Innenpolitik nicht nur nach Dresden sollte man schauen ...

Ich glaube nicht, dass ein linker MP entscheidenden Einfluss darauf hat, ob es diese Umzüge auch in Erfurt und Umgebung geben wird. Zumindest ist Thüringen das einzige Bundesland, in dem es bis zum Stand 23.12.2014 KEINEN PEGIDA-Ableger gibt.

Ich habe mir den von mart1 verlinkten Artikel
nochmals durchgelesen. Geschrieben von einem Götz Aly, der sich selbst Historiker nennt, in dieser Kolumne aber derart überzogen hat, dass man dieses Pamphlet als nichts anderes als eine üble Hetzschrift gegen die Dresdner Bevölkerung bezeichnen kann.

Hier mal ein kleiner Auszug:

"Um die Ego-Dresdner besser zu verstehen, lohnt ein Blick in die Geschichte.
Zu denjenigen, die 1848/49 auf den Dresdner Barrikaden standen, zählten die miteinander befreundeten notorischen Antisemiten Michail Bakunin und Richard Wagner. Sie brüllten, so darf vermutet werden: „Wir sind das Volk!“ Freiheit, selbstherrlicher Lokaldünkel und Fremdenangst gehören in Dresden schon lange zusammen."[i][/i]

In einer unglaublichen Anmaßung will der Schreiber den Dresdnern ein Anti-Juden-Gen resp. Anti-Moslem-Gen und ein Pro-Nazi-Gen in ihre Ost-DNS einpflanzen.

Empfohlen sei dem Herrn mal am 13.Februar nach Dresden zu fahren, und an der Anti-Nazi-Demonstration teilzunehmen, die dort alljählich stattfindet, weil Nazis dieses Datum der Bombennacht von 1945 regelmäßig für ihre Aufmärsche missbrauchen. Mehr als 10.000 Bürger demonstrierten dabei im letzten Jahr gegen Krieg und Gewalt, und ließen den rechten Hohlbirnen keinen Fußbreit ihrer Stadt.

Ich freue mich darüber, dass in München ca 12.000 Demonstranten gegen Pegida vor der Münchner Oper aufmarschierten. Die Pegida wollte unweit davon - vor dem Bayerischen Hof - ebenfalls demonstrieren. Da marschierten ca 30 Hansln auf und wollten Fussgänger motivieren, mitzumachen - und wurden nur verhöhnt und marschierten wieder ab.
Mein Freund nahm bei der Gross-Demo teil - ich hier am See, wo einige Hundert Leute eine Lichterkette abhielten.
Aber auch Dresden sollte man realistisch betrachten: wenn in einer Stadt mit 520.000 Einwohnern ca 17.000 für Pegida demonstrieren, bedeutet auch dass, dass die Mehrheit der Einwohner diesen Schwachköpfen nicht auf den Leim gehen mag.
Jetzt haben sich ja anscheinend endlich auch die früheren Bürgerrechtler aus ihrem Versteck gewagt und moniert, dass deren Revolutionsspruch "wir sind das Volk" durch die Pegida-Leute diskreditiert wird. War aber langsam mal Zeit..... Olga

@Wandersmann: "Zumindest ist Thüringen das einzige Bundesland, in dem es bis zum Stand 23.12.2014 KEINEN PEGIDA-Ableger gibt".

Wie kommst Du darauf? Ich habe bisher noch nix gelesen, dass es hier in Schleswig-Holstein ein "Pegida-Ableger" gibt.

Hafel

@ hafel

Ich hatte das auf eine Verlinkung von der PEGIDA-facebook-Seite so gelesen, und meinte, dass das einzige nichtkontaminierte Land Thüringen sei. Vielleicht habe ich die diesbezügliche "Jungfräulichkeit" Schleswig-Holsteins auch nur übersehen. Leider finde ich den link nicht mehr.

Ich stimme mit Dir überein, den in NRW ist der "Ausländeranteil" sehr viel höher als in Dresden.... und da gibt es keine Proteste!

Hafel

Die Ausländerzahlen in NRW werden immer etwas überschätzt. In 2013 lebten dort ca 9.6% der Ausländer - in Bayern aber 10.4%. ABer es ist wirklich unerklärlich, wie eine Stadt wie Dresden mit so einem geringen Ausländeranteil solche Bewegungen ins Leben ruft. Ich denke immer mehr, dass es den Leuten um ganz andere Dinge geht - z.B. auch darum, endlich ihre latente Xenophobie endlich zeigen zu dürfen (man wird es doch mal sagen dürfen - ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber.....). Olga

Nein, nun suche mal nicht weiter. Das macht nix.

Ich bin intensiver Leser der Tageszeitung "Kieler Nachrichten" und habe ich bisher Nix dergleichen gelesen. Vielleicht war ja ein (unbedeutender) Aufmarsch in irgend einer Scheune?

Hafel

Auch in Dresden formieren sich Gegendemonstrationen. Hoffentlich müssen sie sich nicht dafür vor Gericht verantworten.

Breites Bündnis will gegen Pegida auf die Straße gehen

Dresden (dpa/sn) - Unter dem Motto «Dresden für alle» will ein breites Bündnis aus Glaubensgemeinschaften, Parteien und Vereinen gegen die wöchentlichen Pegida-Demonstrationen in der sächsischen Landeshauptstadt auf die Straße gehen. Für kommenden Montag haben unter anderem die christlichen Kirchen, das Islamische Zentrum, die Jüdische Gemeinde, der Ausländerrat, das Bündnis Dresden Nazifrei und die Technische Universität zu einem Sternlauf gegen Intoleranz und für eine weltoffene Stadt aufgerufen. Sechs Demonstrationszüge sollen sich vor dem Rathaus zu einer Kundgebung vereinen.

Nächsten Montag allerdings marschiert PEGIDA nicht, da sie sich selbst eine Weihnachtspause auferlegt haben. Am 5.1.2015 treffen sie sich wieder. Ich habe aber den Eindruck, der Zenit ist bereits erreicht.

Charakter bewiesen gestern die Verantwortlichen der Semperoper, auf deren Vorplatz das "PEGIDA-Weihnachtssingen" stattfand.

Erst schalteten sie die komplette Außenbeleuchtung des Gebäudes aus, dann projizierten sie während der gesamten Veranstaltung folgendes Bild auf die Hausfront:

wandersmann_1(wandersmann_1)


Das war sehr mutig.
Respekt!

Da es per PN Zweifel an der Authentizität der Projektion gab ( "sieht nach Photoshop aus" etc.), hier mal noch ein anderer Blickwinkel darauf:

wandersmann_1(wandersmann_1)


War schon echt. Und atmet "Edelweiß-Courage".

Das war sehr mutig.
Respekt!

Das war nicht nur mutig sondern auch recht klug.

Damit wurden dem Singen und der Weihnachtsbotschaft mit wenig Aufwand ihr eigentlicher Inhalt und Sinn um die Aufnahme und die Beherbergung obdachloser Familien zurückgegeben.

justus