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Innenpolitik Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen

hafel
hafel
Mitglied

Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen
geschrieben von hafel

Seit gestern wird auch die Kreditwürdigkeit unseres Nachbarn Frankreich in Zweifel gezogen. Was muss eigentlich noch passieren, wie nah müssen die Einschläge denn noch kommen, bis wir sie auch deutlich hören? Es kann doch keinerlei Zweifel mehr bestehen, dass auch Deutschland viel zu hoch verschuldet ist und dass es zum Sparen wirklich keine Alternative gibt. Aber Sparen an den richtigen Stellen!

So streiten sich die Parteien mal wieder über kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen. Die Kürzungsvorschläge kommen von Herrn Lindner (FDP) und haben wohl (zum Glück) wenig Chancen, denn beim Koalitionspartner CDU stößt dieser Vorstoß auf Ablehnung.

Ich frage mich, wie wenig lernfähig die FDP – angemessen ihres Tiefstandes – ist? Immer noch beharrt die FDP auf dem Kurs, der den Starken möglichst viel Freiraum und den Schwachen immer weiter an den Rand drängt. So jedenfalls haben sich die Wähler den "mitfühlenden Liberalismus" - den Parteichef Rösler im Frühjahr versprach - ganz gewiss nicht vorgestellt.

Kapiert eigentlich in der FDP niemand, dass trotz Sommerloch, mit solchen unsozialen Vorschlägen kein Blumentopf zu gewinnen ist.

hafel
kirk
kirk
Mitglied

Re: Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen
geschrieben von kirk
als Antwort auf hafel vom 11.08.2011, 12:38:26
Ich hoffe ja, dass bei den nächsten Bundestagswahlen die FDP endlich mal bundesweit unter die 5% Hürde absackt.
Vielleicht merken die dann mal was.
Leider bekommen diese Damen und Herren ja dann immer noch ihr Übergangsgeld und das in einer Höhe von der Arbeitslose nur träumen können.

Solche Vorschläge wie der von Herrn Lindner (ich denke da auch an einen Herrn Missfelder (nicht in der FDP)) kommen ja meist von der Generation "Kreißsaal - Hörsaal - Plenarsaal".

Kirk
ingo
ingo
Mitglied

Re: Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen
geschrieben von ingo
als Antwort auf hafel vom 11.08.2011, 12:38:26
Das Sommerloch lässt grüssen! Die Abgeordneten, die sich keinen Urlaub leisten können oder eine Urlaubssperre haben, haben Langeweile

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen
geschrieben von hafel
als Antwort auf ingo vom 11.08.2011, 13:18:59
@ ingo:

das sehe ich auch so.

Hafel
olga64
olga64
Mitglied

Re: Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 11.08.2011, 13:32:50
Hafel hat unfairerweise diesen FDP-Vorschlag nur halb widergegeben: das eingesparte Geld soll für Weiterbildungsmassnahmen investiert werden, was ich grundsätzlich für richtig finde.
Wenn heute jemand mit 58 Jahren arbeitslos wird und dann ALG 1 erhält, ist es für ihn nach Ablauf immer noch zu früh, um in Rente zu gehen (was ja erst mit 65 Jahren möglich ist). Der Absturz in Hartz IV kommt so oder so recht schnell, es sei denn, dieser Mensch sucht sich einen neuen Job. Dies geht aufgrund des demographischen Faktor auch für ältere Leute immer einfacher. Bitte herzlich, jetzt nicht wieder den Dachdecker auf den Plan treten zu lassen - so viele gibt es hiervon in Deutschland auch wieder nicht. Olga
Re: Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 11.08.2011, 15:57:08
Hafel hat unfairerweise diesen FDP-Vorschlag nur halb widergegeben: das eingesparte Geld soll für Weiterbildungsmassnahmen investiert werden, was ich grundsätzlich für richtig finde.
Wenn heute jemand mit 58 Jahren arbeitslos wird und dann ALG 1 erhält, ist es für ihn nach Ablauf immer noch zu früh, um in Rente zu gehen (was ja erst mit 65 Jahren möglich ist). Der Absturz in Hartz IV kommt so oder so recht schnell, es sei denn, dieser Mensch sucht sich einen neuen Job. Dies geht aufgrund des demographischen Faktor auch für ältere Leute immer einfacher. Bitte herzlich, jetzt nicht wieder den Dachdecker auf den Plan treten zu lassen - so viele gibt es hiervon in Deutschland auch wieder nicht. Olga


Da kann sich die FDP nicht ändern, das entspricht deren Programm, das der Staat sich immer weiter zurückzieht. Ihre eigentliche Wähler stört das nicht , die haben genug Geld, Grundstücke u.s.w. Das Wort "sozial" ist bei denen mittlerweile fast ein Schimpfwort. Also eine reine Arbeitgeberpartei und Partei der Reichen!

Wenn das alles mit den Arbeitsplätzen für ältere so toll ist, gibt es doch auch nichts einzusparen. Also könnte die Zeit für ALG ohne Probleme noch verlängert werden!
Ansonsten von 58 oder 60Jahren bis zum Alter von 67Jahren HartzIV ?
Tolle Aussichten! Es ist mit einem ALG von 24 Monaten nicht einfach die Zeit bis zur Rente zu überbrücken bei Arbeitslosigkeit.

Dafür gibt es dann die PauschALbesteuerung auf Schweizer Schwarzgeld das dann wieder weiß gewaschen ist.
Was wird dabei verschenkt? Sind aber nicht genug davon betroffen,es wird der FDP auch nicht dabei helfen in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden,

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.08.2011, 18:21:51


Da kann sich die FDP nicht ändern, das entspricht deren Programm, das der Staat sich immer weiter zurückzieht.

Wenn das alles mit den Arbeitsplätzen für ältere so toll ist, gibt es doch auch nichts einzusparen. Also könnte die Zeit für ALG ohne Probleme noch verlängert werden!
Ansonsten von 58 oder 60Jahren bis zum Alter von 67Jahren HartzIV ?


Dafür gibt es dann die PauschALbesteuerung auf Schweizer Schwarzgeld das dann wieder weiß gewaschen ist.


Wie populistisch von Ihnen, Dinge in einen Topf zu werfen, die nicht zusammenpassen (vielleicht wissen Sie es ja auch nicht besser)
1.) ALG 1 ist keine staatliche Leistung, sondern wird von den Arbeitnehmern und ARbeitgebern finanziert durch Beiträge. Weshalb sollen immer weniger junge Menschen diese Beiträge aufbringen und im Gegenzug für Kinder so wenig wie möglich getan werden?
2.) Die Rente mit 67Jahren wird letztendlich 2022 der Fall sein. Wer also heute 58 oder 60 Jahre alt ist, der sollte sich schleunigst darum bemühen, seinen Job zu behalten und sei es auch durch Fortbildungsmassnahmen, damit er den Arbeitgeber von seinen aktualisierten Kenntnissen überzeugen kann.
3. Besser eine Pauschalbesteuerung für Schweizer Schwarzgeld als gar nichts, wie seit Jahrzehnten so gehandhabt. Den einzigen Punkt, den ich hier nicht gut finde, ist die Karenzzeit bis 2013 - hier haben die Betroffenen leider die Möglichkeit, ihr Schwarzgeld noch frühzeitig nach Singapur o.ä. zu verschaffen.
Olga
Re: Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 16.08.2011, 17:02:02


Deine bekannte These Olga:
bildet euch doch einfach, und alles wird gut!

Es mag seine Gründe haben, weshalb du Bildung als den sicheren Heilsbringer empfindest -
ich möchte mal wieder erwähnen, dass du einfach nicht weiter denkst.
Denn, wenn dann alle ungemein gebildet sind, werden sie feststellen,
dass es nur eine begrenzte Anzahl an Arbeitsplätzen gibt, bei denen man seine Bildung verkaufen kann.

Neben Bildung kommen dann solche Dinge wie Talent, Fortune, Aussehen und - nicht selten - der finanzielle Background, sich billig verkaufen zu können hinzu.

Zum Punkt "sich billig verkaufen" -
dies trifft ganz besonders ältere Arbeitnehmer,
die gut qualifiziert sind und sich dadurch ein gehobenes Gehalt erdient haben.

Ich höre immer öfter von sehr gut qualifizierten Arbeitnehmern in
höheren und hohen Positionen, die sich ihrer Sache sicher waren,
engagiert, erfolgreich, vermeintlich unentbehrlich -
und plötzlich zu ihrer großen Überraschung zur Auflösung des Arbeitsverhältnisses überredet wurden.

"Überredet" ist für diesen Vorgang übrigens das Synonym für gepresst.

Sorella

Re: Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 16.08.2011, 17:02:02

Wer also heute 58 oder 60 Jahre alt ist, der sollte sich schleunigst darum bemühen, seinen Job zu behalten und sei es auch durch Fortbildungsmassnahmen, damit er den Arbeitgeber von seinen aktualisierten Kenntnissen überzeugen kann.


Ich fürchte, da werden die älteren Menschen kaum etwas davon haben. Arbeitgeber haben heute noch ein ziemlich "gespaltenes" Verhältnis zu Menschen, die sich jenseits der "55" bewegen.

Außerdem wird der Druck - auch durch Jüngere - auf Ältere immer größer. Hat was mit "Wettbewerb" zu tun. Und da ist die Kollegialität nicht mehr sehr gefragt.

Bis sich dieser Zustand "normalisiert" vergehen 2 Manager-Generationen. Die jetzige ist durch "Seminare" aus der Vergangenheit zu sehr geprägt, die folgende durch die Vorgänger als "Vorbild".

Meine rein persönliche, völlig unmaßgebliche, Meinung.
ozimmi
Re: Kürzeres Arbeitslosengeld für ältere Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 16.08.2011, 17:02:02



1.) ALG 1 ist keine staatliche Leistung, sondern wird von den Arbeitnehmern und ARbeitgebern finanziert durch Beiträge. Weshalb sollen immer weniger junge Menschen diese Beiträge aufbringen und im Gegenzug für Kinder so wenig wie möglich getan werden?
2.) Die Rente mit 67Jahren wird letztendlich 2022 der Fall sein. Wer also heute 58 oder 60 Jahre alt ist, der sollte sich schleunigst darum bemühen, seinen Job zu behalten und sei es auch durch Fortbildungsmassnahmen, damit er den Arbeitgeber von seinen aktualisierten Kenntnissen überzeugen kann.
3. Besser eine Pauschalbesteuerung für Schweizer Schwarzgeld als gar nichts, wie seit Jahrzehnten so gehandhabt. Den einzigen Punkt, den ich hier nicht gut finde, ist die Karenzzeit bis 2013 - hier haben die Betroffenen leider die Möglichkeit, ihr Schwarzgeld noch frühzeitig nach Singapur o.ä. zu verschaffen.
Olga


Die Arbeitslosenversicherung und die Förderung für Kinder haben dann auch nichts miteinander zu tun!

Wie gut wurden Eltern bzw. Kinder gefördert die kurz nach 1945 oder in den 50er Jahren geboren wurden? Meine Eltern jedenfalls gar nicht.
Den Zirkus der heute um Kindergartenplätze, Förderung und Kinderarmut gemacht wird kann ich nicht nachvollziehen.
Immer noch sind die Eltern und nicht der Staat für die Kinder zuständig.
Die Alternative dazu gab es in der DDR, da hat der Staat schon im Kindergarten für den Nachwuchs in der Volksarmee gesorgt.

Ich finde es schon toll, ein Verstoß gegen Gesetze und Steuerhinterziehung ist ein strafrechtlicher Tatbestand, muss nur groß genug sein dann gibt es Rabatt.
Damit wird Recht und Rechtsprechung pervertiert.
Da soll doch ein Normalverbraucher mal versuchen auf der Steuerkarte einen Freibetrag unberechtigt einzutragen!
Das der Statt sonst nichts bekommt ist kein Argument.
Wenn ein Mörder also nicht gefunden werden kann dann wird es eben als Körperverletzung bestraft. Vielleicht findet sich ja dann jemand.
Die Lösung mit den Steuer CDs war schon nicht schlecht. Da musste sich jeder Steuerhinterzieher wenigstens etwas Gedanken machen wann und ob es an der Tür klopft.

Den Vorschlag mit 60 Jahren dann wenigstens noch etwas für die Bildung zu tun um den Arbeitsplatz zu behalten geht total an der Praxis vorbei.
Aber es sei Ihnen verziehen, die Arbeitswelt hat sich seit Ihrem Ruhestand verändert, scheint schon sehr lange her zu sein.

Es geht nicht um Bildung oder Weiterbildung um einen Arbeitsplatz zu behalten. Das behaupten nur diejenigen die das Arbeitsamt mit windigen Fortbildungskursen abzocken!
Die Kriterien sind:

Belastbarkeit, Belastbarkeit,Belastbarkeit in jeder Form.
Verzicht auf Gehalt, Ältere sind ohnehin zu teuer.
Flexibilität bis zum Erbrechen, Überstunden ohne Bezahlung, Urlaubskürzung Arbeit am Wochenende usw.
Und das sind Eigenschaften bei denen Ältere schon aus biologischen Gründen null Chancen haben.

Mein Vorschlag an Sie: Das öffentlich rechtliche Fernsehprogramm bietet dazu viele Sendungen mit noch mehr Beispielen an.

Ich bin übrigens nicht im Ruhestand sondern in der Arbeitspraxis. Ich habe sehr viel Kontakt auch zu anderen Firmen. Daher können Sie davon ausgehen das dies die Realität ist.

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