Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Muss das Jahr 1888 verboten werden?

Innenpolitik Muss das Jahr 1888 verboten werden?

ehemaligesMitglied57
ehemaligesMitglied57
Mitglied

Muss das Jahr 1888 verboten werden?
geschrieben von ehemaligesMitglied57
Kiffen die Thüringer Grünen zu heftig, oder sind Einzlne von denen einfach nur gaga?
Folgendes war einer Pressemitteilung der Grünen aus Thüringen zu entnehmen:


"Pressemitteilung 111-08
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen
9. Mai 2008

Grüne halten Logo der neuen Biermarke von Braugold für absolut ungeeignet
Astrid Rothe-Beinlich: Mehr Taktgefühl bei der Logo-Suche wäre angebracht gewesen!

Seit dem 1. April 2008 prangt uns die Anzeige der neuen Biermarke von Braugold, “18achtundachtzig”, in Haltestellen, in Zeitungen und von anderen Werbeplattformen sozusagen “aufgefrischt” entgegen. Auf Nachfrage bei der Geschäftsführung wird verkündet, dass sie sich trotz ihrer Recherchen im Vorfeld für das Logo entschieden hat.

Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Landessprecherin der Thüringer Bündnisgrünen:

“Es ist schon sehr verwunderlich, dass sich die Firma Braugold trotz Vorrecherchen für dieses irreführende Logo entschieden hat, um damit “neue Frische” in die Bierlandschaft zu bringen. Mag das Jahr 1888 für Braugold ein prägendes sein, so hätte man sich doch nicht vor der Tatsache verschließen dürfen, dass genau diese Zahlen für Rechtsextremisten als Zahlencode dienen.

Oft werden im rechtsextremen Milieu Zahlencodes verwendet, um Begriffe, die strafrechtlich verfolgt werden zu verschlüsseln. Diese werden meist in Motiven für T-Shirts, Emblemen, Gruppen- oder Bandnamen verwendet. Oft symbolisieren die Zahlen bestimmte Buchstaben im Alphabet.

Die Zahlen “18″ und “88″ stehen für “AH” und “HH”, womit in der rechten Szene “Adolf Hitler” und “Heil Hitler” verschleiert werden soll. Die Zahl “18″ wird bei Rechtsextremen oft für T-Shirt-Motive benutzt, man findet diese aber auch bei Organisationsnamen wie z.B. “Combat 18″ oder bei der Band “Sturm 18″.

Gerade vor diesem Hintergrund finden wir es mindestens bedenklich, wenn nicht sogar höchst fahrlässig, dass sich Braugold ausgerechnet für dieses Logo entschieden hat. Und das in Thüringen, in dem Land, in dem die NPD im Moment dabei ist, die Demokratie zu unterwandern und sich für 2009 als Ziel gesetzt hat, in den Landtag einzuziehen.

Deshalb fordern BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen Braugold dazu auf, diese Marke aus dem Verkehr zu ziehen oder sich mindestens für ein anderes Logo zu entscheiden, um den Nazis keinerlei Möglichkeit zur Anknüpfung und zur Beachtung zu gewährleisten! Wir empfehlen dies auch im Hinblick auf den möglichen Schaden, den Braugold mit dieser Biermarke nehmen könnte.”

Schon mal recherchiert, liebe Grüne, dass 1888 vielleicht das Gründungsjahr dieser Brauerei war??!!
Was sollten wir denn in diesem Atemzug gleich auch noch mit geißeln?
Vielleicht das Jahr 1823? Enhält die 1 und die 8, sowie die 23 der Illuminati! Uii!Oder 1818 - oi, oi ,oi!
Oder, um ganz sicher zu gehen, die Buchstaben A und H gleich gänzlich aus dem Alphabet verbannen?

Und da sage noch einer, die Deutschen hätten keinen Humor... *ggg*





--
gerald
navallo
navallo
Mitglied

Re: Muss das Jahr 1888 verboten werden?
geschrieben von navallo
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 23.05.2008, 19:22:35
Bei der Fülle der Möglichkeiten, die Zahl 1888 als spezifisches rechtes Symbol aufzufassen (s. Link), muß man erst mal auf derartig verworrene Beziehungen kommen. Da sich derartige Verbindungen auch mit Geburtsdaten, Hausnummern, Autokennzeichen usw. herstellen lassen, schlage ich vor, Zahlen in Logos und Werbung vorsichtshalber ganz zu verbieten )
--
navallo
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Muss das Jahr 1888 verboten werden?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf navallo vom 23.05.2008, 20:16:01
natürlich sollten wir den rechtsradikalen nazi-schweinen keine chance geben, sich im öffentlichen bild mit ihrer symbolik und "geheimsprache" zu erkennen. das ist kein platz für witzchen. dafür sind die glatzen zu gefährlich.

aber übertreiben sollten wir das ganze auch nicht, denn dann müssten wir auch unsere haltung zu Tibet überdenken. nirgendwo auf der welt (außer vielleicht Berlin 1936) sieht man die svastika so oft im straßenbild wie in Nepal.


Anzeige

adam
adam
Mitglied

Re: Muss das Jahr 1888 verboten werden?
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 24.05.2008, 09:32:49
Zitat dutchweeppee:

aber übertreiben sollten wir das ganze auch nicht,.........


Genau der Meinung bin ich auch. Die Aktion der Grünen bringt der braunen Brühe viel zu viel Öffentlichkeit.

--

adam
pilli
pilli
Mitglied

Re: Muss das Jahr 1888 verboten werden?
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 23.05.2008, 19:22:35
mit diesem logo hat m.e. die ideen-schmiede der werbeleutz nicht nur kreativ feingeistiges präsentiert; sondern auf handfesten erfolg gesetzt; entwickelt sich doch Thüringen langsam aber stetig zum paradies-biergarten der nazis und das unter den fest verschlossenen augen braver gesetzeshüter...

"Thüringen - die braune Mitte Deutschlands" ?

Thüringen - die braune Mitte Deutschlands. Der treffende Slogan zeigt nicht nur die immer schneller zunehmende und mittlerweile fast flächendeckende "Faschisierung der ostdeutschen Provinz" (Toralf Staud, Moderne Nazis) nach dem Vorbild von Sachsen und Mecklenburg, sondern auch die zentrale Lage des Bundeslandes, das von fast allen Regionen Deutschlands in nicht allzu langer Zeit auf teilweise erst neu errichteten Autobahnen erreicht werden kann. Diesen gern beschworenen Standortvorteil nutzen zunehmend auch extrem rechte Parteien und Organisationen wie die NPD, JN und "Freie Kameradschaften", zumal sie sich auf die Strukturen vor Ort verlassen können. Das Netz zwischen ihnen ist so eng geknüpft wie kaum anderswo, zahlreiche NPD- und JN-Kader sind zugleich Anführer lokaler Kameradschaften und Aktivisten überregionaler Netzwerke wie "Thüringer_Heimatschutz" (THS) und "Nationales und Soziales Aktionsbündnis Westthüringen" (NSAW).

...Aber anstatt Konsequenzen zu ziehen, wird seitdem konsequent abgestritten und geleugnet. So behauptete der Thüringer Innenminister Karl Heinz Gasser Ende Februar 2006: "Aus Sicht des Innenministeriums ist es ein Erfolg, dass mit Ausnahme von Pößneck im April 2005 kein weiteres Skinheadkonzert erfolgreich durchgeführt werden konnte. Die Polizei habe die Veranstaltungen im Vorfeld verhindert oder aufgelöst." Tatsächlich fanden jedoch in Thüringen 2005 über 40 Konzerte von Rechtsrock-Bands und "nationalen Liedermachern" wie Michael Müller und Annett Moeck statt. Lediglich ungefähr ein Dutzend von ihnen wurde durch die Polizei aufgelöst, oft aber erst gegen oder sogar nach dem Ende der Veranstaltung (Chronik der RechtsRock-Konzerte und rechtsextremen Liederabende in Thüringen 2005. Eine Zusammenstellung der Mobilen Beratung in Thüringen.) Damit steht Thüringen mit der Zahl der Konzerte noch vor dem benachbarten Bayern an zweiter Stelle hinter Sachsen (Zahlen und Fakten zu Rechtsrock in Deutschland. 27.02.2006)

geschrieben von mut gegen rechts


jou und wo so oft laut grölend, braunstieflig gerockt wird, wird datt bier wohl in strömen fliessen und da setzt Braugold mit diesem logo doch zukunfsweisende zeichen und zu recht auf den von rechts zu erwartenden umsatz?

"wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, auch braune Brüder haben ihre Lieder"

und bald, mit werbender unterstützung, auch eine eigene biermarke! braunes herz, watt willst du noch mehr?



--
pilli
nasti
nasti
Mitglied

Re: Muss das Jahr 1888 verboten werden?
geschrieben von nasti
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 23.05.2008, 19:22:35
In Jahre 1999 veröffentlichte PhDr. Dusan Caplovic CS. In Slowakei ein Buch Namen „ 8 in unsere Geschichte“, wo er alle negative politische Geschehnisse von Christentum bis Revolution 1968 erwähnte.
Handelte um magische 8 als letzte Nummer in einem Jahrgang. Ganz beeindruckend ist das geschrieben, obwohl wen er sich konzentriert hätte auf Nummer 4 oder 2, auch könnte etwas zusammen kommen.
In Numerologie steckt eine Magie da bin ich fast sicher.


Nasti


Anzeige

Re: Muss das Jahr 1888 verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 24.05.2008, 10:53:07
@pilli,
nur eine Frage !
Warst du schon mal in Thüringen?

Und noch eine !
Kennst du auch die Hauptabnehmer für "Rechtsrock"- Musikträger?
Frag mal in deiner unmittelbaren Umgebung nach !
--
klaus
pilli
pilli
Mitglied

Re: Muss das Jahr 1888 verboten werden?
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.05.2008, 11:37:14
ich empfehle dir mal einen blick in das buch "RechtsRock - Made in Thüringen" der autoren Christian Dornbusch und Jan Raabe; erschienen im "Verlag Erfurt - Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen" zu wagen?

dort findest du eine

detaillierte und gut geschriebene Übersicht über die rechtsextreme Musikszene in Thüringen. Lesenswert - gerade auch für denjenigen, der sich nicht speziell für die rechte Musikszene im Bundesland Thüringen interessiert - ist die kurze Einführung in die Entstehung, Entwicklung und den Status Quo des Rechtsrockes in der BRD am Anfang des Buches
geschrieben von netz gegen nazis


sollte dich die aktuelle lage zum thema "Thüringen die rechte Mitte?" interessieren, klick den u.a. link an und ich möchte meinen, datt Brauhaus setzt schon auf wachsende umsätze in der szene oder gönnst du denn datt etwa nicht?

--
pilli
navallo
navallo
Mitglied

Re: Muss das Jahr 1888 verboten werden?
geschrieben von navallo
als Antwort auf dutchweepee vom 24.05.2008, 09:32:49
dutch,
stimme dir völlig zu.

Die unverdiente Aufmerksamkeit auf die Nazisymbolik wurde aber erst durch die Grünen-Polemik darauf gelenkt.

Es handelt sich entgegen der Deutung der Grünen ja auch nicht um 2 zweistellige Zahlen, sondern um eine vierstellige. Für die Firma Braugold, die überraschend in einen Erklärungsnotstand kommt, war es das Gründungsjahr. Das Jahr 1888 kann man wohl schwerlich aus Geschichtsbüchern oder Unternehmensgründungen wegen derart an den Haaren herbeigezogenen Parallelen streichen? Oder hätten sich die Gründerväter in weiser Voraussicht auf die unvorhersehbare Vergangenheit ein anderes Jahr raussuchen sollen? Dürfen Firmen nicht mehr auf ihr Gründungsjahr verweisen? Ihnen deswegen einen Werbefeldzug am brauenen Ufer zu unterstellen, halte ich für sehr weit hergeholt. Werden in Zukunft 18. Geburtstage (man beachte: sogar 2-stellig!) nicht mehr gefeiert, weil Nazis daraus Profit ziehen könnten? Was wird aus Theatersitzplätzen oder Hausnummern mit der 18 oder 88? Und wird vielleicht, wer an einem 18. stirbt, mit Naziaufmärschen am Grab rechnen müssen? Und wie können die 1933 geborenen solcher Gefahr entgehen? Solche Spielereien mit Zahlen kann man endlos fortsetzen.

Ich finde, man überläßt den braunen Schwachköpfen mit derartiger Besorgtheiten unnötigerweise Darstellungsgelegenheiten. Die Grünen haben sich da einen Bärendienst erwiesen.

--
navallo
pilli
pilli
Mitglied

Re: Muss das Jahr 1888 verboten werden?
geschrieben von pilli
als Antwort auf pilli vom 24.05.2008, 12:08:05
bist so still geworden klaus? mal nachgedacht?

zur zeit bietet der WDR eine reportage zum thema rechtsrock an, die ich sehe und die am Dienstag, 27. Mai 2008, 13.30 - 14.00 Uhr wiederholt wird.:

Erst gestern Abend hat die „Antifa Moers“ gegen den Auftritt der Band „Hungrige Wölfe“ protestiert. Die Band wird zwar vom Verfassungsschutz als nicht rechtsextrem eingestuft. Offiziell bekennt sich die Band auch "nur" zur Fußball-Hooliganszene. Doch die Geschichte der Band ist eine andere. Cosmo TV hat sich unter die Konzertgäste gemischt und Menschen getroffen, die offensichtlich mehr braune Gesinnung mit sich tragen, als die Bandmitglieder zugeben wollen.

geschrieben von wdr


ich empfehle auch mal nach rechtsrock 88 zu googeln...ekelhaft!




--
pilli

Anzeige