Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...

Innenpolitik nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...

Tina1
Tina1
Mitglied

Re: nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pschroed vom 22.12.2014, 08:23:05
Hallo Karl,

ich möchte dir mit den gleichen Worten antworten die du dutch geschrieben hast: bist du dir da sicher?
Auch ich finde erschreckend was sich immer mehr ausbreitet, vor allem wegen der Anführer. Aber ich zweifle stark dass es sich um überwiegend Nazis handelt. Viel zu lange sind zu viele Menschen außer acht gelassen worden.
Sollte das wirklich unbeobachtet abgelaufen sein?
Deine Meinung: mehr Bildung für eine bessere Zukunft - teile ich ebenfalls. Aber wir ALLE nehmen täglich die Dienste derer in Anspruch die im Niedriglohnsektor arbeiten, einen 1-Euro-Job ausüben, von einer sinnlosen Weiterbildungsmaßnahme zur nächsten geschoben werden, befristete Jobs haben usw.usw..
Wie wirkt es auf diese wenn immer wieder verkündet wird "uns allen geht es gut".

Tessy


Liebe Tessy.

Als Nichdeutscher, genau dort liegt das Problem, es liegt unter der Menschenwürde die Bürger mit 400 Euro bzw. 1 Euro Jobs arbeiten zu lassen. Solche Politiker welche dieses Bezahlungssystem akzeptieren sollten vor Gericht gestellt werden. Es wundert micht überhaupt, (ob das überhaupt möglich ist) warum nicht eine Partei zb. die LINKE vor dem Europäischen Gerichtshof eine Klage einreicht.

Phil.


Ich kann euren Meinungen nur zustimmen.
Tina
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 22.12.2014, 02:01:43
… ich unterstütze voll deinen Beitrag dutch.

Ich glaube sehr wohl, dass die Mehrheit für mehr soziale Gerechtigkeit auf die Straße geht.

Vielleicht denkt mal der Eine oder Andere ernsthaft darüber nach, warum gerade im Osten Deutschlands so viele Menschen auf die Straße gehen?

Ich will nicht Einzelheiten wiederholen, die schon in verschiedenen Foren geschrieben, diskutiert und auch niedergemacht wurden.

Fakt ist, dass auch nach 25 Jahren die soziale Gleichheit nicht hergestellt ist.

Keiner bestreitet die enormen Anstrengungen, die enormen Geldtransfers, doch was verschwiegen wird ist, dass Unsummen von Fördergeldern missbräuchlich verwendet, aber juristisch nicht verfolgt wurden.

Verschwenderisch wurden Objekte gebaut immer unter dem Motto:
„..moderner, größer besser..“

Die Fehlleistungen der Politik haben die Menschen vor Ort auszubaden.

Es wird immer nur nach den „billigen“ Mieten geschaut, die, aber so oberflächlich betrachtet, nicht stimmen. Dienstleistungen sind preisgünstiger warum?

Keiner spricht von den hohen Gebühren und Abgaben in Folge von verfehlter Politik.

Statt miteinander die Gespräche zu suchen, werden die Demonstranten in die rechte Ecke geschoben.

Dass, was in den Medien veröffentlicht wird, sind Aussagen, die nicht beispielgebend sind.

Hier werden Vermutungen auf Grund von Medienaussagen niedergeschrieben, die mich auch persönlich verletzen.

Ich glaube, dass die Demonstranten zunehmen werden und ich hoffe, dass die Politik endlich reagiert, indem sie sich den Fragen und Problemen stellt, sachlich und vorurteilsfrei.

ein_lächeln_

geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich


Ich schließe mich deiner Meinung voll an.
Tina
Karl
Karl
Administrator

Re: nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...
geschrieben von Karl
als Antwort auf Tina1 vom 22.12.2014, 08:42:04
Ihr gestattet, dass ich Euch vor falscher Euphorie warne? Ich möchte niemanden in eine falsche Ecke oder überhaupt in eine Ecke einsortieren, aber doch zum Nachdenken anregen und zum Hinterfragen eigener Positionen. Selbiges versuche ich auch bei mir selber ständig.

Alleine die Betonung "sozialistischer" Ziele kann mich nicht motivieren hinter einer Bewegung herzulaufen, die ganz offensichtlich fremdenfeindlich ist und mit ihrem Namen "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" zwar den Begriff "national" vermeidet, aber genau diesen durch den Begriff "patriotisch" nur kaschiert.

Wenn ich gegen das immer weitere Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich hier im Forum angeschrieben habe, dann behagt es mir überhaupt nicht, wenn nun plötzlich diese Missstände und andere Verwendung finden für eine Sammelbewegung, die eigentlich ganz andere Ziele auf ihre Fahne geschrieben hat. Wir hatten das schon einmal in der deutschen Geschichte, dass "Sozialismus" mit menschenverachtenden nationalen Zielen vermischt wurden. Bitte denkt darüber nach und wischt es nicht einfach vom Tisch nach dem Motto der Anführerin der "Bonner gegen die Islamisierung des Abendlandes"
"Es ist unerheblich, ob es den Holocaust gegeben hat". Quelle
geschrieben von Bogida-Initiatorin Melanie Dittmer


???

Wollt ihr wirklich solchen Leuten hinterher laufen?

Karl

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tessy
tessy
Mitglied

Re: nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...
geschrieben von tessy
als Antwort auf Karl vom 22.12.2014, 09:35:43
Karl, ich habe in meinem Beitrag sehr deutlich zum Ausdruck gebracht dass mich diese Entwicklung erschreckt - kein Wort dass ich "diesen Leuten" hinter herlaufen möchte. Aber alle als Nazis zu bezeichnen ist viel zu kurz gesprungen.
Und ich bin sehr wohl in der Lage meine Position zu hinterfragen!

Gruß
Tessy
Re: nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf tessy vom 22.12.2014, 09:54:46
Tessy,Du bist mit Deinen nicht Gedanken allein.

"Der Zentralrat der Muslime hatte am Wochenende ebenfalls dazu aufgerufen, sich intensiver mit den Pegida-Anhängern auseinanderzusetzen. "Die Ängste, die sie umtreiben, ist die Schere zwischen Arm und Reich, die größer wird", sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek im RBB-Inforadio."

und weiter :

"Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat vor einer Dämonisierung der antiislamischen Pegida-Bewegung gewarnt. "Es gilt, Ängste abzubauen und mit den Menschen auf der Straße ins Gespräch zu kommen. Es bewirkt nichts, wenn wir pauschal diejenigen verteufeln, die da demonstrieren",

Alle über einen Kamm scheren ist unfair aber natürlich einfach..

Gruß
Inga
Medea
Medea
Mitglied

Re: nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...
geschrieben von Medea
Nicht, daß ich jetzt in den Verdacht komme, "diesen Leuten"
hinterherzulaufen - doch stelle man/frau sich einmal vor, es
wäre umgekehrt, im Westen gäbe es großen Zulauf zu den Montags-Demos und der Osten "maßregelt" fast alles, was von hüben kommt.
Kann man/frau da nicht bockig werden und sich bevormundet fühlen?
Und dann extra daran teilnimmt?

Medea.

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tennisfan
tennisfan
Mitglied

Re: nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...
geschrieben von tennisfan
als Antwort auf Medea vom 22.12.2014, 10:19:47
Ich frage mich , wo diese Masse an Leuten an einem normalen Arbeitstag herkommt. Sind das lles Rentner oder Leute ohne Arbeit. Ein normaler Bürger wie Du und ich muß doch an einem Montag arbeiten , um sein Geld zu verdienen.
Wo kommen diese Leute denn her. Es ist wohl doch die Lust an dem Demostrieren , die heute modern ist. Es wird nur von sozialen Problemen in Deutschölan gesprochen, aber dass es bei Vielen ,nicht bei allen, sebst verschuldet ist , wird nicht angesprochen.
In diesem sinne weitewr demonsztrieren.LG Tennisfan
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Karl vom 22.12.2014, 09:35:43
Wir hatten das schon einmal in der deutschen Geschichte, dass "Sozialismus" mit menschenverachtenden nationalen Zielen vermischt wurde .
geschrieben von karl


ich gehe mal davon aus du meinst den "Nationalsozialismus" , der , wie Edmund Stoiber einmal herbei halluzinierte "in erster linie sozialistisch"
gewesen sein soll .

das war er natürlich nicht und auch vermischt wurde da nichts .

der "nationalsozialismus" hatte mit dem "sozialismus" nichts ... aber
auch rein gar nichts zu tun . die systeme stehen diametral zueinander .

der "nationalsozialismus" war die aggressive form der herrschaftsausübung
des bürgerlichen kapitals gegen die interessen der arbeiterklasse .

der begriff "sozialismus" ist hier nur als reine demagogie zu verstehen .

deutlich wird das vor allem an der eigentumsfrage , die von den nazis
nie ernsthaft gestellt wurde . im gegenteil ... vornehmste aufgabe der
faschisten war , dass privateigentum vor "sozialistischen umtrieben"
zu schützen .

sitting bull
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.12.2014, 10:13:13
"Die Ängste, die sie umtreiben, ist die Schere zwischen Arm und Reich, die größer wird", sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek im RBB-Inforadio."
geschrieben von inga


so ist es im wesentlichen wohl auch .

aber weshalb versammelt man sich dann nicht unter roten fahnen und benennt
die schuldigen für diese miesere ... anstatt unter grossem konspirativen
bohei eindeutig rassistischen parolen hinterherzudackeln ?

ich schrieb ja schon an anderer stelle :

der unmut und die angst der menschen , über die reale gesellschaftliche entwicklung ins abseits manövriert zu werden ... gepaart mit dem von oben
inszinierten verlust gesellschaftspolitischer , sozialistischer alternativen sowie mangelhafter , klassenbewusster identitätsstiftung ... macht die leute zu freiwild für die braunen rattenfänger .

und genau das ist von seiten der herrschenden klasse und ihren sachverwaltern in staat und regierung auch gewollt ... allen
sonntagsreden zum trotz .

das war 1933 nicht anders ... nur hiessen die sündenböcke damals nicht
Muslime sondern Juden .

sitting bull
Karl
Karl
Administrator

Re: nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 22.12.2014, 10:36:49
der begriff "sozialismus" ist hier nur als reine demagogie zu verstehen .
@ sittingbull,

in Bezug auf den Nationalsozialismus habe ich da keine andere Ansicht als Du. Ich sehe nur die Parallelen zu heute. Es wird versucht, die Pegida-Marschierer als soziale Revolutionäre zu stilisieren, dass sie dabei hinter eindeutig rassistisch motivierten Fahnen herlaufen, wird gezielt verdrängt.

Glaubt doch nicht, dass die Menschen heute besser wären als damals. Sie könnten es nur besser wissen, wollen es aber nicht. Es ist so bequem Sündenböcke aufzubauen.

Karl

P.S.: Übrigens sieht der Zentralrat der Juden in Deutschland dies ähnlich: Warnung vor Pegida-Bewegung: Zentralrat der Juden stellt sich hinter Muslime in Deutschland. Ob dies zu denken gibt?

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