensleut, die diese Dinger mal trugen, weil nix weiter zur Hand war und daran stört sich ja auch niemand, sieht man kopftuchtragende Frauen heutzutage fast garnicht mehr...vielleicht noch auf dem Lande...

Ich lehne aber auch ganz strikt diese Vollverschleierung ab, zeigt mir dies nur, dass man ziemlich viel zu verstecken hat. Für mich ist das ziemlich einfach !

Kristine
Edita
Edita
Mitglied

Re: Kopftuchverbot für Deutschland
geschrieben von Edita
als Antwort auf werderanerin vom 29.05.2017, 16:24:15

Ich lehne aber auch ganz strikt diese Vollverschleierung ab, zeigt mir dies nur, dass man ziemlich viel zu verstecken hat. Für mich ist das ziemlich einfach !
Kristine


Kopftuch hat aber auch nichts mit Verschleierung, egal ob Halb- oder Vollverschleierung, zu tun!
Das ist eben der kleine Unterschied, Verschleierung, egal ob halb oder voll, ist ein politisch-religiöses Merkmal, aber nie und nimmer ein Kopftuch!

Edita
mane
mane
Mitglied

Re: Kopftuchverbot für Deutschland
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 29.05.2017, 16:02:38
Hallo Edita,

leider hast du meinen Beitrag nicht vollständig zitiert, denn der fehlende Teil gibt dir bereits eine Antwort:

Es ist zu unterscheiden, aus welchen Gründen eine Frau ein Kopftuch trägt. Das eingangs eingestellte Foto zeigt eine "Trümmerfrau", die es zum Schutz gegen Staub und die Sonne trug. Meine Großmutter und auch meine Mutter trugen es zur Feld- und Stallarbeit, aber legten es aber in ihrer Freizeit und in der Öffentlichkeit ab. Das ist etwas ganz anderes als das Tragen eines Kopftuchs, welches als politisches Symbol getragen wird. Dann ist es ein Statement und nicht nur eine Kopfbedeckung. Selbst wenn manch eine Frau so gefangen in ihrer eigenen Weltsicht zu sein scheint, dass sie dies nicht wahrnimmt. Es ist ein politisches Sympol und hat in einem Land, in dem die Gleichberechtigung von Frau und Mann durch das Grundgesetz garantiert ist, nichts zu suchen.
Mane
geschrieben von mane


Man kann nicht alle Kopftücher in einen Topf werfen. Wenn du auf die Schnelle deine "fettigen Haare" verstecken willst, wirst du das sicher nicht in der Art und Weise tun, wie das Muslima mit dem Hijab machen, indem sie nämlich Haare, Ohren, Hals und Ausschnitt bedecken. Das Kopftuch, welches wir schnell mal überwerfen und die Kopftücher unserer Mütter oder Großmütter haben/hatten nicht die gleiche Bedeutung wie das islamische Kopftuch.
LG Mane

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Kopftuchverbot für Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 29.05.2017, 16:42:28
WArum wird dieses Thema jetzt wieder hervorgekramt?
Ich denke bei muslimischen Kopftuchträgerinnen auch an die, die z.B. ein sündteures von Hermes kunstvoll geknotet tragen. Ob deren Haare darunter ungewaschen oder fettig sind, weiss ich zumindest nicht. Der Blick bleibt mir ja verwehrt, was mir aber auch egal ist. Vorstellen kann ich mir aber, dass die Trägerin sehr schöne, dichte und oft lange Haare hat (ist in "diesen Kreisen recht üblich"). Im Vergleich dazu gibt es dann die nordeuropäischen Frauen, deren Haare oft zu dünn und schlecht gefärbt sind.
Ich denke dann aber auch an vierschrötige Männer, die ausser Tattoos selbst ein Kopftuch um ihren oft nicht attraktiven Schädel tragen, warum auch immer.
Vermutlich aber, weil darunter eine Billardkugel = Glatze ist, die leicht rot wird bei Sonneneinfluss und dann mit Abblättern der Haut reagiert.

Zumindest ist das Kopftuch meist nicht von Hermes, sondern vom Wühltisch.
Soll jeder machen, wie er oder sie es möchte - eine Aufregung ist mir keiner von den Trägern wert. Olga
Edita
Edita
Mitglied

Re: Kopftuchverbot für Deutschland
geschrieben von Edita
als Antwort auf mane vom 29.05.2017, 16:42:28

Man kann nicht alle Kopftücher in einen Topf werfen. Wenn du auf die Schnelle deine "fettigen Haare" verstecken willst, wirst du das sicher nicht in der Art und Weise tun, wie das Muslima mit dem Hijab machen, indem sie nämlich Haare, Ohren, Hals und Ausschnitt bedecken. Das Kopftuch, welches wir schnell mal überwerfen und die Kopftücher unserer Mütter oder Großmütter haben/hatten nicht die gleiche Bedeutung wie das islamische Kopftuch.
LG Mane
geschrieben von mane


So ist es, dann muß man aber auch von der "islamischen Kopfbedeckung" sprechen und nicht vom Kopftuch, in Stuttgart kann man viele junge Mädchen mit "islamisch orientierter Kopfbedeckung" finden, wunderschöne Tücher, kein Billigramsch, farblich passend, aber trotzdem abstechend zu dem "Kopfformer" drunter, kunstvoll und modisch gebunden, sie umrahmen wunderschöne und ebenso kunstvoll geschminkte Gesichter!
Das sind keine unterdrückten Mädchen und Frauen!

Edita
(wollte jetzt mit kopftuch unterschreiben )
olga64
olga64
Mitglied

Re: Kopftuchverbot für Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 29.05.2017, 17:01:51
Liebe Edita, Sie schreiben mir mal wieder aus meiner Seele! Diese wunderhübschen Frauen sieht man auch in München. Übrigens gibt es auch nicht-islamische Frauen, die gerne schöne und teure Kopftücher tragen, wenn sie in ihrem Cabriolet durch die Landschaft düsen. ERinnert immer ein wenig an Grace Kelly, oder? Olga
Tina1
Tina1
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Re: Kopftuchverbot für Deutschland
geschrieben von Tina1
Warum muslimische Frauen Kopftuch tragen u. was das Kopftuch wirklich bedeutet, was es für die muslimischen Frauen bedeutet, warum sie es tragen, weiß keiner wirklich von uns.
Keiner von uns hat Erfahrungen mit diesem Kopftuch. Um mehr zu erfahren, sollte man einfach die muslimischen Frauen zu Wort kommen lassen. Das lesen was sie zu sagen haben. Frauen wie zb. Emel Zeynelabidin, die 30 Jahre ein Kopftuch getragen hat u. ihre Erfahrung damit gemacht hat. Eine Muslimin die aus ihrem Wissen über ihre Religion auch weiß, was das Kopftuch für eine Bedeutung hat. Meine Meinung ist, dass das Thema man den muslimischen Frauen überlassen sollte. Für mich ist das was sie wissen u. erzählen wichtig.
Tina

Linktipp:„Im Iran oder Saudi-Arabien wäre ich längst tot“

Seit 10 Jahren trage ich kein Kopftuch mehr, nachdem ich es 30 Jahre lang benutzt hatte. Ich liebe die Freiheit (auch meiner Haare) und nutze umso mehr die vielen Möglichkeiten, meine soziale Bewegungsfreiheit und meine Persönlichkeitsentwicklung zu gestalten. Hier in Deutschland ist das glücklicherweise möglich.

In einem Land wie dem Iran oder Saudi-Arabien wäre ich mit meinem Schritt in den selbstbestimmten Glauben schon längst ein toter Mensch. Ist Muslimen in Europa deshalb klar, in welchem Ausmaß der Missbrauch von Islam in jenen Ländern schon fortgeschritten ist? Wissen gerade Frauen die Spielräume einer Demokratie für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu nutzen?

Erst heute ist mir bewusst, unter welch einschränkenden Umständen ich durch das Kopftuchtragen gelebt hatte. Auch hätte ich mir damals nicht vorstellen können, dass es überhaupt nicht schlimm ist, kein Kopftuch zu tragen und meine Haare in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Heute sind Frauen weltweit in Verhüllte und Nichtverhüllte gespalten. Und das im Namen der islamischen Religion. Eine (veraltete) Maßnahme aus der Zeit des Propheten ist heute zum Merkmal einer Apartheidpolitik geworden und niemanden stört es, dass dem ein Irrtum im Verständnis von Islam zugrunde liegen muss.

In der Debatte um das Kopftuch, das falsch gesetzte Prioritäten bei Muslimen und Befremden bei Nichtmuslimen zum Vorschein gebracht hat, liegt dennoch eine große Chance, mithilfe kluger Fragen die Streiterei in eine lebenspraktische Debatte umzuwandeln, um möglichen Irrtümern in Glaubensvorstellungen über Gott und den Islam nachzugehen.

Was hat Allah gegen Damenfrisuren? Warum soll Gott strafen, wenn eine Frau Verantwortung für ihre Reize übernimmt und Männer entsprechend Verantwortung für adäquates, faires Verhalten? Haben Männer nicht auch ihre Reize? Warum fällt es so schwer, auf das Kopftuch zu verzichten, wenn es doch angeblich freiwillig getragen wird?

Ich will Mensch sein, nicht nur Muslimin

Mein Leben ist seit zehn Jahren für mich freier und leichter geworden, ohne dass ich dabei auf meinen Glauben verzichtet habe. Im Gegenteil, durch das Fehlen meines Kopftuches genieße ich einerseits die Unauffälligkeit in der Öffentlichkeit, in der ich 30 Jahre lang ein Kopftuch trug und mich mit der religiös begründeten Bekleidungsform zum Maßstab der Zeiten vor 1400 Jahren bekannte, als man (“freie“) gläubige Frauen und Sklavinnen unterscheiden wollte.

Und andererseits gefällt mir der nahe Kontakt zu Menschen, die mich als Mensch erkennen, und nicht als „die Muslimin“. Dabei schien ich als Verhüllte nicht zu wissen, was ich da wirklich genau tat. Mir hatte niemand davon erzählt, dass es sich bei der Verhüllung um ein Unterscheidungsmerkmal handelte und dass es um die „gefährlichen“ weiblichen Reize ging.

Dass aber das Kopftuch zum Gradmesser von Gläubigkeit und Gehorsam auch gegen eine Frau gerichtet werden kann, musste ich am eigenen Leibe erfahren, als ich mich freien Willens von der Überflüssigkeit der Verhüllung löste, und damit auch von meiner Stigmatisierung und Uniformierung.

Längst hat das Kopftuch den Zweck, die Zugehörigkeit zu einer Minderheit zu markieren, statt mir als Individuum auch das Recht auf ein Aufgehen in der Allgemeinheit und Gesamtheit der Gesellschaft zu geben. Zudem ist es ein Betrug an der Weiblichkeit und eine eklatante Infragestellung der Würde von Männern.

Es legt eine moralische Schamhaftigkeit bei Frauen fest, die in ihre natürliche Persönlichkeitsentwicklung eingreift. Der Glaube an Gott braucht keine demonstrativen Äußerlichkeiten. Was also hat das Kopftuch heute noch mit Islam zu tun? Nichts. von mir fett gedruckt

geschrieben von Emel Zeynelabidin

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