Innenpolitik no-go- Areas im Osten??

ehemaligesMitglied451
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no-go- Areas im Osten??
geschrieben von ehemaligesMitglied451
Unterdessen wurden schwere Vorwürfe gegen Politiker und Rufe nach Konsequenzen laut. No-Go-Areas seien eine bittere Tatsache, sagte der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, der "Netzeitung". Man müsse Ausländer oder erkennbare Fremde davor warnen, sich in bestimmten ostdeutschen Landstrichen und Städten niederzulassen. "Gestern Farbige, heute Ausländer, morgen Schwule und Lesben oder vielleicht Juden", warnte Kramer.

geschrieben von aus Spiegel online
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Im Zsammenhang mit der Ausländerhatz in Mügeln war in Spiegel-online obiges von Stephan kramer, Generalsekretär des Zentralrates der Juden, zu lesen.


Ja es fällt auch einem Kurzurlauber wie mir auf, zb Pfingsten auf Usedom
An jeder Tankstelle sieht man die mit Naziemblemen aufgemotzen tiefergelegten Golfs ua ander Fahrzeuge, in den leute mit Glatzkopf und Bomberjacker herumkutschieren. Keine Straße wo nicht über urz oder lang so einer hinter oder vor einem herfährt. Es verwundert, mit welcher selbstverständlichkeit sich Leute in klassischem Nazi-Autfit ohne Probleme in der Öffentlichkeit bewegen und wie wenig Ansttoss daran genommen wird. Ja das fiel auf... Kein Wunder wenn Kramer von No-Go-Areas spricht. (Wie etwa Harlem und ander viertel in NY, dort mit anderem Hintergrund)



donaldd
angelottchen
angelottchen
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Re: no-go- Areas im Osten??
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 23.08.2007, 12:09:10
auf das "morgen" muss man gar nicht warten - und ohne, das ich Neonazis und ihre nachblöckenden Fans auch nur ansatzweise verteidigen möchte - gibt es speziell in Berlin massenhaft Übergriffe auf Lesben und Schwule und solche, die man dafür hält - speziell in Neukölln und speziell von jugendlichen Arabern und Türken.

Hier ein Beispiel

Von Usedom wissen auch Schwule zu berichten, dass man ihnen dort "Angst gemacht" hat und sie ihren Urlaub dort lieber abgebrochen haben - glatzköpfige Herren in Springerstiefeln umkreisten regelmässig die Hotels, die öffentlich in Schwulenreisekatalogen werden ...

und .. aus dem "quer-verlag"
„Pfui! Lesben lieben sich am Ostseestrand“ – diese und andere Schlagzeilen in der Boulevardpresse machten Lesben, die im Sommer 1994 mit ihren Kindern einen zweiwöchigen Zelt-urlaub auf Usedom verbringen wollten. Der Campingplatzbetrei-ber verwies jedoch bereits nach einer Woche die sechzigköpfige Gruppe des Platzes und zeigte sie wegen Ruhestörung an. Da die Frauen sich ihrerseits durch männliche Urlauber bedroht fühlten, erstatteten sie ebenfalls Anzeige. In den Zeitungen wurden Cam-per mit Kommentaren wie „Nicht mal das Gedudel aus dem Kofferradio konnte das laute Stöhnen und die Lustschreie aus den Lesbenzelten übertönen“ (BILD) und „Gleich den Wasserwerfer nehmen und in die Duschräume Nebelwurfgeschosse. Aber da waren ja Kinder dabei. Schwule hätten wir aufgeklatscht“ (taz) zitiert.

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angelottchen
dutchweepee
dutchweepee
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Re: no-go- Areas im Osten??
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf angelottchen vom 23.08.2007, 12:54:01
es geht ja nicht nur um schwule und lesben. in chemnitz mussten zum beispiel die schauspieler des schauspielhaus, oder des "1. Chemnitzer Kabarett" die polizei rufen, wenn ein stück angesetzt war, das den glatzen nicht gepasst hat.

die nazis blockieren zufahrtsstrassen zu rockkonzerten, die ihnen nicht passen, oder besprühen dann die autos auf den parkplätzen davor mit parolen. die chemnitzer polizei war meist überfordert, oder desinteressiert, solange nichts "passiert", oder keine presse dabei war.

es ist kein wunder, daß sich eine art "saalschutz" vor dieser art terror gebildet hat, dem durchaus intellektuelle und friedliebende menschen angehören. es ist unglaublich, daß diese leute dann als "autonome", oder "schwarzer block" diffamiert werden, nur weil sie sich der rechten gewalt mutig entgegenstellen, ohne dabei vom verfassungsschutz fotografiert werden zu wollen.

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Re: no-go- Areas im Osten??
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 23.08.2007, 12:09:10
@donaldd,
No-go- Areas im Osten ?
Warum nicht auch im Westen ?

--Rund um den Neonaziladen "Donnerschlag" in der Rheinischen Straße 139 scheint sich momentan ein neuer Schwerpunkt der extremen Rechten in Dortmund zu entwickeln.
Nicht nur im Dortmunder Westen ist in letzter Zeit eine erhöhte Aktivität von Neonazis zu beobachten. Seit einigen Wochen werden vor allem in der Dortmunder Nordstadt vermehrt Hakenkreuze an Wände gesprüht.
Der "Donnerschlag" dient mittlerweile nicht nur der Rekrutierung des rechten Nachwuchses und der Verbreitung neonazistischer Propaganda, sondern auch als Ausgangspunkt bzw. Rückzugsort für gewalttätige Angriffe.

--Im Bad Emstaler Ortsteil Riede,l nahe bei Kassel, "war in der (Sylvester-)Nacht in dem Dorf das verbotene Horst-Wessel-Lied aus der Nazizeit gesungen worden. Außerdem war eine Gruppe von bis zu 30 jungen Leuten, teilweise mit Fackeln, Bomberjacken und Springerstiefeln ausgestattet, durchs Dorf marschiert. Viele dieser Personen sollen nicht aus Riede stammen, sondern teilweise aus dem Schwalm-Eder-Kreis." So das Lokalblatt HNA.

--Seit Anfang des letzten Jahres nutzen die NPD und so genannte "freie Kameradschaften" die "Alte Gräflich Leininger Mühle" in Kirchheim an der Weinstraße und die Gaststätte "Zur Burg" in Altleiningen als Nazizentren. Hier werden diverse Veranstaltungen, wie Nazi-Rock-Konzerte, Schulungen und Kameradschaftsabende organisiert.
Diese Nazizentren sind mittlerweile zum Anziehungspunkt für Neonazis aus der gesamten Bundesrepublik geworden. Mit einer weiteren Festigung neonazistischer Strukturen besteht die konkrete Gefahr, dass nicht nur diese beiden Orte, sondern weite Teile der Vorderpfalz zu einer "No-Go-Area", zu einer so genannten "national befreiten Zone", werden.

--Dortmund - Mit einer Demonstrations-"Tournee" durch Nordrhein-Westfalen haben Neonazis am Samstag, 28. April, ihre Kampagne im Vorfeld ihres Aufmarschs in Dortmund am 1. Mai fortgesetzt.

Bitte nicht das "Westauge" schließen.

--
klaus
dutchweepee
dutchweepee
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Re: no-go- Areas im Osten??
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.08.2007, 13:54:26
@klaus

es hilft uns garnicht weiter, wenn wir die nazi-gefahr auf ein ost-west-gerangel beschränken. es ist ein FAKT (!), daß 50% der rechtsradikalen vorfälle im osten passieren, während da nur 20% der bundesdeutschen wohnen. das hat sozialpolitische ursachen in einer höheren jugendarbeitslosigkeit und schlechterer zukunftsaussicht bei alt und vor allem jung.

kein mensch gibt den ossies schuld an der braunen sülze, aber bekämpft werden muss sie und keinesfalls verschwiegen, oder klein geredet. solange es "schick" ist nazi-symbole und bomberjacken zu tragen, werden die glatzen weiter einfluß und macht (nicht nur auf den schulhöfen) gewinnen.
kobold
kobold
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Re: no-go- Areas im Osten??
geschrieben von kobold
als Antwort auf dutchweepee vom 23.08.2007, 13:10:23
Auf das risiko hin, gezielt mißverstanden zu werden und harsche protestrufe zu ernten, möchte ich zum "fall mügeln", doch jetzt einmal vor einer allumfassenden übertreibung und einer hysterischen eskalation über die schlimmen auswüchse in der BRD warnen:

Sollte nicht erst einmal die ursache dieser üblen dorfschlägerei unter betrunkenen untersucht und vollständig offengelegt werden? Ich nehme an, dass unter den usern darüber vollständige einigkeit besteht, dass brutale schlägereien, ausgrenzungen und hassparolen - ob rechts- oder linksextrem begründet, absolut abzulehnen und zu ahnden sind!!!

Aber was bringt es denn jetzt, wenn der "fall mügeln" zum anlass genommen wird, um das zerrbild einer bevölkerung ohne zivilcourage aufzuzeigen, die angeblich wegschaut, wenn der pöbel hatz auf alle arten und sorten von minderheiten macht?

Übrigens, "zivilcourage" zeigen vor allem auch diejenigen, die gegen den strom der herrschenden meinung schwimmen - und nicht unbedingt die, die im chor der mitläufer rumblöcken und sich ständig gegenseitig versichern, wie toll sie doch alle seien.

Man darf sich jetzt entrüsten....
(es ist grausig mit diesem kobold)

kobold

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Re: no-go- Areas im Osten??
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 23.08.2007, 14:05:51
@dutchweepee,
"es hilft uns garnicht weiter, wenn wir die nazi-gefahr auf ein ost-west-gerangel beschränken."

RICHTIG - dutchweepee --
hier in diesem Thread wird das aber getan. Lies auch mal alle in den letzten Tagen geschriebenen Beiträge ähnlicher Themen. Nicht mal andeutungsweise wird darauf verwiesen, dass es sich um ein gesamtdeutsches Übel handelt, das auf Grund der Strukturen im Osten( ungleich höhere Jugendarbeitslosigkeit,...)
eine besonderes Zentrum gefunden hat.



--
klaus
dutchweepee
dutchweepee
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Re: no-go- Areas im Osten??
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf kobold vom 23.08.2007, 14:09:24
@kobold

ich habe das "wegschauen" der bürger in vielfältiger form erlebt. das beginnt damit, daß die eltern ihren kindern erlauben bomberjacken zu tragen, auf denen leicht verfremdete ss-runen prangen. woher kommt denn das geld für die sauteuren pittbull-jacken ...aus dem westen?

als die antifa eine gegen-demo zum NPD-parteitag in chemnitz organisierte und künstler wie ulrich mühe und viele bekannte bands mitmarschierten und stellung bezogen, standen die meisten "bürger" nur am strassenrand und haben gewartet, daß es endlich kracht. zum leidwesen der schaulustigen blieb die schlägerei allerdings aus.

wenn die nazis auf allen ebenen der gesellschaft geächtet werden, aus allen kneipen rausfliegen und ein jüngelchen in bomberjacke nicht mehr ins schulgebäude rein kommt, sind wir einen schritt weiter.





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@kobold (off topic) es ist überhaupt nicht "grausig" mit dir zu diskutieren - im gegenteil. du bemühst dich stets deine meinung sachlich und ohne persönliche angriffe zu formulieren.
kobold
kobold
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Re: no-go- Areas im Osten??
geschrieben von kobold
als Antwort auf dutchweepee vom 23.08.2007, 14:40:50
Wir sind uns da absolut einig, was die bornierten "nazis" anbelangt.
Bloß, auch hier gilt es zusätzlich die sozialen hintergründe zu untersuchen, die diese fehlentwicklungen begünstigen.

Und es gilt mit gleicher schärfe und konsequenz gegen linke chaoten sowie aggressionen und gewalttätigkeiten etc. aus den migrantenkreisen vorzugehen. Wenn hier einmal die mittel zur finanziellen ruhigstellung ausgehen sollten, könnten uns die steine um die ohren fliegen....

kobold
dutchweepee
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Re: no-go- Areas im Osten??
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf kobold vom 23.08.2007, 15:11:16
@kobold

mich stört der begriff "linke chaoten". wahrscheinlich fasst du dabei alle menschen zusammen, die vermummt gegen nazis und gesellschaftliche mißstände protestieren. dann musst du mich auch dazu zählen.

auch ich habe mich bei demos vermummt, ohne einen pflasterstein werfen zu wollen. ich habe mich auch bei mahnwachen für nazi-opfer vermummt. auch viele prominente machen das auf demonstrationen, ohne gleich "linke chaoten" zu sein. im gegenteil: meist verbergen sich unter den schwarzen masken brillante denker und gefeierte künstler.

genauso, wie ich die sammelwut der stasie gehasst und bekämpft habe, lasse ich es auch nicht zu, daß ich auf den videos des bundesverfassungsschutz erscheine. selbst wenn keine polizeikräfte eingreifen, so filmt "Big Brother" immer sichtbar und unverfrohren mit ...und ich weiss nicht, in welche hände solche aufzeichnungen zukünftig geraten können.

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