Innenpolitik Müllkippe geschlossen

Deutschland hat nun vor ein Problem. Jahrelang hatten sich viele westliche Länder, auf billiges Recycling in China verlassen. Im Juli vergangenen Jahres erklärte das chinesische Umweltministerium der WTO, dass es keinen Altkunststoff mehr importiere. Aus D gingen in 2016 1,5 Mio. Tonnen Plastikabfall nach China und Hongkong. Das ist mehr als die Hälfte dessen was hierzulande anfiel .
Insgesamt 24 verschiedene Recyclingmaterialien dürfen seit dem 1. Januar nicht mehr nach China exportiert werden – darunter unsortierter Plastikabfall, Altpapier, alte CDs und alte Textilien. Die Begründung der Chinesen: Der Müll sei zu dreckig und zu gefährlich.
Und was machen wir ? Wir suchen nach neuen Müllplätzen....keinesfalls werden wir auch nur eine Tonne Müll vermeiden wollen.
Noch quellen deutsche Recyclinghöfe nicht über. Aber die Branche sucht alternative Abnehmer in anderen asiatischen Staaten wie Vietnam, Malaysia oder Thailand.

Warum fällt mir da auch gleich Afrika ein...die wollten wir doch unterstützen....und bis Afrika isses auch nicht so weit wie bis China. Warum nur wird dem Verpackungswahnsinn in Deutschland nicht endlich ein Ende gemacht...achja...das schafft Arbeitsplätze.Ist also keine Aufgabe für irgendeine Regierung in Deutschland !!!
 

Mittlerweile hat China halt selbst so viel Plastikmüll, dass sie daraus die bei vielen Deutschen beliebten Fleece-Jacken, -Hosen, -Freizeitanzüge und anderen Scheiß herstellen können. Bislang hatten die Deutschen ihren eigenen Müll auf der Haut ...jetzt den chinesischen.

"Ich war eine Flasche" - China produziert Pullis aus Plastikabfall

Du hast recht ion: Schade, dass wir Deutschen unseren Müll nicht selbst verwerten können!

Ein schöner Beitrag in der SZ....es ist gar nicht sooo schlimm, daß wir das Land mit dem drittgrößten Müllanfall sind...wir haben die Logistik und Verwaltung um unseren Müll zu bewältigen. Was ich mich frage....ist die Lebensqualität im Nachbarland Polen sooo viel schlechter nur weil sie die Hälfte unseres Müllaufkommens haben ?
Wäre es wirklich zuviel verlangt, den Verpackunsmüll per Gesetz zu reduzieren...denn die Industrie ist nicht bereit dazu. ?


Müll

@ion,

Du hast ein wichtiges Thema eröffnet. Die Vermeidung von Plastikmüll ist aber m. E. nicht nur Regierungsauftrag, sondern jeder einzelne sollte bei seinem Verhalten anfangen. Ich versuche z. B. immer mit Stofftaschen einkaufen zu gehen und Plastiktüten zu vermeiden. Wenn das Millionen so machen, hat das schon einen Effekt. Allerdings nerven - gerade um die Weihnachtszeit - fest eingeschweißte Verpackungen, denen man kaum aus dem Weg gehen kann. Da sollten dann für die Hersteller schon staatliche Vorschriften greifen.

Ich habe meine Hoffnung auf biologisch abbaubaren Plastik noch nicht aufgegeben und hoffe da auf die Chemiker, obwohl es auch Stimmen gibt, die darin keine Lösung sehen. Aber der derzeitige Stand der Forschung wird ja nicht deren Endstand sein.

Grundsätzlich halte ich den Export von Müll für falsch. Zumindest müssten die Entsorgungsfirmen gesetzlich daran gebunden werden, dass auch dort im Ausland dann die Standards einzuhalten sind wie bei uns.

Karl
 

Ach Karl...jeder sollte ist ein sehr frommer Wunsch. Und ich glaube dir unbesehen, das du in deinem Verhalten ziemlich vorbildlich bist. Aber ich erlebe auch täglich wie der Einzelne damit überfordert wird. Wenn ich eine kleine Flasche Rasierwasser kaufe, da muss ich auch die große Umverpackung mitkaufen.Ich finde es schon gut, wenn ich neulich bei einem Konzert nein Getränk aus nem Plastegäß bekomme auf dem 2 Euro Pfand waren....aber üblich ist das längst nicht überall. Und ohne die Pfandverordnung der damaligen Regierung(auch wenn diese Verordnung von der Industrie massiv unterlaufen wird und die aktuelle Regierung da nicht gegensteuert) war im Prinzip genau das was man machen konnte. 
Darüber wird aber sicher keine Regierung nachdenken die aus der Groko besteht.

.Ich finde es schon gut, wenn ich neulich bei einem Konzert nein Getränk aus nem Plastegäß bekomme auf dem 2 Euro Pfand waren....aber üblich ist das längst nicht überall.

Wo liegt da der Unterschied ob du den Plastikmüll entsorgst oder der Konzertveranstalter?

Du sprichst offensichtlich Trittin an. Ich wollte diese Pfandverordnung ursprünglich nicht, fand sie umständlich. Heute bin ich froh darüber, dass unsere Straßen, Plätze etc. nicht mehr so vermüllt sind. Aber auch davon wird der Müll nicht weniger.

Und wer Fisch isst, bekommt ihn in gefährlicher Form wieder auf den Tisch.

Ciao
Hobbyradler
 

"Du hast recht ion: Schade, dass wir Deutschen unseren Müll nicht selbst verwerten können!"

47 Prozent der kommunalen Abfälle werden recycelt - damit ist Deutschland der Wiederverwertungskönig innerhalb der 28 EU-Staaten.
Ein großer Teil der Abfälle in Deutschland, nämlich 35 Prozent, werden  in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Anfallende Energie wird genutzt (Heizung...)
18 Prozent unserer Abfälle werden kompostiert.

Was wir nicht beherrschen - und da sind wir ganz allein schuld- ist die Tatsache, dass die Mehrheit NICHT bereit ist, das eigene Müllaufkommen zu reduzieren. Meist aus Bequemlichkeit, Desinteresse ...

Wir Deutschen verwerten unseren Müll also in großem Maße selbst.
Wie kannst du wider besseren Wissens behaupten, dass wir unseren Müll nicht selbst verwerten??????
Du gehörst zu den "Weltmeistern" im Miesmachen - auch wenn die Realität ganz anders aussieht.
Ist mir unverständlich !!!!

 Wir gehören zu den wenigen Industrieländern, die die Müllkippenkapazität und den "Müllexport" kontinuierlich heruntergefahren haben.
Im Gegenteil- Deutschland ist in der Lage, wegen der modernen Wiederverwertungsanlagen doppelt so viel Müll zu IMPORTIEREN, wie wir Müll exportieren.



 

Was wir nicht beherrschen - und da sind wir ganz allein schuld, ist die Tatsache, dass die Mehrheit NICHT bereit ist, das eigene Müllaufkommen zu reduzieren. Meist aus Bequemlichkeit, Desinteresse ...

von Klaus

Und das kann ich gerade bei der älteren Generation überhaupt nicht verstehen.

Als ich aufwuchs, gab es diesen Dreck überhaupt noch nicht und ich erinnere mich nicht, irgendwann mal Schwierigkeiten beim Transport meiner Einkäufe gehabt zu haben.
Auf Plastiktüten habe ich schon immer verzichtet, auch schon vor der Diskussion darüber.

Leider ist es immer noch so, dass man manches überhaupt nicht unverpackt kaufen kann.
Manchmal verzichte ich auf solche Artikel dann gänzlich, aber einiges benötigt man einfach.

Wenn ich wirklich mal etwas unvorhergesehen kaufe und tatsächlich keinerlei Behälter bei mir habe, dann transportiere ich den gekauften Artikel eben einfach mit der Hand.
Pippa

Nein, diese Becher wurden wieder verwendet...sie hatten den Aufdruck des Clubs i dem das Konzert statt fand. Sind also allemal besser als die die man oft bei Konzerten achtlos wegwirft...und die dann sicher nur im Kraftwerk landen.
Was du über die Pfandregelung sagst kenn ich noch...ich meine die Argumente die viele vorbrachten. Sie war eigentlich dafür gedacht das System langsam auf Mehrwegflaschen umzustellen. Dafür hätte man es reformieren müssen...aber das wollte weder die SPD noch die CDU...und nun ist die Industrie dabei das Einwegsystem zu vergrößern...das könnte man stoppen.

Pfandgewinne....wem nutzt es?

Und man kann natürlich auch von Seiten der Politik gegen diese unsäglichen Plastetüten angehen....aber was da aktuell gemacht wird ist auch wieder nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

Klaus, wir reden hier von Plastikmüll, der sollte (meines Wissens nach) nicht in den Müllverbrennungsanlagen landen, sondern ist "eigentlich" (haha) Ein Wertstoff der recyclet gehört (auch wenn dies seltener als gewünscht der Fall ist ( Hälfte des Plastikmülls wird verbrannt). Da er aber auch zu grossen Teilen unverrottbar in der Umwelt landet sollte seine Entsorgung dadurch so gut wie möglich vermieden werden dass man die Herstellung vermeidet. Ich glaube, aus umweltschützerischen Aspekten gibt es darüber eigentlich nun wirklich keinen Diskussionsbedarf mehr. Oder?
Und bei der Erzeugung von (gefährlichem und unnötigen) Plastikmüll sind wir Deutschen nun mal ganz schön aktiv:

Plastikmuell - Deutschland im EU-Vergleich

Von daher ist das eigentlich doch etwas anderes.
Ich finde es manchmal erschreckend, obwohl ich nie Plastiktüten kaufe und kaum Konserven nutze sondern in erster Linie frische Lebensmittel ist meine "Gelbe-Sack-Tonne" in der Regel viel voller als meine Restmülltonne, das finde ich etwas krank, aber ich hab noch keine Idee wie ich das ändern sollte, ohne mein Leben gänzlich auf den Kopf zu stellen.

Liebe Grüße
Andrea