Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Nochmal Ost West Unterschiede: Schuld, Zufall, Glück. Verdienst ?

Innenpolitik Nochmal Ost West Unterschiede: Schuld, Zufall, Glück. Verdienst ?

hugo
hugo
Mitglied

Nochmal Ost West Unterschiede: Schuld, Zufall, Glück. Verdienst ?
geschrieben von hugo
1.Noch im Januar 1945 hatten wir alle (alle Deutschen) wohl theoretisch noch die gleichen Voraussetzungen was die Zukunft anbetrifft.
(außer den individuellen Unterschieden -einer war ausgebombt, der andere war auf der Flucht, der Dritte hatte Angehörige verloren usw. )

2.Dann, relativ plötzlich wurde Deutschland auf die Siegermächte aufgeteilt ohne das der einzelne Durchschnitts-Bürger irgendeinen Einfluss nehmen konnte.

3.Das einer unter die amerikanische und der andere unter die sowjetische Fuchtel geriet, war reiner Zufall, war Glück oder Pech.

4.Alles Andere was danach geschah und passierte, war von der Masse der einzelnen Bürger fast nicht beeinflussbar und schon gar nicht änderbar.

5.Als die BRD gegründet wurde und die DDR nachzog, waren also Fakten geschaffen worden, welche wir heute nur noch registrieren und so hinnehmen können wie sie eben waren.

6.a.Da nun bei den Normalwessis wenig bekannt ist, wie groß die Unterschiede der Hilfe und Unterstützung oder der Belastung durch die jeweilige Besatzungsmacht waren, ergibt sich hier die erste Differenz in der Betrachtung.( Wessis sind der Meinung das sie Ungeheures leisten mussten um aus Schutt und Asche ihr Land aufzubauen ,,)

6.b.Ossis sind auch dieser Auffassung und zusätzlich der Meinung das sie wegen des desolaten Zustandes der Sowjetischen Wirtschaft und sämtlicher Bruderländer, der erhobenen Reparationen und der mangelhaften Hilfemöglichkeiten gleich große Anstrengungen machen mussten aber unter viel schlechteren Bedingungen und demnach mit viel miserableren Erfolgen.

7.Das die Ossis den Teil Deutschlands Abbbekamen der an Bodenschätzen außer etwas Kohle, Kali und Uran wenig verwertbares zu bieten hatte, ist wohl bekannt, nehme ich mal an.

8.Das die Ossis nun (man mag es heute „bedauerlicherweise oder zum Unglück) nennen, nicht solch einen starken -eigentlich den aller stärksten Wirtschaftpartner, dieser Erde, die USA, zum Unterstützer und Freund- ab bekamen werte ich wiederum als Pech und Zufall.
Es ist weder ein Verdienst der Wessis noch die Schuld der Ossis.,,,

9.Das die Ossis zusätzlich zu oben beschriebenen Unwägbarkeiten noch ein Gesellschaftssystem übergestülpt bekamen (anfänglich sogar angeführt von einem der schlimmsten Vertreter und Schädling seiner Zunft,, Stalin ) und auch später immerzu von Leuten regiert wurden die für solche praktischen wichtigen Tätigkeiten (ökonomisches und effektives Führen der Wirtschaft eines Landes) völlig ungeeignet waren, Sollte niemals bei der Betrachtung der Vergangenheit vergessen werden.
(auch wenn ich einigen dieser Persönlichkeiten zugestehe das sie anfänglich vom gutem Geist und Wollen beseelt waren, das beste für die Bürger aus der vorgefundenen Situation zu machen.

10.Die Umstände, die politische Situation, der Kalte Krieg, die zwingenden Vorgaben aus Moskau, die Knüppel aus dem Westen, die schwache Währung, die Superschwäche der Bruderländer und viele Details mehr, ergeben das Gesamtbild.

Dies alles zusammen und noch viel mehr - was an wirtschaftlichen Schwierigkeiten, weltweiten und hausgemachten politischen und menschlichen Problemen im Zusammenhang stand, hat uns nun zu der gegenwärtigen Situation geführt mit der wir nun klarkommen müssen, die aber ( für Europäer und besonders für uns Deutsche) weitaus bessere Möglichkeiten eröffnet als wir uns je hatten vorstellen können.

Ich sehe absolut keine Gründe die Ossis in irgendeiner Art und Weise für das was passierte und wie sie es annahmen, ablehnten oder einfach nur überstanden, zu demütigen, niederzumachen und sogar für ihre Meinung - die tatsächlich von einer eingefleischten bundesdeutschen Durchschnittsmeinung abweichen kann- bösartig zu kritisieren.
Ich hab auch ungeheures Verständnis für Westmeinungen, sogar wenn sie aus meiner Sich total verkorkst sind, ,,weshalb und mit welchem Recht sollte ich - als gelernter Ossi- eine andere erwarten ??

Aber darüber möglichst unaufgeregt zu debattieren ,,,das trau ich uns derzeit noch nicht zu, da ist die Vergangenheit, sind deren Aus-, und Nachwirkungen noch zu allgegenwärtig.
Also werden wir uns noch eine Weile emotionsgeladenen Auseinandersetzungen zu stellen haben, wenn wir nicht ganz auf eine offene und ehrliche Auseinandersetzung verzichten oder diese abwürgen wollen.

Ich hab nummeriert damit nicht jeweils der ganze Text wiederholt werden muss, falls man auf einen punkt eingehen möchte. *g*
--
hugo
uki
uki
Mitglied

Re: Nochmal Ost West Unterschiede: Schuld, Zufall, Glück. Verdienst ?
geschrieben von uki
als Antwort auf hugo vom 25.10.2007, 18:01:49
hugo, was mich davon als erstes interessiert ist, wie du darauf kommst, dass „Ossis“ gedemütigt, niedergemacht, und bösartig kritisiert werden.

Eine Gegenfrage möchte ich dir auch noch stellen: Wie verhielt sich die DDR zur Frage der Wiedergutmachung an Naziopfern, einschließlich Israel?

Ansonsten, deine nummerierten Ausführungen bestreitet doch niemand, oder?

Aber, es geht doch meistens in den Gesprächen hier um den Endzustand, den die DDR vor der Wiedervereinigung hatte und nicht darum, mit welchen Schwierigkeiten der Aufbau der DDR nach 1945 zusammenhing.Auch geht es oft darum, wie das Leben in der DDR "erlebt" wurde. Daran scheiden sich die Meinungen. Nicht an den von dir aufgeführten Punkten.


--
uki
hugo
hugo
Mitglied

Re: Nochmal Ost West Unterschiede: Schuld, Zufall, Glück. Verdienst ?
geschrieben von hugo
als Antwort auf uki vom 25.10.2007, 19:11:12
danke uki
zu Deiner ersten Frage komm ich später gerne zurück, wenn ich meine Eindrücke von den vielen Streitgesprächen und missglückten Versuchen -eine geordnete Ost-West Diskussion hier im ST in Gang zu setzen- auswerte.

zu der Frage mit Israel kann ich nur meine eigene Erfahrung (die nicht mit der gegenwärtigen offiziellen Darstellung übereinstimmen muss) hier für Dich einsetzen.

Die DDR hat ne Unmenge getan für die Opfer, die Verfolgten des Nazisystems und deren Verwandten (noch mehr hat sie darüber geredet)
Über solche extra gegründeten Organisationen wie ODF oder VVN usw. wurden besondere Leistungen erbracht bis hin zu Extrarenten, Zusatzurlaub, Wonungszuweisungen Studienmöglichkeiten,,,,

Eine Frage nach einer eventuellen Reparationzahlung an Israel erübrigt sich, da die DDR für den Ostblock als zuständig von den Alliierten erklärt wurde.

Ich hatte den Eindruck das es (aus politischen Gründen)zu einer übermäßigen Differenzierung zwischen Juden und Israel in der DDR kam.

Theoretisch hätten sich gute Beziehungen aufbauen können.
Da sich aber damals der Ostblock im Gefolge des Kalten Krieges (ich könnte ausführlicher werden) mehr und mehr den arabischen Ländern zuwendete kam es automatisch zu einer Abkühlung -besser gar nicht erst zu einer Annäherung- der DDR an Israel.

Es spielten damals auch außenpolitische Erwägungen Adenauers ein Rolle in diesem Spiel der Kräfte ,, Du erinnerst Dich noch an die Fragen der Anerkennung oder Nichtanerkennung.
Auch die Nachkriegsbeziehungen der BRD mit Israel sind geprägt von einer Vielzahl höchstinteressanter Begebenheiten, Denkweisen und Realitäten.

Dann schreibst du und das ist -so finde ich- der Kern und der Hauptgrund meiner Vorstellungen: Auch geht es oft darum, wie das Leben in der DDR "erlebt" wurde, Daran scheiden sich die Meinungen.

Ich wehre mich vehement dagegen, nur das Ergebnis der beiden deutschen Staaten, nur den Endzustand zu sehen, also nur noch schwarz und weiß zu bestätigen oder Anzugzweifeln ohne auf die Vorgeschichte, die Einflussfaktoren die Umstände einzugehen.

Genau dadurch kommt es zu einem völlig falschem Bild, gefolgt von dem, von Dir nachgefragten Niedermachen, Kritik usw...

mal sportlich erklärt: das Ergebnis ist 0:2 sagt mir ,,,oho da hat aber meine Mannschaft versagt. Oh diese Nieten, diese Versager, diese Pfeifen...

Wenn ich aber den Spielbericht lese und erfahre das die unterlegene Mannschaft auf fünf verletze Stammspieler verzichten musste, schon nach 30 Minuten zwei Spieler einbüßte, ihr ein Elfer nicht gegeben wurde,,dann, ok ja dann wird sich mein erster Eindruck sicher relativieren und ändern..*g*

Wer Lotto spielt muss sich für einen Spielericht nicht interessieren, dem ist das Ergebnis wichtig. Wer eine echte unverfälschtere Information vorzieht, kommt um den Besuch des Spiels oder das Lesen der Berichte nicht umhin.



--
hugo

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arno
arno
Mitglied

Ost West Unterschiede entwickelten sich aus der Kriegsniederlage! ?
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 25.10.2007, 19:58:36
Hallo, hugo,

kann man verschüttetes Wasser
einsammeln?
18 Jahre nach dem Fall der Mauer
sollten uns mehr die Gemeinsamkeiten
als die Unterschiede interessieren.
In der Themenbeschreibung schreibst Du
doch, daß anfangs sowohl die BRD und
die DDR fremdbestimmte Staaten waren.
In diesem Fall sind Schuld, Zufall,
Glück, Verdienst uninteressant.
Beide Staaten waren keine "Sieger".

Viele Grüße
--
arno
eko
eko
Mitglied

Re: Nochmal Ost West Unterschiede: Schuld, Zufall, Glück. Verdienst ?
geschrieben von eko
als Antwort auf hugo vom 25.10.2007, 18:01:49
Zitat hugo:

"Ich sehe absolut keine Gründe die Ossis in irgendeiner Art und Weise für das was passierte und wie sie es annahmen, ablehnten oder einfach nur überstanden, zu demütigen, niederzumachen und sogar für ihre Meinung - die tatsächlich von einer eingefleischten bundesdeutschen Durchschnittsmeinung abweichen kann- bösartig zu kritisieren.

Damit fängts doch schon an!! Damit ist doch schon der Grundstein gelegt für hässliche gegenseitige Angriffe. Ich kann nur sagen: Wer so etwas schreibt, der tickt nicht richtig!! Es ist eine einseitige Schuldzuweisung an die bösen, bösen Wessis, die angeblich nichts anderes zu tun haben, als über ihre Landsleute im Osten herzufallen und sie niederzumachen.

Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt!!!

hugo, wenn Du eine sachliche Diskussion haben möchtest und nicht nur schon wieder Giftpfeile abschießen willst, dann lasse zunächst einmal solche bewertenden Bemerkungen aussen vor. Denn so kanns ja nichts werden, immer nur die Wessis als die Bösen hinstellen wollen und sich selbst als die Guten. Das ist reine Opferhaltung!!

Du hast es doch in Deinen bezifferten Absätzen bewiesen, dass Du wertfrei beschreiben kannst. Also, bleibe dabei! Dann können wir auch positiv und erfolgreich darüber reden.
--
eko
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ost West Unterschiede entwickelten sich aus der Kriegsniederlage! ?
geschrieben von hugo
als Antwort auf arno vom 25.10.2007, 21:10:49
danke arno,,,guter Tipp mit den Gemeinsamkeiten, vielleicht solltest Du Dich mal aufraffen und ein neues Thema hierzu eröffnen.
und wenn es Dir gelingt außer der gemeinsamen Sprache den Wünschen und Erwartungen, noch zusätzliche nennenswerte Gemeinsamkeiten herauszustellen, ok da können wir gespannt drauf sein, vor Allen Dingen ob und wie das Alle so sehen. *g*--

Hallo Eko:
Ich schrieb wörtlich:"Ich sehe absolut keine Gründe die Ossis in irgendeiner Art und Weise für das was passierte und wie sie es Annahmen, ablehnten oder einfach nur überstanden, zu demütigen, niederzumachen und sogar für ihre Meinung - die tatsächlich von einer eingefleischten bundesdeutschen Durchschnittsmeinung abweichen kann- bösartig zu kritisieren."

Willst Du unbedingt der allererste sein, der diesen meinen Satz nicht nur sachlich hinterfragt wie uki, sondern in einer Art und Weise bestätigt, wie ich es fast schon befürchtet hätte?? *g*

hugo

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seewolf
seewolf
Mitglied

Re: Ost West Unterschiede entwickelten sich aus der Kriegsniederlage! ?
geschrieben von seewolf
als Antwort auf hugo vom 25.10.2007, 21:47:50
Möglicherweise hat Kaiser Wilhelm II die Ursachen für die ENTSTEHUNG und damit auch für den UNTERGANG der DDR gesetzt... ...oder unsere Urur-Vorfahren.

Für die Zukunft junger Leute ist das alles eine müßige Debatte. Auch wenn diese Tatsache vielen alten Leuten wehtun mag.
--
seewolf
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ost West Unterschiede entwickelten sich aus der Kriegsniederlage! ?
geschrieben von hugo
als Antwort auf seewolf vom 25.10.2007, 22:15:58
hallo seewolf ich danke Dir für den "gestreichen und wertvollen" Beitrag zm Thema, oh jaa das dürfte uns schnell weiterbringen,,*g*
--
hugo
seewolf
seewolf
Mitglied

Re: Ost West Unterschiede entwickelten sich aus der Kriegsniederlage! ?
geschrieben von seewolf
als Antwort auf hugo vom 25.10.2007, 22:36:09
Hugo - WEN glaubst Du denn weiterzubringen mit der Gebetsmühle? Deine Enkel bestimmt nicht - oder? Aber DIE sind es, die weitergebracht werden müssen, und zwar in IHRE Zukunft. Deine ist zu kurz. Und IHRE liegt im Europa von morgen - NICHT im geteilten Deutschland von vorgestern.
--
seewolf
pharaox
pharaox
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Re: Nochmal Ost West Unterschiede: Schuld, Zufall, Glück. Verdienst ?
geschrieben von pharaox
als Antwort auf hugo vom 25.10.2007, 18:01:49
Lieber Hugo,
ich verstehe überhaupt nicht, was Du mit Deiner Schreiberei bezweckst! Auf der einen Seite listest Du alle Schwierigkeiten beim Aufbau der DDR auf, die so natürlich vorhanden waren und eine Entwicklung vorgaben, wie sie die DDR dann durchmachen musste, da ganz objektiv kein anderer Weg möglich war, weil von der Besatzungsmacht vorgegeben.
Nur was bringt Dir das, immer wieder die alte Suppe aufzuwärmen? Klar wäre es für Dich vielleicht gut, wenn Deine in den Raum gestellte Meinung bestätigt würde!!! Leider ist es nicht so. Und ich kann dem Seewolf nur voll und ganz zustimmen, Deine Enkel interessiert Dein Gerede absolut nicht, sie leben in einem Deutschland, dass zur EU gehört und das ist ihre Zukunft ist, nicht die untergegangene DDR, zu der ihr Großvater nach wie vor uneingeschränkt steht! Das Hugo solltest Du Dir mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
Beglücke uns doch mal mit Vorschlägen, was und wie man das sicherlich verbesserungsbedürftige System, welches in Deutschland zur Zeit herrscht ändern könnte! Aber bitte Hugo nicht den Sozialismus wiedereinführen wollen, dass hatten wir schon und das wirst auch Du nicht schaffen!
Auch die Vorschläge von Arno und Eko solltest Du in Deine Überlegungen mit einbeziehen!!!
Meint
pharaox

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