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Innenpolitik Neue Zuwanderer nach Deutschland lassen, oder erst Integration der vorhandenen?

Medea
Medea
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Neue Zuwanderer nach Deutschland lassen, oder erst Integration der vorhandenen?
geschrieben von Medea
Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle sind im Clinch -
der eine möchte eine weitere Zuwanderung stoppen, der andere plädiert für Zuwanderungsprämien und befürchtet einen Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft.
Maizière: "Wenn ich mir die hohe Anzahl der Schulabbrecher und die geringe Zahl der Hochschulabsolventen unter den Migranten ansehe, dann sage ich, wir sollten uns erst einmal um die kümmern, die bereits da sind. Die müssen wir qualifizieren, die müssen wir fordern und fördern."

Das klingt vernünftig, fordern und fördern - die eine Seite ist für die "Angebote", die andere für die Selbsteinbringung zur Integration verantwortlich.
Und hier hat dann die Toleranz ihre Grenzen - denn Toleranz ohne Grenzen führt zu Konflikten.

Medea.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Neue Zuwanderer nach Deutschland lassen, oder erst Integration der vorhandenen?
geschrieben von myrja
als Antwort auf Medea vom 10.08.2010, 08:32:46
Der Begriff „Fordern und Fördern“ geistert seit den 80er Jahren durch die Politik. Mal benutzen die Bildungspolitiker ihn, mal wird er bei dem Thema Arbeitslosigkeit in die Menge geworfen.

Diese blöden Sprüche kann ich nicht mehr hören. Sollen sie doch endlich mal sagen, was sie damit eigentlich meinen.

Was die Selbsteinbringung betrifft, so sind in der Einrichtung, in der ich nebenberuflich arbeite, die Integrationskurse regelmäßig überlaufen. Von mangelndem Willen der Migranten kann da keine Rede sein. Leider lässt die Qualität solcher Kurse oft zu wünschen übrig.

Eine Tatsache ist auch, dass junge Leute mit Migrationshintergrund es schon in der Schule schwerer haben als ihre deutschen Freunde, eben weil sie aus anderen kulturellen Kreisen stammen und dazu auch meist noch anders aussehen. Lehrer sind auch nur Menschen und doch leider noch sehr oft mit Vorurteilen behaftet durch die Presse oder auch eigene einzelne schlechte Erfahrungen.

Was die „fehlenden“ Fachkräfte betrifft, das hatten wir doch vor einigen Jahren schon mal. Die Kräfte aus dem Ausland haben es aber zu einem großen Teil vorgezogen in Amerika und den anderen europäischen Ländern anzuheuern, genau so wie es viele deutsche Fachkräfte nach dem abgeschlossenen Studium ins Ausland zieht. Die Bezahlung dort ist einfach um vieles besser. Vielleicht sollte die Wirtschaft, die diesen Fachkräftemangel beklagt, einfach in sich gehen und den hiesigen Hochschulabsolventen bessere Angebote machen.
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Neue Zuwanderer nach Deutschland lassen, oder erst Integration der vorhandenen?
geschrieben von eleonore
wenn man die medien beobachtet, ist die situation mehr als präker.

Hochqualifizierte türkischstämmige Akademiker wandern aus, weil sie sich in Deutschland missachtet fühlen - in anderen Ländern werden die Talente umworben.
geschrieben von spon


Jung, gut und unerwünscht

dass gleiche trifft allerdings auch auf deutsche jung akademiker zu.

alleine die situation die mediziner spricht bände.
es herrscht z.B. in osten ärztemangel, die junge ärzte wandern scharenweise nach skandinavien oder england aus.

eventuell sollten die damen und herren politiker mal darüber nachdenken, wie man hierzulande die arbeits bedingungen attraktiver macht.

mein sohn hat auch darüber lange nachgedacht, ins ausland zu gehen.
er hat im zuge seine dissertation ein mehrmonatige forschungs stipendium in berkeley/californien gehabt, und war über die dortige möglichkeiten hellauf begeistert.
er bleibt jetzt hier, da er ein sehr interessante und lukrative angebot erhielt zum jahresanfang 2011.
(sehr zu meine freude :)

auch die lage in handwerk ist nicht viel anders, es werden gut qualifizierte handwerker landesweit gesucht.

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urmelviech
urmelviech
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Re: Neue Zuwanderer nach Deutschland lassen, oder erst Integration der vorhandenen?
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf myrja vom 10.08.2010, 09:11:00
Der Begriff „Fordern und Fördern“ geistert seit den 80er Jahren durch die Politik. Mal benutzen die Bildungspolitiker ihn, mal wird er bei dem Thema Arbeitslosigkeit in die Menge geworfen.

Diese blöden Sprüche kann ich nicht mehr hören. Sollen sie doch endlich mal sagen, was sie damit eigentlich meinen.


Das ist doch einfach fordern das machen die Arbeitgeber, Banken usw.
und gefördert werden die Ideen dieser von der Regierung zulasten, der die keine Lobby haben. Ohne nachzudenken also meisst ungeprüft.

So einfach ist das.

Urmel
schorsch
schorsch
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Re: Neue Zuwanderer nach Deutschland lassen, oder erst Integration der vorhandenen?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf eleonore vom 10.08.2010, 09:25:43
Die Schweiz hat (hoffentlich nur vorübergehend) zu wenig Volksschullehrer. Auf Inserate in deutschen Blättern meldeten sich Hunderte.

Deutsche Ärzte kommen in genügender Zahl in die Schweiz.

Woran das wohl liegen mag?

Übrigens: Ich plädiere nicht für solche "Einfuhren"; ein Land soll nicht an der Ausbildung von eigenen Fachkräften sparen!
olga64
olga64
Mitglied

Re: Neue Zuwanderer nach Deutschland lassen, oder erst Integration der vorhandenen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 10.08.2010, 08:32:46
Die "Wirtschaft" fordert das, was sie braucht: gut ausgebildete, mehrere Sprachen sprechende, mobile Arbeitnehmer, die nicht schon mit 25 Jahren an ihre Rente denken. Und da ist es leider nicht weit her bei unseren grossenteils gepamperten Schul- und Universitätsabgängern.
Es sollte diese aber endlich motivieren, sich den Gegebenheiten endlich anzupassen, damit sie Arbeit finden und behalten können.
Die Anwerbung von "Zuwanderern" wird wieder nicht in dem gewünschten Umfange klappen (ähnliche Aktionen gab es ja schon), weil die geeigneten Aspiranten kein grosses Interesse haben, nach Deutschland zu gehen - sie präferieren USA und Engldand schon aus Gründen der Sprache. Also Senioren - nicht schon wieder im Vorfeld nervös werden! Olga
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
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Re: Neue Zuwanderer nach Deutschland lassen, oder erst Integration der vorhandenen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 10.08.2010, 17:06:04

" Also Senioren - nicht schon wieder im Vorfeld nervös werden! Olga

Olga,

deinen erhobenen Zeigefinger kannste ruhig runterlassen!

Die Verantwortlichen wären gut beraten,rechtzeitig
dafür Sorge zu tragen,unsere Kinder und Jugendlichen derart aus-bzw. weiter zu bilden,dass genügend Fachktäfte einsatzbereit sind!
Darüber hinaus wäre eine Weiterbildung bzw Umschulung derer zu unterstützen,die ihren Arbeitsplatz unverschuldet verloren haben!
Das Geld hierfür wäre sinnvoller angelegt,als die Betroffenen
--oft Familien mit Kindern--
auf Hartz-IV-Niveau abrutschen zu lassen
oder Fachkräfte aus anderen Ländern anzulocken!

Gudrun
olga64
olga64
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Re: Neue Zuwanderer nach Deutschland lassen, oder erst Integration der vorhandenen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.08.2010, 08:13:43
Frau Gudrun - zuerst mal sind die Eltern für das Wohl und die Bildung ihrer Kinder verantwortlich - ich hoffe, dies hat bei Ihnen vorzüglich geklappt und die Kinder sind alle in guten Berufen, die sie gut ernähren.
Auch wenn jetzt sofort ein Programm zur "intellektuellen und fachlichen Intetgration junger Menschen" aufgelegt würde, würde die
Realisierung einige Jahre benötigen. Ausser Acht haben Sie hier gelassen, dass durch die Zuwanderer auch der Schwund an jungen Menschen, die Schulen und Universitäten verlassen, kompensiert würde. Aber wie gesagt - die wirklich guten ("Ausländer") wollen sowieso nicht zu un s, insbesondere, wenn sie eine andere Hautfarbe haben, da sie Angst haben, in einigen Teilen Deutschlands umgebracht zu werden. Olga

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