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Innenpolitik Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl

ingo
ingo
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Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl
geschrieben von ingo

Da ich die Überschrift nicht ändern kann(warum eigentlich nicht?) hier meine Ergänzung "...ohne AfD-Bashing"

Nachdem die SPD (vorerst?) abgewunken hat, bleiben

-CDU/CSU/FDP/Grüne? Das wäre für Frau Merkel ein kleiner Albtraum, weil sie vier gegensätztliche Parteien unter einen Hut kriegen müsste. Und wenn sie das geschafft hätte, müsste sie auch noch den Bundesrat auf ihre Seite bekommen; macht also fünf. Es käme einer zwitweisen Regierungsunfähigkeit sehr nahe, wenn CSU/FDP/Grüne Zoff miteinander bekämen.

CDU/CSU/FDP? Das würde bedeuten: Minderheitsregierung. Auf den zweiten Blick nicht der Untergang des Abendlandes. Für Merkel wäre das mitunter sogar einfacher, weil sie sich wechselnde Mehrheiten holen könnte. Da könnte mal die SPD, mal könnten die Grünen der bessere Partner sein.

Neuwahlen? Hoffentlich nicht. Das wäre die mit Abstand schlechteste Lösung, wenn/weil sie nicht zu  vollkommen anderen Mehrheitsverhältnissen führen würde.

Eines ist gewiss: Ab heute ist im Bundestag nichts mehr so, wie es war. Wir werden Streitereien und vielleicht Tumulte erleben, wie wir sie nur aus der Strauß/Wehner-Zeit oder  mit dem Eintritt der Grünen erlebt haben. Selbst der Eintritt der Linken wird dagegen verblassen.

Meine Meinung dazu: Unsere Demokratie muss das aushalten, und ich werde einmal öfter TV-Debatten verfolgen und hoffentlich viele  individuelle Meinungen statt abgelesener/abgedroschener fraktionskonformer Reden zu hören bekommen.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 25.09.2017, 16:17:56

Ich sehe das ähnlich bei der SPD. Der Vorsitzende faszinierte mich gestern, seine Auftritte waren sehr bizarr: da fährt er ein solches Ergebnis ein, verkündet aber stolz, Parteivoritzender zu bleiben (was das dann inder Oppositionarbeit nützen soll, weiss vermutlich nur er). Dann blafft er in der Berliner Runde alles um sich rum an und wirft indirekt unserer Kanzlerin vor, sie sei schuld, dass er nicht Kanzler wurde (was ja nicht direkt deren Job war, ihn auf den Thron zu bringen).
Gut, dass er nicht Kanzler wurde - ich hätte nicht gedacht, dass ein ehemaliger EU-Präsident so unsouverän sich einem Millionenpublikum darstellt.
Auf dem Familienfoto war dann auch deutlich zu sehen, wer ihm zuklatschte und wer nicht (z.B. Frau Nahles, die wohl zukünftige FRaktionsvorsitzende nicht).
Herr Gabriel hielt sich stark im Hintergrund.
Ich denke auch ,dass das letzte Wort der GroKo hier noch nicht gesprochen ist. Z.B. Herr GAbriel verliert das liebgewordene Aussenministerium nach kurzer Zeit und nur Frau Schwesig und Frau Dreyer haben  ihren Job derzeit sicher.
BEi Neuwahlen würde m.E. die SPD eine weitere Quittung nach unten erhalten, weil es Wähler oft nicht verzeihen, wenn sich Parteien aus der Verantwortung stehlen; auch die AfD könnte dann nochmals zulegen, weil die Altparteien so ein jämmerliches Bild abgeben.
Ich hoffe aber ,dass Jamaika kommen wird; ein Parteienkonstrukt, wo sich viele finden könnten. Da auch die CSU gehörig gerupft wurde, wird sie nicht mehr so viel zu sagen haben, wie vor den Wahlen.
Ich ganz persönlich bin froh, dass die Kanzlerin nicht mehr antreten wird. So fühle ich mich nie mehr verpflichtet, die CSU zu wählen, sondern kann mir schon bei den Landtagswahlen in Bayern im nächsten Jahr eine andere Partei kreuztechnisch auswählen. Olga

urmelviech
urmelviech
Mitglied

RE: Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf olga64 vom 25.09.2017, 16:30:03

Was erwarte ich von den Parteien bzw der zukunftigen Regierung?

Das triift sich absolut mit dem Blog Was wird von Jamaika zu tun sein

Schön wär 's


Allein mir fehlt der Glaube,  daß  an sich wäre

Wir schaffen das !  Wir müssen das schaffen.

 


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dutchweepee
dutchweepee
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RE: Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl
geschrieben von dutchweepee

Noch eine "GROKO" unter Merkel-Führung hält Deutschland nicht aus. Dann gibts nicht nur Tumulte im Bundestag. Die "GROKO" wurde abgewählt und Merkel hat eine deutliche Klatsche bekommen.

RE: Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 27.09.2017, 15:55:13
"Noch eine "GROKO" unter Merkel-Führung hält Deutschland nicht aus. Dann gibts nicht nur Tumulte im Bundestag. Die "GROKO" wurde abgewählt und Merkel hat eine deutliche Klatsche bekommen."
Interessante "Analyse" - dutch.
Ne Klatsche haben CDU und SPD bekommen - das ist richtig!
Aber - abgewählt ist sie nicht worden- die GROKO.
Die GROKO hat immerhin die Mehrheit der Stimmen bekommen (53%) und wäre in der Lage, Regierungsverantwortung zu übernehmen und die Karre aus dem Dreck zu ziehen ( siehe Rechtsruck durch hohen AfD-Anteil/ katastrophaler Wahlausgang im Osten ...).

Was ich mich frage, ist, warum Schulz nicht vor der Wahl ehrlich gesagt hat, dass er nach der Wahl seine Partei verpflichten wird, KEINE Regierungsverantwortung mehr zu übernehmen.
Dass seine Partei  niemals stärkste Partei werden kann und er Bundeskanzler, stand Monate vor der Wahl fest.
Für mich ist Schulz der größte Versager, den die SPD je gehabt hat.  
Da denkt man mit Tränen in den Augen an Männer, wie Willy Brand, Helmut Schmidt...
Und - wenn dann Schulz dann auch noch quasi die Kanzlerin dafür verantwortlich macht, dass die SPD das schlechteste Ergebnis seit Bestehen der Bundesrepublik eingefahren hat, kann man doch eigentlich nur noch mit dem Kopf schütteln. 
UND ich Blödmann habe der SPD auch noch die Zweitstimme gegeben.
 
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.09.2017, 16:22:01
 
UND ich Blödmann habe der SPD auch noch die Zweitstimme gegeben.
 
Das war nicht blöd, sondern hat den zu weiten Absturz der SPD mit gestoppt. Stell dir vor vor, die wäre unter 12,5% gefallen. Dass Schulz um sich schlägt, spricht für seinen Kampfeswillen, auch wenn er dabei manchmal das falsche Werkzeug auspackt.

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Hassumer
Hassumer
Mitglied

RE: Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl
geschrieben von Hassumer
als Antwort auf JuergenS vom 27.09.2017, 16:55:21

Hallo Klaus! Wir haben uns gefragt, wer eigentlich die AfD gewählt hat. Keiner will es gemacht haben. (Ähnliche Situation wie Trump, den hat auch keiner gewählt) Unsere Politiker haben schön weggeschaut bzw. viel zu oft über diese Nazi-Partei diskutiert und damit erst recht interessant gemacht. Schauen wir mal, wie sie so im Parlament damit fertig werden. Der Herr Schulz hat es sich selbst anzukreiden. Der Wähler ist nicht dumm und hat nicht vergessen, was in Brüssel so von Herrn Schulz verbockt wurde. Er ist und bleibt ein schlechter Verlierer, noch schlimmer als Schröder. Nix für "Ungut" Hassumer

pippa
pippa
Mitglied

RE: Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl
geschrieben von pippa
als Antwort auf JuergenS vom 27.09.2017, 16:55:21

Es würde mich wirklich mal interessieren, warum nur immer die SPD und mit ihr Martin Schulz so in Grund und Boden kritisiert wird und zwar von Euch allen, bis auf heigl.

Hat denn nicht gerade die SPD in der vergangenen Legislaturperiode dafür gesorgt, dass sich überhaupt etwas bewegt hat?

Komisch finde ich vor allem, dass die SPD gerade von den Linken so niedergemacht wird und über die Union fast kein Wort verloren wird.

Vielleicht hat die SPD mit Martin Schulz einen Missgriff getan - mir wäre Gabriel auch viel lieber gewesen - aber nun derartig auf ihm rum zu trampeln, finde ich ziemlich abartig, es klingt nämlich fast so, als hätte er Euch persönlich beleidigt und bestohlen.
Pippa

olga64
olga64
Mitglied

RE: Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.09.2017, 16:22:01
Ne Klatsche haben CDU und SPD bekommen - das ist richtig!
Aber - abgewählt ist sie nicht worden- die GROKO.

Was ich mich frage, ist, warum Schulz nicht vor der Wahl ehrlich gesagt hat, dass er nach der Wahl seine Partei verpflichten wird, KEINE Regierungsverantwortung mehr zu übernehmen.

Für mich ist Schulz der größte Versager, den die SPD je gehabt hat.  

geschrieben von klaus

Trotz Klatsche für die CDU erreicht diese Partei noch mehr Prozente als die sog. linken Parteien SPD und die Linke zusammen, womit dargelegt wurde, dass es für eine solche Strömung immer weniger Wähler gibt (auch in anderen Ländern).
Dies sollte evtl .auch mal in diesen Parteien eine Modernisierung auslösen, um nicht noch weiter abzudriften.
Herr SChulz machte vor den Wahlen praktisch keinerlei Angaben, mit wem er koalieren würde; er "versteiftes" sich bis kurz vor dem Drama darauf, "wenn ich Kanzler der Bundesrepublik bin, kann Frau Merkel Vizekanzlerin werden". Ob er wirklich von einer absoluten Mehrheit ausging, auch, nachdem unter seiner Führung bereits 3 Wahlen verloren waren?
Und jetzt versucht er anscheinend etwas abzulenken von seiner eigenen Misere, in dem er eine Personalrochade aufführt, die er am liebsten allein entscheiden würde.

Ich kann mir auch vorstellen ,dass MinisterInnen wie Barley, Gabriel, Maas, Hendricks eine weitere grosse Koalition (das "gross" sollte man nicht mehr GROSS schreiben) mit anderen Augen sehen. Sie sind nun einfache Abgeordnete wie Herr Schulz auch und werden auf ihren Hinterbänken Platz nehmen müssen. Das fällt ja auch niemanden so leicht.
Innerlich denke ich aber schon, dass es sein könnte, Herrn Schulz vom Hof zu jagen wegen Unfähigkeit und dann den guten Satz der SPD: erst das Land, dann die Partei doch noch Wirklichkeit werden zu lassen. DA dürfte das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Olga

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Meine Zukunftsgedanken nach der Wahl
geschrieben von JuergenS

Alle unsere Zukunftsgedanken sind honorig, haben aber ein paar Webfehler:

*wir sind nicht Akteure sondern Kommentatoren, ein Dutzend zusätzlich zu 361 Tausend Journalisten, Politologen, Experten, Historikern, die von ihrem Job leben müssen.

*keiner von uns wird auf Grund seiner eigenen originären Ansichten mehr Partner suchen, mit denen er eine neue politische Bewegung/Partei gründen wird.

*Nicht alle, die meinen, ihre Kompetenz würde von besonderer Qualität sein, um ein paar andere dumm aussehen zu lassen, die sich ihnen nicht anschliessen.

*nicht alle, die sich sich überhaupt nicht äussern hier, hätten eine unwichtigere Botschaft mitzuteilen, es könnte das pure Gegenteil davon sein.

Der Humor kommt bei politischen Themen bei ST kaum vor, allerhöchstens Wortverblödelungen oder Beleidigungs-Versuche.

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