Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Nachrichtensendung oder Politberatung

Innenpolitik Nachrichtensendung oder Politberatung

JuergenS
JuergenS
Mitglied

Nachrichtensendung oder Politberatung
geschrieben von JuergenS
Nachrichtensendungen wie das "Heute Journal"(ZDF) oder die "Tagesschau"(ARD) sind gewiss wichtige tägliche Formate.
Selbstverständlich passen sich diese ständig an gesellschaftliche Gegebenheiten an.
Oft jedoch geht mir inzwischen manches gegen den Strich, etwa wenn Nachrichten-Moderatoren versuchen, Spitzen-Politiker bewusst in die Enge zu treiben, diese zu blamieren.

So geschehen, nach meiner Auffassung durch Marietta Slomka am 28.11., als sie Sigmar Gabriel zur Rede stellte, weil sie der Meinung war, dass er den Rückhalt in seiner SPD bezüglich des Koalitionsvertrages anders organisieren müßte.

Er flippte daraufhin aus, sie noch mehr.
Dies veranlasste mich, mich als Zuschauer beim ZDF per email zu Wort zu melden:

"Hallo,
gestern ärgerte ich mich mal wieder, nicht nur ich, über die Art, die unprofessionelle, wie Frau Slomka versuchte, SPD-Parteichef Gabriel in der Nachrichtensendung! "heute" abzubürsten.

Wieso lassen sie immer wieder zu, dass diese Frau sich anmasst, innerhalb einer objektiven Nachrichtensendung, Empfehlungen von sich zu geben, noch dazu in einem bissigen Ton, wie hochkarätige Politiker vorzugehen haben.

Ich bin kein konstanter SPD-Wähler, aber wie kommt S. dazu, anzuprangern, dass die SPD "nur" die Mitgliederbefragung durchführt, um die Zustimmung zu den Koalitionsvereinbarungen zu bekommen und nicht gleich alle Wähler.

Nachdem Gabriel darauf hinwies, dass sie damit viel breiter vorgeht als CDU und CSU und ihren Vorschlag als Quatsch einstufte, geriet sie aus den Fugen.

Sie ist keine souveräne Journalistin und führt auch keine Talkshow, sie hat dem Ansehen des ZDF geschadet. Auch ich zahle über meine Gebühren das ZDF mit.

Wann erkennt man beim ZDF, dass Slomka unzumutbar ist und Klaus Kleber nicht das Wasser reichen kann.

Slomka kämpft im TV oft einen Kampf, den sie innerhalb einer Partei führen müßte, nicht in einer Nachrichtensendung."

Empörung kann man in Deutschland äussern, das ZDF hat meinen TExt an das Heute-Team und FRau Slomka weitergeleitet.

Servus
justus39
justus39
Mitglied

Re: Nachrichtensendung oder Politberatung
geschrieben von justus39
als Antwort auf JuergenS vom 30.11.2013, 15:08:08
Auch ich habe mich über die Art von Frau Slomka geärgert, obwohl ich nicht unbedingt ein Fan von Sigmar Gabriel bin. Aber die bissige Art, wie sie ihm immer wieder die Zahl 470.000 unter die Nase rieb hatte nichts mehr mit einem fairen Interview zu tun.

justus
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Nachrichtensendung oder Politberatung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 30.11.2013, 15:08:08
Moment mal,
Gabriel war im Wahlkampf einer der SPD-Giganten, die eine Zusammenarbeit mit Merkel grundsätzlich ausgeschlossen haben. Da muss er sich auch kritische Fragen über seinen plötzlichen Sinneswandel von den Medien gefallen lassen und nicht einfach abwiegeln. Wenn er solche Fragen nicht duldet, dann braucht er dem Interview nicht zustimmen. Immerhin war es seine freie Entscheidung.

Übrigens gibt es heute so etwas ähnliches wie eine Entschuldigung von Gabriel: faz.net: Gabriel nimmt Slomka in Schutz - Sie ist frei in der Art ihrer fragen[/url] Das Interview aus der Sicht der Heute-Show vom 29.11.2013 ab Minute 7.

Zu diesem Thema gibt es eine schon vier Jahre alte Stellungnahme der Kanzlerin:



Offensichtlich werden Lügen im Wahlkampf zur Methode und aller vier Jahre fallen die Wähler immer wieder darauf rein. Da kann es schon mal vorkommen, das eine [u]Wählerin
dem überdrüssig ist, Fragen stellt und sich nicht mehr über den Mund fahren lässt.

Anzeige

panda
panda
Mitglied

Re: Nachrichtensendung oder Politberatung
geschrieben von panda
als Antwort auf JuergenS vom 30.11.2013, 15:08:08
Gabriel hat sich in diesem Fall zu recht geärgert.Slomka hat mit einer falschen Meinung angegriffen :
Wenn die SPD ihre Mitglieder frägt , ist das keineswegs eine Verfälschung des Wählerwillens.. Denn , letzten Endes wählen die Abgeordneten ( eben auch die der SPD ) am Schluß die Kanzlerin-oder eben nicht ! ( und zwar geheim ).
Damit spiegelt sich das Wahlergebnis in der Zahl der wählenden Abgeordneten wieder.
Ob nun die SPD vorher Mitglieder befrägt , oder die CDU und CSU Das und Das machen , ist völlig irrelevant ( vom Grundgesetz her ).
Denn nur die den Souverän ,nämlich das Volk repräsentierenden Abgeordneten haben --- das Letzte Wort !
Hätte die SPD ihre Mitglieder NICHT befragt , wäre möglicherweise der Vorwurf gekommen , sie setze sich über die BASIS hinweg , und dies in einer Zeit, in der man sich mehr " Befragungen " wünscht.
Denn , natürlich ist der " Schwenk " des Kleineren zum Großen , den man vorher ja heftig bekämpft hat , für die Mitglieder ( des in diesem Falle Kleineren )---schon schwer zu verdauen.

Das hätte Frau S. sich von den Polit-Beratern des ZDF ( gibt's bestimmt Viele ) vorher sagen lassen sollen.
Re: Nachrichtensendung oder Politberatung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.11.2013, 15:43:06
Ich habe die Sendung gesehen und verstehe die Aufregung nicht. Höchstens kann man sich aufregen über Herrn Gabriels Ausweichmanöver. Es darf nachgefragt werden, warum von der geringen Zahl an SPD-Mitgliedern das Wohl und Wehe aller SPD-Wähler abhängen soll.

Frau Slomka hat lediglich gefragt und blieb hartnäckig, als ihre Frage nicht beantwortet wurde. So wünsch´ich mir das und so stell´ich mir angemessenen Journalismus vor, mindestens so. Herr Gabriel war gut aus der Spur, als er Slomkas Fragen als Quatsch abtat und ihr Voreingenommenheit attestierte. Ich verstehe Herrn Gabriels Einlassung und Angriff als Hilflosigkeit, um es mal nett zu formulieren.
Ausgeflippt ist Slomka in keinster Weise.

Edit: Pardon HW, mein Beitrag ist nicht eine Antwort auf Deinen Beitrag, sondern zum Eingangspost. Habe falsch geklickt.
justus39
justus39
Mitglied

Re: Nachrichtensendung oder Politberatung
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.11.2013, 15:43:06
Moment mal,
Gabriel war im Wahlkampf einer der SPD-Giganten, die eine Zusammenarbeit mit Merkel grundsätzlich ausgeschlossen haben. Da muss er sich auch kritische Fragen über seinen plötzlichen Sinneswandel von den Medien gefallen lassen und nicht einfach abwiegeln.


Darum ging es mir aber gar nicht.
Dass beide Koalitionspartner gegenüber dem anderen Zugeständnisse machen mussten, ist logisch, Frau Merkel hatte vor der Wahl eine Maut auch völlig ausgeschlossen.
Aber dass Frau Slomka mit penetranter Beharrlichkeit nicht einsehen wollte, dass es ja offensichtlich demokratischer ist, die gesamte Basis entscheiden zu lassen als nur die Abgeordneten selbst und Herrn Gabriel mit dieser Behauptung ständig nervte, war einfach nicht professionell, und das hatte Sigmar Gabriel dann auch mit Recht satt.

justus

Anzeige

JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Nachrichtensendung oder Politberatung
geschrieben von JuergenS
Bin gespannt, ob sich nun nur zwei gegenüberstehende Meinungen hier zeigen:
*Slomka schlecht, Gabriel gut

*Gabriel schlecht, Slomka gut.

Meine Meinung ist, Slomka war unprofessionell
Gabriel war entnervt, ist aber ein Politiker, der große Verantwortung trägt, Slomka trägt keine.
pippa
pippa
Mitglied

Re: Nachrichtensendung oder Politberatung
geschrieben von pippa
als Antwort auf panda vom 30.11.2013, 16:14:42
Ich habe Gabriel gestern bei III nach Neun gesehen und gestaunt, wie hellwach und schlagfertig er noch war und das nach einer schwierigen Sitzung mit der Bremer Basis (ich weiß aus früheren Jahren, wie schwierig gerade die Bremer sind), und ich fand ihn gut.

Ich habe sowieso nie begriffen, weshalb immer alle bei Nennung seines Namens die Nase rümpften, denn mir hat G. immer viel besser gefallen als zB der verbrannte Kanzlerkandidat. Das Einzige, was ich an ihm nicht mag ist das Äußere, weil schwergewichtige Männer nunmal nicht mein Fall sind, aber das hat mit seinem politischen Geschick nun wirklich nichts zu tun.

Auch warum er von den Medien dauernd niedergemacht wurde und wohl auch noch wird, entzieht sich meiner Kenntnis, es sei denn, sie fühlen sich seiner Scharfzüngigkeit nicht gewachsen, aber dann stellen sie sich ja ein Armutszeugnis aus.

Als er nach kurzer Zeit als MP Niedersachsens abgewählt wurde, weil das Wahlvolk einen weichgespülten Kandidaten bevorzugte, habe ich das sehr bedauert.

Frau Slomkas Art der Befragung fand ich schon immer ziemlich unangenehm und ich meide daher auch fast immer die Sendung des ZDF und gucke nur die Tagesthemen.
Das Gelbe vom Ei sind die Moderatoren dort zwar auch nicht bis auf den tollen Ingo Zamperoni, aber der wird ja leider nur als Ersatzmann eingesetzt und wechselt so viel ich weiß sowieso bald auf einen Auslandsposten. Schade......
Pippa
justus39
justus39
Mitglied

Re: Nachrichtensendung oder Politberatung
geschrieben von justus39
als Antwort auf JuergenS vom 30.11.2013, 16:40:13
Es ist doch offensichtlich, dass es demokratischer ist, wenn man in einem Unternehmen die gesamte Belegschaft zu einer Entscheidung der Chefetage befragt als wenn sie nur von den der Direktorenriege getroffen wird. Ich glaube nicht, dass Frau Slomka das nicht begriffen hat, sie wollte den Gabriel lediglich aus Bissigkeit in die Enge treiben.

Dass es in unserer Politik bisher nicht üblich war, dass auch die Wähler mitentscheiden dürfen, ist eine andere Frage.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Nachrichtensendung oder Politberatung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 30.11.2013, 16:32:17
Meines Wissens steht das im Parteistatut drin und wurde vor einigen Jahren so beschlossen. Über was regt man sich auf?

Anzeige