Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik links ... zwei ... drei ...

Innenpolitik links ... zwei ... drei ...

carlos1
carlos1
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Re: links ... zwei ... drei ...
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hisun vom 01.11.2012, 09:17:26
"Die Menschheit bezeichnet u.a. die gesamte Weltbevölkerung oder aber auch die Einheit aller Menschen, z.B. bei gemeinsamen Entscheidungen aller Menschen.
Diese Einheit kann auf ein Land oder Volk bezogen werden.

Ich sehe darin nichts abstraktes wie von Dir geschrieben, sondern wie es folgende Zitate darstellen.

„Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben"
~ Friedlich Schiller ~" etc. hisun
[/indent]

Hallo hisun,
die Philosophie des Marxismus, so Lenin, sei der Materialismus. Außerdem nennt er als weitere Quellen die deutsche Philosophie, die englische politische Ökonomie und die französischen Sozialisten. So wurde das auch in der DDR verkündet. Kannst du erklären, hisun, wo sich in deiner Position, dieser Materialismus findet? Deine Position ist eine Fiktion. Mit Idealismus und Voluntarismus kannst du keine materialistische Position verteidigen. Marx selber hat in seinem Hauptwerk den Übergang zur Substanzmetaphysik vollzogen. Der Wert einer Ware befände sich in der Materie selbst, sei eine Eigenschaft der Substanz (Materie. Nenne mir die Eigenschaft der Materie Mensch, die die gesamte Menschheit als Einheit in uns nicht "bezeichnet" oder als Relation sieht ("Diese Einheit kann auf ein Land oder Volk [i]bezogen
werden" hisun), sondern diese Eigenschaft "ist". Darum geht es.

In den frühen 50ern war ich oft in der Staatsbibliothek Unter den Linden. Dort gab es Bücher, die in einem "Giftschrank" standen, d. h. sie durften nicht an normal Sterbliche ausgeliehen werden. Dazu zählte auch das Werk G. A. Wetters, einem ausgezeichneten Kenner der Philosophie des Diamat und Histomat. Wetter spricht von "einer formalen Ähnlichkeit zwischen Sowjetphilosophie und katholischem Denken." Der dialektische Materialismus habe in seiner offiziellen sowjetischen Fassung mehr Ähnlichkeit mit der scholastischen "forma mentis" als mit der hegelischen Dialektik." Marx stand bei der Abfassung seines Hauptwerkes unter dem Einfluss des Neuscholastik. hisun, methodisch gehst du mit deiner Aufzählung so vor wie im Mittelalter die Scholastiker. Autoritäten werden genannt, diesen werden andere gegenübergestellt. So wird diskutiert. Nur: Mit Zitaten von "Idealisten" (philosophisch gesehen) kann du keine materialistische Position verteidigen.

Die Frage, welche Gräueltaten Lenin angeordnet haben soll, und wo und wann er was befohlen hat, lässt sich nur im Zusammenhang einer Gesamtbetrachtung der Entwicklung nach dem Novemberputsch der Bolschewiki und der ökonomischen, politischen und sozialen Lage klarer sehen und natürlich den Zielsetzungen Lenins. 1918 schrieb Lenin:

"Es ist unsere Aufgabe vom Staatskapitalismus der Deutschen zu lernen, ihn mit aller Kraft zu übernehmen, keine diktatorischen Methoden zu scheuen, um diese Übernahme der westlichen Kultur durch das barbarische Russland noch stärker zu beschleunigen, ohne dabei vor barbarischen Methoden des Kampfes gegen die Barbarei zurück zu schecken." Lenin, Werke. Band 32 S. 347


Bewusst also barbarische Methoden einsetzen in einem barbarischen Land, um den Staatskapitalismus des kaiserlichen Deutschlands in Russland einzuführen, der kein Marxismus war. Den Sozialismus aufbauen (was immer Sozialismus sein mag) in einem Land, das sich in Auflösung befand. Natürlich mache die sozialistische Regierung Fehler, so Lenin Anfang Juli 1918 auf dem V. Gesamtrussischen Sowjetkongress in der Antwort auf die Rede Maria Spiridonavas von den linken Sozialrevolutionären. Der Sozialismus sei nun
"aus dem Bereich des Dogmas in die Sphäre der praktischen Arbeit übergegangen." "Arbeiter und Bauern, noch unerfahren, schaffen den Sozialismus mit ihren Händen." (a.a.O. S.514)
Das Land steckte tatsächlich aber in einem unbeschreiblichen Chaos. Arbeitertrupps organisierten auf dem Land systematisch Lebensmittel, d. h. sie nahmen den Bauern Lebensmittelvorräte weg. Lenin verwies darauf, dass "Bauern auch sich ernähren müssten, sonst essen sie ihr Saatgut und pflügen nicht mehr." Lenin wollte den Staat abschaffen, musste aber erst einmal einen Staat aufbauen, damit das Chaos verschwand.

Weiteres Beispiel: Am 22. Mai 1918 stimmte der Rat der Volkskommissare Lenins Vorschlag zu, 10 000 Pud Getreide aus Zarizyn (später Stalingrad, heute Wolgograd) an den Sowjet von Baku zu schicken gegen Lieferung von Öl. Also, der "Regierungschef" und Oberbefehlshaber setzt sich für den Tausch von ca 2200 Tonnen Getreide gegen Öl ein. Das waren die Probleme, mit denen sich Lenin 1918 in der Regierung herumzuschlagen hatte. Sozialismus ist das nicht, sondern fremd gesteuerter ineffektiver Tauschhandel.

Lenin und die Bolschewiki lehnten auf dem V. Sowjetkongress strikt die Abschaffung der Todesstrafe, die von den linken SR gefordert wurde (linke Sozailrevolutionäre: "schändliches Erbe des Zarismus und der Koalition"). Er begründete das mit den Notwendigkeiten der Situation:

"Nein, ein Revolutionär, der nicht heucheln will, kann auf die Todesstrafe nicht verzichten. Es gab keine einzige Revolution und keine einzige Bürgerkriegsepoche, wo es keine Erschießungen gegeben hätte."(Lenin auf dem V. Sowjetkongress a.a.O. S. 519).


Barbarei lässt sich nicht durch Barbarei heilen.

Noch eine persönliche Anmerkung. Während des Krieges befand sich in den Jahren 1943 - 1945 auf dem Hof von Verwandten eine verschleppte Ukrainerin. Sie war Fremdarbeiterin, wie man damals die verschleppten Sklaven aus der Sowjetunion während des Kriegs nannte. Sie war ungewöhnlich fähig, lernte sehr rasch auch die fremde Sprache. Sie lebte auf dem Hof, musste aber 1945 in ein Sammellager für DPs und kam nur einmal noch heimlich bei Nacht auf den Hof, um sich zu verabschieden. Sie wollte nach Hause zu ihren Angehörigen. Immer wieder kam das Gespräch in den Jahren auf sie. Anfang der 90er Jahre suchte ich deshalb Kontakt zu ihr aufzunehmen über den Suchdienst des Dt. Roten Kreuzes. Sie war nicht mehr am Leben. Wir stimmten zu mit den Kindern Verbindung aufzunehmen. Sie berichteten uns, dass sie einen schweren Tod hatte (Krebs) und auf ihrem Totenbett wiederholt sagte, dass es besser gewesen wäre, sie wäre in Dtld geblieben, das Land aus dem die SS-Häscher kamen, um sie zu versklaven. Weiter erfuhren wir, dass sie lange Zeit nicht zurück in ihr Dorf durfte, sondern jahrelang im Straflager hart arbeiten musste. Später musste sie die niedrigsten Arbeiten verrichten.

Eines Tages erreichte mich ein Brief einer fremden Frau aus eben diesem Dorf, in dem die Kinder lebten. Sie behauptete ich sei ihr Bruder, der aus Dtld nicht zurückgekehrt sei. Es stellt sich dann nach einiger Überzeugungsarbeit heraus. dass er im gleichen (plombierten und streng bewachten Transport) war wie S. Es muss ihm aber gelungen sein zu entkommen. Lieber in der Fremde bleiben als nach Hause zurückkehren. Es wusste, was ihn ewrarten würde im Paradies der Werktätigen. Der Suchdienst erledigte auch diese Aufgabe. Der Bruder dieser Frau lebte bis zu seinem Tode in Belgien als Bergmann.
hisun
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Re: links ... zwei ... drei ...
geschrieben von hisun
als Antwort auf carlos1 vom 03.11.2012, 13:55:56
Hallo Carlos,
es ging doch um den Begriff Menschheit, den du als Abstraktum und statistische Kenngrösse nennst, wogegen ich Einsprache erhob und mit den Zitaten aufzeigen wollte, was für mich der Begriff Menschheit bedeutet. Nämlich eine Einheit, worin jeder einzelne Mensch als wertvolles, individuelles Mitglied zu würdigen ist. Und m.M.n. geht es jedem einzelnen Menschen gut, wenn für die Menschheit als Volk eines Landes für gute Lebensbedingungen gesorgt wird.

Man spricht ja auch von der Familie als Einheit, die aus einzelnen Menschen besteht. Wenn innerhalb der Familie das Wohl jedes Mitgliedes an erster Stelle steht und Solidarität und gegenseitiger Respekt selbstverständlich sind, geht es der ganzen Familie gut. Wenn es allen Familien gut geht, geht es dem Volk gut.

Was in unserer heutigen Gesellschaft fehlt ist Solidarität. Wenn die Reichen ihr Schäfchen aufs Trockene bringen, um weniger Steuern zu zahlen, aber die vom Staat zur Verfügung gestellte Infrastruktur voll nutzen, ist das in meinen Augen eine kriminelle Handlung und darunter leidet die Einheit, eben die Menschheit oder das Volk..

Du nennst meine Position eine Fiktion (weil ich den Materialismus links liegen liess ? ). Mir ging es nicht um die Materie Mensch, sondern anthroposophisch gesehen um den einzelnen Menschen als Ganzes (Körper, Seele und Geist), und dieser Einzelne in einer Einheit.

Bei der Philosophie des Marxismus steht mir Karl Marx näher als Lenin. Er war einer der einflussreichsten Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus, dessen Theorien noch immer kontrovers diskutiert werden. Der Marxismus wurde von Lenin (Lenninismus) weiterentwickelt ( wissenschaftliche Weltanschauung der Arbeiterklasse), so war denn auch in der DDR Marxismus-Leninismus ein verbindliches Studienfach an allen Universitäten, Hochschulen und Fachschulen.

Ich denke, weiter zu philosophieren bringt nichts. Jedes kommunistisch/sozialistische Gedankengut könnte als Fiktion bezeichnet werden.

Dass diese Fiktion aber auch realisiert werden kann, zeigt die „Cooperative Longo Mai“, wie ich schon aufzeigte.

Wir sollten uns lieber Gedanken über unsere Zukunft und die unserer Kinder machen. Es sollte nach Lösungen gesucht und nicht immer nur über die Probleme hin und her diskutiert werden, die wir alle zur Genüge kennen. In einer Demokratie darf der Einzelne mitreden und mitstimmen. Dort liegen unsere Möglichkeiten.

Ich bin ja (nur) Schweizerin, habe mich rein aus Interesse an der Diskussion beteiligt, handeln aber müssen die Deutschen.

... Eben die deutsche Menschheit

Calros, danke für deine Mühe.
hisun
.*.
Mitglied_bed8151
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Re: links ... zwei ... drei ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hisun vom 04.11.2012, 14:00:34
die 'cooperatives longo mai' (linktipp) beobachte ich seit langem mit viel sympathie. aber sie haben wenig mit sozialismus bzw. kommunismus marxistischer lesart zu tun, mit lenin oder stalin oder anderen verbrechern gar nichts. ich halte solche kooperativen für die pioniersiedlungen nachhaltiger produktions- und konsumtionsweise. sie sind keine paradiese, sind wie alles menschenwerk fehlerbehaftet. trotzdem: sie gehen den menschlichen weg. mehr davon! -> http://humanismepur.free.fr/communautes/longo_mai.php
---
w.

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hisun
hisun
Mitglied

Re: links ... zwei ... drei ...
geschrieben von hisun
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.11.2012, 18:08:09
wolfgang:

oh doch, es hat mit sozialistischem/kommunistischem Gedankengut zu tun in der Form: „alle für einen, einer für alle“, einer der sozialsten Gedanken überhaupt - jedes Mitglied arbeitet gleichberechtigt, ob Mann oder Frau. Meine Tochter hat die Longo Mai in der Provence besucht. Sie machen alles gemeinsam und teilen alles. Es gibt keinen Privatraum. Obwohl das nichts für mich wäre, (auch nichts für meine Tochter war), bewundere ich diese Menschen.

Wie kannst du marxistisches Gedankengut verbrecherisch benennen. Was Stalin und Konsorte daraus gemacht haben, hat nichts mit dem Grundgedankengut und der kommunistischen/sozialistischen Philosophie zu tun.

Und noch etwas – wo Menschen arbeiten, passieren auch Fehler.

hisun
.*.
justus39
justus39
Mitglied

Re: links ... zwei ... drei ...
geschrieben von justus39
als Antwort auf hisun vom 04.11.2012, 19:11:52
...oh doch, es hat mit sozialistischem/kommunistischem Gedankengut zu tun in der Form: „alle für einen, einer für alle“, einer der sozialsten Gedanken überhaupt - jedes Mitglied arbeitet gleichberechtigt, ob Mann oder Frau. Meine Tochter hat die Longo Mai in der Provence besucht. Sie machen alles gemeinsam und teilen alles. Es gibt keinen Privatraum. Obwohl das nichts für mich wäre, (auch nichts für meine Tochter war), bewundere ich diese Menschen.

hisun
.*.


Dieser Gedanke "Alle für einen...." ist ja nichts Neues. Das haben die ersten Christen so gesehen, das gibt es als Kibbuz in Israel, und so waren sicherlich auch die ersten Brüdergemeinschaften und Klöster gedacht.

Es scheitert immer wieder am Egoismus und am Individualismus der Menschen.
Auch Karl- Marx hat die damaligen Ansprüche und Verhältnisse unter den neuen modernen Produktionsbedingungen in die Zukunft hochgerechnet.

Solange Menschen durch Werbung und Ideologie immer wieder nur auf persönlichen Besitz ganz bewusst fixiert werden, kann so etwas nicht funktionieren.

Bei Bienen und Ameisen geht es als Staat, aber mit dem Menschen nur in ganz kleinen Gemeinschaften.

justus
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: links ... zwei ... drei ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hisun vom 04.11.2012, 19:11:52
"tous pour un, un pour tous" (auf deutsch: "alle für einen, einer für alle") stammt aus alexandre dumas' roman 'die drei musketiere'. lächele - vielleicht ist es dir entgangen... ich hatte lenin und stalin als verbrecher bezeichnet, nicht etwa marx. deren verbrechen haben aber doch etwas mit marxens ideologie zu tun. bei gelegenheit werde ich mehr dazu schreiben. - ich kenne die 'cooperatives longo mai' (linktipp) gut und - ich erwähnte es in meinem vorherigen beitrag - sympathisiere mit ihnen und halte sie für vorbildlich.
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w.

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sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: links ... zwei ... drei ...
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf hisun vom 04.11.2012, 19:11:52
Wir waren die Sklaven der Schweizer
hisun
hisun
Mitglied

Re: links ... zwei ... drei ...
geschrieben von hisun
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.11.2012, 22:08:37
wolfgang,
ich weiss, dass „alle für einen – einer für alle“ der Wahlspruch der drei Musketiere ist. Ich habe diesen Roman – wie auch der Graf von Monte Christo – verschlungen als Teenager.

Du glaubst es nicht, es ist auch der Wahlspruch der Schweiz...

Es ist mir nichts entgangen. Mir sind sehr wohl die Gräuel bekannt, deren Verursacher Lenin und Stalin waren. Mich stört nur, dass dies jedes Mal zur Sprache kommt, nein des langen und des breiten darüber referiert wird, sobald nur ein „Mux“ in Richtung marxistische Philosophie ertönt...

Für mich ist und bleibt diese Idee gut ... und wenn ganze Völkerstämme dagegen reden

Die Longo Mai ging ja diesen utopischen Weg..
Hier gehen unsere Meinungen mal ausnahmsweise in die gleiche Richtung.
Schön !

hisun
.*.
hisun
hisun
Mitglied

Re: links ... zwei ... drei ...
geschrieben von hisun
als Antwort auf sysiphus vom 05.11.2012, 17:06:06
sysiphus,
sehr typisch, dass du aus dem Archiv von Spiegel einen 32jährigen Negativ-Bericht ausgegraben hast, den Link in Grossbuchstaben hinpfefferst, und dies ganz ohne Kommentar, dessen Inhalt mir übrigens bekannt war.

Es stimmt, es war eine schlimme Zeit für jene, denen es mit diesem Projekt ernst war. Seit damals hat sich vieles verändert. Remi (der grosse Gauner) hat schon lange das zeitliche gesegnet. Und aller Anfang ist schwer, das ist nichts Neues. Es gibt immer schlechte Mitstreiter, die andere hintergehen und nur auf das eigene Wohl aus sind. Ausserdem nimmt Papier alles an. Zweifel sind erlaubt.

Unter allem Negativen in diesem Bericht, steht aber auch:

... Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur setzen sich inzwischen immer noch für die angegriffene Alternative ein. In einer vom Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg sowie 17 weiteren Personen unterschriebenen Erklärung heißt es: "Alles basiert auf billigsten Denunzierungen." ...


Und sysiphus, sie hatten Recht, gemäss Bericht vom März 2012 mit Video:

Ute Müller, geboren in Attendorn, suchte in den 70-iger Jahren nach alternativen Lebensweisen. Sie stieß in Südfrankreich auf die Kooperative Longo Mai, die sich zu diesem Zeitpunkt gerade gründete, und blieb. Dort fand sie ihren Weg u.a. als Radiojournalistin und Schafzüchterin. Ute Müller produziert als Radiojournalistin ein wöchentliches Programm “Bulle de Jazz” im eigenen Radiosender Zinzinne, betreut das Internetportal Europäisches Bürgerforum und die Bildbearbeitung der Zeitung Archipel.
Zur Zeit ist sie mit ihrer 18-jährigen Tochter, die ihr Studium in Paris in Kürze aufnehmen wird, in Attendorn. Die Kooperative, so erzählte uns Ute Müller, ist nicht eine weltfremde Einrichtung, sondern sieht sich als Teil der Gesellschaft in ihrer Region mit dem Anspruch ihr Zusammenleben und ihren Lebensunterhalt auf ihre ureigene Art zu bestreiten.

Gestern hatte Klaus Keseberg Gelegenheit, mit Ute Müller über ihre Lebensphilosophie, Neoliberalismus, Autonomie und persönliche Freiheit zu sprechen. Für ihn, der er in Attendorn geblieben ist, wie er sagt “wieder einmal ein spannendes Gespräch mit einer Attendornerin die ihren Lebenstraum woanders gefunden hat.”

Linkhinweis: wir versuchen eine Uropie zu leben

weitere Lese-Empfehlungen:

Longo Mai heut in Costa Rica

und
Okt 2012 / pro longo mai
klicke dann auf weiter, und lies den Artikel.... natürlich nur, wenn du magst ..

und
Harte Landung auf dem Boden der Realität, Bericht aus 2009: sie zogen aus, um der kapitalistischen Gesellschaft den Rücken zu kehren und ein neues Leben zu beginnen – ein Leben in solidarischer Gemeinschaft und im Einklang mit der Natur weiterlesen ..

und
Bericht aus 2008/Longo Mai-real gewordene Utopie des kollektiven Wirtschaffte

Ich denke, diese Berichte zeigen eine andere Wahrheit ...

hisun
.*.
Mitglied_bed8151
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Mitglied

Re: links ... zwei ... drei ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hisun vom 06.11.2012, 03:45:07
mir ist wichtig, dass jedem leser klar wird, dass 'longo maï' wenig mit marxismus und gar nichts mit lenin und stalin zu tun hat. dazwischen liegen ideologische welten. 'longo maï' (und andere) sind protagonisten einer anderen welt abseits der industrialistischen welt, abseits von kapitalismus und sozialismus. - stichwort: kulturkritik -> http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturkritik
ivan illich -> http://de.wikipedia.org/wiki/Ivan_Illich war ein vertreter eines alternativen weges. illich prägte den begriff konvivialität (engl. conviviality). - zitat: "Wenn eine Gesellschaft, ganz gleich welcher Art [gemeint sind die beiden arten kapitalismus und sozialismus], die Konvivialität unter ein gewisses Niveau drückt, dann wird sie dem Mangel anheimfallen; denn keiner noch so hypertrophierten Produktivität wird es jemals gelingen, die nach Belieben geschaffenen und multiplizierten Bedürfnisse zu befriedigen." - aus... Illich, Ivan: Selbstbegrenzung. Eine politische Kritik der Technik, C.H. Beck, München (1998) -> http://www.amazon.de/Selbstbegrenzung-Eine-politische-Kritik-Technik/dp/3406392679
ich bin anhänger des alternativen weges. mit verbrechern a la hitler, lenin, stalin und mit deren anhängern habe ich nichts am hut.
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w.

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