Innenpolitik Mal wieder die "Frauenquote"!
Darum geht’s in diesen Tagen wieder. Frauen sind in Spitzenpositionen immer noch nur mit gut 3% vertreten. Es hat sich in den letzten 10 Jahren so gut wie nichts verbessert.
Kontra: Bundeskanzlerin Merkel befürwortet vorerst keine Frauenquote in den Führungsspitzen, um den Firmen nochmal die Chance zur Freiwilligkeit zu geben.
Familienministerin Kristina Schröder: Firmen sollen selbst eine Quote fest legen.
Pro: Arbeitsministerin von der Leyen möchte 30% Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten sehen.
Frauenquote
Für mich könnte es zwei Erklärungen für Merkels Ablehnung geben:
Gerade jetzt, wo es wirtschaftlich wieder aufwärts geht, soll die Politik die Wirtschaft nicht gängeln.
Die Kanzlerin fürchtet erhöhte öffentliche Ausgaben bei der Einrichtung von Kinderbetreuungs-Angeboten. Denn nur diese könnten Frauen den Spielraum, bzw. die Möglichkeit geben, den beruflichen Aufstieg in die höchsten Etagen zu schaffen.
Vielleicht liege ich falsch und Ihr wisst bessere Argumente für oder wider eine Frauenquote.
Clara
Kontra: Bundeskanzlerin Merkel befürwortet vorerst keine Frauenquote in den Führungsspitzen, um den Firmen nochmal die Chance zur Freiwilligkeit zu geben.
Familienministerin Kristina Schröder: Firmen sollen selbst eine Quote fest legen.
Pro: Arbeitsministerin von der Leyen möchte 30% Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten sehen.
Frauenquote
Für mich könnte es zwei Erklärungen für Merkels Ablehnung geben:
Gerade jetzt, wo es wirtschaftlich wieder aufwärts geht, soll die Politik die Wirtschaft nicht gängeln.
Die Kanzlerin fürchtet erhöhte öffentliche Ausgaben bei der Einrichtung von Kinderbetreuungs-Angeboten. Denn nur diese könnten Frauen den Spielraum, bzw. die Möglichkeit geben, den beruflichen Aufstieg in die höchsten Etagen zu schaffen.
Vielleicht liege ich falsch und Ihr wisst bessere Argumente für oder wider eine Frauenquote.
Clara
@clara / du schreibst : "Vielleicht liege ich falsch und Ihr wisst bessere Argumente für oder wider eine Frauenquote".
du liegst keineswegs falsch und wenn ich daran denke, dass länder, an deren oberster spitze eine frau steht (weltweit)keine kriege führen, kommen mir einige gedanken in den sinn.
Aber zu den kinderbetreuungseinrichtungen. Es gibt genügend frauen die keine kinder haben und auch genügend frauen deren kinder keine mehr sind. also solche einrichtungen nicht brauchen. am geld kann es also nicht liegen.
in der schnelllebigen zeit kann es durchaus sein, dass jene frauen die kinder aufgezogen haben, aber bereits frei von deren erziehungsaufgaben sind, einfach den faden nicht mehr finden. und wenn sie dann am zweiten bildungsweg einen neuversuch machen, dann haben sie es ungleich schwerer. schwerer den faden wieder zu finden und schwerer unter "die mit dem betrieb mitgewachsenen männer" "dazwischen" zu schlüpfen.
Dass Frau merkel auch nur die geringste störung der firmenbosse NICHT mag, liegt auf der hand. auf der konservativen hand.
martin
du liegst keineswegs falsch und wenn ich daran denke, dass länder, an deren oberster spitze eine frau steht (weltweit)keine kriege führen, kommen mir einige gedanken in den sinn.
Aber zu den kinderbetreuungseinrichtungen. Es gibt genügend frauen die keine kinder haben und auch genügend frauen deren kinder keine mehr sind. also solche einrichtungen nicht brauchen. am geld kann es also nicht liegen.
in der schnelllebigen zeit kann es durchaus sein, dass jene frauen die kinder aufgezogen haben, aber bereits frei von deren erziehungsaufgaben sind, einfach den faden nicht mehr finden. und wenn sie dann am zweiten bildungsweg einen neuversuch machen, dann haben sie es ungleich schwerer. schwerer den faden wieder zu finden und schwerer unter "die mit dem betrieb mitgewachsenen männer" "dazwischen" zu schlüpfen.
Dass Frau merkel auch nur die geringste störung der firmenbosse NICHT mag, liegt auf der hand. auf der konservativen hand.
martin
Ich kann es auch nicht verstehen, warum bis heute keine freiwillige Lösung der Wirtschaftsbosse und Unternehmer gefunden werden konnte. Ich bin 1996 in Pension gegangen und da wurde schon von Alibifrauen gesprochen, wenn wirklich einmal eine Frau in diese Männerdomäne eingerückt war.
Die Freiwilligkeit, Frauen in die Führungsriege aufzunehmen, wäre m.E. für die Frauen angenehmer. Denn die vorherrschende Meinung, Alibifrauen, ist nicht sehr schmeichelhaft.
Die Frauen und Männer werden oft an den gleichen Universitäten ausgebildet. Oft legen Frauen bessere Examen ab als Männer. Warum konnte das bis heute nicht geschafft werden, Frauen auch im Berufsleben auf gleicher Augenhöhe zu begegnen? Das spricht nicht für das gehobene Management.
Eine Gleichberechtigung der Frauen erkenne ich erst, wenn mit 30 % Frauenanteil die Quote am besten freiwillig erfüllt wird.
Vielleicht - wenn alle Wahlen mal hinter uns liegen - gibt es auch da schnelle Entscheidungen.
Und da der Staat ja dabei ist, Kindergartenplätze für alle vorzuhalten, ist doch das dann auch kein Thema mehr. Und bei guten Gehältern und Dividenden hat man ja auch die Möglichkeit, sich Hilfe gegen Bezahlung zu holen.
Ich bin sehr gespannt, wie dieses leidige Thema in den nächsten Jahren abläuft.
Die Freiwilligkeit, Frauen in die Führungsriege aufzunehmen, wäre m.E. für die Frauen angenehmer. Denn die vorherrschende Meinung, Alibifrauen, ist nicht sehr schmeichelhaft.
Die Frauen und Männer werden oft an den gleichen Universitäten ausgebildet. Oft legen Frauen bessere Examen ab als Männer. Warum konnte das bis heute nicht geschafft werden, Frauen auch im Berufsleben auf gleicher Augenhöhe zu begegnen? Das spricht nicht für das gehobene Management.
Eine Gleichberechtigung der Frauen erkenne ich erst, wenn mit 30 % Frauenanteil die Quote am besten freiwillig erfüllt wird.
Vielleicht - wenn alle Wahlen mal hinter uns liegen - gibt es auch da schnelle Entscheidungen.
Und da der Staat ja dabei ist, Kindergartenplätze für alle vorzuhalten, ist doch das dann auch kein Thema mehr. Und bei guten Gehältern und Dividenden hat man ja auch die Möglichkeit, sich Hilfe gegen Bezahlung zu holen.
Ich bin sehr gespannt, wie dieses leidige Thema in den nächsten Jahren abläuft.
Clara ich gebe zu bedenken, wenn du als Frau in den obersten Chefetagen eines Konzerns arbeiten willst, reicht eine Kindergartenbetreuung nicht aus,dann brauchst du eine Kinderbetreung zu Hause.Denn in den Führungsetagen herrscht keine 40Std.Woche,sondern 50 bis 60 Std. sind durchaus drin und die Geschäftsreisen, Mettings etc. nicht zu vergessen. Vielleicht schreckt dies auch einige Frauen ab. Als Frau sollte man sich darüber im Klaren sein, wenn Karriere, dann leidet oft das Familienleben darunter, denn auch heute sind Männer nicht unbedingt bereit für die Karriere ihrer Frau beruflich zurück zustecken.
heijes
heijes
Leider haben bis heute nur die sonst so verfluchten Haremsbesitzer ihr Plansoll an Frauen erhöht )(
@ Heijes: Ganz klar, dass eine Spitzenposition nicht nur Spitzenverdienst, sondern auch Spitzenleistung verlangt, und die fordert überdurchschnittlichen Einsatz.
Nun sind ja meistens auch Männer nicht mit 30 schon in den Vorstandsetagen, und Gleiches ist auch von Frauen nicht zu erwarten. Die Stufenleiter ist oft lang, und wenn es jemand schafft, ziemlich oben anzukommen, ist er oder sie in einem Lebensalter, in dem die Kinder meistens erwachsen sind. Andernfalls hätte eine Spitzenmanagerin sicher das nötige Einkommen, um eine Vollzeitbetreuung für jüngere Kinder zu finden und bezahlen zu können. Ursula von der Leyen als mehrfache Mutter ist ja typisches Beispiel dafür, was mit den nötigen Voraussetzungen geht.
Inzwischen herrscht in einigen Wirtschaftsbereichen wieder Arbeitskräftemangel, besonders auch Hochqualifizierte werden gesucht, man versucht wieder ausländische Fachkräfte anzuwerben, hoffentlich mit mehr Erfolg, als vor Jahren. Eine Chance für Frauen, sich einzubringen. Arbeitgeberpräsident Hundt sieht dies auch und fordert die Unternehmen auf, den Frauenanteil in Führungspositionen deutlich zu erhöhen. In "Bild am Sonntag" schrieb er, Zitat: „Wenn eine Neubesetzung ansteht, weil etwa ein Vorstandsmitglied altersbedingt ausscheidet, erwarte ich von den Unternehmen, dass sie deutlich mehr Frauen als bisher an die Spitze berufen“, und weiter „Bei solchen Neubesetzungen werden in den nächsten Jahren bei den großen Dax-Unternehmen mehr als die diskutierten 30 Prozent Frauen berücksichtigt werden. Das zeichnet sich bereits ab.“
Wer sagt’s denn! Es besteht noch Hoffnung!
@ Martin40: Was Du über die Unmöglichkeit schreibst, noch Spitzenpositionen nach der Erziehungspause zu erreichen, ist wohl ein Hauptgrund für die niedrige Frauenquote. Auch Teilzeitarbeit soll angeblich nicht gehen, was ich aber nicht glaube und es als vorgeschoben sehe.
@ lifong: Du schreibst: Ich kann es auch nicht verstehen, warum bis heute keine freiwillige Lösung der Wirtschaftsbosse und Unternehmer gefunden werden konnte. Ich bin 1996 in Pension gegangen und da wurde schon von Alibifrauen gesprochen, wenn wirklich einmal eine Frau in diese Männerdomäne eingerückt war.
Wenn die Voraussetzungen stimmen, gibt es überhaupt keinen Grund, Frauen (auch) in Spitzenpositionen zu benachteiligen. Alibifrauen muss es nicht mehr geben, Gründe, eine Frau abzulehnen, liegen oft im traditionellen Frauen-/Rollenbild, oft im psychologischen Bereich.
Clara
Nun sind ja meistens auch Männer nicht mit 30 schon in den Vorstandsetagen, und Gleiches ist auch von Frauen nicht zu erwarten. Die Stufenleiter ist oft lang, und wenn es jemand schafft, ziemlich oben anzukommen, ist er oder sie in einem Lebensalter, in dem die Kinder meistens erwachsen sind. Andernfalls hätte eine Spitzenmanagerin sicher das nötige Einkommen, um eine Vollzeitbetreuung für jüngere Kinder zu finden und bezahlen zu können. Ursula von der Leyen als mehrfache Mutter ist ja typisches Beispiel dafür, was mit den nötigen Voraussetzungen geht.
Inzwischen herrscht in einigen Wirtschaftsbereichen wieder Arbeitskräftemangel, besonders auch Hochqualifizierte werden gesucht, man versucht wieder ausländische Fachkräfte anzuwerben, hoffentlich mit mehr Erfolg, als vor Jahren. Eine Chance für Frauen, sich einzubringen. Arbeitgeberpräsident Hundt sieht dies auch und fordert die Unternehmen auf, den Frauenanteil in Führungspositionen deutlich zu erhöhen. In "Bild am Sonntag" schrieb er, Zitat: „Wenn eine Neubesetzung ansteht, weil etwa ein Vorstandsmitglied altersbedingt ausscheidet, erwarte ich von den Unternehmen, dass sie deutlich mehr Frauen als bisher an die Spitze berufen“, und weiter „Bei solchen Neubesetzungen werden in den nächsten Jahren bei den großen Dax-Unternehmen mehr als die diskutierten 30 Prozent Frauen berücksichtigt werden. Das zeichnet sich bereits ab.“
Wer sagt’s denn! Es besteht noch Hoffnung!
@ Martin40: Was Du über die Unmöglichkeit schreibst, noch Spitzenpositionen nach der Erziehungspause zu erreichen, ist wohl ein Hauptgrund für die niedrige Frauenquote. Auch Teilzeitarbeit soll angeblich nicht gehen, was ich aber nicht glaube und es als vorgeschoben sehe.
@ lifong: Du schreibst: Ich kann es auch nicht verstehen, warum bis heute keine freiwillige Lösung der Wirtschaftsbosse und Unternehmer gefunden werden konnte. Ich bin 1996 in Pension gegangen und da wurde schon von Alibifrauen gesprochen, wenn wirklich einmal eine Frau in diese Männerdomäne eingerückt war.
Wenn die Voraussetzungen stimmen, gibt es überhaupt keinen Grund, Frauen (auch) in Spitzenpositionen zu benachteiligen. Alibifrauen muss es nicht mehr geben, Gründe, eine Frau abzulehnen, liegen oft im traditionellen Frauen-/Rollenbild, oft im psychologischen Bereich.
Clara
Mir kommt bei dem Thema in den Sinn, dass nicht einmal
-gleicher Lohn für gleiche Arbeit-
durchgeführt wird.
Da handelt es sich nicht nur um Führungspositionen, sondern ganz Allgemein für alle Arbeitnehmer, von der kleinen, bis zur hohen Position.
Das weicht zwar etwas vom Thema ab, aber hängt doch irgendwie zusammen, denke ich.
Das durchzuführen halte ich jedenfalls für wichtiger. Sozusagen für den 1. Schritt.
-uki
-gleicher Lohn für gleiche Arbeit-
durchgeführt wird.
Da handelt es sich nicht nur um Führungspositionen, sondern ganz Allgemein für alle Arbeitnehmer, von der kleinen, bis zur hohen Position.
Das weicht zwar etwas vom Thema ab, aber hängt doch irgendwie zusammen, denke ich.
Das durchzuführen halte ich jedenfalls für wichtiger. Sozusagen für den 1. Schritt.
-uki
uki, da hast Du vollkommen recht. Und da fängt ja schon die Benachteiligung an. Ich selber hatte da aber während meiner Berufstätigkeit keine Schwierigkeiten, das hinzunehmen. Denn meine Kollegen waren alle verheiratet und hatten Kinder. Da konnte ich das akzeptieren! Sicherlich machte da ja auch noch die andere Lohnsteuergruppe viel aus, so daß ja auch da noch ein erheblicher Vorteil für die Ehepaare da war. Aber ab und zu sozial denken ist ja auch okay.
Ich bin wirklich gespannt, ob die Anzahl der Frauen in den "oberen Etagen" sich in Zukunft erhöht. Ansätze sehe ich da auch schon. lifong2007
Ich bin wirklich gespannt, ob die Anzahl der Frauen in den "oberen Etagen" sich in Zukunft erhöht. Ansätze sehe ich da auch schon. lifong2007
Lifong, warum solltest Du "hinnehmen", weniger Gehalt oder Lohn zu bekommen? Wenn Du die gleiche Arbeit in der gleichen Qualität lieferst wie Deine männlichen Kollegen, hast Du auch das Gleiche verdient. Andere Steuerklassen haben damit nichts zu tun.
@ Uki: Ich finde auch, dass die Frage des gleichen Lohns zu diesem Thema gehört!
Gruß, Clara
@ Uki: Ich finde auch, dass die Frage des gleichen Lohns zu diesem Thema gehört!
Gruß, Clara
Ungleiche Löhne bei Frauen resultieren grossenteils auch daraus (statistisch), dass das Gros der Teilzeitarbeiten von Frauen geleistet wird. Da diese Teilzeit-Jobs sehr begehrt sind und sich oft im Niedriglohn-Bereich bewegen, drückt dies auch die Lohnkosten. In den allermeisten Firmen gibt es jedoch Tarifverträge; hier gibt es je nach Einstufung und Qualifikation auch gleiche Löhne für gleiche Arbeit (und gleichen Zeitaufwand).
Was nun die Frauenquote anbelangt - dies ist ein sehr schwieriges Thema. Obwohl ich wirklich der Meinung bin, wir können auf eine Quote erst verzichten, wenn es in Deutschland ebenso viele weibliche Chefs in Führungspositionen gibt, die ihre Jobs sehr schlecht machen wie dies bei Männern von jeher der Fall ist, kann auf die Quote verzichtet werden. Anderseits haben es gut ausgebildete und beruflich engagierte Frauen nicht verdient, via Quote zu guten Jobs zu kommen. Wichtiger ist im ersten Schritt, dass die Ebene "Bereichsleitungs" - also unterhalb Vorstand/Geschäftsführung von Frauen stärker besetzt wird. Sofort von der Sachbearbeitung in den Vorstand ist illusionär und kann nie klappen. Olga
Was nun die Frauenquote anbelangt - dies ist ein sehr schwieriges Thema. Obwohl ich wirklich der Meinung bin, wir können auf eine Quote erst verzichten, wenn es in Deutschland ebenso viele weibliche Chefs in Führungspositionen gibt, die ihre Jobs sehr schlecht machen wie dies bei Männern von jeher der Fall ist, kann auf die Quote verzichtet werden. Anderseits haben es gut ausgebildete und beruflich engagierte Frauen nicht verdient, via Quote zu guten Jobs zu kommen. Wichtiger ist im ersten Schritt, dass die Ebene "Bereichsleitungs" - also unterhalb Vorstand/Geschäftsführung von Frauen stärker besetzt wird. Sofort von der Sachbearbeitung in den Vorstand ist illusionär und kann nie klappen. Olga