Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"

Innenpolitik Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"

ingo
ingo
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 01.01.2016, 10:28:00
Meine Meinung ist: Wir werden es nicht schaffen.

-Die Mehrzahl der Millionen Flüchtlinge wird sich nicht in unsere Gesellschaft einfügen
-Die Zahl der freiwilligen Helfer wird bald drastisch einbrechen, weil sie überfordert sind
-Die Krankenstände des Personals in den Aufnahmestellen wird rapide ansteigen. Das Problem im Lageso wird sich demzufolge verschlimmern
-1000 "Entscheider", die in Zwei-Wochen-Kursen für etwas ausgebildet werden, wofür Andere eine jahrelange Ausbildung/ein Studium brauchen, werden die Probleme nicht verbessern, sonder verschlimmern. Allerdings steht schon eine Horde von Anwälten bereit, die Fehlentscheidungen der 1000 vor Gericht zu bringen; und daran haben wir Jahre zu kauen.
-Nochwas: Die Entscheidung, Herrn Weise mit dem neuen Job zu betrauen, war m.E. ein Aberwitz. Der Mann war im Jobcenter mal ein Jahr lang mein oberster Vorgesetzter. Er war schon damals ein Dummschwätzer, der undswöchentlich via Internet mit einer Video-Botschaft beglücken wollte. Seine gestrigen Entschuldigungsversuche dafür, dass das Lageso noch nicht funktioniert, war übrigens ein erster Tritt in den Rücken des Personals dort. Und wenn nun noch Schichtarbeit kommen soll, dann "Gute Nacht". Die Gewerkschaften werden das für Angestellte nicht zulassen. Bleiben also nur die Beamten; und die werden ihre Hausärzte um Rat bitten(s.o).
olga64
olga64
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 05.01.2016, 15:57:20
Tja - Ingo, Sie erwähnten das schon mal mit Herrn 'Weise. Ich denke, es ärgert Sie sehr, dass niemand Ihnen diesen Job angeboten hat und trotz Ihrer Warnungen doch diesem Dummschwätzer. Wäre es anders gekommen, Ingo, wir wären sicher aus dem Gröbsten raus, oder? Gibt es noch eine Chance für uns alle und Sie, Ingo, dass Sie das Ruder rumreissen? Übernehmen 'Sie, Ingo.... Olga
margit
margit
Administrator

Bürokratie als Hindernis
geschrieben von margit
als Antwort auf ingo vom 05.01.2016, 15:57:20
Hallo Ingo*,

ob wir das schaffen oder nicht, wird sich zeigen.

Ich habe gelernt, dass man mit der Einstellung "wir schaffen das nicht" selten die falsche Prognose stellt. Ganz einfach, weil man dann wirklich nichts schaffen wird, und schon gar nicht bei Situationen, die Engagement und Einsatz verlangen.

Deine Behauptung, die Mehrheit der Flüchtlinge werde sich nicht in die Gesellschaft einfügen, ist Deine private Ansicht. Meine Erfahrungen sind da anders: Die Menschen, die damals vor dem Völkermord im zerbrechenden Jugoslawien zu uns geflohen sind, haben alles getan, hier Fuß zu fassen und sich zu integrieren. Keiner hat sich übrigens damals daran gestört, wenn sie muslimischen Glaubens waren. Die syrischen Flüchtlinge, die ich persönlich kennen lernen durfte, sind Menschen wie Du und ich. Sie haben ihre Heimat nicht verlassen, weil sie sich hier wirtschaftliche Vorteile versprechen, sondern weil sie vor der Gewalt in ihrer Heimat geflohen sind. Sie taten dies, um ihr Leben und das ihrer Kinder zu retten. Sie wollen sich in unsere Gesellschaft einbringen und würden lieber heute als morgen arbeiten.

Allerdings, und da gebe ich Dir Recht, steht ihnen die deutsche Bürokratie da kräftig im Weg. Wenn drei verschiedene Behörden und immer neue politische Regulierung den Amtsschimmel aufzäumen, kann dabei nichts vorangehen.

Stell Dir einmal vor, Du wärest in Freiburg im Erstaufnahmelager gelandet. Nach einem Vierteljahr käme die Aufforderung, Dich zu einem bestimmten Datum morgens um 8 Uhr in Karlsruhe einzufinden, um Deinen Asylantrag zu stellen. Bei Terminversäumnis oder Unpünktlichkeit wird Dir angedroht, dass Du dann erstmal als "abgelehnt" gelten würdest.
Also nimmst Du Dir nachts um 1 Uhr einen Fernbus, weil der viel billiger ist als die Bahn, und kommst mitten in der Nacht in Karlsruhe an. Vor Deinem Amt steht schon eine lange Schlange im Regen und in der Kälte. Gegen 8.30 Uhr bist Du dann an die Absperrung vorgerückt und ein Security-Mann teilt Dir mit, dass Du nicht auf seiner Liste stehst und schickt Dich weg. Obwohl Du die Einbestellung der Behörde vorzeigst und auf deutsch Dein Anliegen mitteilen kannst, hast Du keine Chance, weiter zu kommen, sondern sollst Dich in einen überfüllten Warteraum begeben, mit der Hoffnung, am nächsten Tag vielleicht Gehör zu finden. Tagsdarauf hast Du wieder keine Chance, weiter zu kommen, erhälst aber ein Blatt Papier, in das Du Deine Nummer und Deine Personalien (Name, Geburtstag und Ort, Staatsangehörigkeit und Religion) eintragen sollst, aber bitte nicht vor Ort, sondern in Freiburg. Das Papier musst Du also mit zurück nach Freiburg nehmen und von da aus per Post wieder nach Karlsruhe schicken. Dann werden Dir irgendwann neue Formulare zugeschickt, die Du wieder ausfüllen musst.

Mir kommt das Verfahren hirnrissig vor, da aber drei Behörden gegeneinander und nicht miteinander arbeiten, ist da von den Angestellten oder Beamten vor Ort nichts zu vereinfachen oder zu verbessern. Um das zu schaffen, muss Druck von außen auf die Behördenleitungen gemacht werden.

Also: Wie wäre es mit konstruktiven Vorschlägen, die dem Amtsschimmel Beine machen können?

Margit

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rehse
rehse
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von rehse
als Antwort auf JuergenS vom 05.01.2016, 14:14:48
Bitte keinen Streit. Was bei der Politik von Merkel herauskommen wird, werden wir bald sehen. Alle müssen sich da immer neu informieren. Allgemein geschrieben. Einfach ist Politik nun wahrlich nicht. Aber Berufspolitiker schüren halt hohe Erwartungen, denn sie befassen sich ausschließlich mit Politik.
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf ingo vom 05.01.2016, 15:57:20
Meine Meinung ist: Wir werden es nicht schaffen.

-Die Mehrzahl der Millionen Flüchtlinge wird sich nicht in unsere Gesellschaft einfügen
-Die Zahl der freiwilligen Helfer wird bald drastisch einbrechen, weil sie überfordert sind
-Die Krankenstände des Personals in den Aufnahmestellen wird rapide ansteigen. Das Problem im Lageso wird sich demzufolge verschlimmern
-1000 "Entscheider", die in Zwei-Wochen-Kursen für etwas ausgebildet werden, wofür Andere eine jahrelange Ausbildung/ein Studium brauchen, werden die Probleme nicht verbessern, sonder verschlimmern. Allerdings steht schon eine Horde von Anwälten bereit, die Fehlentscheidungen der 1000 vor Gericht zu bringen; und daran haben wir Jahre zu kauen.


Wir schaffen das, das heisst, nicht wir Alten sondern die Jungen.
Zu welchem Preis:
Einige Punkte hast du ja schon genannt.
Hinzu kommt:
-Weitere Verarmung der Bevölkerung
-Soziale Unruhen
-Anstieg von Verbrechen
-Weiterer Vormarsch von Rechtsradikalen
-Zunehmende Islamisierung, es wird eine Islamische Partei gegründet, mit hohem Zulauf
-Der Koran wird zum Pflichtfach erklärt
-Anstieg der Staatsschulden, Abgaben oder Steuern
-Anstieg der Krankenkassenbeiträge, Rentenversicherung, natürlich nur zu Lasten der Arbeitnehmer
-Überfüllte Krankenhäuser mit überfordertem Personal
-Ärztemangel speziell in ländlichen Gegenden
-Lange Schlangen vor den Supermärkten
-Schulen werden mehr und mehr marode
-Komunen haben kein Geld für Sporthallen, Sportplätze, Schwimmbäder,
Strassen
Ich hoffe es kommt nicht noch schlimmer.
Danke Frau Merkel, Danke Herr Gabriel.

Gutkarl
Karl
Karl
Administrator

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Karl
als Antwort auf Gutkarl vom 06.01.2016, 16:37:20
Wir schaffen das, das heisst, nicht wir Alten sondern die Jungen.

Einverstanden
-Weitere Verarmung der Bevölkerung

Hier sind sich die Wirtschaftsexperten durchaus uneins. Die Zuwanderung könnte sich positiv auf die Wirtschaft auswirken. Ich bin - ohne Experte zu sein - auch dieser Ansicht.
-Soziale Unruhen
Gut möglich, falls die Integration nicht gelingt. Am Gelingen müssten eben alle arbeiten. Auch die aufnehmende Gesellschaft muss sie wollen.
-Anstieg von Verbrechen
Mehr Menschen, mehr Verbrechen in absoluten Zahlen, aber relativ, prozentual wird es keinen Anstieg geben, wenn die Integration gelingt.
Bundeskriminalamt: Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche
-Weiterer Vormarsch von Rechtsradikalen
Wenn ihnen der Weg weiter gepflastert wird. Tun wir was dagegen.
-Zunehmende Islamisierung, es wird eine Islamische Partei gegründet, mit hohem Zulauf
Wir leben in einer Demokratie. Das sollte möglich sein.
-Der Koran wird zum Pflichtfach erklärt
Quatsch. Ist die Bibel ein Pflichtfach? Wir müssen die Trennung von Staat und Religion mit Zähnen und Klauen verteidigen. Es gibt den Ethikunterricht und der soll bleiben.
-Anstieg der Staatsschulden, Abgaben oder Steuern
Da würde ich doch lieber Wirtschaftsfachleute fragen, s. o.
-Anstieg der Krankenkassenbeiträge, Rentenversicherung, natürlich nur zu Lasten der Arbeitnehmer
Woher weißt Du das?
-Überfüllte Krankenhäuser mit überfordertem Personal
Oder endlich genug Personal, da Arzt, Krankenschwester und -pfleger auch für Flüchtllinge ein attraktiver Beruf sein dürfte. An der Universitätsklinik in Freiburg würde ohne Menschen mit Migrationshintergrund schon lange nichts mehr rundlaufen.
-Ärztemangel speziell in ländlichen Gegenden
Du erwartest zuviel von den Flüchtlingen, sie werden nicht alle vorhandenen Missstände beheben können.
-Lange Schlangen vor den Supermärkten
???

Also Gutkarl, Du gibst Dir zwar Mühe, aber mich hast Du nicht überzeugt. Was willst Du eigentlich erreichen? Hilfst Du mit, dass die Integration gelingt?

Karl

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sammy
sammy
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von sammy
als Antwort auf Karl vom 06.01.2016, 17:00:06
Also Gutkarl, Du gibst Dir zwar Mühe, aber mich hast Du nicht überzeugt.
geschrieben von karl

....wenn das Thema nicht so ernst wäre,müsste ich jetzt mal lachen...
Die Frage ist, kann man DICH überzeugen? Obwohl du auch hinlänglich Erfahrungen hast mit "unserer Regierung", "unseren Behörden", "unserer Geld- und Wirtschaftspolitik","unsere Medienlandschaft" und letztlich die Situation des unteren "Bevölkerungsdrittel" wird lediglich der Appell immer wiederholt; "Wir schaffen das".
Viel interessanter wäre doch WIE wir es schaffen,WER es mitschaffen MUSS und WER finanziert die notwendigen Ausgaben.
Immer wieder kommt die Aussage Deutschland ist ein "reiches Land", aber mittlerweile dürfte bekannt sein, die oberen 10% in der Bevölkerung sind REICH!!!!!

sammy
ehemaligesMitglied29
ehemaligesMitglied29
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von ehemaligesMitglied29
als Antwort auf sammy vom 06.01.2016, 17:20:14
Zwar hört man immer: Deutschland ist ein reiches Land.
Dann möchte ich mal wissen, warum so viele Menschen auf der Straße
leben, warum die Schulen so verrotten und seit langem sanierungsbedürftig sind, warum die öffentlichen Verkehrswege so marode sind, warum gibt es dafür kein Geld?

Wo ist also der besagte Reichtum?????????
Karl
Karl
Administrator

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Karl
als Antwort auf sammy vom 06.01.2016, 17:20:14
Viel interessanter wäre doch WIE wir es schaffen,WER es mitschaffen MUSS und WER finanziert die notwendigen Ausgaben.
Sammy,

ich jammere nicht, sondern ich tue was. Es liegt mir nichts daran, dies vor mir her zu tragen, aber wenn Du fragst: Bei der Zeit, die mir der Seniorentreff lässt, spreche ich mit Flüchtlingen, berate sie und ja, ich esse auch mit ihnen. Es geht mir (uns, wenn ich Margit mit einschließe) dabei nicht um punktuelle Hilfe, sondern wir wollen begleiten und da sein, wenn wir gebraucht werden.

Karl

P.S.: Versuch Dich doch vielleicht auch einmal an einem argumentativen Beitrag. Ich persönlich hänge noch immer der Hoffnung an, in der Lage zu sein, mich von guten Argumenten überzeugen zu lassen.
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf Karl vom 06.01.2016, 17:00:06


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Also Gutkarl, Du gibst Dir zwar Mühe, aber mich hast Du nicht überzeugt. Was willst Du eigentlich erreichen? Hilfst Du mit, dass die Integration gelingt?

Karl
geschrieben von karl


Hallo Karl,

ich beziehe mich nicht auf die davor angesprochenen Punkte, wir begeben uns hierbei in den Bereich der Spekulation und ich denke auch die besten Zukunftsforscher und Wirtschaftsfachleute können keine zuverlässige Prognose wagen. Dafür gibt es zu viele zukünftige Vriablen, die da z.B. heissen: wieviele Flüchtlinge, wie entwickelt sich die Weltwirtschaft, wird es wieder irgendwo weitere Kriege geben, wie entwickelt sich das Klima, die Entwicklungshilfe usw.
Nur ein kleines Beispiel für drohende Hungersnöte: gestern habe ich einen interessanten Bericht von und mit Ranga Yogeshwar gesehen. Es ging darum, dass eine Pilz die Bananenpflanzen zerstört, dieser Pilz sich weiter ausbreitet und es noch kein Mittel dagegen gibt. Für einige Teile von Afrika, die ein viertel ihrtes Nahrungsbedarfes mit Kochbananen decken, eine Katastrophe.
Das mit dem Mühe geben, gebe ich zurück, so wie du es gemeint hast.
Es ging mir nicht darum dich zu überzeugen, sondern nur meine Sichtweise aufzuzeigen. Ich hoffe die Zukunft gibt dir recht mit deiner Einschätzung.
Erreichen will ich (kann ich aber nicht) zunächst ein Umdenken unserer Regierung, in welche Richtung; dazu will ich mich hier nicht widerholen.
Ich anerkenne, dass du dich um Flüchtlinge kümmerst und finde das auch ausgesprochen gut, aber nicht jeder von uns hat auf Grund seiner persönlichen Umstände die Möglichkeit dazu.

Gutkarl

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