Innenpolitik Mord und Totschlag

panda
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Mord und Totschlag
geschrieben von panda
Justizminister J.Maas ( SPD ) will die rechtliche Begriffsbestimmung von Mord und Totschlag prüfen , bzw. ändern lassen.

" Die meisten Menschen glauben , Mord sei eine vorsätzliche Tötung , und Totschlag eine Tötung im Affekt ".
Das war so , bis 1941 die Nazis dies änderten. Ab diesem Zeitpunkt traten beim Mord Merkmale hinzu , die das TÄTERVERHALTEN charakterisieren.
Nämlich : Mordlust , Befriedigung der Geschlechtslust , Habgier oder sonstige NIEDRIGE Beweggründe.

Nun soll eine Kommission prüfen , ob nicht eine TAT-BEZOGENE Beurteilung die alte TÄTER-BEZOGENE Beurteilung ablösen soll.
Denn , " das alte Gesetz beschreibe nicht , wann eine Tat ein Mord ist , sondern um welche Gesinnungsmerkmale es sich bei dem Täter handelt ".
Es sollen also die alten Merkmale überprüft , evtl.abgeschafft oder verändert werden , oder Neue hinzukommen.

Wäre das gut ?
clara
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Re: Mord und Totschlag
geschrieben von clara
als Antwort auf panda vom 30.04.2014, 13:37:28
Na, endlich geschieht was! Vor einiger Zeit schon preschte die schleswig-holsteinische Justizministerin in dieser Angelegenheit vor, damals wurde die Sache im Bundesrat vertagt.
S. auch diesen Thread

Clara
Re: Mord und Totschlag
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 30.04.2014, 13:48:19
es ist sicher sinnvoll Nazi-Gesetzgebung zu revidieren und von ideologischen Bestandteilen zu befreien.

In der Rechtsprechungspraxis wird es aber sehr wenig Fälle oder so gut wie keine Fälle geben, die zu einer unterschiedlichen Beurteilung z.B. im Falle Mord und Totschlag führen. M.W. wird in der Praxis eigentlich jedes vorsätzliches, planvolles Töten unabhängig vom Motiv als Mord eingestuft. Da auch die Strafzumessung ein wesentlicher Teil des Urteils ist, wird auch bei einer Objektivierung des Tatbestandes das Motiv und das Täterprofil immer wichtig bleiben.

Was ich bemängele ist, dass es neben solcher sinnvollen Gesetzesarbeit Dringlicheres gibt.

Noch immer hat unser Gesetzgeber die Dramatik des größten kriminellen Umfelds aller Zeiten - das Internet - und den massive Rechtefall großer Bevölkerungskreise nicht erfasst. Verbraucher- und Rechtsschutz ist viel dringlicher.

else

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panda
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Re: Mord und Totschlag
geschrieben von panda
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.04.2014, 14:07:47
Ein Merkmal sollte viel stärker herausgehoben werden -- nämlich die Tötungs-( Mord - ) Wiederholungen !

Es ist unerträglich , daß ein Mensch , der z.B. schon früher Kinder getötet hat , nach Jahren der " Therapie " dann entlassen wird -- und wieder Kinder tötet.
Das schafft eine große Rechts-Unsicherheit , bis hin zur " Abwendung" vom Rechtsstaat.
Re: Mord und Totschlag
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf panda vom 30.04.2014, 14:40:04
.
es muss immer wieder betont werden, dass in unserem land
die "resozialisierung von tätern" wesentlich wichtiger genommen wird, als die "resozialisierung von opfern".
die opfer bleiben mit ihren schäden, körperlicher und psychischer art, ziemlich allein.

um bei kindesmord zu bleiben, panda, wen kümmert wirklich die lebenslange psychische belastung der hinterbliebenen eltern?
im bestfall sind in gross-städten selbsthilfegruppen vorhanden.

dann gibt es den "weissen ring", gott-sei-dank.
er finanziert sich aus privaten zuwendungen.

m./.
.
panda
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Re: Mord und Totschlag
geschrieben von panda
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.05.2014, 18:53:46
Richtig , und da sehe ich eben das Problem...

Daß aus verständlichen Gründen ( wegen der" Kopf-ab-Mentalität " von damals ) , man heute , um das zu vermeiden , leider viel zu weit in die andere Richtung gegangen ist.

Eltern , die ihr Kind durch einen grausamen Mord verloren haben , sollten wenigstens sicher sein , daß jemand dafür die gerechte Strafe erhält.
Wer ein Kind vorsätzlich tötet ( schon fahrlässig ist schlimm , steht aber auf einem anderen Blatt ) -- der sollte härter bestraft werden.
Natürlich keine Todesstrafe , aber Sicherheitsverwahrung bis ins Renten-Alter.

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clara
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Re: Mord und Totschlag
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.04.2014, 14:07:47

Was ich bemängele ist, dass es neben solcher sinnvollen Gesetzesarbeit Dringlicheres gibt.

Noch immer hat unser Gesetzgeber die Dramatik des größten kriminellen Umfelds aller Zeiten - das Internet - und den massive Rechtefall großer Bevölkerungskreise nicht erfasst. Verbraucher- und Rechtsschutz ist viel dringlicher.

else
geschrieben von else

Eins schließt das andere nicht aus. Der Bundestag dürfte das Nazigesetz schnell über die Bühne bringen, denn über diese üblen Paragrafen besteht sicher Konsens in allen Fraktionen. Auch wenn es die Bevölkerung überwiegend nicht interessiert, muss bewusst gemacht werden, dass es immer noch Nazirelikte gibt.

Clara
panda
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Re: Mord und Totschlag
geschrieben von panda
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.04.2014, 14:07:47


Noch immer hat unser Gesetzgeber die Dramatik des größten kriminellen Umfelds aller Zeiten - das Internet - und den massive Rechtefall großer Bevölkerungskreise nicht erfasst. Verbraucher- und Rechtsschutz ist viel dringlicher.

else
geschrieben von else


Genau....Wenn Erwachsenen im Internet Negatives widerfährt , könnte man argumentieren --" die sind ja alt genug , das passiert im Alltag ja auch " -- so ist das bei KINDERN ganz anders.
Und KINDER sind ja heute Alle bis zum 18.Lebensjahr.

Was da in Foren an Kriminellem abgeht , spez.bei Facebook ( Mobbing bis zum Suizid ) ist ein Skandal !

Die Justiz verfolgt akribisch Bundes-Präsidenten wegen letztlich lächerlicher Summen , oder verwendet viel Zeit mit der Korrektur der Sicherheitsverwahrung aufgrund europäischer Urteile --aber eine wirksame Kontrolle des Internets -- Fehlanzeige.
Wobei doch schon alles vom großen Bruder kontrolliert wird....

Hier muß , wie auf vielen Feldern , was geschehen , wenn nicht Formen von Selbst-Justiz ( wie jener Vater , der seine in den Tod gemobbte Tochter selbst " rächen " wollte , weil die Justiz " hilflos " war ) um sich greifen sollen.
Die Neo-Nazis freuts....
In Anlehnung an den Ausspruch eines früheren rechtskonservativen Politikers ( der kein Nazi war ) : " Nein... noch nichts tun, wir müssen nur abwarten ... bis sie den Karren SOO in den Dreck gefahren haben ....bis man nach uns ruft ..... dann wir da !
nostalgie
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Re: Mord und Totschlag
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf panda vom 03.05.2014, 15:22:46
Warum immer der Ruf nach dem Staat?
Sind es nicht die Eltern, die darauf achten sollten, was ihre Kinder so treiben?
Man kann in dem PC auch Sperren einbauen, sodass Kinder garnicht erst auf solche Seiten gelangen können.
Die erste Sorgfaltspflicht obliegt dem Elternhaus, und nicht dem Staat. Meine Meinung.
panda
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Re: Mord und Totschlag
geschrieben von panda
als Antwort auf nostalgie vom 03.05.2014, 15:37:52
Da hast du natürlich recht , aber...

Realistisch gesehen , sind Eltern heutzutage oft hilflos.
Beide arbeiten.....
Jugendliche überwinden solche Sperren , oder schauen halt wo-anders.
Der Staat hat aber eine Garantenpflicht-- sonst übernehmen wir die selbst ( und das will doch niemand , oder ? )
Er hat -- als Ober-Aufsicht- darüber zu wachen , daß spez. Minderjährigen Nichts widerfährt , was wir nicht wollen.

Er kontrolliert viele Sachen , die ihn nicht so viel angehen , aber in dieser Hinsicht , genau wie in der Ermittlung und gerechten Bestrafung von Tätern ( eben spez.bei Kindes-Mißbrauch und-Mord ) muß mehr geschehen.
Da fängts im Internet schon an.....

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