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Innenpolitik Münteferings Rücktritt

jolli
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Münteferings Rücktritt
geschrieben von jolli
Was steckt dahinter, wirklich persönliche Gründe? Seine Frau ist schon lange krebskrank und steht wohl vor einer erneuten OP.
Schade um Münte, ich fand ihn gut in seiner Gradlinigkeit.
Gut für seine Frau, die jede Unterstützung brauchen kann. Ich wünsche beiden alles Gute.

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jolli
dutchweepee
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Mitglied

Re: Münteferings Rücktritt
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf jolli vom 13.11.2007, 16:30:36
hoffentlich verabschiedet er sich nicht für immer von der politik!


ROT FRONT!
Re: Münteferings Rücktritt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jolli vom 13.11.2007, 16:30:36
Ich glaube das die Grenzen fließend sind, er hat von der Partei für seine Begriffe den zweiten schweren Nasenstüber bekommen, der erste war ja das er seinen Kandidaten nicht durchbekam, jetzt von Beck den zweiten. Die wirklich schwere Erkrankung seiner Frau für die das ja schon ein Sekundärkrebs ist und wohl auch sein Alter, er ist kein Teenager mehr, gaben ihn wohl zu denken das es auch noch andere Sachen als Politik gibt. Ich denke er ist gut beraten sich jetzt um sein Privatleben zu kümmern. Auch ich wünsche ihn alles Gute und das ganz aufrichtig.
Gruß Claude

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vitaraw
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Re: Münteferings Rücktritt
geschrieben von vitaraw
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.11.2007, 17:07:23





münte geht ..... er ist eigentlich einer der wenigen persönlichkeiten die wir noch haben ...

es gab zwei möglichkeiten man mochte ihn oder man lehnte ihn vehemennt ab .....ein mittelding gab es nicht . er war nie everybodys darling , hatte immer ecken und kanten und immer auch in den eigenen reihen kritiker .

aber wie gesagt er war , oder besser gesagt er ist , eine persönlichkeit !

für die politische landschaft meiner meinung nach ein verlust das er geht , für seine familie sicher die beste alternative .

mach et jood münte , ich werde dich vermissen !


jutta
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vitaraw
hugo
hugo
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Re: Münteferings Rücktritt
geschrieben von hugo
als Antwort auf jolli vom 13.11.2007, 16:30:36
vielleicht ists noch etwas zu früh für ein Resümee warum, weshalb wieso,,,
aber aus meiner Sicht hatte er die Zeichen der Zeit etwas verpasst.

Dieses politische Gesamtpaket -beginnend mit schröders Agenda 2010)
hat theoretisch relativ gute Ergebnisse produziert, vor allem wenn man die reine Statistik betrachtet. (Arbeitslosenzahlen, gegenwärtiger Wirtschaftsaufschwung,,)

Münte hätte diese Erfolgstendenz wohl allzugerne noch bis kurz vor die nächsten Wahlen beibehalten um dann mit einigen "Geschenken" das Kurzzeitgedächtnis der Wähler zu manipulieren.

Das er dabei rücksichtslos die Sorgen der Arbeitslosen, die Armut der Geringverdiener, die tatsächliche traurige Lage einer zunehmend größer werdenden Bevölkerungsschicht seinen Zielen opferte (und ich bin sicher sehr bewusst- der hat auch Augen im Kopf) spricht gegen Ihn und das hat Ihm vermutlich auch die Stelle gekostet.

Er kann sich doch gar nicht mehr wohlgefühlt haben in seiner Haut.

Andere haben das erkannt und die Kurve auf die Schnelle noch bekommen, obwohl die heutige Entscheidung -die Arbeitslosen mit der Nummerierung I - ein wenig länger zu bedienen je nachdem wie alt sie sind,, sehr halbherzig ist.

Die alten sozialdemokratischen Positionen, wie man sich das als unbedarfter Politlaie heute noch so vorstellt, wurden von Ihm und den Seinen sowieso schon vor langer, langer Zeit verlassen und gewaltig zugunsten der Herrschenden und nicht zum eigenem finanziellen Schaden, um orientiert.

Das was hier etwas kritisch klingt, muss nicht zwangsläufig bedeuten das ich andere Regierungsmitglieder als besser, wertvoller, brauchbarer zur Behebung unserer Sorgen einschätze *g*
--
hugo
jolli
jolli
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Re: Münteferings Rücktritt
geschrieben von jolli
als Antwort auf hugo vom 13.11.2007, 18:17:34
Das er dabei rücksichtslos die Sorgen der Arbeitslosen, die Armut der Geringverdiener, die tatsächliche traurige Lage einer zunehmend größer werdenden Bevölkerungsschicht seinen Zielen opferte (und ich bin sicher sehr bewusst- der hat auch Augen im Kopf) spricht gegen Ihn und das hat Ihm vermutlich auch die Stelle gekostet.
geschrieben von hugo


Nun, ich persönlich fand sein Argument, für das Geld mehr Arbeitsplätze für Ältere schaffen zu wollen, richtig. Was nutzen die paar Monate mehr ALG I (wo man nicht mal weiß woher das Geld dafür herkommen soll), wenn es schließlich doch zu HartzIV kommt? Versuchen, Arbeitsplätze für Ältere zu schaffen, die dann wieder Beitrags- und Steuerzahler werden, ist sinnvoller. Ich denke nicht, dass er "rücksichtslos die Sorgen..... seinen Zielen opferte". Er sah es von einer anderen Warte.

Herr Beck hat auf Müntes Kosten (viel zu früh) den Wahlkampf eingeleitet, und nun kneift er.... denn er wäre der nächste gewesen, der auf Müntes Stuhl hätte Platz nehmen sollen - Feigheit vor der Kanzlerin?

Hugo, du hast deine Sicht, ich die meinige. Ändern tun wir an der Situation nichts.

--
jolli

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Münteferings Rücktritt
geschrieben von hugo
als Antwort auf jolli vom 13.11.2007, 18:57:27
oh lolli,, meinst Du, das mit diesem Geld tatsächlich echte Arbeitsplätze für Ältere geschaffen worden wäre?

das kann ich mir beim Allerbesten Willen nicht vorstellen.

Ein älterer Langzeit- Arbeistloser und um diese solls ja vorrangig gehen, wird doch nicht eingestellt weil der Münte das so will und die Vemittler dafür mehr Geld bekommen und die Älteren eine Zusatzbewerbungsausbildung bekommen, oder eine Umschulung o.ä,
Da es noch reichlich Junge Arbeitssuchende gibt stellt der potentielle Arbeitgeber bis auf wenige Ausnahmen solche Alten doch nur dann ein, wenn sie noch Geld mitbringen.

Sei es als Eingliederungeshilfe, als Fördermittel, als Unternehmengerechte Ausbildung auf Staatskosten, als Vermittlungsgebühr und Prämie,,
sowas heisst dann im Beamtendeutsch: Neue Wege der Unternehmensansprache und Sensibilisierung für das Thema „Integration und Beschäftigung älterer Arbeitnehmer/-innen

also, werft 20 Jüngere Arbeiter aus dem Unternehmen, stellt 15 Zeitarbeiter für halben Lohn ein oder nehmt einige frisch auf diesen Job getrimmte Langzeitarbeitslose mit gehörigem Potential an Fördermitteln und Prämie,,,,

Ein Test dazu ergab, das nach großen Anstrengungen und Riesenaufwand Zum Stichtag der Datenerhebung (31.08.2006) rund elf Prozent der Teilnehmer/-innen erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden,,welch ungeheurer Erfolg,??

Aber den Bericht dazu, die Efrolgsmeldung solltest Du Dir mal auf der Zunge zergehen lassen was sich diese "gutbezahlten abzockenden Experten" so alles an Spezialausdrücken
vor Langeweile aus demÄrmel leiern. da kann mir schlecht werden,,
-bundesweite Evaluation
-Aktivierungs- und Vermittlungsstrategien identifizieren-
- Gruppendiskussionen Fallstudienregionen-
-konzentrierte Ausrichtung der Vermittlungsbemühungen in einigen Beschäftigungspakten auf vermeintliche „Chancenbranchen
-das Vorliegen multipler Vermittlungshemmnisse
-flankierende Förderangebote
-die Teilnehmenden in Abstufung der individuellen Arbeitsmarktferne fokussieren
-Implementierung von Empowerment-Ansätzen,
-eingeschränkte räumliche Mobilität
-Fallmanager mit Migrationshintergrund aus der Zielgruppe
-beschäftigungsrelevante gesundheitliche Probleme
-Lohnkostenzuschüsse als Festbeträge
-unfruchtbaren Dualismus von bewerber- und stellenorientierter Vermittlung
-Profiling- und Coachingelemente und passgenaue Personalauswahlprozesse (Matching).
-

also eine Bericht voller enthusiastischer überzogener nichtssagender verblendender Äußerungen mit der -in einem Zwischensatz versteckten Resignation: Deutlich wurde jedoch, dass die Übertragbarkeit und der Erfolg eines Konzepts zu einem großen Teil von den beteiligten Personen, deren Engagement und deren persönlichen Kontakten abhängig ist.

also wer keine Beziehungen hat, kann weder vermitteln noch mit Einstellung rechnen.


hugo
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Münteferings Rücktritt
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.11.2007, 17:07:23
@claude

wenn ich sehe, welche flachzangen die SPD da nachrücken lässt, fehlt mir Münte schon jetzt.

übrigens finde ich den vorwurf, daß Kurt Beck den platz von Münte hätte einnehmen sollen völlig unbegründet. der CDU-parteivorsitzende, sitzt zum glück auch nicht im kabinett.
Re: Münteferings Rücktritt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 14.11.2007, 02:37:58
Nun Dutch es bleibt abzuwarten ob das wirklich solche Flachzangen sind, oder ob man das nur glaubt weil man sich von etwas gewohnten verabschiedet, in diesem Fall Müntefering.
Mir fehlt grundsätzlich kein Berufspolitiker, jeder ist ersetzbar und Herr Müntefering stand schon für die schrödersche Politik der Zumutungen. Letztere werden von Sozis beklagt und gleichzeitig werden die Verursacher vermisst, das verstehe wer will.

Natürlich muss man sich auch fragen ob die schöne heile Arbeitswelt zurückholbar ist oder ob es nur so geht wie jetzt praktiziert. Längst nicht jeder der Arbeit hat kann davon sein Leben bestreiten, er ist weit davon entfernt eine unbefristete Gutbezahlte Stelle zu haben die ihn eine vernünftige Zukunftsplanung ermöglicht. Ob diese heile Arbeitswelt wieder herstellbar ist glaube ich selber nicht, es langt eben nicht zu sagen man müsste, man sollte, ich möchte, man könnte usw. Mit Sozialismus im herkömmlichen Sinn schon gar nicht, der fiel eigentlich nur auf das er nach seinem Zusammenbruch ein Kometenschweif Armenhäuser hinterließ, also muss auch er neu überdacht werden,

Die neue Arbeitsteilung in der Welt und das Konsumverhalten der Europäer auch der Deutschen verhindert das Arbeit für Schlechtqualifizierte wieder den Stellenwert haben wird den sie einst hatte, Politiker wissen das und sie sollten es auch sagen. Tscha es ist halt wie meistens im Leben Dutch, man hat nur die Wahl zwischen großen und kleinen Übel lache.
Gruß Claude





heinzdieter
heinzdieter
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Re: Münteferings Rücktritt
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf jolli vom 13.11.2007, 16:30:36
Die Krankheit seiner Frau dürfte ausschlaggebend für seinen Rücktrit gewesen sein.

Ich glaube, das der eigendliche Grund hierfür aber
die Niederlagen seines Programms waren:
1.
Abweichung von der Agenta 2010 - Arbeitslosengeld
2.
Mindestlohn für die Postbediensteten- Briefzusteller
3.
Nichteinhaltung der Zusage über Nachverhandlungen bei den Mindestlöhnen.
Durch die Bildung einer weiteren Gewerkschaft für Postbedienstete- Briefzusteller- von Herrn Gerster als Partner für die freien Postbetriebe waren Nachverhandlungen laut Verständnis der CDU notwendig, da eine Vereinbarung über Mindestlöhne nur gesetzlich verankert werden kann, wenn über 50 % der Postler darin erfasst sind.
Diese Bildung dieser neue Gewerkschaft erfolgte nach der Vereinbarung der Mindestlöhne zwischen VER.Di und Post um die erfordwerliche 50%-Klausel zu unterlaufen.


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heinzdieter

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