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Innenpolitik Neues aus der Wirtschaft

netarip
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Neues aus der Wirtschaft
geschrieben von netarip
Das Flaggschiff bei Mercedes jetzt zum Spottpreis von 80.000 €
Möglich wurde es,lt. Zetsche, dadurch dass es gelungen ist auf dem Arbeitsmarkt FAK ( bitte nicht aussprechen ) ( Fremdarbeitskräfte ) zu engagieren. Diese selbstlosen Mitarbeiter sind bereit für den Spitzenlohn von 8,19 € diese Edelkarosse herzustellen. Der Restlohn wird dankenswerter Weise von der Arbeitsagentur " aufgestockt "Dadurch sind jetzt auch Geringverdiener in der Lage endlich ein Fahrzeug der Spitzenklasse zu fahren.
Für alle die an einer etwas längeren Leitung hängen und Diffamierungen und Beleidigungen hinter allem sehen. DIES IST SATIRE

Die Wirklichkeit ist schlimmer.

Quelle Kontext Artikel von H.G. Abmayr
Und da ja immer wieder die Meinung vorherrscht es würde nur geschnittene und darum manipulierte Filme gezeigt werden ganz unten ein Beitrag von seriöser Länge. Nur wird dafür etwas mehr Zeit gebraucht

Hungerlohn am Fließband
Wie Tarife ausgehebelt werden

Immer mehr Unternehmen versuchen mit juristischen Tricks, die Tariflöhne auszuhebeln.
Gleiche Arbeit – weniger Geld. Die gute Beschäftigungslage in Deutschland hat eine Schattenseite, denn der sogenannte Niedriglohnsektor breitet sich zunehmend aus, das heißt: immer mehr Menschen können von ihrem Lohn nicht leben, auch wenn sie Vollzeit arbeiten.
Nach ARD-Recherchen werden mittlerweile sogar an den Fließbändern von großen Unternehmen Löhne gezahlt, die niedriger sind als der vielfach geforderte Mindestlohn von 8,50 Euro. Und dies trotz bestehender Tarifverträge, die der Stammbelegschaft bei gleicher Arbeit deutlich höhere Löhne zusichern. Tatsächlich arbeiten diese Menschen Hand in Hand mit der Stammbelegschaft, verdienen aber bisweilen so wenig, dass sie sogar einen Anspruch auf Aufstockung auf die Hartz-IV-Sätze haben.
Der Film "Hungerlohn am Fließband" geht diesem Phänomen auf den Grund und zeigt, wie Billiglöhner mittlerweile reguläre Arbeitsplätze ersetzen – teilweise zu weniger als der Hälfte des üblichen Tariflohns.
Weniger als 5 Euro pro Stunde

Die Gewerkschaften versuchen gegen diese Entwicklung anzugehen, bisher erfolglos. Outsourcing, Zeitarbeit, Werkverträge, Minijobber, Multijobber: So heißen die neuen Tricks der Lohndrücker. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen arbeitet mittlerweile fast ein Viertel der Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Im Durchschnitt werden hier 6,68 Euro verdient. 1,4 Millionen Beschäftigte sollen sogar nicht einmal 5 Euro die Stunde verdienen.
Karl
Karl
Administrator

Re: Neues aus der Wirtschaft
geschrieben von Karl
als Antwort auf netarip vom 07.06.2013, 10:49:30
Die gute Beschäftigungslage in Deutschland hat eine Schattenseite, denn der sogenannte Niedriglohnsektor breitet sich zunehmend aus, das heißt: immer mehr Menschen können von ihrem Lohn nicht leben, auch wenn sie Vollzeit arbeiten.

Dafür ist die Politik verantwortlich, nicht die Wirtschaft. Die Wirtschaft kalkuliert Kosten und Ertrag. Wenn Niedriglöhne möglich sind, werden diese auch bezahlt.

Karl
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Neues aus der Wirtschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
klassenkampf von oben
stichwort: sozialreformen. früher, im 19. jhdt. waren das bestrebungen die soziale lage der arbeiter und ihrer familien zu verbessern. im 20. jhdt., genauer, nach der machtübernahme durch rot-grün, wurde aus sozialreform sozialabbau. unternehmer, unternehmerverbände, führende sozialdemokraten, führende gewerkschafter taten sich zusammen und heckten ein programm aus, wonach schlechtbezahlte jobs alltäglich wurden. -> http://de.wikipedia.org/wiki/Niedriglohn#Deutschland
niedriglohn war das ziel
die aus dem wahrheitsministerium bemächtigten sich des wortes "reform". das wort wurde seines ursprünglichen inhaltes beraubt und wegen seines schönen klanges weiterverwendet. die union wurde obsolet. unternehmerschaft, gewerkschaften, spd, presse gingen eine unheilige allianz ein.
großer schwindel
bei kleinen leuten sollten mittlerweile alle glocken läuten, wenn einer mit dem begriff "reform" hausieren geht (vor allem, wenn er aus der spd kommt). noch heute preist z.b. frank-walter steinmeier (spd), ein architekt der "agenda 2010", die "segnungen" des sozialabbaus. und peer steinbrück (spd), der kandidat der sozialdemokraten, verspricht unternehmern, an der "agenda 2010" werde unter seiner regentschaft nicht gerüttelt.
es könnte noch schlimmer kommen
klassenkampf ist. eine "agenda 2020" droht (linktipp). - holzauge sei wachsam. nach wie vor gilt: wer hat uns verraten? sozialdemokraten!
---
w.

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Mitglied_bed8151
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Re: Neues aus der Wirtschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied

SPON
09.06.2013
Studie: Fast ein Viertel aller Beschäftigten erhält Niedriglohn
Zwei Millionen weniger Arbeitslose - und trotzdem hat sich die Einkommensverteilung in Deutschland nicht verändert. Nach Informationen des SPIEGEL arbeitet fast jeder vierte Beschäftigte im Niedriglohnsektor. -> http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/fast-ein-viertel-aller-beschaeftigten-verdient-niedriglohn-a-904576.html

die saat, von rot-grün gesät, ist aufgegangen.
---
w.
Mitglied_bed8151
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Re: Neues aus der Wirtschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
der anteil der beschäftigten mit niedriglohn ist lt. der neuesten offizielen erhebung gestiegen - von 18,7 prozent (2006) auf 20,6 prozent (2010). - besonders interessant sind die nach frauen/männer, altersgruppen, westzonen/ostzone, qualifikation aufgedröselten zahlen (linktipp).
---
w.
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
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Re: Neues aus der Wirtschaft
geschrieben von ehemaligesMitglied41
..die Wirklichkeit ist schlimmer…

…nicht nur, dass die Politik es zulässt, dass der Niedriglohnsektor sich immer weiter ausbereitet, nein, unsere Politiker subventionieren mit unseren Steuergeldern die Wirtschaft.

Mit unseren Steuergeldern werden die Einkommen mit Hilfe von Hartz 4 aufgestockt, das hat nichts mit Sozialstaat zu tun.
Das ist Verschwendung von Steuermitteln zugunsten der Arbeitgeber.

Und so lange das funktioniert und seitens der Gewerkschaften nicht klar und deutlich bemängelt wird, so lange geht das weiter.

Die Wirtschaft sitzt am längeren Hebel oder sehe ich das falsch????
..ein_lächeln_

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Re: Neues aus der Wirtschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 09.06.2013, 19:03:30
Bisher habe ich auch immer gemeckert.
Motto, wenn die ihre Mitarbeiter nicht ordentlich bezahlen wollen oder können, sollen die doch die Bude dicht machen und selber arbeiten gehen, als Angestellter oder Arbeiter.

Inzwischen denke ich etwas anders.

Unternehmen, die aus Raffgier so handeln, sehe ich wie Du auch.

Aber kleine Unternehmen mit wenigen Leuten, die nicht mehr tragen können
weil derzeit das Gewerk nicht mehr Erlös hergibt, was sollen die dann machen ?
Konkurs ?

Kurierdienste ? Imbißbuden ? Wochenmarktbeschicker ?

Ich habe mal so ein Gedankenspiel in dem anderen Thread zu diesem Thema durchgespielt.
Eigene Firma aufmachen.

Ich wurde öfter schon mal angesprochen,
mache Dich doch selbstständig mit PC-Service.

Fazit:
Das ginge gar nicht.
Ich müßte ja richtig investieren mit unbestimmten Ausgang.
Meine Altersrücklagen verballern,
um vielleicht eine kleine Werkstatt mit einem oder zwei Angestellten zu haben.
Ist sowas überhaupt sinnvoll ?

Es gibt ja wohl immer einige Versuche mit Ich-AGs.
Ich finde es zwar besser, wenn die Aufstockung nicht so hoch ist wie volles H4-Geld,
nur die Raffgier würde ich gerne unterbinden.

Andererseits zeigt mein Denkspiel auch, eine Firma aufbauen ist ein Risiko.
Ich würde es lassen.
Wozu.
Um als Unternehmer angemeckert zu werden, der wenigstens versucht, etwas auf die Beine zu stellen ?

Es sind nicht alle kleinsten und kleinen Firmen die Deutsche Bank.
Wenn das so einfach wäre, könnte sich doch jeder eine goldene Nase mit der eigenen Firma verdienen.

Das ist dann die andere Seite, die mir zu dieser Thematik durch den Kopf geht.
Aber ich bin Techniker, kein Kaufmann (gewesen).

nordstern
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Neues aus der Wirtschaft
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.06.2013, 19:42:35
…ich meine schon die Großunternehmen.

Mir ist völlig klar, dass kleine Gewerbetreibende es sehr schwer haben auf dem Markt zu bestehen.
Das Konsumverhalten ist aber am Ende nur so gut, wie der kleine „Mann“ Geld in der Tasche hat.

Die Agenda 2010 ist nicht sozial ausgewogen, sie wurde uns nur so „verkauft“.

Es gibt Firmen und Unternehmen, die dank Gesetzgebung immer ihre Daseinsberechtigung haben (Kfz-Gewerbe, Elektroinstallateure, Schornsteinfeger um nur eine kleine Auswahl zu nennen).

Die Gier nach dem schnellen Euro hat in den letzten Jahren stark zugenommen, so auch im Medizinbereich.
Traurig nur, dass dadurch jeglicher Anstand und die Achtung zu-und miteinander verloren gehen und Neid und Missgunst überwiegen.

..ein_lächeln_...

olga64
olga64
Mitglied

Re: Neues aus der Wirtschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 09.06.2013, 19:03:30
…nicht nur, dass die Politik es zulässt, dass der Niedriglohnsektor sich immer weiter ausbereitet, nein, unsere Politiker subventionieren mit unseren Steuergeldern die Wirtschaft.

Und so lange das funktioniert und seitens der Gewerkschaften nicht klar und deutlich bemängelt wird, so lange geht das weiter.

geschrieben von ein_


Ja, was oder wer jetzt? In unserem Land herrscht TArifautonomie - die "Politik" (wen immer Sie dahinter vermuten) ist nicht für die Lohnstruktur zuständig. Die Gewerkschaften zusammen mit den ARbeitgebern aber schon - warum stärken Sie diese nicht mit Ihren flammenden Reden,damit sie sich besser einsetzen?
Übrigens in Aktiengesellschaften sitzen auch diese paritätisch in den Aufsichtsräten und hätten schon dadurch Kompetenzen, diese grausamen deutsche Dinge zu ändern - warum tun sie es nicht? Olga
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Neues aus der Wirtschaft
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf olga64 vom 12.06.2013, 17:24:55
Der Staat wird den Mindestlohnverdienst aufstocken müssen. Zugleich kann der Staat je-
doch mit der Festsetzung eines gesetzlich garantierten Mindestlohns
dazu beitragen, dass er nicht durch Unternehmen, die mit staatlichen Zuschüssen kalkulieren, ausgeplündert wird.
geschrieben von Wolfgang Schroeder, Uni Kassel

Mindestlohn

Mindestlohn
In Vollzeit beschäftigte Arbeitnehmer sollen ihren Lebensunterhalt selbst erarbeiten können und nicht auf zusätzliche staatliche Unterstützung angewiesen sein. Für die meisten Arbeitnehmer werden die Löhne in Tarifverträgen festgelegt. Deren unterste Lohngruppe stellt also einen tariflichen Mindestlohn dar. Er gilt aber nur für Arbeitnehmer von Unternehmen, die an die Tarifvertäge gebunden sind. Deshalb steht es dem Staat frei, diesen tariflichen Mindestlohn für alle Arbeitnehmer einer Branche für verbindlich zu erklären. Auch für Wirtschaftszweige, in denen es keine Tarifverträge gibt, kann der Staat unter Beteiligung der Sozialpartner einen Mindestlohn festlegen. Mindestlöhne gelten bereits in diesen Branchen:
geschrieben von sozialpolitik.com

Arbeitsrecht 2

Wohl dem, der sich über seinen Lebensunterhalt keine Gedanken machen muss... gelle Frau Olga...

..ein_lächeln_..

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