Innenpolitik Morgen wählt Bayern

hafel
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Morgen wählt Bayern
geschrieben von hafel

Es ist vermutlich die spannendste Wahl in Bayern seit Jahrzehnten und es könnte auch ungeheuerliches passieren. Für die CSU käme es einer politischen Katastrophe gleich, die Macht mit den Liberalen teilen zu müssen. Das Führungsduo Beckstein/Huber stürzte in arge Turbulenzen. Ob das nun alles so schlecht für Bayern wäre, bezweifle zumindest ich und steht auf einem anderen Blatt.

Doch hier geht es nicht nur um die politische Erbfolge im Freistaat. Die Bayernwahl bringt auch eine wichtige Weichenstellung für den Bund. Wenn die CSU nicht mehr in der Lage ist, 50 + x abzuliefern, verdüstern sich die Perspektiven für die gesamte Union und Angela Merkel dramatisch. Die Chancen für Schwarz-Gelb bei der kommenden Bundestagswahl wären wohl sehr überschaubar. Eine waidwunde CSU würde zudem in der Restlaufzeit der Großen Koalition noch mehr bocken, weil man in München glaubt, sich nun stärker profilieren zu müssen. Auch das kann A. Merkel nicht gleichgültig sein. Und man kann davon ausgehen, dass die Union in eine neue Richtungsdebatte schlingert – der Wirtschaftsflügel muckt ja schon in Abständen auf.

Die Sozialdemokraten hoffen auf einen Aufschwung, an dem sich der „Münte-Effekt“ nach dem Wechsel an der Spitze ablesen lässt. Garantiert ist das meines Ermessens keineswegs. Gelingt aber den Linken der Einzug in das dritte Landesparlament eines westdeutschen Flächenstaates und das ausgerechnet im strukturkonservativen Bayern, sollten die Sozialdemokraten den Sekt besser im Kühlschrank lassen.

hafel
libelle
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Re: Morgen wählt Bayern
geschrieben von libelle
als Antwort auf hafel vom 27.09.2008, 10:41:40
@hafel

nicht ganz außer Acht lassen sollten wir auch, dass die Wahl des Bundespräsidenten im nächsten Jahr ansteht.

Sollte die CSU also ihre bisherige Anzahl der Sitze in der Bundesversammlung nicht halten können, somit die Stimmen/Sitze der CDU/CSU sich wesentlich verringert, wäre eine Mehrheit von SPD/Grünen/Linken denkbar.

Dann hätte Gesine Schwan doch noch eine Chance....

Gruß
libelle
edith
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Re: Morgen wählt Bayern
geschrieben von edith
als Antwort auf hafel vom 27.09.2008, 10:41:40
auch das kleine Österreich wählt morgen und auch hier wird nichts beim alten bleiben, denke ich mir zumindest. Aber ob´s besser wird?
--
edith

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simba
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Re: Morgen wählt Bayern
geschrieben von simba
als Antwort auf edith vom 27.09.2008, 11:50:26
Oh, auch in Bayern wird gewählt? Bei uns gibts ja morgen vorgezogene Neuwahlen, weil die rotschwarze Koalition absolut nicht miteinander "konnte". Nur in der letzten Woche habens im Parlament panikartik noch einige Beschlüsse verfasst, um das Wahlvolk gnädig zu stimmen..... obs besser wird weiss ich nicht und obs anders wird weiss ich auch nicht.
--
simba
edith
edith
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Re: Morgen wählt Bayern
geschrieben von edith
als Antwort auf simba vom 27.09.2008, 11:56:25
Hallo sima, ich bin Österreicherin, gggg
--
edith
simba
simba
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Re: Morgen wählt Bayern
geschrieben von simba
als Antwort auf edith vom 27.09.2008, 13:13:52
Tja Edith und ich weiss auch schon in welcher Richtung du in etwa wohnst - auf alle Fälle sind wir aus demselben Bundesland
--
simba
pea
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Re: Morgen wählt Bayern
geschrieben von pea
als Antwort auf hafel vom 27.09.2008, 10:41:40

Es ist vermutlich die spannendste Wahl in Bayern seit Jahrzehnten und es könnte auch ungeheuerliches passieren. ...

Gelingt aber den Linken der Einzug in das dritte Landesparlament eines westdeutschen Flächenstaates und das ausgerechnet im strukturkonservativen Bayern, sollten die Sozialdemokraten den Sekt besser im Kühlschrank lassen.



Sekt und Selter für alle ))

Es gibt auch noch Kommunalwahlen in Brandenburg -
mal abwarten, wie die ganz Rechten da abschneiden.



--
pea
Re: Morgen wählt Bayern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 27.09.2008, 10:41:40

Demokratie kann aus meiner Sicht nur existieren, wenn neben einer starken regierenden Partei auch eine Opposition vorhanden ist. Genau das ist eben in Bayern nicht der Fall.
Auf dem Land, in den Gemeinden und in den Landkreisen regiert seit Jahren eine übermächtige CSU, die kann schalten und walten wie sie will und Minderheiten werden gnadenlos nieder gemacht. Solch eine Übermacht führt zu Überheblichkeit und Überheblichkeit kommt vor dem Fall.
Ein Beispiel: Im Wahlkampf kämpft die CSU für die Wiedereinführung der Pendlerpauschal an dem ersten Kilometer. Kleine Einkommen sollen entlastet werden, so das Versprechen.
Letzte Woche haben Die Linken im Bundestag einen Antrag auf genau diese Einführung der Pendlerpauschale eingereicht und bei der Abstimmung hat die CSU dagegen, also mit "Nein" gestimmt. Gut, der Vorschlag kam von den Linken, doch ist das politische Kultur, wenn in der Sache Übereinstimmung besteht, aber weil die andere Partei in anderen politischen Angelegenheiten anders geartet sind, wird das dann abgelehnt.
Wenn alle Parteien so handeln würden, dann ist jegliche Politik in Deutschland unmöglich, weil alles blockiert wird.
Einem Pendler, der diese Pauschale nun wirklich braucht, ist es letztlich egal, unter welchen politischen Zusammensetzungen diese Hilfe zustande gekommen ist.
Das ist nur ein Beispile für die Überheblichkeit der CSU, auch sie sind im Wahlkampf nicht ehrlich.
picaro

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